Thymesia im Überblick
Online Multiplayer
Couch-Koop / Splitscreen
Mikrotransaktionen
Lootboxen
Onlinezwang
Kostenpflichtiger Seasonpass für DLCs
Keine Produkte gefunden.
Releasedatum: 18. August 2022
Genre: Soulslike, Hack and Slay
USK: keine Freigabe
Publisher: Team 17
Plattformen: PC, Playstation 5, Nintendo Switch, Xbox Series X|S
Fans des Soulslike Genre werden um Thymesia nicht herumkommen. Das Spiel des Studios OverBorder trifft jedoch bereits jetzt auf gemischte Kritik. In unserem Test erfahrt ihr, ob denn wirklich nur Soulslike Fans das Spiel gefallen wird, oder ob sich auch Neulinge dran wagen sollten.
Der Preis der Wissenschaft
Bei Thymesia beginnt ihr in der Stadt Hermes. Diese hatte lange Zeit eine florierende Gesellschaft, in der besonders die Alchemie verbreitet war. Irgendwann gingen diese Forschungen jedoch zu weit und was einst Heilung brachte, verursacht nun grässliche Mutationen und den Tod. Ihr steuert dabei einen Mann, dessen Kleidung und Maske an einen etwas cooleren Pestdoktor erinnern und der sich die Kraft der Seuche zunutze machen kann. Dabei kann er sich zum Teil in einen Raben verwandeln und heißt deshalb auch sehr kreativ Corvus.
Direkt am Anfang wird Corvus Problem offenbart. Er kann sich an kaum etwas erinnern und weiß nicht so recht, was er eigentlich tun will. Daher versucht ihr mit ihm und der kleinen Aisemy seine Erinnerungen wiederherzustellen. Wer genau Aisemy ist, wird erst später im Spiel so richtig klar, die ganze Geschichte entfaltet sich nämlich sehr gemächlich. Zu viele Informationen sollte man ohnehin nicht erwarten. Thymesia legt vor allem Wert auf seine Kämpfe, die Story ist zwar da, aber mir erschien sie nicht immer gut ausgearbeitet.
Ihr könnt auf den verschiedenen Karten, die ihr in Corvus Erinnerung bereist, Dokumente von Bewohnern finden, die euch etwas mehr über die Welt verraten. Aber das ist auch wirklich das höchste der Gefühle. Große Gespräche führt man auch nicht wirklich und am Ende bleibt die Welt von Thymesia kalt und unnahbar, sodass sie mir auch nach längerer Spielzeit nicht ans Herz wachsen konnte. Gleiches gilt für die Charaktere. Man erfährt so wenig über sie, dass einem ihr Schicksal auch relativ egal ist.
Trotzdem würde ich die Story des Spiels nicht pauschal als schlecht bezeichnen. Sie bettet die Kämpfe eben in das Setting ein und das Thema der Seuche ist durch die mutierte Umgebung immer präsent. Wer jedoch in seinen Spielen unbedingt eine gute Geschichte haben möchte, wird hier eher enttäuscht zurückbleiben.
Klassische Soulslike Kämpfe mit Frustfaktor
Wer sich mit Videospielen auskennt weiß eigentlich sofort, was einen erwartet, sobald das Wort Soulslike fällt. Anstrengende Kämpfe, bei denen man sich das Moveset der Gegner peinlich genau einprägen muss, um nicht in den ersten zehn Sekunden ins Gras zu beißen. Nichts anderes erwartet euch in Thymesia. Mit einem Säbel und einem Dolch bewaffnet stellt Corvus sich den mutierten Bewohnern von Hermes. Dabei benutzt er den Dolch zum Blocken und den Säbel zum Angriff. Bei einem Block bekommt ihr jedoch meist trotzdem noch ein wenig Schaden ab, sodass die Verteidigung der Wahl eher der schnelle Ausweichschritt ist.
Neben seinem Säbel hat Corvus auch Zugriff auf sogenannte Seuchenkräfte. Damit kann er verschiedenen Waffen beschwören die herrlich unheimlich in dunklem Grün leuchten und meist ordentlichen Schaden verursachen. Die Animationen der Angriffe können jedoch nicht unterbrochen werden und so rennt man schonmal mit erhobener Seuchenaxt direkt mit dem Gesicht voran in einen feindlichen Angriff. Richtiges Timing ist hier unerlässlich. Eine Fernkampfwaffe habt ihr nicht, ihr könnt jedoch Corvus kleine Rabenfedern schießen lassen. Die machen nur moderaten Schaden und eignen sich primär dazu freindliche unblockbare Angriffe abzubrechen.
