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Angespielt: Kingdom Come – Deliverance (gamescom 2015)

Rollenspiele im Mittelalter-Setting gibt es wie Sand am Meer. Doch diese Spiele sind meistens im Fantasy-Setting mit Magiern, Drachen und anderen Fabelwesen. Scheinbar scheint kein Publisher den Mut zu haben ein klassisches Mittelalter-Spiel zu entwickeln. Die Entwickler von Warhorse wollen genau so ein Spiel entwickeln und starteten mit Kingdom Come Deliverance ein sehr erfolgreiches Kickstarter Projekt. Wir konnten auf der Gamescom das Spiel genauer anschauen. Ob das Spiel den hohen Erwartungen der Unterstützer gerecht werden kann, erfahrt ihr in unserem angespielt.

 

Zurück ins 15.Jahrhundert

Bohemia im Jahr 1403. Zwei, mit Schwertern bewaffnete, Ritter kämpfen auf einem idyllischen Feld gegeneinander. Hiebe werden ausgeteilt und eingesteckt. Schläge werden pariert, mit schwerem Atem und Schweiß überströmt kontert einer der beiden den Schlag des anderen und stößt sein glänzendes Schwert in den Magen des anderen. Gezeichnet vom Kampf steckt der Sieger sein blutüberströmtes Schwert in seine Scheide. Während der Andere tot am Boden liegt. Was eine Szene aus einem monumentalen Film von Regisseur Ridley Scott sein könnte, ist jedoch eine Szene aus dem kommenden Spiel Kingdom Come Deliverance aus dem Hause Warhorse. Das Spiel wird in einem Mittelatersetting in der tschechischen Region Bohemia spielen. Dabei wollen die Entwickler ein authentisches Spiel kreieren, welches möglichst genau die Zeit von damals widerspiegelt. Dafür haben Sie die Region eigens eingescannt und ins Spiel übertragen. Dadurch sind die Flüsse und Wege, die man im Spiel sieht, exakt so, wie man Sie heute vorfinden würde. Doch nicht nur diese Aspekte fühlen sich authentisch an. Auch sonst sorgen die Entwickler mit historisch akkuraten Umgebungen und Burgen für ein mittelalterliches Spielgefühl. Selbst die Umgebungskarte wird als gezeichnete Karte dargestellt und sieht damit genau wie eine aus, wie sie die Menschen zu dieser Zeit gezeichnet hätten. Zudem wird es im Spiel einen Tag und Nacht Wechsel und dynamisches Wetter geben.

Man spielt Henry den Sohn eines Schmiedes.

Man spielt Henry den Sohn eines Schmiedes.

 

Jede kleine Entscheidungen kann große Auswirkungen haben

In der rund 16km² großen, offenen Spielwelt leben rund 700 NPCs die in Dörfern, Städten und Bauernhöfen leben werden. Alle diese haben ein eigenes Leben. So wohnen sie alle in ihrer eigenen Bleibe, gehen Ihrem Tagesablauf nach und treffen eigene Entscheidungen. Beispielsweise wenn ein NPC sich nach seinem harten Tag in der Schenke ordentlich mit Met betrinkt und danach eine Schlägerei anfängt, dann wird er sich das am darauffolgenden Tag merken und sich von der Schenke fernhalten. Im Spiel wird man den Charakter Henry, den Sohn eines Schmiedes, spielen. Durch die Entscheidungen, die man im Spiel trifft, kann man beeinflussen, ob man ein Bösewicht, Held oder eine Mischung aus beidem sein wird. Denn jede Entscheidung wird Auswirkungen haben und jede Quest wird verschiedene Lösungen bieten. Wenn man zum Beispiel eine Karawane die mit Handelsgüter geladen ist, ausraubt, erhalten die Händler in der Stadt keine neuen Waren. Wodurch dann der Preis im Laden steigt. Insgesamt wird die Story des Spiels rund 30h umfassen. Wie es sich für ein waschechtes Rollenspiel gehört wird es auch ein Skillsytem geben, in dem man neue Fertigkeiten lernt sowie ein Craftingsystem, in dem man neue Waffen, Rüstungen, Mahlzeiten oder Tränke herstellen kann.

