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Kritik: Renfield

Damit haben wir nicht gerechnet!

Schaut man sich die Karriere von Nicolas Cage an, blickt man auf eine extrem schwankende Laufbahn. Gerade zu Beginn seines Schaffens brachte der Darsteller einige Achtungserfolge hervor, die 1996 mit einem Oscar gekrönt wurden. Doch gerade mit Beginn der 2010er-Jahre drehte Cage vor allem sehr viel Trash. So wurde er eher belächelt – bis vor ein paar Jahren. Auf einmal drehte Cage wieder Streifen wie Mandy, Pig oder Massive Talent. Alle genannten Filme kamen bei Fans und Kritikern auf einmal wieder gut an und Nicolas Cage war back im Business. Mit Renfield steht nun der neuste Cage-Streifen ins Haus, der schon in den Trailern so irre aussah, dass er eigentlich nur gut werden kann… oder etwa nicht? Wie schlägt sich Cage als Dracula in der Horrorkomödie Renfield?

 

Die Story von Renfield

Dracula ist seit jeher ein gefürchtetes Wesen der Horrorwelt. Doch selbst ein Bösewicht wie der Obervampir auf ein wenig Hilfe angewiesen – in Form seines Dieners Renfield. Der kümmert sich darum, dass die menschliche Fledermaus immer genug Nahrung (also frisches Blut) zu sich nehmen kann und vor allerlei “Bösewichten”, allen voran der Kirche, geschützt ist. Renfield geht dieser Aufgabe nun schon viele Jahrzehnte nach und hat langsam die Schnauze voll. Er möchte keine Menschen mehr umbringen und sich von Dracula lösen. In seiner rar gesäten Freizeit besucht Renfield so eine Selbsthilfegruppe für Geschädigte toxischer Beziehungen. Dort bekommt er viel Zuspruch für seine Wünsche und fasst den Plan, seinen Meister nicht weiter zu unterstützen. Der findet das natürlich gar nicht gut und schließt sich mit einem örtlichen Verbrechersyndikat zusammen, um nichts weniger als die Weltherrschaft an sich zu reißen. Renfield verbündet sich hingegen mit der Polizistin Rebecca, die ihre ganz eigene Motivation hat, den Verbrechern das Handwerk zu legen.

 

Unsere Kritik zu Renfield

Das mag jetzt erst einmal komisch klingen, aber im Kern ist Renfield die Fortsetzung zu Dracula – aus dem Jahr 1931. Bela Lugosi verkörperte hier Dracula, Renfield wurde damals von Dwight Frye gespielt. Aber Moment, wie passt das mit den beiden Nic(h)olasses zusammen, Cage und Hoult? Ohne zu viel zu verraten, haben sich die Macher hier einen wirklich lustigen Trick einfallen lassen. Und damit wären wir schon beim Thema: Auch wenn Dracula natürlich erst einmal nach “Horror” schreit, ist Renfield in erster Linie eine Komödie. Wer Grusel à la Scream VI oder dem kürzlich angekündigten Conjuring 4 erwartet, ist hier definitiv an der falschen Adresse. Aber das ist ja erstmal nicht zu schlimm, vor allem da Renfield an ganz anderen Fronten abliefert!

 

FSK wie bitte?

Dass Renfield eine FSK 16-Freigabe erhalten hat, wirkt auf den ersten Blick ein wenig kurios. Der Film geizt nicht mit Splatter und extrem brutalen Kämpfen, bei denen das Blut fontänenweise spritzt. Und wahrscheinlich ist es genau das, was den Film vor dem roten 18er-Siegel bewahrt. Alles in Renfield ist derart cartoonesk und überspitzt, dass es weniger wie ein “realistisches” Gemetzel und viel mehr wie eine Seite aus einem Comicheft wirkt. Ernst nehmen sollte man die Gewalt in Renfield auf keinen Fall. Hier muss leider auch erwähnt werden, dass die Effekte teils ein wenig billig wirken. Das wäre auf jeden Fall besser möglich gewesen.
Generell macht der Film keinen Hehl daraus, was er ist. Wir haben es hier nicht mit einer bierernsten Forsetzung zum alten Dracula-Klassiker zu tun, sondern mit einem Funsplatter, der sich selbst nicht ernst nimmt. Da passt ein Nicolas Cage natürlich optimal rein. Dass ausgerechnet er, der in der Vergangenheit für sein teils albernes Overacting belächelt wurde, hier als Dracula auftritt, ist an Absurdität nicht zu überbieten. Aber das meinen wir hier durchaus positiv. Cages Obervampir passt einfach in die schrille Welt von Renfield und wirkt nicht aufgesetzt oder albern.

