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Top of the Decks – Die besten Hearthstone Decks für den September 2020

Herzlich Willkommen zur zwölften Ausgabe “Top of the Decks – Die besten Hearthstone Decks”! In diesem umfangreichen Format möchten wir von NAT-Games die Hearthstone Puristen unter euch ansprechen und mit aktuellen Informationen rund um die Meta von Blizzards Sammelkartenspiel versorgen. Generell erwartet euch im Folgenden ein monatliches Update zur Meta-Landschaft im Standard Format, gefolgt von jeweils zwei kompetitiven Decklisten für jede der neun Klassen. Wir versuchen dabei jeden Monat einen guten Mix aus den besten und unterhaltsamsten Decks für euch herauszusuchen. Dafür machen wir uns zum einen die Daten von HSReplay zunutze, zum anderen durchforsten wir die Hearthstone Community auf der Suche nach Geheimtipps.

Überleben des Stärkeren

Was für ein Monat. Die Akademie Scholomance-Erweiterung hat uns eine der ausgewogensten Meta-Landschaften beschert, die wir je gesehen haben. Neun der mittlerweile zehn Hearthstone-Klassen können sich mit mindestens einer kompetitiven Deck-Liste rühmen! Nur Thrall muss bei diesem Spektakel von der Seitenlinie zuschauen. Dabei ist die ganze Situation, entgegen unserer Erwartungen und Forderungen, auf natürliche Art und Weise entstanden. Inzwischen wurde zwar ein Nerf-Patch veröffentlicht, allerdings nahm dieser nur eine der übermächtigen Gewitterblüten-Karten aufs Korn. Trotzdem konnte sich die Meta mehrere Male eigenständig ausbalancieren und stellte sich stets im Kollektiv gegen das vermeintlich stärkste Deck. Das Ergebnis nach vier Wochen präsentiert sich angenehm divers. Keines der aktuell besten Decks kann sich diesen Titel mit einem nennenswerten Vorsprung sichern, einen Meta-Tyrann sucht ihr vollkommen vergebens. Wenn euer Ziel der Rang einer Legende ist, so könnt ihr diesen Traum momentan mit jeder einzelnen Klasse von Hearthstone mühelos verwirklichen – außer natürlich ihr seid absolute Fans der Schamanen-Klasse. Wie gewohnt findet ihr neben diesen Zeilen unsere hauseigene Tier-Liste, die euch alle erwähnten Decks in hierarchischer Reihenfolge präsentiert – unterteilt in drei Hauptkategorien. Unter der Kategorie der Best Decks findet ihr die Crème de la Crème der aktuellen Meta, während ihr in der Kategorie Great Decks ihre heißesten Verfolger einsehen könnt. Den Schluss bilden die Off-Meta Decks, die den ein oder anderen Sieg versprechen und meist exotischer Natur sind, aber insgesamt unter dem Durchschnitt liegen – aus aktuellem Anlass haben wir dieser Kategorie den Namen Schamanen-Decks verpasst. Neu, seit der Mai-Ausgabe von Top of the Decks, ist die Unter dem Radar-Kategorie, in der wir euch ein besonderes Off-Meta Deck präsentieren, welches trotz mangelnder Bekanntheit großes Potenzial besitzt mit der Spitze mithalten zu können.

Hearthstone Illidan

 

Immer mitten in die Fresse rein

Euer hübsches Heldenporträt ist aktuell vor niemandem sicher. Gleich mehrere Klassen zeichnen sich durch ihre Vorliebe aus, das gegenüber möglichst früh und dabei möglichst hart ins Gesicht zu schlagen. Die Schurken-Klasse konnte sich in diesem gewaltbereiten Umfeld entfalten und stellt eines, wenn nicht sogar das momentan beste Aggro-Deck der Meta – und damit auch eines der besten Decks überhaupt. Mittlerweile haben sich zwei Deck-Listen festigen können, die um die Vorherrschaft innerhalb der Klasse kämpfen: All-In Verstohlenheit und Verstohlenheit + Waffen + Stahltänzerin. Die Unterschiede dieser Varianten liegen im Detail, da sich große Teile ihrer Listen überschneiden. Den reinen Daten nach zu urteilen kann sich der reine Verstohlenheits-Schurke mit einer ausgewogeneren Gewinnrate auszeichnen. In der Praxis können euch jedoch beide Varianten ein blaues Auge verpassen.

