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Die Zukunft des Gamings – Wie spielen wir in den nächsten 10 Jahren? (10 Jahre NAT-Games)

Nachdem jetzt noch 7 Monate Zeit sind, damit meine Vorhersage zur Ankündigung einer Switch 2 eintreffen kann, sage ich dieses Mal „Die Zukunft des Gamings“ voraus. Nichts leichter als das. Aber wenn ich die Ironie mal beiseite schiebe, dann lässt sich diese Frage tatsächlich nicht so leicht beantworten. Gaming steht womöglich mehr denn je vor einem Wendepunkt. Doch wie sieht Gaming tatsächlich heute in 10 Jahren aus? Ich befrage mal meine Glaskugel.

 

Im Wandel

Es gab bereits eine riesige Veränderung zum Videospielmarkt, wie er noch vor 20 Jahren war. Früher rannten wir nämlich immer voller Vorfreude in den Retail-Handel und holten uns unsere Spiele in ihrer schicken Box, mitsamt ellenlanger Anleitungen zum Spiel, die teils sogar Charaktervorstellungen und Tipps beinhalteten. Doch davon sind wir schon weit weg. Mit der Zeit wurden die Anleitungen zu irrelevanten Beipackzetteln, die man selbst heute noch kaum findet. Der Einzelhandel vor Ort schrumpfte aufs Nötigste, weil zunehmend online eingekauft wurde. Doch selbst die Online-Händler schrumpfen in Bezug auf verkaufte Stückzahlen, weil die Menschen immer mehr digital einkaufen. Mit Steam etablierte sich eine Plattform, in der erstmalig das verpönte Shopping digitaler Spiele zum Massenphänomen wurde und plötzlich eine breite Akzeptanz fand. Mittlerweile finden über 90% aller Videospielekäufe digital statt. Die Box verkommt zum Stück für Liebhaber. Wir sehen hier also bereits sehr deutlich, wie sich der Verkauf von Videospielen verändert hat. Das digitale Produkt wird auch in zehn Jahren ganz klar dominierend sein. Ähnlich wie die Schallplatte, wird die physische Version ihren Wert für Sammler*innen haben, aber kein Phänomen der Massen sein.

Gamestop

Es gab Zeiten, da war GameStop die erste Adresse, wenn man Videospiele oder Konsolen kaufen wollte.

 

Mit Cloud und Abo in die Zukunft?

Doch die Frage, die daran anknüpft, lautet: Kaufen wir denn in 10 Jahren noch Videospiele? Hier müssen wir allerdings etwas mehr ausholen. Denn wir beobachten zunehmend, wie Abo-Modelle den Markt durchdringen, auch wenn sie aktuell noch relativ klein sind. Ein sehr klares Modell für die Zukunft hat hier Microsoft. Die Vision ist hier, dass die Menschen zwar auch in zehn Jahren noch eine Konsole kaufen können, die große Mehrheit aber längst nicht mehr darauf angewiesen ist. Die Konsole wird ein Gerät für Enthusiasten und kompetitive Spieler*innen. Die große Masse aber würde demnach kein Geld in einen teure Konsole investieren, sondern lediglich in ein Abo-Modell. Wie sollte es anders sein, natürlich ist vom Game Pass die Rede. Egal an welchem Display ihr sitzt, Microsoft wünscht sich, dass ihr einfach zum Controller greift und über den Game Pass zockt. Was wir jedoch auch wissen ist, dass nicht alle Spiele ihren Weg in den Game Pass finden werden. Somit werden Käufe von Spielen immer noch ein Bestandteil bleiben, aber ein durchaus geringerer. Aber ist das Szenario realistisch und vor allem auch die Zukunft der Industrie, an die sich auch Nintendo und Sony entlang bewegen werden?

Xbox Game Pass Cloud

Heute noch in den Kinderschuhen, morgen möglicherweise der neue Standard?

 

Das Ende der Konsolen – Wer’s glaubt… Oder?

