Die weltgrößte Messe für Brett- und Kartenspiele fand zum insgesamt 37. Mal in der Ruhrmetropole Essen statt. Wie fast jedes Jahr stieg die Zahl der Besucher, Neuheiten und Aussteller. Ein Ende ist noch nicht in Sicht, da die Messe Essen ausgebaut wurde und weitere Hallen angemietet werden könnten. Auch dieses Jahr waren wir wieder für euch auf der Messe und schildern euch in diesem Beitrag unsere Eindrücke.
Die Zahlen zuerst
Wie die letzten Jahre ist die SPIEL dieses Jahr wieder gewachsen. 209.000 Besucher schauten sich die neusten Trends des analogen Gamings an. Im Vorjahr waren es „nur“ 190.000 und damit 19.000 Besuchern mehr, was einem Plus von rund 10 % entspricht. Aber nicht nur die Zahl der Besucher stieg, sondern auch die der Aussteller. 1.200 Aussteller zeigten ihr Sortiment und boten viele Neuheiten an. Um genau zu sein wurden 1.500 Neuheiten gezeigt. Es fiel auf, dass viele Spiele aus Asien dabei waren. Vor allem viele Spieleaussteller aus Korea, China und Japan sind dabei besonders aufgefallen, bei denen die Spiele teilweise nicht auf Deutsch, sondern nur in Sprachen aus dem asiatischen Raum erhältlich waren. Durch die neue Hallenstruktur und das verbesserte Einlasssytem kam es nur selten zu Gedränge, so dass auch ein Besuch am Wochenende als angenehm empfunden werden konnte. So war die Halle 7 eine reine Durchgangshalle, diese bot Platz zum Verweilen und um Freunde zu treffen. Ein weiterer Punkt, der die Menschenmasse verteilte, war der zusätzliche Eingang, über den Besucher das Messegelände betreten konnten. Hier wurde ein reibungsloser Ablauf gewährleistet. Ein großes Manko war allerdings die Parkplatzsituation. Bereits vor der Eröffnung der Hallen waren alle in der Nähe befindlichen Parkgegebenheiten vollends überfüllt, sodass man sich mit seinem Auto in einen anderen Stadtteil begeben musste, um von diesem Parkplatz aus dann mit dem Shuttle-Bus zum Messegelände zu fahren. Allerdings wartete hier die größte Schlange der gesamten Messezeit, denn vom Parkplatz bis zur Messe haben wir sage und schreibe eine Stunde warten müssen. Laut sozialen Medien lief das Prozedere zu späteren Zeiten schneller ab, allerdings befanden sich dann auch die meisten Besucher in den Messehallen. Was an den Eingängen an Zeit gespart wurde, verlor man leider durch die Parkplatzsuche. Hier wäre bis zum nächsten Jahr noch ordentlich Optimierungsbedarf.
Der innoSPIEL 2019 Gewinner
Auch in diesem Jahr wurde auf der SPIEL die Auszeichnung innoSPIEL verliehen. Der Preis wird Spielen verliehen, die ein besonders innovatives Konzept vorzeigen können. Nominiert waren DETECTIVE, KEYFORGE und AB DURCH DIE HECKE. In DETECTIVE durchbrecht ihr die Grenzen zwischen Spiel und Realität, denn um ans Ziel zu kommen müsst ihr unter anderem mittels Computer oder Smartphone auf Datenbanken zugreifen. Letztes Jahr als „unique game“ vorgestellt, kam KEYFORGE auf den Markt. Jede Box enthält ein eigenes Deck, welches aus es in keiner weiteren Box so gibt. Das besondere dabei ist, dass es keine Booster wie bei anderen TCG gibt, mit denen das eigene Deck erweitert werden kann. Das einzige Kinderspiel in der Liste ist auch gleichzeitig der Gewinner des innoSPIEL Preises. Hier gilt es Gespenster zu verkleiden, jedoch ändert sich das Spielbrett. Denn dieses ist mit drei Magneten verbunden und auf diesen drehbar. Aber auch das Spiel des Jahres hatte einen großen Auftritt auf der diesjährigen SPIEL. Bei Just One handelt es sich um ein kommunikatives Spiel, bei dem auch gewöhnliche Nicht-Spieler auf ihre Kosten kommen. Das Kennerspiel des Jahres, Flügelschlag, erfreute sich ebenfalls großer Beliebtheit und erhielt in diesem sogar eine Erweiterung mit europäischen Vögeln. Ein besonders beliebtes Thema sind in diesem Jahr vor allem Spiele, die einem Escape Room gleichen. Wie aus dem Boden Pilze sprießen, so sprossen allerlei Vertreter des Genres aus den Verkaufsständen.
Charity-Aktionen und Wachstum
Auf der SPIEL wurde auch gutes getan. So konnte jeder Besucher sich ein Stück den BrettSPIELcakes sichern. Oder ein Spiel kaufen, welches von den Verlagen gespendet wurde. Der Erlös beider Aktionen betrug insgesamt 10.777 Euro und wird dem Verein „Balu und Du“ übergeben. Durch die Spende soll ein neues Projekt in Essen finanziert werden. Denn „Balu und Du“ setzte sich für Grundschulkinder im Alter von 6 bis 10 Jahren ein, und fördert diese in den außerschulischen Bereichen. Neben einer großen Spendenbereitschaft war auch die Bereitschaft groß, neue Spiele zu kaufen. Die Interessengemeinschaft Spieleverlage e.V. verzeichnete ein Wachstum von 4% im Vergleich zum Vorjahr., was im Laufe der letzten fünf Jahre ein Plus von 40% für die Brettspielbranche macht. Dies verdeutlicht einmal mehr den Trend, dass analoge Spiele wieder in Mode kommen.