Allerdings ist Valeera momentan nicht die einzige Schlägerin auf dem Schulhof. Auch Rexxar mischt sich unter das Volk und zeigt, was die Jäger-Klasse seit jeher am besten konnte: Schellen verteilen! Der Face-Jäger feiert in den letzten Tagen eine unerwartete Renaissance und stellt dabei lange nicht nur auf den unteren Rängen eines der besten Decks dar. Einer der Gründe für diesen raketenhaften Aufstieg ist, dass der Face-Jäger eines der wenigen Decks ist, die ein favorisierte Match-Up gegen Aggro-Schurken aufweisen können. Darüber hinaus bietet der Archetyp natürlich die gewohnten Vorteile gegen die behäbigen Decks des Formats. Aber Rexxar kann sich mit dem Highlander-Jäger auch etwas zivilisierter präsentieren. Egal wann, egal wo, egal wie, Highlander-Jäger findet immer einen Weg sich unter den besseren Decks einer Meta zu etablieren.

 

Every day I’m shufflin’

An dieser Stelle haben wir uns einen kleinen Schulterklopfer verdient, denn unser Unter dem Radar-Deck der vergangenen Ausgabe stellte zwischenzeitig das wohl beste Deck der Meta dar. Der Bomben-Krieger ist aber gleichzeitig auch das beste Beispiel für die Natur der Akadamie Scholomance-Meta. Denn kurz nach dem Aufstieg des Archetypen und einer flüchtigen Dominanz auf der Ladder stellten sich die verbliebenen Klassen auf den neuen Dominus ein. Ein Schwarm von Säurehaltigen Schlämmen zerstörte die Träume von Garrosh und drückte die Gewinnraten des Bomben-Decks – der Platz unter den besten Decks ging verloren. Doch nicht nur das, auch der Aufstieg der Aggro-Schurken und Face-Jäger machte dem Archetypen zu schaffen, da er oftmals nur sehr langsam in eine Partie findet. Ähnlich erging es auch dem Großer-Krieger, der von einer ähnlichen Schwäche im Early-Game geplagt ist. Vielleicht könnte der Tempo-Krieger die Lösung für die Klasse bedeuten, allerdings scheint sich ein Großteil der Community vor diesem Archetypen zu scheuen. In einer dermaßen aggressiv geprägten Meta klingt die Kombination aus Wagemutige Kapitänin + Rüstungsschmiedin nach einer guten Idee – zumindest für uns.

In den vergangenen Wochen wurden aber nicht nur dutzende Bomben in die Decks von Hearthstone geshuffelt. Auch das ein oder andere Seelenfragment fand den Weg in die Kartenstapel und revolutionierte damit eine bislang sehr einseitig geprägte Klasse von Hearthstone: Die der Dämonenjäger. Illidan ist nicht länger nur durch sein Tempo-Deck auf der Ladder vertreten. Mit dem Seelen-Dämonenjäger bietet die Klasse eine erfrischende Alternative. Dafür hat sich das Deck von den einstigen Kontroll-Wurzeln entfernt und geht mittlerweile den Weg eines Midrange-Archetypen. Dieser Weg erscheint an einigen Stellen noch ausbaufähig, allerdings schafft es der Seelen-Dämonenjäger schon jetzt unter die besten Decks, hauptsächlich aufgrund des mitunter guten Aggro-Schurken-Match-Ups. Richtig düster sieht es “nur” gegen die Druiden und Paladine der Ladder aus. Aber auch hier könnt ihr den ein oder anderen Prozentpunkt wettmachen, wenn ihr den neuen Archetypen gemeistert habt. Denn der Seelen-Dämonenjäger erfordert einiges an Köpfchen, wenn ihr euch in den schwierigeren Begegnungen durchsetzen wollt. Ach ja und Aggro-Dämonenjäger ist natürlich ein erstklassiges Deck, wer hätte das gedacht?

