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Nope

Kritik zum neuen Peele-Streifen

Da dürfte sich Regisseur Jordan Peele extrem geärgert haben, als im vergangenen Jahr Don’t Look Up auf Netflix anlief. Denn kaum ein Titel fasst die Story von Peeles neustem Werk besser zusammen als die Streaming-Komödie – nur dass es bei Nope nicht um einen Asteroiden, sondern um Aliens geht. Peele haben Horrorfans vor allem durch Get Out oder WIR lieben gelernt, weshalb die Erwartungen für Nope entsprechend hoch sein dürften. Kann das Regietalent an seine vorherigen Werke anknüpfen, oder reißt die Erfolgsserie mit seinem Alien-Streifen? Die Antwort auf diese Frage liefern wir euch in unserer Kritik zu Nope.

 

Die Story von Nope

Otis “OJ” Haywood betreibt einen familiären Filmpferdebetrieb in der amerikanischen Pampa. Nachdem sein Vater auf mysteriöse Art und Weise ums Leben kam, hängt das Überleben des Unternehmens ganz von seinem Geschäftssinn ab. Doch nach und nach häufen sich mysteriöse Geschehnisse rund um die Pferderanch, sodass OJ und seine Schwester Em damit beginnen, Nachforschungen anzustellen. Das Geschwisterpaar ist sich sicher, dass das Tal, in dem die Familienranch liegt, das Jagdgebiet einer großen außerirdischen Macht ist, die in den Wolken über dem Tal lebt. Sie holen – mehr oder weniger gezwungen – den Überwachungstechniker Angel ins Boot, der ihnen dabei helfen will, das UFO in den Wolken zu filmen. Dieses Vorhaben bringt das Trio jedoch immer weiter in Gefahr, sodass schlussendlich ein Kampf um Leben und Tod beginnt. Zumindest wissen die drei, wie man dem Fremden in den Wolken entgehen kann: Nicht angucken sonst wird man schneller in die Höhe gesogen, als man Nope sagen kann.

 

Unsere Kritik zu Nope

Nope ist ein Film, der viel Redebedarf mit sich bringt. Nope ist aber vor allem ein Film, der nicht richtig weiß, was er sein möchte: Horrorfilm? Thriller? Komödie? Irgendwie schneidet der Streifen all diese Bereiche in Teilen an, bringt aber kein Genre so wirklich konsequent zum Ende. Für einen Horrorfilm ist Nope einfach nicht gruselig genug. Als Thriller taugt der Film aber auch nicht wirklich, weil wir im Prinzip von Anfang an wissen, was die Bedrohung ist, worum es geht und worauf es im Endeffekt hinauslaufen wird. Und für eine Komödie ist Nope schlicht und einfach nicht lustig genug. Also was ist der Streifen denn dann? Im Endeffekt ein klassischer Hybrid aus vielen Genres, der jedoch durch eben diese Mischung ein wenig verwässert und zwischen den Stimmungen hin und her springt. Natürlich spricht Nope so eine noch breitere Zuschauermasse an – jedoch für den Preis, dass keiner am Ende wirklich zufrieden mit dem Mischmasch sein dürfte.

 

Danke an die Trailer

Den größten Fehler begeht jedoch weniger der Film selbst, sondern viel mehr die Marketingkampagne rund um Nope. Wie schon bei OLD tritt auch hier wieder der Fall ein, dass die vorangegangenen Trailer im Prinzip den ganzen Film in Kurzform ab erzählen. Wir wissen schon, dass es um eine außerirdische Macht geht. Uns wird auch schon verraten, dass diese Macht nicht angesehen werden darf. Wir wissen außerdem, dass das UFO Lebewesen entführt, indem es eben jene zu sich hochzieht und somit aufsaugt. Was möchte uns der Film nun also noch Neues erzählen? Nun könnte man denken, dass ganz Peele-typisch am Ende eine krasse Wendung, ein super Twist auf uns wartet. Leider verpasst Nope hier den großen Clou und lässt uns maximal ernüchtert zurück. Für 130 Minuten (!) Laufzeit passiert einfach zu wenig und vor allem zu wenig neues, was wir so nicht schon aus den Trailern erschließen konnten.

