Unser Game of the Year 2022

Platz 3: Tiny Tina’s Wonderlands

Meine eigene Geschichte mit den Spielen von Gearbox ist schnell erzählt. Ich mag keine Spiele aus der Ego-Perspektive. Ich habe mich oftmals in den Kosmos von Claptrap und Co. getraut, doch wirklich weit kam ich nie. Die Masse an Gegenständen und die Spielweise kamen mir einfach nicht entgegen. Die wenigen Lichtpunkte wie der überragende Humor und das großartige Design konnten auch nichts retten. Doch dann probierte ich Tiny Tina’s Wonderlands aus. Ein Borderlands Spiel mehr in Richtung klassischen Rollenspielen, mit einer Note Pen and Paper? Oh ja, darauf habe ich mich gefreut. Und meine Vorfreude konnte bestätigt werden. Klar, ist es immer noch ein First-Person Looter-Shooter. Doch in dem Moment wo ich als Magier zwei Zauber wirken konnte, war das Gunplay eigentlich egal. Ich konnte mich komplett darauf fokussieren mit Magie den meisten Schaden zu machen und dann die Welt und Geschichte von Wonderlands aufzusagen. Mir haben vor allem die kleinen Geschichten sehr zugesprochen, die typische Fantasy Abenteuer parodieren und regelrecht auf gut deutsch verarschen. Das Kapitel zur Geralt Parodie war einfach einzigartig. Deshalb ist Tiny Tina’s Wonderlands mein Platz 3.

Platz 2: God of War Ragnarok

Wenn man etwas über mich wissen sollte, dann dass ich in Mythologie und Filmen aufgehe. Natürlich war der 2018 God of War Titel für mich damals genau deswegen ein erstaunliches Erlebnis. Und genau darauf bauen die Entwickler auf. Ein cineastisches Spiele-Meisterwerk, dass dennoch viel Wert darauflegt, eine Spielewelt zu konstruieren, in der man seine eigenen kleinen Abenteuer erleben möchte. Dazu kommen noch einige Herausforderungen, die es in sich haben. Ich habe das Spiel leider noch nicht zu Ende spielen können und will eigentlich auch gar nicht das es endet. Aber gleichzeitig freue ich mich aufs Endgame, weil ich noch weiß wie im vorherigen Ableger, die Art und Weise des Gameplays auf so ein göttliches Niveau gebracht werden kann, dass es mich jetzt schon in den Finger juckt zu zocken und nicht zu schreiben.

Platz 1: Next Gen Upgrade für Cyperpunk 2077

Ein wenig unfair Cyperpunk 2077 als meinen Nummer 1 pick für dieses Jahr aufzuzählen. Verzeiht mir, doch ich muss einfach sagen, dass seit dem Januar 2022 Cyperpunk 2022 ein gänzlich neues Spiel ist. Die Entwickler von CD Project Red haben wirklich ihr Bestes getan, um alles wiedergutzumachen, was sie beim Start nicht hingekriegt haben. Mittlerweile kann man schon sagen, dass ein kleines Meisterwerk entstanden ist. Die Stärken sind nicht von der Hand zu weichen. Die vielen Figuren mit ihren Geschichten bieten das absolute Highlight. Nur in sehr wenigen Spielen, haben mich Charaktere so sehr eingenommen und wurden irgendwie fast echt Freunde oder Feinde. Dazu kommen noch weitere Abenteuer und Mission, die es wirklich in sich haben. Die gesamte Welt von Night City ist so authentisch für eine Cyperpunk Stadt, dass ich mir vorkomme wie in den Büchern von William Gibson. Hinzukommt, dass Gameplay, wenn man anfängt, wirklich über einen Build nachzudenken, unglaublich viel Spaß macht. Man kann als unaufhaltsamer Revolverheld alles wegballern oder selbst zum Cyber-Ninja werden und mit Katanas durch alles durchsäbeln. Oder man wird einfach direkt zu einem Halbgott als Hacker, der mit den richtigen Skills mit einem Spaziergang ganze Basen und ihre Verteidiger lahmlegen kann. Aus so vielen Gründen und mehr ist Cyperpunk 2077 mein Game of the Year.

