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Wie Corona den Film-Markt crashte

Eigentlich sollte an dieser Stelle eine Kritik zu A Quiet Place 2 erscheinen. Doch die Corona-Krise machten den Machern einen Strich durch die Rechnung und man verschob den Start auf unbekannte Zeit. Kaum ein Thema ist derzeit (zurecht) so omnipräsent wie die Corona-Pandemie. Schulen sind geschlossen, soziale Kontakte werden auf das nötigste heruntergefahren und das öffentliche Leben ist nahezu völlig zum Erliegen gekommen. Es ist wichtig, dass wir uns in diesen Zeiten so verhalten, dass die Verbreitung nach und nach verlangsamt wird – doch die Krise wird noch ganz andere Aufgaben auf uns zu bringen. Künstler, Freiberufler und auch das Kino leiden schon jetzt unter dem Virus. Wir schauen uns an, welche Auswirkungen Corona in den kommenden Zeiten auf das Kino haben wird.

 

Wegen Corona Verschiebungen über Verschiebungen bei Filmen

Da Kinos nicht mehr geöffnet sind, haben Verleiher nur zwei Möglichkeiten, ihre Filme unters Volk zu bringen: Verschieben oder Streamen. Beide Seiten haben bereits ihre prominenten Vertreter gefunden: So landen Filme wie Harley Quinn, Der Unsichtbare oder Bloodshot schon kurz nach Kinostart bei Amazon, Apple und Co. Meist werden hier Preise um die 20 Dollar/Euro fällig – etwas happig, wenn ihr uns fragt. Doch sogar brandneue Filme, die bisher noch gar nicht im Kino zu sehen waren, sollen zukünftig direkt per Stream verfügbar gemacht werden. Prominentestes Beispiel ist hier der Trolls World Tour, der ursprünglich am 23. April angelaufen wäre. Nun erscheint er am gleichen Datum, aber eben online zum Mieten.

Eine andere Praktik kommt aktuell aber viel häufiger zum Tragen: Verschiebungen. Der erste Film, der aufgrund der Krise verschoben wurde, war der heißersehnte neue Bond (Neuer Start: 12. November 2020), es folgten Peter Hase 2 (Neuer Start: 15. Januar 2021), kürzlich erst Black Widow (Start Unbekannt) und der bereits erwähnte A Quiet Place 2 (Start unbekannt) und viele weitere Streifen. Den wohl größten Sprung nach hinten machte der neue Fast and Furious-Streifen, der gleich um ein volles Jahr verschoben wurde und nun im April 2021 in den Kinos anläuft. Auf ihren Facebookseiten veröffentlichten die Macher ein Statement mit der Begründung, warum man den Film schieben musste:

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Die Macher begründen ihren Schritt damit, dass man allen Fans die Möglichkeit geben möchte, den Film zur gleichen Zeit zu sehen. Das ist natürlich nur die halbe Wahrheit. Auch oder gerade in Krisenzeiten müssen Filmverleihe und Studios, im Falle von F&F ist das Universal, aufs Geld gucken. Der chinesische Kinomarkt war zum Zeitpunkt der Bekanntgabe der Verschiebung gerade um 80 Prozent eingebrochen. Per Streaming bekommt man natürlich niemals so viel Geld in die Kassen, wie beim klassischen Kino. Die Entscheidung, einen Film zu verschieben, hat also viel weniger mit den Interessen der Fans zu tun, sondern ist eine rein wirtschaftliche Entscheidung – was absolut nachvollziehbar und vernünftig ist, im übrigen auch für die Fans. Würde ein Film wie Fast and Furious 9 floppen, wäre das ein massiver Rückschlag für das Studio und die Reihe läge zunächst auf Eis. Derartige Filme kosten immens viel Geld, sodass ein bestimmter Betrag nachher wieder eingespielt werden MUSS.

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Das Rennen um einen neuen Release ist eröffnet

Nun haben wir also folgende Situation: Große Blockbuster, die das erste Halbjahr erscheinen sollte, verschwinden nun in die zweite Jahreshälfte. James Bond – Keine Zeit zum Sterben läuft nun eine Woche nach Marvels Eternals, dem wohl größten Start der Comicschmiede in diesem Jahr. Drei Wochen später starten dann auch noch Dune, West Side Story und Der Prinz aus Zarmunda 2, kurz vorher Godzilla vs. Kong. Klar, ein James Bond wird von diesen Namen sicherlich nicht kannibalisiert, umgekehrt besteht die Gefahr hingegen schon. Peter Hase 2 wäre eigentlich perfekt vor Ostern gestartet und landet erst im August in der gleichen Woche wie der in der gleichen Zielgruppe laufende Drachenreiter. Ein Misserfolg wäre hier quasi schon vorprogrammiert gewesen, doch Sony entschied, den Film doch noch auf Januar 2021 zu verlegen…

Doch auch die anderen Filme, die noch kein neues Startdatum haben, werden es nicht leicht haben. Interne Studiopläne sehen ja schon im Jahrestakt voraus, wann was läuft, wann wo Geld reinkommt. Wann die eigenen Filme ohne interne Konkurrenz laufen – hier platzen nun zig Filme rein, die irgendwann starten müssen. Uns erwartet also vermutlich eine gigantisch Flut an Blockbustern, wenn die Kinos erst einmal wieder öffnen können.

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Apropos Kinos…

Ja apropos Kinos… Betreiber dieser dürften momentan nicht gut schlafen. Wann wieder geöffnet werden darf, steht noch in den Sternen – und die Einnahmen bleiben erst einmal aus. Hier sind nun die Zuschauer gefragt: Das UCI bietet Unlimited-Card-Kunden beispielsweise an, die Zahlungen der Karte bis zur Wiedereröffnung einzustellen. Seid solidarisch und zahlt weiter. Jeder Cent zählt! Guckt, ob ihr euer Kino vor Ort irgendwie unterstützen könnt. Gerade kleine Kinos sind nun auf die Hilfe der Zuschauer angewiesen. Wir wollen ja wohl auch in Zukunft unsere Filme auf der großen Leinwand genießen! Diese Pandemie zwingt uns, solidarisch zu sein und das ist gut so. Gemeinsam können wir nicht nur dabei helfen, Corona langsam, aber sicher auszurotten, es ist auch unsere Aufgabe, ja unsere Pflicht, Kunst und Kultur zu bewahren. Daher unser Appell: Gebt zum Beispiel Eventtickets nicht zurück, sondern geht zu den Ausweichterminen!

Eine besonders einfache Methode zum Kino-Support bietet die Aktion #hilfdeinemkino. Über diese Website könnt ihr euer Lichtspielhaus ganz einfach von zuhause aus unterstützen, indem ihr Werbung anschaut oder direkt spendet. Einfacher geht es wirklich kaum… Bleibt gesund!

 

Lukas Hesselmann
Redakteur im Bereich: Movies

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