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Final Fantasy 14 Online: Kann man 2024 immer noch als Anfänger einsteigen? – Ein Erfahrungsbericht

Anlässlich des lang ersehnten Releases von Final Fantasy 14 Online auf der Xbox wagte ich meine ersten virtuellen Schritte in diesem Spiel. Nicht dass ich seit Monaten unruhig auf meinem Hintern saß, aber ich war zumindest neugierig. Denn kaum ein Titel wurde über die Jahre hinweg so gelobt und gewürdigt, für das was es nach dem verkorksten Start noch geworden ist. Doch kann einem neugierigen Anti-MMORPG’ler so ein Spiel überhaupt gefallen? Daher erwartet nicht den x-ten Profi-Bericht eines MMORPG-Kenners.

 

Von Pfui zu Hui

Nach der Erstellung meiner Spielfigur finde ich mich auf einem Schiff wieder. Wir sind auf dem Kurs nach…Irgendwo. Doch ein Seeüberfall droht. Piratenschiffen nähern sich und beschießen das Schiff, auf dem sich weitere Reisende zu befinden scheinen. Aber irgendwie auch nicht, denn die Piraten kommen nicht hinterher. Nun gut. In statischen Videosequenzen wird mir eingetrichtert, dass ich ein Abenteurer bin. Was ein spannender Hintergrund. Ich merke schon: Ich bin in einem MMORPG. Nachdem mich aber durch die ersten typischen Tutorials geklickt habe und mich der genretypischen Strukturen vertraut mache, freunde ich mich aber langsam mit der Welt an. Mit Liebe zum Detail haben die Entwickler*innen einen Ort geschaffen, an dem jeder Winkel eine eigene Geschichte erzählt. Sei es das geschäftige Treiben innerhalb der städtischen Grenzen oder die friedvollen Waldgebiete. Eorzea hat optisch und inhaltlich einiges zu bieten. Das eröffnet sich zwar anfangs nicht. Doch mit jeder Spielstunde verfestigte sich der positive Eindruck gegenüber dieser Welt.

FF 14

Zu Beginn lerne ich einen komischen, aber netten Kauz kennen.

 

Klassisch MMORPG?

Obwohl das Kampfsystem von Final Fantasy 14 auf den ersten Blick für erfahrene MMO-Spieler anders wirken kann, funktioniert es im Kern ähnlich wie in anderen Spielen des Genres. Die anfängliche Ungewohntheit rührt hauptsächlich von den globalen Abklingzeiten, die nach dem Einsatz einer Kampffähigkeit in Kraft treten. Das sorgt für Abwägungen und macht das Spiel insgesamt gefühlt taktischer.

Allerdings stellt man schnell fest, dass die Bedeutung der globalen Abklingzeiten nach den ersten Stunden im Spiel abnimmt. Das liegt zum einen daran, dass man mit steigendem Level eine Vielzahl an Fähigkeiten erlernt. Zum anderen kommen weitere Skills hinzu, die nicht von den globalen Abklingzeiten betroffen sind und eingesetzt werden können, während man auf die Verfügbarkeit der Hauptfähigkeiten wartet. Diese zusätzlichen Aktionen sorgen dafür, dass das Kampfsystem auf höheren Levels wesentlich lebendiger und dynamischer wird und durchaus Herausforderungen mit sich bringt.

Damit finde ich gibt es im Kern schon klare Parallelen zu Genrevertretern, FF 14 gelingt es aber sich dennoch ein wenig selbständig anzufühlen. Das ändert trotz allem nichts an der Tatsache, dass ich persönlich keine so tiefe Verbundenheit mit dem Kampfsystem aufbauen konnte. Ein wenig zu statisch, zu undynamisch und zu eintönig inszeniert für meinen Geschmack. MMORPG-Fans dürften sich daran jedoch nicht stören, weil es in etwa den Standards dieser Spiele entspricht.

FF 14

Im späteren Verlauf gewinnt das Kampfsystem mächtig an Komplexität.