 

Atmosphärisch wie immer

Ja, Nope ist ein wenig zäh. Die wenigen Überraschungen, Wendungen oder Neuigkeiten abseits der Trailer tragen einfach nicht über die lange Laufzeit. Doch wenn es um Atmosphäre und spannende Charaktere geht, ist Jordan Peele auch bei Nope über alle Zweifel erhaben. Das Geschwistergespann ist auf seine ganz eigene Art extrem unterhaltsam und zieht uns in seinen Bann. OJ als extrem ruhiger und fokussierter Part, seine Schwester Em als exakter Gegenpol. Die Stichelleinen unter den Geschwistern gepaart mit dem Mysterium in den Wolken wissen dann doch zu fesseln – auch wenn dieses Mysterium am Ende nicht wirklich überzeugt. Auch die anderen Charaktere fügen sich wunderbar in die Hauptcastriege ein. Überwachungsexperte Angel ist wohl das Highlight des Films. Er ist für den Humor und die gute Laune zuständig, die er trotz der drohenden Gefahr nicht verliert. Auf den Gebieten der Atmosphäre und der Charakterzeichnung findet Peele seine alte Stärke wieder, die so im restlichen Film kaum zu finden ist.

 

Okay ist leider nicht gut

Nope ist ein solider Film geworden. Das hohe Niveau von Get Out und WIR verpasst der Film aber dabei meilenweit und das liegt vor allem an der fehlenden Identität. Was möchte uns Nope sagen? Wie sollen wir uns nach dem Film fühlen? Gerade Horrorfans, die mit den beiden vorangegangenen Werken Peeles ihren Spaß hatten, dürfen von Nope ganz stark enttäuscht werden. Auch dass wir bereits wissen, worum es geht, nimmt dem Film völlig die Spannung. Ganz Peele-typisch hat der Film natürlich auch wieder eine Moral-Ebene, die aber auch ziemlich verwässert daherkommt. Nope fühlt sich einfach nicht so an, als wäre Peele hier mit voller Konzentration am Werk gewesen.
So bleibt am Ende leider nur in Film, der mit Atmosphäre und sympathischen Charakteren punkten kann, sonst aber nicht viel Fleisch auf den Rippen hat. Optisch und soundtechnisch muss sich Nope auch nicht verstecken, sodass man durchaus sagen kann: Wenn ihr an Nope interessiert seid, guckt den Film im Kino. Zuhause ist der Film dann nur noch träge und verliert die gigantische Leinwandoptik, die den Film tatsächlich noch sehenswert macht. Hoffentlich wird Peeles nächstes Werk wieder ein bisschen knackiger…

 

Informationen zu Nope

  • Originaltitel: Nope
  • Laufzeit: ca. 130 Minuten
  • Kinostart: 11. August 2022
  • Altersfreigabe (FSK): ab 12 Jahren freigegeben
  • Besetzung: Daniel Kaluuya, Keke Palmer, Steven Yeun

Trailer zu Nope

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[gp_testimonial_slider effect=”fade” speed=”0″ arrows=”false”][gp_testimonial image=”91196″ headline=”Fazit zu Nope” name=”Lukas Hesselmann, Redakteur “]Ach was soll ich nur zu Nope sagen. Eigentlich will ich den Film mögen und irgendwie ist Nope ja auch nicht schlecht. Aber trotzdem haut mich der Film nicht vom Hocker, sondern ist mir schlichtweg egal. Da ich die Trailer mehr als einmal gesehen habe, überrascht mich der Film nicht mehr, gruselig ist er auch 0,0. Vielleicht waren meine Erwartungen dank Get Out und WIR auch einfach zu hoch, aber für mich ganz persönlich ist Nope eine der großen Kinoenttäuschungen 2022. [/gp_testimonial][/gp_testimonial_slider]
UFO-Thriller von Jordan Peele
Trailer spoilern den ganzen Film
Leider nicht wirklich gruselig
Gute Charaktere, dichte Atmosphäre

Ab ins Kino?

Wer keinen Trailer gesehen hat, kann mit Nope sicherlich Spaß haben. Wer zudem auf wuchtigen Sound und gute Bilder steht, kann ebenfalls den Weg ins Kino wagen.