Pokémon Strahlender Diamant und Leuchtende Perle
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Kostenpflichtiger Seasonpass für DLCs
- Genre: Rollenspiel
- Für Pokemon - Fans
- Strahlender Diamant
- USK ab 0 Freigaben
- Nintendo Switch
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Releasedatum: 19. November 2021
Genre: Rollenspiel
USK: Freigegeben ab 6 Jahren
Publisher: Nintendo
Plattformen: Nintendo Switch
Nach nun 14 Jahren erscheinen mit Pokémon Leuchtende Perle & Strahlender Diamant zwei Neuauflagen der alten Nintendo DS Klassiker. Und natürlich gehört es dazu, dass im Vorfeld reichlich diskutiert, spekuliert, kritisiert und euphorisiert wird. Da ein Test dazu aber nicht ausreicht, hat unsere Redakteurin Jenny obendrein noch im Detail analysiert, an welchen Stellen Dinge verändert wurden und ob die Entscheidungen dahinter mehr oder weniger sinnvoll sind. Das sollte euch natürlich nicht davon abhalten hier weiter zu lesen. Ob mich die Entwickler*innen mit der Neuauflage fangen konnten oder nicht, erfahrt ihr in diesem Test.
Hallo, ich bin Professor Eibe und…
Was wäre ein Pokémon, ohne dass mir anfangs ein/e Professor*in erklärt, wie die Welt der Pokémon funktioniert. Ich kenne mich aus, Herr Eibe, schließlich habe ich das Original von 2007, inklusive der Platin-Edition zu Hunderten Stunden gespielt. Es gibt also nichts, womit mich das Franchise noch überrasch…Chibi-Look?? Naja aber dazu später mehr. In Zweiblattdorf beginnt für mich einmal mehr die Reise, um der beste Pokémon Trainer aller Zeiten zu werden. Statt aber auf offenere Welten, wie in Schild & Schwert zu setzen, spielen wir unsere Figur aus der gleichen Perspektive wie damals, durch die gleichen Gebiete wie damals, die exakt so aufgebaut und strukturiert sind wie damals, nur eben in moderner Optik. Wieder suchen wir eines von drei Starter-Pokémon aus und wieder stellt sich uns ein feindliches Team mit fragwürdigen Ansichten gegenüber. Klassisches Pokémon eben.
Aber was soll ich sagen, es funktioniert! Natürlich punkten die Remakes mit ganz viel Nostalgiefaktor, denn man blieb dem grundlegenden Konzept und dem Spiel an sich treu. Das hat für mich als Fan der damaligen Spiele den Vorteil, dass ich mich schnell zurechtfinde, keine große Eingewöhnung benötige und mich an viele Dinge erinnere und mich direkt in Sinnoh heimisch fühlen kann. Nintendo will Diamant und Perl gar nicht neu erfinden und auch wenn ich dem Franchise durchaus Progressivität wünsche, fühle ich mich in meiner altbekannten Umgebung mit fortlaufender Spielzeit immer wohler.
Das Spiel schmeißt mit EP um sich her, wie beim Karneval
Die Struktur des Gameplays ist bekannt. Man fängt wilde Pokémon, trainiert diese und tritt gegen Arenaleiter an, um sich am Ende den Top 4 stellen zu können. Auf dem Weg dahin, hielt Nintendo an einigen Dingen von damals fest, entschied sich aber auch für Veränderungen. Beginnen wir bei den Kämpfen. Wir erinnern uns: Damals erschienen Diamant und Perle für den Nintendo DS, welcher zwei Bildschirme bot. Somit musste die Szenerie auf einen, aber dafür größeren Bildschirm übertragen werden. Hier griff man auf die Menüstruktur von Schwert und Schild zurück, das funktioniert auch und liefert uns ein übersichtliches Kampfmenü. Allerdings ist das Training, wie auch in den jüngsten Ablegern, fasst schon Nebensache. Denn ein voreingestellter EP-Teiler vergibt auch dann Erfahrungspunkte an unsere Pokémon, wenn diese überhaupt nicht selbst in den Kampf involviert waren. Das war 2007 noch anders, denn da musste jedes Wesen noch in Einzelarbeit aufgezogen werden.
Das führt dazu, dass man die Welt relativ straight durchlaufen kann, ohne dass man zu irgendeinem Zeitpunkt das Gefühl hat, man wäre den Gegnern irgendwie unterlegen. Warum ist der EP-Teiler nicht optional? Dieses mächtige Werkzeug, entreißt dem Spiel ganz viel von seinem Antrieb. Die Kämpfe sind, wenn man Kenner der Reihe ist, mittlerweile auch eher altbacken. Da motiviert es eher, wenn man auch gefordert wird, überlegen muss und ans Limit geht. Wenn die Herausforderung fehlt, verkommen die Duelle zu einer eher lästigen Angelegenheit. Einsteigerfreundlichkeit hin und her. Verschiedene Schwierigkeitsgrade können auch ein Pokémon Game bereichern, denn jeder Spieler*innen-typ ist unterschiedlich und ich glaube auch heutige Kinder freuen sich herausgefordert zu werden. Wir haben früher die rote und blaue Edition schließlich doch auch ohne EP-Teiler gemeistert.
