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Age of Empires III – Das ungeliebte Ende einer Ära

Seit 2018 hat es sich Microsoft zur Aufgabe gemacht, eine der beliebtesten Echtzeitstrategie-Reihen der frühen 2000er neu aufzulegen. Die Rede ist hier natürlich von Age of Empires. Am 19. Februar 2018 machte die Age of Empires: Definitive Edition den Anfang, im November des letzten Jahres folgte dann die aufpolierte Version des zweiten Teils. Im Zuge der gamescom Opening Night Live wurde mit der Age of Empires 3: Definitive Edition auch das Remaster des letzten und vermeintlich schlechtesten Teils der Strategie-Trilogie angekündigt. Einige Mitglieder der überaus treuen Community lassen kaum ein gutes Haar an dem Titel und machen AoE 3 sogar für das einstige Ende der Reihe verantwortlich. Doch warum ist das so? Mit dieser Frage haben wir uns für euch auseinandergesetzt. Das Ergebnis unserer investigativen Recherchen findet ihr im Folgenden.

 

 7-5-3 Age of Empires schlüpft aus dem Ei

Am Anfang des 21. Jahrhunderts befand sich das alteingesessene Genre der Echtzeitstrategie im Wandel. Der Aufstieg der Heimkonsolen in Kombination mit neumodischer und aufregender 3D-Grafik zwangen die neue RTS-Generation dazu in kleineren Maßstäben zu denken. Mehr Grafikpracht musste her, um mit der schillernden Konkurrenz mitzuhalten – mehr Grafikpracht die riesige Armeen unmöglich machten. Ergo setzten die neuen Echtzeitstrategie-Spiele auf kleinere, dafür allerdings taktisch dichtere Ansätze. Den Entwicklern des Ensemble Studios gelang dieser Spagat mit Age of Empires bereits 1997. Das historisch ansprechende Setting der Antike gepaart mit zeitgemäßer Optik, taktischer Tiefe und sauberem Gameplay – ein Klassiker war geboren. Damit aber nicht genug, dem Studio gelang dieses Kunststück zwei Jahre später gleich noch einmal. Age of Empires II entwickelte die grundlegende Formel weiter und siedelte sich thematisch im Mittelalter an – dem spielerischen Dauerbrenner der historischen Epochen. Nach einem kurzen und nicht weniger erfolgreichen Abstecher in die antike Mythologie kehrte die Reihe mit AoE 3 zu den geschichtlichen Fakten zurück. Und obwohl der dritte Teil der Reihe als eines der besten Videospiele von 2005 gilt und satte zwei Millionen Mal verkauft werden konnte, an seine Vorgänger reichte er nicht heran.

Age of Empires

Schon die Anfänge der Reihe konnten sich sehen lassen.

 

Zum Scheitern verurteilt

Sind wir mal ehrlich, wer von uns hat nicht schon einmal davon geträumt ein Schwert zu schwingen? Ritter, Spartaner, Legionäre, alles, was ansehnlich mit einem Stück Metall wedeln kann, zieht uns in den Bann. Kein Wunder also, dass die ersten beiden Teile von Age of Empires mit ihren Settings punkten konnten. AoE 3 hatte in dieser Beziehung ein schweres Los gezogen. Gemäß der chronologischen Reihenfolge befasste sich der dritte Ableger mit der Kolonialzeit. Einer popkulturellen Nische, für die sich nur wenige begeistern konnten. Da half auch nicht die ansehnlich aufpolierte Optik, für die die Entwickler von Ensemble Studios einen hohen Pries zahlen mussten. Diese hatten sich nämlich dafür entschieden deutlich weniger Zivilisationen umzusetzen, als es die Anhängerschaft von AoE 2 gewohnt war, um Raum für grafische Finesse zu finden. Neue Gameplay-Kniffe sollten diese Lücke ausfüllen, allen voran das Heimatstadt-System. Eine Formel, die die treue Community der vorherigen Titel vor den Kopf stieß. Verbesserungen am Ressourcenmanagement wurden als störende Vereinfachung wahrgenommen, Änderungen am bewährten Schere-Stein-Papier-System der Vorgänger bekamen keine Chance und die Heimatstädte wurden schlichtweg belächelt. So kam es, dass Age of Empires III seiner eigenen Fangemeinschaft zum Opfer fiel. Direkt nach der Veröffentlichung wandten sich viele von dem neuen Titel ab, der Status seiner Ahnen blieb ihm verwehrt. Bleibt nur noch die Frage wie gerechtfertigt die Kritik an den Neuerungen wirklich war.

