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Hive – Die Twitter-Alternative, über die gerade alle reden

Twitter brennt. Hive lebt? Wir leben in ganz verrückten Zeiten, auch was unseren Konsum auf Social Media betrifft. Elon Musk kaufte Twitter für 44 Milliarden Dollar, feuerte mehrere Tausend Angestellte, wetterte gegen die „Woke-Kultur“ und sämtliche bisher vom Unternehmen gebotene Benefits für die Angestellten. Er ließ die verbleibenden Entwicklerinnen und Entwickler überwachen und wollte von jetzt auf gleich grundlegende Veränderungen wagen. Ging natürlich nach hinten los. Das Resultat: Twitter wimmelt nun von entbannten Profilen, Diskriminierung, ganz viel Krieg zwischen rechts und links (politisch & gesellschaftlich gesehen) und die ersten Unternehmen schalten als Reaktion keine Werbung mehr. Doch plötzlich taucht aus dem Nichts Hive auf, eine bis dato unbekannte App, die enorm Zulauf bekommt. Was ist Hive? Woher kommt sie plötzlich? Und wie funktioniert die Plattform überhaupt?

 

Hive entstand schon vor dem Twitter-Chaos

Innerhalb kurzer Zeit stieg die Nutzerzahl auf über eine Million an. Dem Chaos auf Twitter sei Dank. Bis es den blauen Vogel aber vom Thron stürzen kann, fehlt noch einiges. Doch es ist mehr oder weniger David gegen Goliath. Hive wurde von der Studentin Raluca Pop aus Süd-Kalifornien gegründet. Die 23-Jährige legte 2019 bereits den Grundstein für Hive. Es ist also keine direkte Reaktion auf Elon Musk, wie manche vielleicht vermuten. Sie war unzufrieden mit den vorhandenen Plattformen, der Werbung, den Algorithmen. Es hat ihr einfach den Spaß genommen. Also entschied sie sich, eine eigene Plattform zu gründen. Sie hatte jedoch keinen technischen Background und engagierte somit einen Freelancer für die Entwicklung der App. Heute, drei Jahre später, ist die App, zumindest was Chartplatzierungen betrifft, deutlich aufgestiegen. Das Team ist jedoch immer noch überschaubar. Pop, ein Designer und ein Entwickler bilden das Team. Ob das reicht? Ich habe mir die App angeschaut und behaupte mal: Mit der Teamgröße wird man Twitter nicht bezwingen können!

Hive

Das Team hinter Hive besteht aus der Gründerin und zwei weiteren Leuten.

 

Wie funktioniert Hive?

Hive, bzw. Hive Social, erinnert im ersten Moment schon sehr an Twitter. Man kann sowohl Kurznachrichten posten, liken, reposten und kommentieren, als auch über andere Kanäle teilen. Auch Umfragen, Bilder, Videos und Gifs können gepostet werden. Daraus bildet sich eine Timeline, die man bereits vom blauen Vogel kennt. Auch die Glocke mit Benachrichtigungen kommen einem bekannt vor. Über die Suchleiste kann man andere Profile suchen und ihnen entsprechend folgen. Das ist auch nötig, denn ohne Leute, denen man folgt, bleibt die Timeline leer. Anders bei Twitter, hier wird man mit vom Algorithmus gefilterten Content schließlich immer gefüttert, selbst wenn es nur Werbung ist. Wie komme ich denn dann in der neuen App an Inhalte?

Dafür gibt es den Bereich „Discover“. Hier wird es erstmals anders. Man bekommt hier eine Übersicht über neue Inhalte verschiedener Bereiche, Themen und Inhalte die gerade trenden. Anders als bei Twitter, hat man hier eine Ansicht wie bei Instagram, mit einer Vielzahl an Inhalten, die mit Bildern versehen sind. Geht man auf ein Thema, hat man zudem die Möglichkeit die „Instagram-Ansicht“ zu wählen, also Kacheln mit Bildern. Alternativ kann man auch die Feed-Ansicht wählen und bekommt die Bilder auch direkt mit dem dazugehörigen Text. Ein dritte Ansicht zeigt ausschließlich Text-Posts, zu denen keinerlei Bilder verlinkt wurden.

Hive

Hive ist teils eine Mischung aus Twitter und Instagram.

 

Discover

Discover ist Stärke und Problem zugleich. Zum einen ist es sehr leicht bestimmte Bereiche und grundsätzliche Interessen zu finden. Man findet sich hier schnell zurecht und stößt auf Kategorien, für die man sich interessiert. Jedoch ist ein Problem, dass es keinerlei Übersicht über Hashtags gibt, die derzeit im Trend sind. Ja es gibt die Kategorie „Trending“, aber man sieht nicht welcher Hashtag dahinter steckt, sondern auf den ersten Blick lediglich die Bilder, die gerade besonders viel Interaktion erfahren. Zudem hat man auf der ersten Seite von Discover nicht sofort die Möglichkeit die Ansichten zu wechseln, sondern immer erst, sobald man die jeweilige Kategorie ausgewählt hat. Dass man auf Discover sofort Text-Posts angezeigt bekommt, ist nicht möglich. Man kann außerdem keine Themen „abonnieren“. Es gibt also noch einiges, was verbesserungswürdig ist. Somit erscheint das Ganze erstmal sehr auf Bilder fokussiert und noch nicht ganz auf persönliche Bedürfnisse zugeschnitten zu sein. Grundsätzlich ist der Gedanke zwischen Feed, „Instagram“ und Text-Posts zu unterscheiden aber eine interessante Idee.