Pokémon auf dem Catwalk
Abseits der Kämpfe schreiten wir weiter durch die Welt und bereisen unterschiedlichste Orte. Ob die charmante Hafenstadt Fleetburg, den Kraterberg, die Eiseninsel oder das verschneite Blizzach. Die Spielwelt begeistert heute wie damals und bestätigt mich einfach darin, wie toll Sinnoh als Region war und ist. Ob das voller Trubel steckende Herzofen, der Park der Freunde, in dem ich mein Pokémon ausführen kann oder die zahlreichen Höhlen, die ich erkunden kann. Sinnoh steckt einfach voller interessanter Orte. Zudem lässt sich wie auch im Original Knurspe mittels Beeren herstellen, die wir überall in der Spielwelt finden. Wer die alten Teile kennt, weiß auch welchen Zweck sie erfüllen.
Sie verpassen unseren Taschenmonstern verbesserte Eigenschaften, die wir in den Wettbewerben benötigen. Ob wir Schönheit oder z.B. Coolness unserer Pokémon verbessern, das entscheidet die Zusammensetzung unserer Knurspe, die wir in einem kurzweiligen Minispiel produzieren, welches mittlerweile jedoch auf den Einsatz des Touchscreen verzichtet. Die Wettbewerbe habe ich früher sogar sehr gerne gespielt und bestanden aus drei Phasen: Der Präsentation, Tanzen und Attackenvorführung. In den Remakes verkürzte man das Prozedere in mehr oder weniger eine Phase. Zudem ist die Reaktion des Publikums nicht mehr so präsent wie einst. Denn wie gut unsere Vorführung war, das ließen uns die Leute sofort wissen. Die nun abgespeckte Variante versprüht daher irgendwie nicht mehr den ganz großen Charme und Motivationsschub, mich in verschiedenen Klassen durch die Wettbewerbe zu gewinnen.

In Herzofen befindet sich der Pokémon-Wettbewerb. Vielleicht hat mein Jirachi ja gute Chancen auf den Sieg.
Sinnoh kann so schön sein
Wer genug von Sinnoh gesehen hat, kann sich das Ganze auch von unten anschauen. Das Untergrundsystem feiert sein Comeback und besticht abermals durch ein komplexes Höhlensystem. An einigen Stellen können wir mit zwei Werkzeugen Schätze aus dem Gestein schlagen. Dabei gilt es darauf zu achten, nicht zu grobmotorisch drauf los zu hämmern, denn sonst verschütten wir die Kostbarkeiten gänzlich. Tatsächlich ist das ein durchaus willkommener Zeitvertreibt, der den Trainer-Alltag ganz gut auflockert. Neu sind die Unterschlüpfe. Dies sind kleine Biotope, in denen einige Pokémon unterwegs sind, die hier exklusiv nur dort findet. Anders als auf der Oberwelt, wo Pokémon zufällig erscheinen, sehen wir diese in den Unterschlüpfen jedoch herum sausen, ähnlich wie in Schild & Schwert.
Warum man sich insgesamt aber nicht für ein System entschieden hat, sondern beides miteinander verwebt, das weiß wahrscheinlich nur Nintendo. In den Höhlen findet ihr zudem Statuen, mit denen ihr eure Geheimbasen ausstatten könnt, wodurch in den verschiedenen Biotopen auch seltenere Wesen erscheinen. Es lohnt sich also durchaus diesem Feature etwas Zeit zu widmen. Der innere Trieb noch interessantere Pokémon zu finden funktioniert ja irgendwie doch immer wieder bei mir. Leider geht dies zu Lasten der Geheimbasen. Diese wirken äußerst leer und lieblos. Während ich in den Originalen noch Fallen, Teppiche und Deko aufstellen konnte, wodurch meine einsame Höhle ein wohnliches Domizil wurde, muss ich auf nahezu alle dieser Varianten verzichten.

In den Untergrundhöhlen finden wir Biotope, die auch mit etwas Glück seltenere Pokémon für uns bereit halten.
Die Switch ist kein DS
Ein spielerische Neuerung war 2007 der Pokétch. Ein kleines Gadget, welches auf dem zweiten Bildschirm des DS einige Übersichten oder Features bot, die uns die Reise erleichtern sollte. So konnte man darüber seine mitgeführten Pokémon überblicken, die Schritte zählen, um etwa zu checken wie lange es bedarf um ein Ei auszubrüten oder ich konnte mir die Karte anzeigen lassen. Mit dem DS machte das Ganze auch absolut Sinn. Mit der Neuauflage ergründet sich dieser mir aber weniger. Da der zweite Bildschirm entfällt, muss ich diesen über die R-Taste aktivieren, damit sich das Gerät als kleines Fenster oben rechts öffnet.