Es gibt diverse Gründe die sehr deutlich aufzeigen, warum sich die Ära, wie wir sie kannten, dem Ende neigt. Einige davon, erklären sich weltwirtschaftlich. Corona hat sehr deutlich aufgezeigt, was passiert, wenn wir die scheinbar unendliche Verfügbarkeit von Ressourcen plötzlich nicht mehr gewährleisten können. Richtig, die Engpässe erholen sich. Aber die jüngsten Krisen haben auch aufgezeigt, dass Ressourcen eben nicht unendlich sind. Dies könnte also ein Faktor für die Zukunft sein, in der wichtige Halbleiter und seltene Erden, die benötigt werden, immer mehr an Wert gewinnen, aufgrund geringerer Verfügbarkeit. Spricht nicht gerade für Hardware. Der Preis spielt dabei eine noch wesentlichere Rolle. Schon jetzt zahlen wir 499€, bzw. für 549€ für eine der Premium-Next-Gen-Konsolen mit Laufwerk.

Aber die Komponenten werden eben aufgrund der technischen Fortschritte und der Ressourcenknappheit immer teurer, aber auch weil das allgemeine Lohnniveau, auch in den Produktionsländern, zunimmt. Das heißt: Hardware wird in Zukunft immer teurer. Die Frage ist: Will die Masse das in zehn Jahren das dann noch, bzw. kann die breite Masse überhaupt noch höhere Preise stemmen? Daran glaube ich persönlich nicht. Enthusiasten ja, der Mainstream nicht. Doch wie holt man den ab? Da kommt wieder das Abo-Modell in den Fokus, über welches man dank Cloud und Streaming jederzeit und überall zocken kann. Aber was war dieses Internet nochmal?

Playstation 5

Wahrscheinlich wird es auch noch in 10 Jahren klassische Konsolen geben.

 

Ist das Internet immer noch Neuland?

Ja, Digitalisierung in Deutschland funktioniert in etwa so schnell wie das Auseinanderdriften der Kontinentalplatten. Das weiß ich. Ich weiß auch, dass Streaming von Videospielen nicht so einfach ist, wie das von Serien und Filmen und einfach ein stabileres und schnelleres Netz voraussetzt. Aber lasst uns mal vergleichen, wo das Internet vor 10 Jahren war. In Deutschland lag die durchschnittliche Internetgeschwindigkeit bei gerade einmal knapp 7 – 8 Megabits pro Sekunde. Das ist nicht nur wenig, sondern das ist erschreckend wenig. Zum Vergleich: Heute haben wir eine durchschnittliche Geschwindigkeit von ca. 84 Mbits die Sekunde in Deutschland.

Für Game Streaming sollte man schon 50 Mbits pro Sekunde mitbringen. Das heißt: Der durchschnittliche Teil Deutschlands wäre sogar heute schon bereit zum Game Streaming! Wenn aber in Mietshäusern alle Parteien gerade unter Volllast das Internet nutzen, sie die Realität anders aus. In den letzten 10 Jahren hat sich der Internet-Speed verzehnfacht. Selbst wenn sich die Geschwindigkeit in den nächsten zehn Jahren „nur“ verdoppelt, wären wir selbst unter Last auch bereit für Game Streaming als Standard. Die Voraussetzungen sind also da und sie sind mehr als realistisch umsetzbar, dass wir in der Masse mit relativ geringer Latenz online spielen können.

Xbox Cloud

Das Internet wird sich in der Bandbreite weiterhin verbessern. Auch in Deutschland.

 

Der Gewinner heißt weder Playstation, noch Xbox

„Aber die PS5 verkauft sich doch gerade rekordverdächtig“. Ja, das ist richtig. Doch auch wenn ich es ungern tue, aber an der Stelle muss ich Michael Pachter Recht geben. Die Anzahl der Konsolen-Spieler*innen ist entgegen des gigantischen Wachstums des Marktes, relativ stabil. Wenn sich eine Konsole extrem gut verkauft, verkaufen sich andere schlechter. Die sehr guten Zahlen der PS5 liegen an rückläufigen Zahlen der Nintendo Switch und den mäßigen Absatzzahlen der Xbox Series. Doch Über-Performer gab es immer. Denken wir nur an die PS4, die Wii, den Nintendo DS oder die Playstation 2. Doch es gab nie drei Konsolen, die gleichzeitig im selben Zeitraum mal über 100 Millionen Verkäufe erzielen konnten.