Hive

Hive will eigentlich kein zweites Twitter oder Instagram sein, sondern etwas Eigenes.

 

Ein bisschen wie Twitter

Die Profil-Ansicht hat ebenfalls eine Feed-Ansicht, eine Medien-Ansicht und auch repostete Inhalte kann man einsehen. Neben klassischem Profil- und Titelbild kann man eine Bio erstellen und sogar einen Song mit dem eigenen Profil verknüpfen. Aber auch hier ist es inhaltlich klassisch gehalten und sehr an Twitter angelehnt. Was man zusätzlich attestieren kann, ist eine sehr schicke Benutzeroberfläche. Das Design wirkt stilistisch modern, überschaubar und nicht zu überladen. In Sachen Funktionalität und Features gibt es natürlich noch Luft nach oben. Aber dem ist man sich bewusst. Anders als bei Mastodon, haben wir hier auch wieder ein zentralisiertes System. Heißt: Man kann sich relativ einfach mit allen möglichen Menschen verbinden und ist dafür nicht auf eine bestimmte Bubble konzentriert. Zudem hat man nicht das Problem, dass für einen interessante Server schon voll sind oder die user names extrem kompliziert ausfallen. Die Vorteile von zentralisierten Plattformen eben und ein bisschen wie bei Twitter.

Hive

Die Performance ist momentan der größte Knackpunkt.

 

Die Sache mit der Performance

Das größte Problem von Hive ist aber aktuell weder eine inaktive Userbase, noch magerer Content, oder gar fehlende Features. Am auffälligsten ist die schwache Performance. Inhalte laden extrem lange, manchmal auch gar nicht. Dann geht es auf einmal wieder schneller. Es kommt immer darauf an, wie viele Nutzer parallel online sind. Für den Nutzer wirkt es, als wäre es Glückssache, wie lange die Inhalte zum Laden brauchen.Somit ist die Zuverlässigkeit und Performance das größte Hindernis dieser App und nagt an der Nutzerfreundlichkeit, die ansonsten eigentlich durchaus hoch ist. Dieses Feedback entdeckt man auch immer wieder beim Stöbern durch die App, aber auch von außerhalb, sobald über Hive gesprochen wird. Und dennoch: Hive scheint trotz etablierter Konkurrenz, wie etwa Tumblr, die auserkorene Twitter-Alternative zu sein. Vielleicht auch, weil Mastodon teils zu kompliziert ist und die dezentrale Struktur das übergreifende Vernetzen erschwert. Insbesondere die Gaming-Branche hat sich hier überraschend schnell eingenistet, sowie die queere Community, die aber parallel auch auf Mastodon ein willkommeneres Zuhause gefunden hat.

Hive

Eine Desktop-Anwendung gibt es derzeit noch nicht. Lediglich für iOS und Android gibt es die jeweilige App.

 

 

Fazit – Ist Hive Social die Zukunft?

Ist Hive Social also Twitter 2.0? Lässt sich schwer sagen, es hängt wahrscheinlich mehr von Elon Musk ab, als von Hive selbst. Der etwas selbstverliebte Twitter-Boss betreibt durch scheindemokratische Umfragen derzeit eine fragwürdige Firmenpolitik, an der eine Vielzahl an Usern nur festhängt, weil man sich eben schon auf Twitter vernetzt hat und auf langfristige Kontakte zurückgreift. Dazu gibt es auch einen interessanten Einblick des Journalisten Dom Schott, welche Relevanz Twitter überhaupt für die Spielebranche hat und wie es genutzt wird. Die neue Social-Media-Plattform dagegen leidet noch unter einigen Krankheiten. Maue Performance, ein provisorisch wirkender „Discover“-Bereich und die zu schwach ausgebaute Fokussierung auf Trend-Themen. Darüber hinaus gibt es natürlich noch andere kleinere Mängel, wie etwa eine fehlende Desktop-Version.

Die Liste an Optimierungsbedarf ist lang. Das zu dritt zu stemmen klingt mehr als nur ambitioniert, auch weil es im Prinzip keine Moderation gibt, die sich vernünftig um gemeldete Inhalte kümmern kann. Es wird viele Monate dauern, ehe diese Fehler und Lücken behoben werden können. Und obwohl die Plattform an sich schick, zugänglich und aufgeräumt ist, haben sich viele User nur für das „just in case“-Szenario angemeldet, dass Twitter vor die Hunde geht. Doch ohne Content und aktive Nutzung wächst eine solche Plattform natürlich nicht. Eine verzwickte Situation. Sollte Musk also weiterhin Stimmung gegen alle machen, die nicht rechts sind, kann aus Hive noch was werden. Andernfalls sieht es wohl eher schwierig aus. Die Zukunft liegt in Elon’s Händen, was dieser Tage nicht die beste Aussicht ist.

 

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Quellen: Dom Schott via OK COOL, Newsweek

Christian Koitka
The guy who loves videogames

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