 

Die “generften” Klassen

Anduin überraschte die übrigen Klassen zu Beginn der Akademie Scholomance-Erweiterung und etablierte sich mit seinem Highlander-Archetypen an der Spitze der neuen Meta. Einen Monat später wirkt es aber so, als sei der Priester-Klasse diese Glanzleistung nie gelungen. Doch woran liegt das? Etwa an dem Nerf von Gedankenreißerin Illucia? Unserer Meinung nach nicht. Vielmehr glauben wir, dass sich die Klasse insgesamt zu langsam oder genauer gesagt gar nicht an die rasend schnellen Entwicklungen der Meta angepasst hat. Innerhalb weniger Tage schrumpften die Zahlen der Guardian-Druiden und auch die Anzahl der Buchband-Paladine normalisierte sich. Dafür traten bekanntermaßen unzählige Aggro- Schurken und -Dämonenjäger auf den Plan, dicht gefolgt von den Face-Jägern. Sind Karten wie Schattenwort: Ruin oder Plage des Todes in so einem Umfeld sinnvoll? Nein. Wurden diese Karten trotzdem weiter eingesetzt? Ja. Müssen wir uns dann wundern, dass die Gewinnraten des Archetypen eingebrochen sind? Nein. Einen, auf die neue Meta angepassten, Highlander-Priester betrachten wir nach wie vor als eines der besten Decks und genau so ein Deck möchten wir euch im Folgenden präsentieren. In Sachen Galakrond-Priester gibt es derweil nur wenig Neues zu berichten. Der Archetyp tut sich weiterhin schwer damit, die besten Karten-Paare zu identifizieren.

Auch Malfurion musste sich dem bisher einzigen Nerf-Patch beugen, wenn auch nur indirekt. Kael’thas fiel der neuen Anti-Null-Mana-Karten-Politik von Team 5 zum Opfer und wurde so zu einer unbefriedigenden Gewinnkondition für die Druiden-Klasse. So musste sich die Klasse mit der Frage beschäftigen: Wenn man Überleben des Stärkeren nicht länger umsonst ausspielen kann, was dann? Bislang scheinen sich zwei Antworten auf diese Frage gefunden zu haben. Zum einen fand die Klasse zum guten alten Malygos-Druiden zurück, der mit der neuen Erweiterung auch eine neue Karte gefunden hatte, um den berühmten Drachen kostengünstig aufs Feld zu zaubern: Waldwächterin Omu. Zum anderen wurde den Druiden der Ladder auch schnell klar, dass die eigentliche Stärke der neuen Archetypen in der Karte Vierbeinige Freunde liegt und den zahlreichen Möglichkeiten sich Mana zu ergaunern. Und welche Karte glänzt bekannterweise ganz besonders in der Druiden-Klasse? Richtig, Exotenhändlerin. Dank dieser neuen Archetypen dürfte Malfurion der Kombination aus Kael’thas und Überleben des Stärkeren keine Sekunde lang hinterher trauern.

 

Schildkröten im Zoo

Die Klasse der Magier hat uns in den vergangenen Wochen überrascht. Nach Monaten der Stagnation innerhalb der Klasse konnte sich Jaina gleich zwei vielversprechende Deck-Ideen aus dem Hut zaubern. Dementsprechend haben wir den alternden Highlander-Magier kurzerhand aus dem Bericht geworfen und konzentrieren uns auf die Neuzugänge der Klasse. Neuzugang Nummer 1 ist streng genommen ein Rückkehrer, denn der Manazyklon-Magier dürfte einigen von euch noch ein Begriff sein. In der Akademie Scholomance-Erweiterung kommt dieser Archetyp jedoch deutlich kostengünstiger daher. Dadurch kann er sich nicht nur den mächtigen Effekt von Chenvaala sichern, auch Karten wie Manariese oder natürlich Manazyklon profitieren durch diesen Ansatz. Diese Mischung kann sich unter anderem erstaunlich gut gegen die Aggro-Schurken der Ladder behaupten. Neuzugang Nummer 2 erblickte die Welt als reines Meme-Deck. Aktuell überrascht der Turtle-Magier jedoch die Welt von Hearthstone, denn das ungewöhnliche Deck scheint tatsächlich wettbewerbsfähig zu sein. Allein schon für diese Entwicklung gebührt der neuen Erweiterung einiges an Lob. Denn eine Meta in der so ein abgedrehter Archetyp Platz findet, muss einfach eine gute Meta sein! Welches Ziel dieses Deck hat und wie ihr am besten dorthin gelangt, besprechen wir an späterer Stelle.

