Warcraft 3 trifft Die Siedler – damit werben Entwickler Rionix und Publisher PQube Limited für ihr Indie-Projekt The Unexpected Quest. Doch kann das Konzept mit den beiden Vorbildern mithalten und entsteht damit eventuell ein neuer Geheimtipp am Strategiespiel-Horizont? In einer spielbaren Demo in Form eines Prologs wird das Projekt vorab der Spielerschaft auf Steam vorgestellt. Wir haben uns das Ganze einmal für euch angesehen. Wie es sich schlägt, erfahrt ihr also gleich hier im Angespielt.
Der Aufbau einer Zivilisation?
Die Demoversion bietet euch insgesamt drei Kampagnenlevel, in denen ihr verschiedene Aufgaben lösen müsst. Dabei sind alle drei einsteigerfreundlich wie ein Tutorial aufgebaut und stellen nach und nach die verschiedenen Möglichkeiten und Funktionen des Spiels vor. Gestrandet an einer Küste beginnt ihr mit ein paar Figuren Ressourcen zu sammeln und an vorgesehenen Orten Gebäude zu platzieren. Natürlich sind auch andere Überlebende nicht weit und so müsst ihr die gerade eingesammelten Güter dafür verwenden, um zu ihnen zu gelangen. Ein Tagebuch sorgt für die nötige Übersicht und einige interessante Hintergrundinformationen zu den jeweiligen Geschehnissen und Aufgaben.
Die Level verlaufen dabei sehr linear und geben wenig kreativen Spielraum. Der Fokus liegt offenbar eher auf einem klugen und vorausschauenden Management der vorhandenen Güter und Kapazitäten, als auf kreativem Städtebau. Je nach Quest und gerade gespieltem Kapitel der Prologkampagne könnt ihr an den vorgesehenen Stellen selbst wählen, welches der in der Demo verfügbaren Gebäude ihr dort hinbauen wollt oder könnt lediglich das Bauwerk wählen, welches ihr bereits als hellblaue Silhouette an der Stelle vorfindet. In der Kaserne könnt ihr Krieger ausbilden, welche ihr vorschicken könnt, um das Feld für eure Arbeiter zu räumen. Die charakteristischen gelben Ausrufezeichen markieren für euch Figuren, bei denen ihr zusätzliche Aufgaben annehmen könnt.
Sammeln, Bauen, Rekrutieren, …
Im Grunde läuft das Ganze ähnlich ab, wie man es von den beiden erwähnten Spielen kennt: Arbeiter sammeln Ressourcen. Mit diesen verwaltet man die Meute, baut Gebäude, wertet diese auf und forscht an nützlichen Fähigkeiten oder Aufwertungen für die verschiedenen Figuren. Der Stil erinnert dabei tatsächlich an eine Mischung aus Warcraft 3 und Die Siedler, was das Projekt gleich sehr sympathisch wirken lässt. Allerdings lässt sich ein gewisses Handyspiel-Gefühl irgendwie nicht abstreiten. Die Steuerung und das Management der einzelnen Funktionen sind zumindest in dieser Prologkampagne sehr einfach gehalten, was die Zugänglichkeit natürlich erhöht, das Spiel aber auch gleichzeitig etwas eintönig werden lässt.
Hier punktet das Ganze aber mit einem netten Leveldesign, hinter der eine Art Puzzlemechanik zu stecken scheint. Die Level leiten euch zwar an, drängen euch die Lösung jedoch nicht direkt auf und so ist man dazu angehalten, selbst zu schauen, in welcher Reihenfolge man nun am besten vorgeht. Gerade im letzten Kapitel der Demo lässt sich erahnen, wohin die Reise gehen könnte und dass The Unexpected Quest weitaus mehr zu sein scheint, als es zunächst auf den ersten Blick den Eindruck macht. Denn hier stellt sich heraus, dass verschiedene Gegenstände durchaus einen signifikanten Unterschied machen können, indem sie beispielweise für eine gewisse Zeit die Holzproduktion erhöhen und verschiedene Gegner auch verschiedene Angreifertypen und -level erfordern.
Das Strategiepotenzial von The Unexpected Quest
Sein Kernelement entfaltet das Projekt wohlmöglich in der Kombination aus strategischem Ressourcenmanagement und puzzleartigem Leveldesign. Die Kapitel stellen euch zwar vor simple Aufgaben, bei denen jedoch die richtige Reihenfolge und Vorgehensweise eine gewisse Wichtigkeit haben. Bedenkt man, dass es sich bei den spielbaren Inhalten wahrscheinlich um die Tutorialkampagne handelt, verwundert einen der geringe Umfang der Spielmöglichkeiten nicht wirklich.
Vielmehr spielt sich das Ganze, als solle es uns zeigen, von welcher Idee das Projekt lebt und das schafft es ganz eindeutig. Die Inspirationen sind deutlich zu erkennen, doch schafft es das Spiel auch etwas Einzigartiges zu entwickeln? Die Demo macht auf jeden Fall neugierig, genau das in Erfahrung zu bringen. Generell läuft das Ganze sehr flüssig und ohne große Fehler, wenn auch noch etwas unausgereift. Dennoch spielt es sich zum jetzigen Zeitpunkt eher wie ein Zeitmanagementspiel mit wirklich wenigen Ressourcen und Gebäuden, keinem wirklichen Handelsystem (es gibt zwar einen Posten, aber da tauscht man eher Gold gegen Güter und umgekehrt) und wenig Freiheiten. Wie und ob es das Spiel schaffen wird, dennoch eine Langzeitmotivation zu schaffen, bleibt demnach abzuwarten.
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