The Cub (das Junge) ist ein Indie-Plattformer, der von alten SEGA-Klassikern wie Aladdin oder Der König der Löwen inspiriert wurde. Er verspricht den Charme der alten Ära mit einer bewegenden und reichhaltigen Geschichte einzufangen und dabei moderne Überraschungen und Ideen mitzubringen. Wie gut ihm das gelingt, erzählen wir euch hier. The Cub ist derzeit noch in Entwicklung, aber wir haben die Demoversion für euch bereits angespielt.
Die Apokalypse und das Wolfsjunge
Die Welt hat mit einer Krankheit zu kämpfen, der sie nicht gewachsen ist. Im verzweifelten Versuch zu überleben, flieht die Menschheit mit Raumschiffen auf den Mars. Auch eine Mutter und ihr junges Kind versuchen eines der Raumschiffe zu erreichen. Doch im großen Tumult, der um die Abflugstation entsteht, verliert das Kind seine Mutter. Nur wenigen Superreichen ist das Glück vorbehalten, von der Erde entkommen zu können. Als wilde Kämpfe zwischen den Zurückgelassenen ausbrechen, flieht der kleine Junge in den Wald.
Im Wald trifft der Junge auf eine Wolfsfamilie, die ihn adoptiert und großzieht. Im Schutze seiner neuen Familie übersteht er die unruhige Zeit bis irgendwann Ruhe einkehrt. Nachdem einige Jahre ins Land ziehen, in denen er keine Menschenseele trifft, kehren plötzlich einige der „Marsmenschen“ wieder auf die Erde zurück. Eingehüllt in gelbe Raumanzüge, um auf der toxischen Erde überleben zu können.
Der Junge versucht mit den Fremden Kontakt aufzunehmen. Doch statt ihn freundlich in Empfang zu nehmen, machen die Menschen vom Mars jagt auf den Jungen, denn sie haben es abgesehen auf seine Immunität, mit der er der Seuche trotzen konnte.
Malerische Kulisse und tödliche Gefahren
Die Grafik des Spieles ist bezaubernd. Der gemalt wirkende, comichafte Stil zieht einen hinein in die apokalyptische Welt von The Cub, in der nur noch Überreste unserer einstigen Zivilisation bestehen und die Natur immer mehr die Erde zurückerobert. Man könnte die Kulisse entspannt genießen wie ein gemütliches Kinderbuch, würden die Bewohner dieses Buches nicht immer wieder probieren einen einzufangen oder umzubringen.
Und die Gefahren sind zahlreich: Riesige Schlangen lauern im Unterholz, die der Schlange Kaa aus dem Dschungelbuch locker Konkurrenz machen könnten. Krokodile warten im Wasser darauf, dass wir einen falschen Schritt machen, elektrisch aufgeladene Korallen wollen uns tödliche Schocks verpassen und zu allem Übel jagen unsere menschlichen Verwandten vom Mars uns unentwegt durch die Level.
Was haben wir dem entgegenzusetzen? Wir können laufen, sprinten, springen, kriechen, drücken und ziehen. Aber meistens müssen wir vor allem Ersteres. Laufen. Weglaufen, um genau zu sein.
Musik und andere Kinderkrankheiten
Zu Beginn der Geschichte finden wir den gläsernen Weltraumhelm eines toten Marsmenschen. Der Junge zieht den Helm auf und kann dadurch in einen Radiosender direkt vom Mars reinhören. Neben wehmütigen Geschichten der Marsianer, die in Erinnerung an vergangene Tage auf der Erde schwelgen, bekommt der Junge auch einiges an Musik zu hören.
Das Spiel startet direkt mit dem eigens dafür komponierten Track „Son of No One„. Der Song passt nicht nur thematisch super zum verlassenen Waisenkind, sondern fügt sich auch atmosphärisch wunderbar in die ausgestorbene Endzeit-Welt ein. Leider kann das Radio, was gleichzeitig der Soundtrack des Spieles ist, diese Qualität nicht halten. Einige der folgenden Songs fügen sich nicht so gut in die Welt ein und können sogar mitunter etwas nervig sein. Auch den Geschichten der Radiokommentatoren kann man beim Überlebens-Parcour durch die The Cub-Welt nur mäßig gut zuhören.
Was an der Demo cool gemacht ist, ist, dass wir verschiedene Abschnitte aus dem Spiel anspielen können (statt einfach nur die ersten X Minuten). In diesen Abschnitten entpuppen sich aber noch einige andere Kinderkrankheiten. Teilweise kann man Hintergrund und Vordergrund nicht gut unterscheiden, sodass man versucht, auf eine Plattform zu springen, die aber eigentlich nur zum Hintergrund gehört. Auch lässt sich nicht immer gut erkennen, mit welchen Objekten wir interagieren können, was teilweise zu einer Reihe von Toden führen kann, da man nicht so wirklich weiß, wohin einen das Spiel führen will. Die Entwickler scheinen aber ein offenes Ohr für derlei Kritik zu haben, sodass das fertige Spiel hoffentlich etwas runder wird.
Die Demo könnt ihr aktuell auf Steam selbst anspielen und sie ist etwa 20-35 Minuten lang, je nachdem wie lange man an den erwähnten unübersichtlichen Stellen hängt. Erscheinen wird das Spiel auf PC und allen gängigen Konsolen.

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