 

Ohne die rosarote Brille

Obwohl einige Kritikpunkte der Community durchaus berechtigt waren, erscheint die grundlegende Ablehnung von Age of Empires III übertrieben. Nur weil die Entwickler mit dem neuen Titel einiges anders gemacht hatten, musste das nicht zwangsläufig für mangelnde Qualität sprechen. Anders kann auch einfach nur anders sein, für manche vielleicht sogar gut. Vereinfachte Gameplay-Elemente können angenehm und ein unverbrauchtes Setting interessant sein. Aber, dass es einer so eingefleischten Fangemeinde schwerfällt, sich mit solcherlei Veränderungen auseinanderzusetzen, dürfte wohl niemanden überraschen. Das lässt sich am Beispiel der verteufelten Heimatstädte gut verdeutlichen. Nüchtern betrachtet liefert dieses Feature ein interessantes Alleinstellungsmerkmal für den Titel. Spielerisch sorgen die Städte für zivilisationsabhängige Vor – und Nachteile, die es in dieser Form bislang nicht geben konnte. Aber sie sorgen auch für Immersion, da sie sich als Herzstück eures Reiches stetig weiterentwickelt. Wo zum Beispiel in Istanbul am Anfang nur ein paar Hafenarbeiter an einem provisorischen Kai herumlungern, erstreckt sich später eine leuchtende Metropole voller Details. Ach, und Age of Empires III war entgegen aller Gerüchte in keinster Weise für das Ende der Reihe oder des Ensemble Studios verantwortlich. Diesen Schuh muss sich das gescheiterte Age of Empires Online anziehen, aber das steht auf einem anderen Blatt.

Age of Empires 3

So kann eine Heimatstadt nach vielen Jahrzehnten der Entwicklung aussehen.

 

Gebt Age of Empires 3 eine Chance!

Achtung Schleichwerbung incoming: Unserer Meinung nach solltet ihr Age of Empires III eine zweite Chance geben. Trotz der teilweise berechtigten Kritik, sollte kein Fan von Echtzeitstrategie-Spielen diesen Titel liegen lassen. Auch wenn ihr ein Verfechter des glorreichen zweiten Teils seid, der dritte hat viel richtig gemacht und sich an einigen Stellen sinnvoll weiterentwickelt. Wir für unseren Teil freuen uns auf die Definitive Edition, die am 15. Oktober 2020 erscheinen wird. Spätestens dort werden wir den letzten Teil der epochalen Reihe noch einmal auf Herz und Nieren prüfen und euch erklären, warum auch Age of Empires III zu einem der besten Vertreter seiner Art gehört.

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Maximilian Apel
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7 Kommentare

  1. Die Frage ist aber, wieso sollte ich Zeit mit AoE3 verplempern, wenn ich doch die AoE2 DE habe? Ich spiele das Spiel nach wie vor regelmäßig und es ist einfach weitaus tiefer und ausgeklügelter, um als Skill-Spiel zu gelten. Daher gibt es aus Sicht der meisten Community Spieler nur die Möglichkeit AoE2 bis zum Release von AoE4 zu spielen. Wenn man einen lamborghini hat, fährt man ja nicht plötzlich lieber mit dem GTI auf dem Nürburgring, nur weil man ihn kaufen kann. Ich werde AoE3 kaufen, ein paar Mal spielen und dennoch bei AoE2 bleiben. Genau wie vor knapp 20 Jahren schon…

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