Und dann gibt es noch Gul’dan, der so gar nicht begeistern sein dürfte von der neuen Erweiterung. Auch vier Wochen später hat es keiner seiner Archetypen geschafft, die vermeintlich erstklassigen Karten zu einem gewinnbringenden Paket zusammenzuschnüren. Was bleibt ist der Zoo-Hexenmeister, der die Klasse einmal mehr durchschleppen muss. Der masochistische Ansatz der neueren Listen harmoniert nicht nur thematisch mit dem Archetypen, sondern sorgt auch spielerisch für Dampf. Bislang weist die Deck-Liste allerdings noch Defizite gegenüber den anderen aggressiven Archetypen auf und muss sich auf die guten Match-Ups gegen die Priester und Druiden der Ladder verlassen. Das einzige langsame Hexenmeister-Deck ist derweil im Galakrond-Hexenmeister anzutreffen. Ein Archetyp, der in der Zeit vor dem Nerf-Patch erstklassig wirkte, nach dem Patch allerdings abgebaut hat. Auch hier liegt der Grund bei den Aggro-Schurken und Face-Jägern der Meta-Landschaft. Wenn euch eure Lebenspunkte aus dem Leib geprügelt werden, vergeht die euch schnell Lust auf die selbstschädigende Heldenfähigkeit von Gul’dan.

 

Der Phönix und seine Asche

Im unteren Teil unserer Einleitung waren auch lange vor der Akademie Scholomance-Erweiterung oftmals Uther und Thrall anzutreffen. Und obwohl dieser Teil von Top of the Decks nur bedingt hierarchisch sortiert ist, so passte es meist, dass gerade die Paladine und Schamanen zuletzt Erwähnung fanden. Mit der neuen Erweiterung kam jedoch für eine der beiden Klassen die Wiedergeburt, während die andere in der Asche zurückgelassen wurde. Es dürfte wohl niemandem überraschen, dass Uther den Phönix in dieser Geschichte darstellt und Thrall für die Asche steht. Die Paladin-Klasse hat sich mit dem Buchband-Paladin an der Spitze der Nahrungskette festgezeckt, eine Tatsache, an der wir auch nach vier turbulenten Wochen weiterhin festhalten. Selbst all die über aggressiven Archetypen haben keine Chance gegen einen Buchband-Paladin, der eine gute Mana-Kurve gezogen hat. Für uns bleibt der Paladin-Archetyp das perfekte Deck für die aktuelle Meta von Hearthstone. Es ist einfach zu spielen und dabei absolut ausbalanciert. Wenn ihr einfach nur stumpf durch die Ränge wandern wollt, gibt es kein besseres Deck für euch.

Monatlich grüßt das Murmeltier. Wie zu erwarten ist der Schamanen-Klasse auch in den letzten vier Wochen nichts eingefallen, was der Klasse hätte helfen können. Thrall klammert sich weiter verzweifelt am Totem-Schamanen fest, seinem einzigen Deck mit einer positiven Gewinnrate. Warum dieser Archetyp aber keine reelle Hoffnung für die Klasse darstellt, müsste mittlerweile bekannt sein. Ansonsten wurde weiter versucht, eine Form des Quest-Schamanen zu reanimieren, doch weder die Highlander- noch die reguläre Variante zeigen bislang irgendein Lebenszeichen. An dieser Stelle können wir nur noch an die Entwickler von Team 5 appellieren. Unserer Meinung nach bräuchte die Klasse der Schamanen ein komplettes Facelift, ähnlich wie es Anduin zu Beginn des neuen Jahres erhalten hat – wenn auch aus anderen Gründen. Klassen-Identität hin oder her, in diesem Zustand gibt es für Thrall nur das Abstellgleis.

Hearthstone Daten HSReplay September

 

Top of the Decks: Die Klassen

 

Dämonen Jäger

Illidan ist zurück und das sogar mit einem brandneuen Archetypen. Der Seelen-Dämonenjäger, der sich bereits zu Beginn der Akademie Scholomance-Erweiterung angebahnt hatte, wurde verfeinert und hat seine Kontroll-Wurzeln abgeschlagen. Stattdessen gibt es eine Menge Möglichkeiten Karten zu ziehen, Seelenfragmente zu erzeugen und diese mit den wichtigen Schlüsselkarten in Schaden umzuwandeln. Und gerade in diesen Schlüsselkarten schlummert die Macht des Seelen-Dämonenjägers. Seelensplitterformerin formt die Spitze der zahlreichen Schadenskarten, Fragmentmystikerin fungiert als Boardclear-Option und Seelenkundlerin Malicia kann aus dem nichts eine Kreaturen-Armee erschaffen. Aber der Archetyp kann noch mehr. Insbesondere die Aggro-Begegnungen werden durch Kriegsklingen der Aldrachi entschieden. Verstärkt durch die endlosen Angriffsbuffs könnt ihr mit dieser Waffe mühelos euer Leben zurückholen und gleichzeitig mächtig Schaden austeilen.