2022 war nicht das beste Spielejahr. Zumindest wenn ich es auf die großen Titel ummünze. Von denen waren es nur meine oben genannten Spiele, die mich wirklich begeistern konnten. Zudem spricht es nicht für das vergangene Jahr, das darunter eigentlich ein Spiel aus dem Jahre 2015 gelistet ist. Aber was soll ich sagen: The Witcher 3 ist eine Meilenstein und ist in der Complete Edition dank einiger Komfortfunktionen und toller Technik auch auf den neuen Konsolen ein echtes Highlight. Mit A Plague Tale: Requiem und God of War: Ragnarök sind zudem zwei Spiele in meiner Liste, die sich sogar ähnlicher sind, als man meinen mag. Beide bieten eine spannende Spielwelt, eine dynamische Geschichte, Rätsel und ein packendes Kampfsystem. Das Abenteuer von Atreus und Kratos macht diese Dinge in meinen Augen aber noch etwas besser, insbesondere das hervorragende Kampfsystem. Darüber hinaus enttäuschten mich jedoch viele Titel. Saints Row war eine Identitätsverirrung mit schwammiger Steuerung und egalen Charakteren, Gotham Knights war Batman auf Wish bestellt, The Callisto Protocol wurde ein fummeliger Dead-Space-Klon und Sonic Frontiers ist einfach ein viel zu unfokussiertes Wirrwarr aus Ideen. Aber: Es waren dafür die kleinen Spiele, die mich 2022 begeistern konnten. Wir haben sogar dazu einen eigenen Beitrag gemacht. Besonders viel Freude hat mir Signalis gemacht, ein Survival-Horrorspiel mit einer wunderschönen Ästhetik und hervorragender Atmosphäre. Chained Echoes dagegen ist wahrscheinlich eines der besten JRPG’s des Jahres und kommt in nostalgischer SNES-Optik daher. Eine absolute Empfehlung. Vampire Survivors ist hingegen ein Spiel, welches das denkbar einfachste Spielprinzip mit sich bringt, aber dadurch eine Spirale der Begeisterung erzeugt, mit dem schönen “Noch-eine-Runde”-Faktor. Pentiment von Obsidian ist beispielsweise ein herrliches Adventure mit einem einzigartigen Artstyle und mit Stray haben wir eine der interessantesten Spielewelten des Jahres serviert bekommen. Ich möchte betonen, dass es so mancher dieser Titel nur knapp nicht in meine Top 3 geschafft hat. Aber sie verdienen Beachtung. Denn das sind die Spiele, die für mich 2022 noch zu einem “okayen” Jahr gemacht haben. Unterschätzt nicht, wie großartig so viele Indies sind. Was von 2022 bleibt, ist insbesondere Sehnsucht. Sehnsucht nach 2023, weil dort ein Highlight das Nächste jagd. Meine nächste GOTY-Liste werde ich nicht innerhalb von einigen Sekunden zusammentragen können.

Meine Gurke des Jahres 2022: Pokémon Karmesin/Purpur

“Zu diesem Spiel wurde eigentlich schon alles gesagt”. Richtig, aber man kann es nicht genug betonen. Was Game Freak da in einer scheinbar durchzechten Nacht zusammen geschustert hat, ist frech. Frech, weil es in dem Wissen entstanden ist, dass egal was man hinrotzt, ohnehin Erfolg haben wird. Und was soll ich sagen: So kam es auch! Dabei ist Karmesin & Purpur kein hervorragendes Spiel. Technisch ist es natürlich ohne Zweifel desolat. Grafik wie auf dem Game Cube, eine Framerate wie wenn man Crysis auf einenm 20-Jahre alten Discounter-PC spielen wollen würde, aber dazu auch noch mehr Bugs, als bei so manchen Pre-Alphas. Das Spiel sieht aus, als wäre es der N64 die Zielplattform gewesen. Aber selbst wenn ich meinen Sarkasmus etwas zurücknehme, bleibt auch inhaltlich wenig hängen. Die Welt ist größtenteils leer, bietet keine spannenden Geschichten, interaktionslose Städte und somit ein Abarbeiten von Arenaleitern und Feindquartieren. Was bleibt ist die Freude am Sammeln, Trainieren und Kämpfen. Das kann ich aber auch schon seit 25 Jahren machen, oft in besser und mit mehr Charme. Game Freak hat die Vor- und Nachteile einer Open World offensichtlich nicht verstanden, keine Lust an Optimierung gehabt, museale Städte (in hässlich) eingebaut und Grafik aus der Vor-vor-Dekade verwendet. Hätte es die Pokémon-Lizenz nicht, wäre es ein Flop, mit miesen Verkaufszahlen, niedrigen Wertungen und keiner würde über diesen Titel sprechen. Ein Duft von “too big too fail” liegt in der Luft.