Am meisten wird eure Art zu Kämpfen in Thymesia aber von der Wundenmechanik beeinflusst. Mit eurem Säbel und den meisten Angriffen fügt ihr euren Gegnern nämlich Wunden zu. Dann verlieren sie nicht direkt ihren Lebensbalken, sondern dieser wird bis zu einem gewissen Grad grün angezeigt. Diese Wunden könnt ihr dann mit eurer Seuchenklaue so richtig ausnutzen und den meisten Gegner damit viel mehr Schaden zufügen, als mit eurem Säbel.
Im Laufe des Spiels schaltet ihr immer neue Seuchenwaffen frei und könnt diese auch mit von Gegnern erhaltenen Kristallen verbessern. Außerdem erhaltet ihr anstatt Erfahrungspunkte Erinnerungen, die sich genau wie die Runen in Elden Ring verhalten und nach dem Tod an dessen Ort wieder aufgehoben werden können. Levelt ihr dann einen eurer drei Werte bekommt ihr Fähigkeitenpunkte. Mit diesen könnt ihr euren Spielstil ein wenig anpassen und den Federangriff etwa in einen Flügelstoß abändern und andere Boni freischaltet. Das ist auch die einzige Möglichkeit euer Kampfverhalten zu verändern, seinen einen Säbel legt Corvus nie aus der Hand.
Ist Thymesia nur ein Elden Ring in langweilig?
Die Frage muss leider erlaubt sein. Als ich das erste Mal die Erinnerungen einsammelte und Corvus levelte, musste ich sofort an Elden Ring denken. Aber es ist alles etwas abgespeckter. Ich kann nur drei Werte leveln und habe immer nur eine Waffe. Ein wenig anpassen kann ich die Fähigkeiten schon, aber ob ich jetzt nach dem Blocken einen normalen oder einen Sprungangriff als Konter nachsetze, macht keinen großen Unterschied. Wo ich bei Elden Ring mit unzähligen Waffen spielen und mich zwischen Magie, Anrufungen, Nahkampf und Fernkampf entscheiden kann, kämpfe ich in Thymesia eigentlich immer recht ähnlich.
Der Vergleich mit dem gigantischen Elden Ring ist natürlich auch etwas gemein, schließlich steht hinter Thymesia ein viel kleineres Entwicklerstudio. Trotzdem hat mich das lineare Leveldesign nicht wirklich überzeugt, gerade weil ich immer gleich kämpfe, nur in anderer Umgebung. Dafür ist die Umgebung jedoch wirklich schön gestaltet und zeigt an jeder Ecke eindrucksvoll die drohende Seuche, welche die Nation fest im Griff hat.
Leider sind auch noch ein paar Ungenauigkeiten in den Kämpfen vorhanden, die gerade in Soulslike Titeln extrem nerven. Angriffe, die man eigentlich per Feder unterbricht, werden trotzdem ausgeführt und teilweise sind die Hitboxen jenseits von Gut und Böse. Na klar, erwartet niemand in einem Soulslike besonders faire Kämpfe. Wenn aber eine Mechanik auf eine bestimmte Art und Weise vorgestellt wird, sollte sie auch so funktionieren.
Wer sich dennoch für das Spiel entscheidet, kann sich trotz reiner englischer Sprachausgabe auf eine deutsche Übersetzung der UI freuen, in der nur ganz wenige Fehler drin sind. Die Synchronisation selbst ist dabei in Ordnung und fällt weder positiv noch negativ auf.
Keine Produkte gefunden.
Positiv:
Negativ:
Ab in die Sammlung?
Wer auf schwere Kämpfe steht und wer sich nicht an der gleichbleibenden Kampfweise stört, wird seine Freude haben. Neulingen des Soulslike Genre würde ich aber dringend hiervon abraten.
1 Kommentar
Lies of P - Ein Soulslike wie jedes andere? - NAT-Games