EA übernimmt Codemasters und damit kehrt auch die Lizenz, wie im Falle F1 2021, wieder zum Publisher zurück. Zurückkehren? Richtig, denn der Konzern hinter FIFA, Madden und Need for Speed besaß bereits in den frühen 2000ern die Rechte an der Königsklasse des Motorsports. Mit F1 2021 erscheint der kommende Titel also wieder unter dem alten Banner. Glücklich sind im Netz nicht alle darüber. Doch EA hat mehr für die Reihe getan, als man es vermuten mag.
Lang ist’s her
Games zur Formel 1 gibt es endlos viele. Die meisten von ihnen nutzen jedoch gar nicht die Original-Lizenz. Allein in den 80er Jahren erschienen Dutzende Spiele, die das F1-Feeling auch ohne Lizenz näher bringen wollten. Sega war der erste Publisher, der das Recht erhielt, ein Spiel mit den echten Namen und Marken zu entwickeln.
Viele weitere Spiele-Schmieden wollten sich die Lizenz in den 90ern sichern. Schließlich wurde die Formel 1 so erfolgreich wie nie zuvor. Die Marke bot ein enormes Potenzial auf dem Videospielmarkt. Das entging auch nicht den scharfsinnigen Augen von EA. Die hatten sich unter der Brand EA Sports ein eigenes Sport-Portfolio aufgebaut. Da durfte die größte Racing-Marke ebenfalls nicht fehlen.
F1 2021 und seine über 20 Jahre alten Geschwister
Im Jahre 2000 erschien das erste Spiel im F1-Kosmos von Electronic Arts. Zuvor befand sich die Lizenz erstmals in sicheren Händen bei Psygnosis. F1 97, F1 98 oder Formula One 99 brachte der Publisher hervor. Die Spiele waren dabei durchaus beliebt und erfolgreich und insbesondere auf der Playstation zuhause. In etwa zeitgleich mit der Lizenzübernahme durch EA wechselte Psygnosis ebenfalls den Besitzer.
Sony schnappte zu und lieferte weiterhin F1-Games, nur mischte jetzt auch Konkurrent EA mit. Ein Wettstreit begann, der durchaus tolle Rennspiele hervorbrachte. Sony konnte trotz des eingekauften Know-Hows aber irgendwie nie die gleiche Qualität auf den Bildschirm zaubern wie EA. Im Wertungsspiegel zog Sony stets den Kürzeren. Dennoch musste EA schon nach drei Saisons Sony das Feld überlassen. Die Japaner bezogen eine Exklusivlizenz. Somit siegte das Geld, nicht die Qualität.
Sony strauchelt, Codemasters rettet
Auch in den Jahren danach lieferte Sony immer öfter nur solide bis mittelmäßige Rennsimulationen ab. 2007 lief die Exklusivlizenz dann aus. Eine Verlängerung fand nicht statt. Die Verkäufe waren nicht wie erhofft. Der deutsche Markt erlitt auch durch das Karriereende von Michael Schumacher einen Dämpfer. Die Videospielreihe war am Boden. Codemasters rettete die Marke.
Die Racing-Experten wagten mit F1 2009 einen ersten Versuch auf Wii und PSP und konnte direkt liefern. Trotz grafisch limitierter Möglichkeiten stimmte das Fahrgefühl. Der Start in eine erfolgreiche Zukunft. Ein weiteres Jahrzehnt pflegte Codemasters nun die virtuelle Königsklasse. Trotz eines holprigen Next-Gen-Übergangs im Jahre 2015, verbesserte man die Serie stets weiter. Bessere Grafik, mehr Features, tolles Fahrgefühl und ein mittlerweile spannender Karrieremodus runden das moderne Bild ab.
F1 2021 – Die Rückkehr von EA
Aber es ist auch nicht alles Gold, was glänzt. Optisch stagniert die Reihe seit einiger Zeit. Auch für die nächste Konsolen-Generation konnte Codemasters kein optisch würdiges Fundament aufbauen. Zwar ist die Reihe inhaltlich mittlerweile ein Vorzeigeprodukt, technisch ist da aber mittlerweile mehr drin. Und dann kommt da plötzlich wieder EA. Sie übernahmen nicht nur die Lizenz, sondern komplett Codemasters. Mit dem eigenen Sport-Portfolio sicherlich eine sinnvolle Entscheidung.
Aber ist das EA von damals, mit sehr gelungenen F1-Ablegern, mit dem modernen EA vergleichbar? Mitnichten, aber die größte Angst der Fans ist auch nicht die leidende Qualität. EA steht nach wie vor für gute und erfolgreiche Spiele. Kritik gibt und gab es berechtigterweise für ihre Monetarisierungsmodelle. Hat F1 in Zukunft nun auch solche Mikrotransaktionen? Selbstverständlich, aber das ist bereits nicht erst seit heute so. Auch Codemasters sprang vor einiger Zeit auf den Zug auf.
Die Sache mit den Mikrotransaktionen
Die Art und Weise ist aber sehr fair. Es gibt eine Art Battle-Pass, nur eben im Racing-Gewand. Auch ohne Extrakosten lassen sich kosmetische Objekte freischalten, wie etwa Handschuhe, Helme oder Racing-Suits für euren Fahrer. Wer Geld ausgibt, kann nur noch mehr davon bekommen. Das ist ein guter Kompromiss, an dem EA in seinen Grundstrukturen auch nichts ändern wird. Schließlich hat EA gelernt. Nach heftigen Shitstorms, wie etwa bei Battlefront 2, zeigte sich der Publisher auch in weiteren Spielen deutlich gemäßigter. Also, kein Grund zur Sorge. Die Qualität kann durch EA ebenfalls nur gewinnen.
Codemasters katapultierte die Reihe stets in die Top-Wertungen empor. Dank der Frostbyte-Engine kann das Spiel also auch zukünftig technisch alle Register ziehen. Es steht grundsätzlich auch einfach mehr Kapital zur Verfügung. Und EA wird investitionsfreudig sein, denn die Verkäufe der Reihe steigen jährlich stark an. Dem neuen Publisher ist also bewusst, welches Potenzial hier schlummert.
Mehr Zuversicht ist angebracht
EA ist EA und man wäre natürlich gut beraten, eine gewisse Vorsicht walten zu lassen. Dennoch sind die Untergangsszenarien absolut übertrieben. Sofern EA keinen Ultimate-Team-Modus einbaut, könnte die Marke unter neuer, alter Flagge eher als Gewinner hervorgehen. Auch die Formel 1 selbst steht dieser Tage vor dem größten Umbruch in eine möglicherweise noch erfolgreichere Zukunft. Die erfahrenen Leute von Codemasters werkeln ja nach wie vor an den kommenden F1-Spielen.
Von daher kann EA hier durchaus auch eine Stütze in eine ebenfalls noch erfolgreichere virtuelle Zukunft sein. Das kommende Rennspiel ist ohnehin von der Übernahme nicht betroffen, schließlich wurde das lang vor der Übernahme entworfen. Was EA zusätzlich leisten oder nicht leisten kann, das wird uns die Zukunft zeigen.
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