Nicht, weil die Leute nicht gerne alle Spiel abgreifen würden, sondern weil es finanziell schlichtweg fernab der Realität lag und immer noch liegt. Denn neben der Konsole fallen auch Kosten für Zubehör, Games und Online-Services an. Für alle drei Systeme? Ein Privileg für Wenige. Doch warum ist Gaming dann so groß geworden? Nicht wegen dem PC und auch nicht wegen den Konsolen. Sondern wegen des Smartphones. Das Smartphone ist mit Abstand die meistgenutzte Gaming-Plattform. Hier wird das große Geld verdient, mit Spielen, die von Mikrotransaktionen leben. Schon heute verdient die Gaming-Industrie den Großteil durch Mikrotransaktionen, nicht etwa durch verkaufte Spiele. Und der Trend: Stark wachsend. Immer mehr Schwellenländer kommen in den Genuss von Gaming via Smartphone. Leicht zugänglich über ein System können Sie auf zig Tausende, oft kostenlose, Spiele zugreifen.

Wii

Es gab in der Geschichte der Konsolen immer Top-Performer, aber niemals mehrere gleichzeitig.

 

Kein nachhaltiges Business

Ein Faktor, der bislang noch unberücksichtigt blieb, sind aber die Spiele. Games wie Elden Ring, God of War, The Last of Us oder Halo sind die Zugpferde und ziehen Millionen von Menschen vor den Bildschirm. Aber ist das auch die Zukunft? Diese Spiele haben nämlich allesamt ein enormes Problem. Sie kosten viel zu viel. Das gilt für beide Richtungen. Entwicklungsprozesse für solche Titel ziehen sich auf 5-6 Jahre. Früher waren AAA Games in 2-3 Jahren fertig. Doch die Zeiten für so große Produktionen wachsen. Somit steigen auch die Kosten. Ein paar Hundert-Millionen Dollar? Sind heute schon reale Produktionspreise. 70€ reichen da als Verkaufspreis längst nicht mehr. Darum hoben die Publisher bereits die Preise auf 79,99€ an.

In zehn Jahren liegen wir wahrscheinlich bei 89,99€ oder 99,99€ für ein AAA Game solchen Formats. Das klingt nicht nach einer Zukunft, die besonderes nachhaltig ist. Aber genau das ist die Marschrichtung von Sony. Heute funktioniert dieses Modell noch. Aber tut es das noch in 10 Jahren? Wenn wir plötzlich jahrelang auf ein Spiel warten müssen, welches dann noch unfassbar teuer ist und solche Titel plötzlich nur noch ein, zwei Mal im Jahr erscheinen, weil sämtliche Studiokapazitäten aufgefressen werden? Solche Premium-Titel wird es natürlich auch noch in Zukunft geben, doch die Frage ist, was drum herum für eine Struktur aufgebaut wird. Und wieder einmal winkt das Abo-Modell von der Seite.

Demon's Souls

Demon Souls hat erstmals seit langer Zeit eine neue Welle der Preiserhöhungen eingeläutet.

 

Gespielt wird da, wo es am Einfachsten ist

Fest steht: Die Zukunft des Gaming liegt in der Masse. Das bedeutet aber auch, dass wenn sich das Core-Business von Konsole und PC nicht dahingehend wandelt, dass es zu einer Nische verkommen könnte, die für Publisher zunehmen uninteressanter wird, weil das Geschäft auf dem Mobile-Markt immer verführerischer wird. Weitaus geringere Kosten für die Publisher, aber viel bessere Monetarisierung durch Mikrotransaktionen. Für einen Großteil wird das auch weiter sehr gut funktionieren. Mobile Gaming wird, sofern es nichts Zugänglicheres gibt, weiter der große Marktführer sein. Unsereins wird sich kaum in einer solchen Welt bewegen wollen. Dass es auch nicht funktioniert, haben Experimente wie Battlefront 2 gezeigt. Die Core-Gamer*innen stehen jedoch im Wandel, den sie eigentlich gar nicht wollen. Preis, Ressourcen, Nachhaltigkeit und neue Technologien reißen jedoch nun die Wand ein, hinter der sich Cloud Gaming verbirgt.