Platz 3: Total War Warhammer III

Taktische Schlachten mochte ich schon immer und seit ich als Königreich Preußen Napoleon von Europas Karten gefegt habe, hat Total War einen Platz in meinem Herzen. Wenn man dann also noch Drachen und Elfen in dieses Spielsystem schmeißt, hat man mich. Wenig überraschend also, dass mir die Total War Warhammer Reihe gefällt. Vom dritten Teil habe ich mir einiges versprochen und Creative Assembly hat das auch geliefert. Die neuen Spielmechaniken machen Spaß, die Schlachten in den Chaosreichen sind episch und als Eiskönigin Katarin macht das Zerschmettern seiner Feinde gleich doppelt Spaß. Spätestens seit es den Spielmodus Immortal Empires gibt, der die Karten aus allen drei Teilen mit ihren jeweiligen Fraktionen vereint, ist Total War Warhammer III ein Spiel das ich aus 2022 nicht missen möchte.

Platz 2: Saints Row

Einige Fans der Saints Row Reihe hat der neuste Teil enttäuscht. Mich hingegen hat das Reboot richtig überzeugt. Eine völlig überzogene Story, irre Action und bescheurte Dialoge. Dazu eine Priese found family und ein paar Emotionen. Kombiniert man das mit dem flotten Gameplay kann eigentlich nichts schlechtes dabei rauskommen. Klar, ein Saints Row IV plus DLC kann man inhaltlich nicht mehr übertreffen. Das hat Saints Row meiner Meinung nach aber auch gar nicht versucht und so ein ordentliches Reboot hinbekommen. Für mich ist es daher eines der Highlights von 2022 gewesen. Der Wing-Suit hat da maßgeblich zu beigetragen.

Platz 1: Elden Ring

Bevor ich Elden Ring gespielt habe, hatte ich eigentlich immer einen großen Bogen um die Souls-Reihe gemacht. Ständig scheitern um dann irgendwann einen auswendig gelernten Boss zu besiegen? Nein danke, keine Spiele für mich. An Elden Ring kam ich aber irgendwie doch nicht vorbei. Die seltsame Welt mit ihrem ganz eigenen Flair hat mich doch zu sehr interessiert, sodass ich dem Spielsystem eine Chance gegeben habe. Am Anfang hat mich das viele Sterben zwar doch etwas gefrustet, nach und nach wurde ich jedoch geduldiger. Und mich geduldig zu bekommen ist eigentlich schon der Grund, warum Elden Ring mein Spiel des Jahres 2022 ist. Die große Auswahl an Waffen, Zaubern und eine super Open World haben natürlich auch nicht geschadet.

Ich gebs auf. Jedes Jahr nehme ich mir vor, mehr Games zu zocken, da es das vorherige Jahr mal wieder nicht geklappt hat. Und jedes Jahr aufs neue schaffe ich es nicht, mehr als eine handvoll Spiele zu spielen. 2022 war in dieser Hinsicht wahrscheinlich das schlimmste Jahr bisher für mich, da private Umstände dafür gesorgt haben, dass ich NOCH WENIGER gespielt habe als die Jahre davor. In dieser Hinsicht war ich froh, diesmal nur für eine Top 3 meiner besten Spiele abstimmen zu müssen.