Dunkel sieht es allerdings gegen die Guardian-Druiden und Buchband-Paladine der Ladder aus, da der Seelen-Dämonenjäger von großen Kreaturen schnell überfordert wird. Zwei Kopien der Karte Klingentanz reichen oft nicht aus, um gegen die aufgepowerten Anhänger der beiden Klassen anzukommen. Für diese Problematik machen sich einige Listen Magtheridon zunutze, der in Kombination mit Fragmentmystikerin das Spielbrett räumt. Leider kann diese Karte in schnelleren Begegnungen oft nur von eurer Hand aus zusehen, sodass die Karte momentan nicht in allen Listen einen Platz findet. Gleiches gilt auch für Wissenshüter Polkelt, eine Karte, die von einigen als absolute Schlüsselkarte, von anderen wiederum als unnötig betrachtet wird. Wir persönlich haben ausgezeichnete Erfahrungen mit der Deck-Liste von vicioussyndicate gemacht, die auf die beiden legendären Karten verzichtet und dafür Geistersicht eingewechselt hat. Ihr seht der Seelen-Dämonenjäger ist noch etwas von seiner finalen Form erreicht. Nichtsdestotrotz gehört der Archetyp schon jetzt zu den Besten – Tendenz steigend.

Seelen-Dämonenjäger

Der Aggro-Dämonenjäger hingegen hat seine finale Form schon längst erreicht und sich einen gefestigten Platz in der Meta von Hearthstone gesichert. Das kurze Intermezzo mit der vielgehypten Karte Gleiten wurde schnell zu den Akten gelegt. Anstelle dessen ist die Kreaturen-Armee getreten, die wir bereits in der letzten Ausgabe skizziert haben: Furchtloser Initiant, Gutgelaunte Gefährtin, Dämonischer Begleiter, Kampfscheusal, die Liste der flexiblen und günstigen Bedrohungen ist lang. Dadurch kann der Archetyp das Maximum aus Leseratte heraus holen und vom ersten Zug an das Spielbrett fluten. Am oberen Ende der Mana-Kurve steht dann weiterhin die Kombination aus Markschlitzer und Glevengebundener Adept. Und auch Altruis freut sich nach wie vor über die insgesamt niedrige Mana-Kurve. Lustigerweise wird der Aggro-Dämonenjäger ausgerechnet von seinem eignen Fleisch und Blut zurückgehalten. Denn der Seelen-Dämonenjäger ist für den Archetypen das schlechteste Match-Up. Hätten wir das nur schon in der Ruinen der Scherbenwelt-Meta gewusst. Einfach einen zweiten Dämonenjäger-Archetypen erschaffen, der den ersten kontert und siehe da, Frieden auf der Ladder.

Aggro-Dämonenjäger

 

Schamane

Thrall ist hingegen wahrlich nicht vom Fluch der Gewinnertypen geplagt. Die zahlreichen Nerfs der vergangenen Erweiterung und die insgesamt schwachen Karten der Ruinen der Scherbenwelt/ Akademie Scholomance-Erweiterungen halten die Schamanen-Klasse weiterhin zurück und lassen keinen Raum für Innovationen. Sämtliche Archetypen der Klasse bieten interessante Ansätze, lassen allerdings Verlässlichkeit und Leistung vermissen. Nehmen wir den Totem-Schamanen als Beispiel: Totemreflexion kann jedes eurer Totems, vorzugsweise natürlich ein Manafluttotem oder Ü.B.E.L.-Totem, zu einer Unannehmlichkeit für euren Gegner werden lassen und den für ein Aggro-Deck so elementaren Schneeball ins Rollen bringen. Allerdings muss dafür eines dieser speziellen Totems die frühen Spielzüge überleben, eine Bedingung, auf die der Totem-Schamane keinen Einfluss hat. Und genau hier liegt die gigantische Schwäche des Schamanen-Decks. Ein Tempo-Dämonen Jäger ergreift Zug um Zug die Initiative, setzt den Gegner unter Druck und muss NIE darauf hoffen, dass eine seiner Kreaturen bis zum nächsten Spielzug durchhält. Schamanen-Karten setzen zu stark auf Synergien mit bereits ausgespielten Kreaturen. Natürlich könnt ihr auch innerhalb eines Zuges ein Ü.B.E.L.-Totem zusammen mit Totemreflexion spielen. Allerdings benötigt ihr dafür fünf Manakristalle, die ihr nicht haben werdet, weil ihr zu diesem Zeitpunkt schon lange verloren habt und ihr ergreift, selbst wenn ihr noch leben solltet, keine nennenswerte Initiative mit einem solchen Zug.