 

Cage und Co.

Cage ist dabei aber nicht der einzige Darsteller, der mit seiner Performance zu gefallen weiß. Nicholas Hoult überzeugte 2022 in The Menu, zuvor in X-Men und nun auch in Renfield. Der Brite verkörpert den hin- und hergerissenen titelgebenden Helden wirklich überzeugend. Renfield tut uns Zuschauern vor allem Leid und wir können – trotz der wilden Thematik – mit ihm mitfühlen, weil wohl jeder das Gefühl einer toxischen Beziehung, Freundschaft oder sonstigen Begegnung kennt. Wir wünschen Renfield, dass er sich von Dracula lossagen kann.
Auch Awkwafina, vor allem bekannt aus Shang-Chi, als Rebecca Quincy passt wunderbar in die irre Welt von Vampiren und Gangstern. Die Chemie zwischen ihr und Hoult passt auf jeden Fall und lässt uns mit dem ungleichen Duo mitfiebern.

 

Spaß im Kino

Renfield liefert eine Sache, die vielen aktuellen Blockbustern fehlt: Spaß. Hier nimmt sich niemand bierernst, obwohl es mit Dracula um eine wirklich düstere Figur geht. Die Darsteller scheinen Spaß bei der Sache zu haben, der sich so auch auf das Publikum überträgt. Gerade DC und Marvel versuchen immer auf Teufel komm raus Gags zu platzieren und super ironisch zu sein – nehmen sich dann am Ende aber doch verdammt Ernst. Renfield und vor allem Nicolas Cage machen genau das nicht. Die genau richtige Laufzeit von 90 Minuten kämpft auch gegen den Trend an. Wo John Wick 4 seine Story auf fast drei Stunden streckt und Avatar: The Way of Water diese Marke sogar deutlich reißt, ist ein komprimierter Fun-Splatter wie Renfield eine wirklich willkommene Abwechslung. Ja, natürlich ist der Film nicht perfekt. Die Story ist ein wenig dünn, Wendungen gibt es so gut wie gar nicht. Die Charaktere sind sympatisch, aber auch recht eindimensional und der Humor ist zwar lustig, aber auch nicht besonders fein. Doch Renfield bringt dem Zuschauer ein erfülltes Gefühl. Das, was er machen will, macht er gut. Nicht mehr und nicht weniger. Und das ist eben manchmal genau richtig.

 

Informationen zu Renfield

  • Originaltitel: Renfield
  • Laufzeit: ca. 93 Minuten
  • Kinostart: 25. Mai 2023
  • Altersfreigabe (FSK): ab 16 Jahren freigegeben
  • Besetzung: Nicholas Hoult, Nicolas Cage, Awkwafina

Trailer zu Renfield

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[gp_testimonial_slider effect=”fade” speed=”0″ arrows=”false”][gp_testimonial image=”91196″ headline=”Fazit zu Renfield” name=”Lukas Hesselmann, Redakteur”]Ich muss zugeben, dass ich Renfield kaum auf dem Schirm hatte. Ja, da sollte halt ein neuer Nicolas Cage-Film erscheinen, die Trailer sehen witzig aus. Vorfreude oder gar Hype entwickelte sich bei mir aber kaum. Und dann hab ich Renfield angeguckt – und wurde wirklich überrascht. Erst der Super Mario Bros. Film und jetzt das. 2023 scheint sich vorgenommen zu haben, den Spaß zurück ins Kino zu bringen. Alleine dafür liebe ich das Kinojahr schon jetzt.[/gp_testimonial][/gp_testimonial_slider]
Lose Fortsetzung von Dracula (1931)
Irre Splattereinlagen und wilde Action
Nicolas Cage als Dracula
Horrorkomödie in der genau richtigen Länge

Ab ins Kino?

Wer ein Faible für trashige (Horror)Komödien hat, macht mit Renfield nix falsch.

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