Da macht das kleine Indiespiel Airoheart den Anfang. Dieses sehr stark an A Link to the Past angelehnte Adventure hat den nostalgischen Zelda-Vibe für mich perfekt eingefangen. Man kann dem Spiel vielleicht vorwerfen, ein bisschen zu viel beim Klassiker abgeschaut zu haben, aber ich fühle die Devise besser gut geklaut als schlecht selbst gemacht und dies erfüllt Airoheart auf jeden Fall.
Auf dem zweiten Platz war dieses Jahr bei mir Elex 2. Und ich kann euch auch genau sagen warum das der Fall ist, obwohl das Spiel selbst nicht so berauschend ist: Ich bin ein voreingenommener Piranha Bytes-Fan. Und auch wenn ich mir wünsche, dass PB sich endlich mal rafft und sich neue erfindet, so kann ich Elex 2 nicht vorwerfen, dass es mir keinen Spaß gemacht hat. Ich weine zwar wirklich den guten alten Gothic-Zeiten hinterher, aber es hat sehr viel Spaß gemacht, mit dem Jetpack umher zu fliegen und Monster mit meinen Stromschlägen aufs Maul zu geben. Und ja, ich bin gespannt, was Piranha Bytes als nächstes macht.

Mein Spiel des Jahres geht aber an den absolut großartigen Indie-Kracher Tunic. Airoheart war ja bereits stark von Zelda inspiriert und so ist es auch bei Tunic. Man könnte fast meinen, ich wäre ein riesiger Zelda-Fan (Was wohl mein Game of the Year 2023 wird?). Tunic ist einfach nur ein wundervolles Abenteuerspiel, welches mit seiner Handbuchmechanik hervorsticht. Man muss sich die Seiten der Spielanleitung zusammensuchen, die einem dann wertvolle Hinweise in der Spielwelt gibt. Und selbst dann ist nicht alles selbsterklärend, da man dies auch noch alles entziffern muss. Tunic steckt voller Geheimnisse und Rätsel und mischt das Ganze dann auch noch mit einer Art Soulslike-Formel. Wer auch nur ansatzweise Spiele nach der Zelda-Formel mag, der kommt um Tunic nicht herum.
Aber es gab auch einen großen Knacks für mich im Spielejahr 2022 und das war Pokémon Karmesin und Purpur. Mein Gott, ich habe mich tatsächlich mal wieder auf ein Pokémon-Spiel gefreut, aber was ich bekommen habe war die absolute Enttäuschung. Ja, die allseits bekannte Spielformel von Pokémon fangen und mit ihnen kämpfen funktioniert auch heute noch einwandfrei und macht grundlegend Spaß. Die neuen Monsterchen sind alle toll designed, ich glaube es gibt kein Gen. 9-Pokémon welches mir nicht gefällt. ABER der Rest des Spiels ist einfach nur mangelhaft. Überall Fehler und Glitches, eine absolut grässliche Grafik für 2022-Verhältnisse und eine total leere und uninteressante Open World. Dazu kommt, dass das Spiel mal wieder viel zu leicht ist und keinerlei Schwierigkeitsgrade anbietet. Ich glaube Karmesin und Purpur haben die wohl schlechteste Top 4, die ich je gesehen habe. Das Gesamtpaket Pokémon Karmesin und Purpur ist für mich definitiv die Gurke des Jahres 2022. Auf dass ich in 2023 mehr und vor allem bessere Spiele zocken werde.

Platz 3: Rune Factory 5

Wenn ich es mir aussuchen könnte, was ich gerne beruflich machen wollen würde, wäre es Bäuerin. Tiere streicheln, Gemüse anbauen und im Dorf die große Liebe suchen klingen nach tollen Freizeitaktivitäten. Und genau in so eine Situation versetzte mich Rune Factory 5. Doch hier hebt sich das Spiel von der Konkurrenz ab, indem es Kämpfe, Dungeons und eine spannende Story mit ins Spiel bringt. Doch leider ist der Sprung von 2D auf 3D nicht so gut gelungen, wie ich es mir erhofft hätte, weshalb es das Spiel nicht auf Platz 1 geschafft hat.

Platz 2: Stray

Ich habe kurzzeitig überlegt, ob ich einfach schreibe “Das Spiel ist gut, weil Katze”. Aber tatsächlich ist Stray noch besonderer als andere Katzen-Spiele. Der Mix aus einer grellen Neon-Roboterwelt und der kleinen putzigen Katze, die ihren Krallen gerne mal an anderen Sofas abwetzt, ist einfach einzigartig. Mit der Spielzeit hat Stray genau die richtige Länge, um nicht zu monoton zu werden. Doch zum Ende hin blieben bei mir noch einige Fragen offen, die gut in einem Prequel beantwortet werden könnten.