Aus den Kinderschuhen erwächst ein Zukunftsmodell, welches in 10 Jahren, aber Realität werden könnte. Käufe von Spielen werden nach wie vor ein Teil des Ökosystems sein, doch Abo-Modell nehmen eine stärkere Position ein, während Konsolen und Gaming PCs weiter ihren Platz bei den Enthusiasten haben. Ich halte es also für realistisch, dass ich auch in 10 Jahren alle Konsolen hier stehen habe, die es so gibt. Aber nicht, weil ich Sie zum Spielen der jeweiligen Titel benötige, sondern weil ich diese Geräte als solche einfach liebe. Dass wir genauso gut die Microsoft Titel per Cloud und Streaming Stick spielen können, ist leicht vorhersehbar. Wie aber Sony und Nintendo darauf reagieren, bleibt die große Unbekannte. Doch die übernächste Konsolen-Generation wird auch diese Beiden vor eine Schicksalsentscheidung stellen, die da lautet: All In?

Mobile Games

Die mit Abstand meisten Menschen spielen auf Smartphones. Tendenz steigend.

 

Der Erfolg der Virtuellen Realität bleibt eine Virtuelle Realität

Fast hätten wir sie vergessen, der Platz für die besonderen Dinge. Virtual Reality, lange als „The next Big Thing“ bezeichnet, galt als Weg der Zukunft. Doch so richtig durchzusetzen scheint sich die Technologie nicht. Ändert sich das in den nächsten zehn Jahren? Nein. Warum? Wieder stehen wir vor der Frage der Kosten, der Zugänglichkeit und des Aufwands. Letzterer ist aufgrund der Technologie schon einmal grundsätzlich hoch. Doch da die Kosten für solche Geräte immer noch relativ hoch sind, die Spiele-Auswahl überschaubar und die Zugänglichkeit weitaus schlechter ist, als bei einem Smartphone, stehen die Zeichen nicht gut. Komplett auf dem Abstellgleis werden VR-Systeme für Konsole stehen.

500€ für die Konsole und nochmal mindestens das Gleich, nur damit ich VR Games spielen kann? Kein Modell für den Massenmarkt. Eher noch haben Modell wie die Quest-Reihe von Meta, bzw. Oculus eine Chance, die zum vergleichsweise überschaubaren Preis komplett autark funktionieren. Doch da steht wieder das Problem mit dem Softwaresupport im Weg. Nein, VR wird eine Nische bleiben. Doch wer weiß, was in 10 Jahren noch das Licht der Welt erblickt. Eine Ablöse für das Smartphone? Oder wird das Smartphone sogar zu PC und Konsole? Oder sind die Zukunft etwa Bildschirme, die ihre Rechenpower komplett aus der Cloud ziehen? Was auch immer die Zukunft bringt, aber die breite Masse zockt 2033 weder auf PC, noch auf einer klassischen Konsole.

Playstation VR Headset

VR ist und bleibt eine Nische.

Nintendo Switch Online Mitgliedschaft - 12 Monate | Switch Download Code
  • Wenn du dich mit deinem Nintendo-Account anmeldest, kannst du online mit und gegen andere Spieler spielen.
  • Außerdem kannst du eine App für Android und iOS mit deiner Nintendo Switch-Konsole verbinden und so Online-Partien mit deinen Freunden organisieren.
  • Mitglieder haben dauerhaft Zugriff auf eine Sammlung klassischer Spiele mit neuen Online-Funktionen wie zum Beispiel „Super Mario Bros. 3“, „Balloon Fight“ und „Dr. Mario“.

*Werbung: Die Amazon-Links sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn du auf so einen Affiliate-Link klickst und über diesen Link einkaufst, bekommt die Redaktion von dem betreffenden Online-Shop oder Anbieter eine Provision. Für dich verändert sich der Preis nicht.

Christian Koitka
The guy who loves videogames

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