… nur für den Fall, dass ihr es vergessen habt. Wir nehmen im übrigen gerne Vorschläge dafür an, was wir in den kommenden Ausgaben mit dem Schamanen-Abschnitt machen sollen. Kurzgeschichten? Haikus? Paint-Kurse? Wir sind für alle Ideen offen.

Totem-Schamane

Aber gut, kämpfen wir uns erst einmal wie gewohnt durch die nächste “Deck-Idee” der Schamanen-Klasse. Namenhafte Mitglieder der Hearthstone-Community versuchen sich seit der Veröffentlichung der Akademie Scholomance-Erweiterung an einer neuen Version des Quest-Schamanen. Und wenn ihr das ein oder andere Highlight-Video von Brian Kibler gesehen haben solltet, könnte man für einen kurzen Moment glauben: Hey, das sieht ja ganz gut aus. Das Deck kann sogar mit einer Art Kombo aufwarten. Aufgewertete Heldenfähigkeit + Gewitterblüten + Cumolo-Maximus = 20 Schadenspunkte. Wahnsinn, oder? Ja und nein. Es ist durchaus wahnsinnig, wenn man glaubt, das solche Spielzüge verlässlich zum Sieg führen können. Aber die Abwesenheit einer klaren Gewinnkondition ist nicht der einzige Makel des Quest-Archetypen. Auch die frühen Spielzüge fallen viel zu langsam aus, um gegen die aggressive Grundausrichtung der aktuellen Meta zu bestehen. Somit gewinnt ihr weder die frühen, noch die späten Spielzüge einer Partie. Diesen Fakt konnte bisher keine der Deck-Listen nennenswert aushebeln. Somit ist es ganz egal, welchen Quest-Schamanen ihr euch aussucht, es wird ein Meme-Deck sein.

Quest-Schamane

 

Paladin

Trotz der vergangenen turbulenten Wochen hat sich kaum etwas für Uther geändert. Der Buchband-Paladin thront gemütlich an der Spitze der Ladder von Hearthstone. Das Angenehme daran ist allerdings, dass wir im Paladin-Archetypen keinen tyrannischen Herrscher gefunden haben. Denn es gibt durchaus Taktiken und Deck-Listen, die sich auf eine Begegnung mit dem Buchband-Paladin freuen. Insbesondere auf den oberen Legenden-Rängen wird diese Tatsache klar, denn dort sucht man diesen Archetypen oft vergebens. Für den allgemeinen Pöbel von Hearthstone stellt das Deck jedoch das absolut beste Ladder-Deck dar. Während sich die Profis verächtlich darüber auslassen, wie einfach es ist dieses Deck zu spielen, freuen wir uns darüber. Am Aufbau des Decks hat sich seit dem Erscheinen der neuen Erweiterung kaum etwas geändert. Ihr könnt euch weiterhin auf Karten wie Lichtgeschmiedeter ZelotGudrun Zweischild, Buchband der GerechtigkeitSegen der Autorität und Buchband der Hoffnung verlassen, um Druck auf den Kontrahenten aufzubauen, Aggro-Begegnungen zu entscheiden oder einfach nur anzugeben. Der Buchband-Paladin hat alles, was ein gutes Hearthstone-Deck braucht. Der einzige Punkt, bei dem wir den Profis beipflichten müssen, ist der, dass das Deck wahrlich keine Spielspaßgranate ist. Meist zieht ihr eine Karte, wenn ihr sie spielen könnt, spielt ihr sie, wenn nicht wartet ihr auf den nächsten Zug – rinse and repeat.