Obsolet wird der Pokétch etwa beim Einsatz einer VM. Um Zerschneider darüber anwenden zu können drücke ich also R. Über einen weiteren Click auf R vergrößert sich der Pokétch, sodass ich auch eine vernünftige Übersicht habe. Über den roten Button klicke ich noch also so lange durch, bis ich die VM-Übersicht erreiche und diese dann anwählen kann. Stattdessen kann ich auch einfach vor dem Gestrüpp die A-Taste drücken. Wofür also der Pokétch? Er wirkt wie bestellt und nicht abgeholt, ein Feature, welches irgendwie übrig schien und mit dem man nicht wirklich etwas anzufangen wusste. Da hätte ich mir etwas Kreativität und Mut gewünscht. Remake gerne, aber das räumt auch einen gewissen kreativen Spielraum ein, den man gerne nutzen darf.

Während der Kampfbildschirm gut vom zweiten Screen des DS übertragen wurde, wusste man mit dem Pokétch nicht so wirklich etwas anzufangen.
Chibi-Look: Ja oder Nein?
Selten wurde ein Grafik-Stil in der Serie so vorab diskutiert. Schließlich blieb man sich im Großen und Ganzen treu. Die öffentliche Meinung zum Chibi-Look in diesem Fall reichte von „schlecht gemacht“, über „unpassend“ bis hin zu „ganz süß“. Zugegeben, ich bin auch nicht jubelnd in die Luft gesprungen, doch der Stil konnte mich mit fortlaufender Spielzeit irgendwie packen. Er passt durchaus in die Spielwelt und bietet den Entwicklern obendrein den Vorteil, dass man ja gar nicht so viel ändern muss ich Gegensatz zum Original. Stilistisch geben sich die Remakes aber inkohärent. Während mich die Oberwelt mit dem süßen Chibi-Look füttert, sind die Kampf-Szenen optisch eher an Schild & Schwert angelehnt.
Da hatte wohl jemand keine Lust neue Assets zu erstellen?! Es ist nicht so, dass mich das richtig stört, aber irgendwie beschleicht mich dabei das Gefühl, dass der Stil-Mix eher dazu diente Arbeit einzusparen. Dennoch muss ich anerkennen, wie detailliert und liebevoll die Remakes ausgearbeitet wurden und rundum viel Charme versprühen. Die farbenfrohe Umgebung wirkt in sich stimmig und die moderne Optik transportiert die altbewährte Welt in die Neuzeit. Natürlich ist es unterm Strich eine Frage des Geschmacks, ich persönlich konnte mich dennoch ganz gut mit dem Look arrangieren. Ist mir persönlich auch lieber, als die teils matschigen Texturen, die detailarme Fernsicht und die gelegentlichen Framedrops aus Schwert & Schild.
Was bietet das Endgame?
Leuchtende Perle und Strahlender Diamant versuchen optisch, als auch spielerisch den Spagat zwischen alten Fans und dem Abholen der jüngeren Generation. Während mich das Thema EP-Teiler diesbezüglich stört, kann ich mich mit dem kindlichen Look aber anfreunden. Ich bin halt gerne nochmal Kind und erlebe auch mit Freude ein Spiele-Highlight aus der Vergangenheit. Letztlich stellt sich dann aber auch für mich die Frage: Was ist eigentlich mit Platin? Die 2009 nachgeschobene Edition lieferte nämlich auch inhaltliche Veränderungen, die ich allerdings in diesem Remake vermisse. Sowohl die Geschichte, als auch das Endgame profitierten von den Optimierungen. Wäre ein Platin Remake also nicht sinnvoller gewesen? Schließlich unterscheiden sich die Neuauflagen von Diamant und Perl gar nicht, bis auf eine Hand voll Pokémon. In Saphir und Rubin, haben wir immerhin noch je nachdem für und gegen Team Magma und Aqua gekämpft.
Dafür aber haben die Entwickler*innen mit dem Hamansu-Park auch spannenden, neuen Content eingebaut. Nach dem Einzug in die Ruhmeshalle könnt ihr das Gebiet betreten, welches einige legendäre Pokémon beinhaltet. Dort könnt ihr in der Spielwelt verteilte Steinplatten in Formen einsetzen, um die seltenen Monster aus der Reserve zu locken. Die Platten sind witzigerweise angelehnt an alte Gameboy-Module. Eine tolle Ergänzung, die auch nach den Top 4 zum Weiterspielen motiviert und das Endgame widerrum bereichert. Je nach Edition erhaltet ihr u.a. Lugia, Arktos, Entei oder Ho-oh. Ich wäre natürlich nicht abgeneigt, hätte ILCA noch weitere Gebiete für nimmersatte Spieler wie mich integriert, aber wahrscheinlich bin ich in der Hinsicht auch einfach ein wenig zu gierig. Aber hey, ich liebe dieses Franchise halt.
- Altersempfehlung: ab 6 Jahren
- Für Pokemon - Fans
- Leuchtende Perle
- USK ab 0 Freigaben
- Nintendo Switch
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Positiv:
Negativ:
Ab in die Sammlung?
Sowohl altgediente Nostalgiker, als auch jüngere Fans kommen hier auf ihre Kosten. Liebhaber der klassischen Pokémon-Formel können unbesorgt zugreifen, sofern man sich mit dem Look anfreunden kann.
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