Platz 1: A Plague Tale Requiem

Bislang ist A Plague Tale Requiem das einzige Videospiel, das mich so hart zum Weinen gebracht hat, dass ich meinen Nasenausfluss nicht mehr von Tränen unterscheiden konnte. Das packende Finale setzt für mich alle Schwächen außer Kraft, die der Titel gameplaytechnisch so hat. Das Spiel überzeugt vor allem durch seine emotionale Story, die unvorhersehbaren Twists, die rührende Geschwister-Beziehung und die detailreiche Umgebung, die die damalige Situation zur Zeit der Pest gut widerspiegeln.

Meine Gurke des Jahres 2022:

Pokémon Karmesin/Purpur

Platz 3: Cult of the Lamb

Mein Herz schlägt seit eh und je für Indie-Spiele. Oftmals finden wir mit Indie-Spielen Projekte, die mit jeder Menge Herzblut von den Entwicklerinnen und Entwicklern auf den Markt gebracht wurden. Mein Indie-Spiel des Jahres 2022 ist mit großem Abstand Cult of the Lamb geworden. Das Rogue-Lite Spiel rund um das satanistische Lamm bietet eine charmante Mischung aus Animal Crossing und Hades – und was soll da schon schief gehen?

Platz 2: Splatoon 3

Als großer Nintendo Fan war das Spielejahr 2022 eine kleine Enttäuschung. Leider konnten nicht viele Titel aus der großen Masse hervorstechen und meine Begeisterung entfachen. Glücklicherweise gibt es da noch Splatoon 3! Als Splatoon-Neuling habe ich mich im September 2022 voller Vorfreude auf den knallbunten Multiplayer-Shooter gestürzt und war direkt begeistert! Durch die vielseitigen Spielmodi, die neuen Waffen und die abwechslungsreiche Einzelspielerkampagne hat sich Splatoon 3 den zweiten Platz redlich verdient.

Platz 1: Elden Ring

Naja, was soll man zu Elden Ring noch sagen? Das gigantische Rollenspiel von From Software war das ganze Jahr über in aller Munde. Gefühlt jeder hat es gespielt und wer es gespielt hat, hat es eigentlich auch geliebt. Sei es wegen der massiven, frei erkundbaren Spielwelt oder wegen der an Dark Souls erinnernden Bosskämpfe, die einen das ein oder andere Mal zur Verzweiflung bringen konnten. Elden Ring war kein gewöhnliches Videospiel, sondern ein Phänomen – und deswegen ist es völlig zurecht das Game of the Year 2022.

Meine Gurke des Jahres 2022

Overwatch 2

Wieder einmal schafft es Blizzard zu meiner Gurke des Jahres. Mit Overwatch 2 hat Blizzard so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann und ich weiß gar nicht so recht, wo ich anfangen soll. Zunächst das Offensichtliche: Mit dem Release von Overwatch 2 wurden die Server von Overwatch 1 komplett eingestampft. Das bedeutet, dass der bei vielen Spielerinnen und Spielern beliebte erste Teil nie wieder gespielt werden kann. Wie kann es sein, dass uns ein Spiel genommen wird, für das wir Geld bezahlt haben?

Dann ging das Drama mit den Handynummern los. Denn um den Nachfolger spielen zu können, musste man zunächst eine Handynummer zu seinem Blizzard-Account hinzufügen, welche zu einer bestimmten Art Tarifvertrag gehört. Dies führte von Tag eins an zu reichlich Verärgerung und Chaos, da zahlreichen Spielerinnen und Spielern der Zugriff auf das Spiel verweigert wurde, weil die Handynummer nicht akzeptiert wurde – und der erste Teil konnte ja auch nicht mehr gespielt werden!

Getoppt wurde das Ganze durch ewige Warteschlangen, einen katastrophalen Battle Pass und durch die Tatsache, dass das Spiel erst halbfertig ist. Denn der vorher versprochene und als große Innovation verkaufte Einzelspielermodus ist bislang immer noch nicht fertig und fehlt dementsprechend. Durch diese Aneinanderreihung von Katastrophen hat sich Blizzard mit Overwatch 2 meine Gurke des Jahres 2022 mehr als verdient!