So hätte es 1403 in Bohemia aussehen können.

So hätte es 1403 in Bohemia aussehen können.

 

Was ist ein Ritter nur ohne sein Schwert?

Neben der Spielwelt und anderen Elementen wird auch ein großes Augenmerk auf ein authentisches und historisches Kampfsystem geworfen. Das Kampfsystem ist recht komplex und fordernd. Nichtsdestotrotz wird es leicht erlernbar sein aber einige Zeit brauchen, bis man die ganzen Feinheiten erlernt. Im Kampf ist es besonders wichtig auf seine Ausdauer, zu achten. Denn Schläge eines, mit schwerer Rüstung und Schwert ausgerüsteten Ritters verbrauchen viel Ausdauer. Aber auch das Blocken eines Schlages reduziert diese ebenfalls. Zudem ist die Ausdauer an den Gesundheitsbalken gekoppelt. Wird er Krieger verwundet, besitzt er weniger Ausdauer, als einer der frisch in den Kampf eingetreten ist. Dadurch muss man immer eine Balance zwischen Angriff und Verteidigung finden. Man sollte nie zu viele Schläge austeilen, denn dann ist man schutzlos für den Angriff des Feindes. Ein ausgepowerter Ritter kann nämlich keine Schläge mehr einstecken und wird schnell tödlich verletzt. Alle Charaktere im Spiel werden 36 verschiedene Trefferzonen besitzen. Je nachdem wo man trifft oder getroffen wird, verhält sich der Körper anders. Auch bei den Waffen gibt es über 2000 verschiedene Animationen. Welche Animation jedoch getriggert wird, regelt die Physikengine. Bei der Kleidung gibt es sowohl leichte Lederrüstungen und schwere Metallrüstungen in verschiedenen Ausführungen. Während man in den leichten Rüstungen agil, aber schutzlos ist. Bietet die normale Ritterrüstung optimalen Schutz im Kampf, in der man sich aber nur langsam bewegen kann. So muss man seine Ausrüstung für jede Mission optimal anpassen. Hierfür stehen insgesamt 16 verschiedene Plätze mit mehreren Schichten zur Verfügung in der denen man seine Rüstung individuell einstellen kann. Die Kämpfe und das sonstige Spiel werden aus der Ego-Sicht dargestellt. Als Grafik Engine dient dem Spiel die neueste Version der Cryengine.

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Fazit:

Als Mittelalterfan und Fan von Filmen wie Gladiator, Königreich der Himmel oder Robin Hood, war die Präsentation von Kingdom Come: Deliverance eines der Highlights auf der Gamescom für mich. Die historisch authentische Spielwelt gepaart mit dem komplexen Kampfsystem, kann zu einem der besten Rollenspiele im nächsten Jahr werden. Zudem weiß das tschechische Studio, das Sie ihre Kickstarter Unterstützer nicht enttäuschen dürfen. Gerade deshalb glaube ich, dass Sie weiterhin so ambitioniert an das Spiel herangehen wie Sie es bisher getan haben. Man kann nur von Glück reden, dass sich kein großer Publisher für das Rollenspiel gefunden hat. Denn denen war das Setting ohne Fantasy Elemente wohl zu riskant. Doch mit der erfolgreichen Kickstarter Kampagne kann das Team nun das Spiel nach ihren Vorstellungen veröffentlichen. Auch aus technischer Sicht macht das Spiel mit der Cryengine einen hervorragenden Eindruck. Vor allem wenn man bedenkt, dass das Spiel auch VR unterstützen wird. Wer auch nur annähernd was mit Rollenspielen anfangen kann, wird mit Kingdome Come: Deliverance, wenn es im nächsten Jahr erscheint, nichts falsch machen.

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Freier Redakteur von NAT-Games.de

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