 

Ein Geschichtenbuch

Ein Punkt, der mich aber vor allem gereizt hat, sind die vielen Geschichten in dem Spiel. Ein Versprechen ist es, dass FF14 Online, anders als viele andere Titel dieses Genres, viel Story zu bieten hat und auch reinen Solo-Spieler*innen ein ähnliches Erlebnis liefern kann, wie reine Singleplayer-RPG’s. Letzteren Punkt würde ich in der Tragweite nicht unterschreiben, dennoch kreiert das Spiel tatsächlich tolle Storylines, die ich in der Art und Weise und vor allem in der Vielzahl nicht erwartet habe. Natürlich gelingt es nicht immer die vielen Fetch-Quests in ein geschichtlich interessantes Gewandt zu packen, jedoch sind viele Quests auch wirklich mit spannenden Plots gefüllt.

Inszenatorisch merke ich dem Spiel an, dass es im Kern ein 14 Jahre altes Spiel ist, auch wenn es durch A Realm Reborn nochmal optische Anpassungen gab. Doch eine dynamische Inszenierung habe ich mittlerweile häufig besser gesehen. Das störte mich anfangs sogar ziemlich. Ich muss jedoch gestehen, dass der Punkt mir mit der Zeit immer egaler wurde und ich immer selten die Augenbrauen hochzog, weil wieder irgendwas sehr „schlicht“ animiert oder präsentiert wurde. Es geht nämlich um das Inhaltliche, welches sich dank einer gewissen Kreativität abhebt. Übrigens solltet ihr lesefreudig sein. Text gibt es jede Menge.

FF 14

Eorzea bietet eine enorme Vielseitigkeit.

 

Ich vs. das Genre

Und dennoch treffe ich auf die persönlichen Grenzen. Meine Komfortzone sind erzählintensive Single-Player-Spiele mit Fokus auf ein abwechslungsreiches und intensiv inszeniertes Gameplay. FF14 bietet zwar eine Tiefe des Plots und erzählt seine Geschichte(n) äußerst umfangreich, dennoch will der Funke nie so richtig überspringen, auch wenn ich die Komplexität des Spiels sehr und sehr zu wertschätzen weiß. Ich glaube es liegt aber eher am Genre, als an der Umsetzung. Wenn ich durch die Welt gehe und mich zwischen hunderten aufploppenden Namen und etlichen HUD-Elementen wieder finde, dann hemmt es meine Immersion. Letzteres benötigt auch einiges an Eingewöhnung und dürfte am PC deutlich leichter zum Navigieren sein. Denn Oberflächenmenüs gibt es hier schon so einige.

FF 14

Auch FF 14 so manches anders macht, das Genre allerdings wird in diesem Leben wohl doch nicht mehr mein bester Freund.

 

Fazit

Ich kann Final Fantasy 14 Online eigentlich nichts vorwerfen. Viele schöne Geschichten, eine faszinierende Spielwelt, viele Freiheiten bei der Individualisierung der Charaktere, als auch eine Menge Content. Das MMORPG-Konzept mag mir persönlich aber auch in diesem Fall nicht vollends zusagen. Und dass auch trotz der Tatsache, dass FF 14 Online das wohl interessanteste MMORPG für reine Solo-Player ist. Ich will aber nicht ausschließen, dass ich nicht doch nochmal Eorzea bereisen werde. Der Reiz ist da in die Faszination abzutauchen, der schon Viele verfallen sind. Wer Fan des Genres ist und noch nicht reingeschaut hat, sollte das unbedingt nachholen. Gerade auf der Xbox lockt der Game Pass mit der Starter-Edition des Spiels, mit der der Einstieg nochmal deutlich leichter fällt. Denn Eorzea ist ein herrlicher Abenteuerspielplatz, das MMORPG-Genre für mich allerdings immer noch nicht so wirklich.

Bild: 2024 © Square Enix

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Christian Koitka
The guy who loves videogames

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