Platz 3: The Quarry

Ebenso wenig möchte ich aber auch The Quarry von Supermassive Games vermissen. Wie auch in Spielen aus der Dark Pictures-Anthologie kann man hier getrost den Controller weglegen beziehungsweise an andere Mitspieler*innen weitergeben, um eine interaktive Geschichte zusammen zu erleben. Dabei stellen sich in diesem Titel neun Teenager genauso dämlich an, wie man es aus Slasher-Filmen gewohnt ist, was für Fans des Genres eine super Erfahrung verspricht. Es gibt Liebesdramen, Eifersuchtsszenen, Badesequenzen im See und natürlich trennen sich einige der jungen Erwachsenen auch, obwohl jeder weiß, dass das die schlechteste Entscheidung in einem Horrorspiel ist. Für mich war das Spiel unterhaltsam und ich habe bis zum Schluss mitgefiebert. Hinzu kommt, dass die vielen Enden ein erneutes Spielen auch mit anderen Mitspielenden genauso interessant machen.

Platz 2: Madison

Auf Platz Zwei der Spiele des Jahres 2022 steht für mich MADiSON. Das psychologische Horrorspiel entführt einen in die Untiefen der eigenen Familiengeschichte und einer grausigen Vergangenheit, die an das Haus gebunden ist, in dem man sich bewegt. Doch das Grauen spielt sich nicht nur in den eigenen vier Wänden ab. Es geht auch in Kirchen und auf Friedhöfe und das durch die Zeit. Das spezielle Feature von MADiSON ist dabei eine Kamera, die paranormale Aktivitäten aufdeckt und Hinweise offenbart. Denn es gibt mehr als einer schrecklichen Gestalt im Spiel zu entkommen und die Vielfalt an Gegnern und die Verstrickung von Ereignissen gepaart mit dem Unwissen des jugendlichen Protagonisten machen das Horrorgame aus der First-Person-Perspektive für mich zu einem gelungenen Schreck-Erlebnis.

Platz 1: Disney Dreamlight Valley

Die neue Lebenssimulation von Gameloft kommt zwar erst im Laufe von 2023 kostenlos heraus, doch bereits seit dem 6. September kann man den Titel mit einem Founders Pack im Early Access spielen. Anfangs war ich etwas skeptisch, ob die Mischung aus Animal Crossing, Sims, Harvest Moon und einem Disney-Freizeitpark wirklich gelingen kann, doch spätestens nach den ersten Stunden Spielzeit bin ich begeistert von Dreamlight Valley! Nicht nur, dass es verschiedene Disney-Charaktere aus Franchises wie Frozen oder König der Löwen zu treffen gibt, das Spiel wartet auch mit einer echten Story auf. Hierfür müssen die Insel erkundet, neue Bereiche freigeschaltet und die eigenen Fähigkeiten im Werken, Graben und vielem mehr verbessert werden. Hinzu kommt noch der Saison Pass, der sich an spezielle Events wie Feiertage richtet und das Leben im Dreamlight Valley noch heimeliger macht. Für mich ist das Spiel eine gute Mischung aus bekannten Konzepten und eigenen Charakteren, Abenteuerelementen, Casual Gaming und Simulation und genau deshalb mein Top-Titel für das Jahr 2022.

Meine Gurke des Jahres 2022

Miraculous Rise of the Spinx

Für mich persönlich war die spielerische Gurke des Jahres 2022 Miraculous: Rise of the Sphinx. Für Leute, die die Serie nicht kennen oder sie irgendwie mit animierten Helden für Jugendliche in Verbindung bringen, dürfte das Videospiel zu Miraculous ohnehin keinen großen Kaufanreiz ausgemacht haben. Aber für Fans der Serie ist es einfach nur ein Schlag ins Gesicht gewesen. Wobei ich dieses Spiel weder einem Erwachsenen noch einem Kind jemals gekauft hätte. Der Titel strotzt nur so vor Bugs, langweiligen und eintönigen Kämpfen, einer hässlichen Grafik aus dem letzten Jahrhundert und nicht fertig programmierten Räumen. Ich hatte nicht viel erwartet, aber selbst das wenige Etwas in mir ist enttäuscht worden.