Buchband-Paladin

 

Priester

Das beste Deck der vergangenen Ausgabe konnte sich nicht an der Spitze halten. Schlimmer noch, der Highlander-Priester drohte sogar kurzzeitig komplett abzustürzen. Warum das so war, haben wir ja bereits eingehend geklärt, also geht es jetzt um die Frage, wie man den Priester-Archetypen wieder auf die Erfolgsspur bringt. Die Antwort darauf erscheint ganz einfach. Eine Meta von verstohlenen Kreaturen, die meist nur einen Lebenspunkt besitzen, wirkt wie maßgeschneidert für die Karte Wilder Pyromant. Und damit diese Karte ihr volles Potenzial erreichen kann, bedarf es noch einer großen Hand voll günstiger Zaubersprüche. Fertig ist die Mini-Renaissance des Highlander-Priesters und das meinen wir vollkommen ernst. In dieser überaus aggressiven Meta muss sich ein kontrollierendes Deck wie der Highlander-Priester voll und ganz auf das Überleben der ersten Spielzüge konzentrieren. Und dafür reicht eine kleine Mana-Kurve mit einem Wilder Pyromant schon vollkommen aus – zumindest häufiger als bei der alten Liste. Dank der vielen Ressourcen-Generatoren wie Erneuern, Drachenkunde und Stabmacherin schneidet dieser neue Highlander-Priester dabei immer noch gut gegen die wenigen anderen langsamen Decks ab. Und gegen den Malygos-Druiden aka einziges Kombo-Deck der Ladder, bleibt euch immer noch Gedankenreißerin Illucia. Insgesamt glauben wir, dass sich der Highlander-Priester wieder aufrappeln kann und einen Platz unter den besten Decks verdient hat.

Highlander-Priester

In Sachen Galakrond-Priester hat sich derweil noch nicht viel getan. Die Community ist weiterhin auf der Suche nach der besten Deck-Liste und musste dafür einen Haufen schlechter Versuche unternehmen. Doch die Wilder Pyromant-Umstellung des Highlander-Verwandten könnte auch für den Galakrond-Priester funktionieren. Alle unnötig teuren Karten raus und günstige Karten rein. Damit könnte sich der Archetyp sogar als bessere Alternative zum Highlander-Deck etablieren, da er jeweils zwei Kopien der Schlüsselkarten spielen kann. Insbesondere in Aggro-Begegnungen kann ein zweiter Wilder Pyromant oder ein zweiter Apotheose-Buff überlebenswichtig sein. Dafür müsste man lediglich auf Karten wie Zeitriss oder Kabalschattenpriesterin verzichten und somit Prozentpunkte in den Match-Ups gegen Paladine und Druide lassen. Ob diese Gleichung für den Galakrond-Priester aufgeht, bleibt abzuwarten, wir sehen aber durchaus Potenzial in der neuen Deck-Liste.

Galakrond-Priester

 

Schurke

Kommen wir zum Erben des Guardian-Druiden dem Aggro-Schurken. Valeera hob kurz nach dem Nerf-Patch die Krone von Malfurion auf und hält aktuell den Titel einflussreichstes Deck der Akademie Scholomance-Meta. Super aggressiv, super schnell, super gut. So ungefähr könnte man die unterschiedlichen Aggro-Varianten der Schurken-Klasse beschreiben. Läuft für diesen Archetypen alles nach Plan, so kann er eine Partie mühelos im sechsten oder siebten Zug entscheiden. Dank der zahlreichen Verstohlenheits-Karten wie Meisterspionin, Verschlagene Diebin oder Worgenspitzel kann sich das Deck viele Schadenspunkte erschleichen und das Spiel mit Hakenkrummsäbel, Ausweiden oder Kaltblütigkeit schlagartig beenden. Für die nötigen Ressourcen sorgen derweil die unverschämt guten Karten Geheimgang und Weise der Grauherzen. Ihr wundert euch vielleicht, warum ein Deck, welches auf dem Papier so perfekt klingt, nicht den Platz des besten Decks von Hearthstone ergattern konnte. Das liegt daran, dass die Akademie Scholomance-Meta so wunderbar selbstregulierend ist. Schon jetzt stellen sich viele der dominierenden Decks der anderen Klassen auf den Aggro-Schurken ein und machen wichtige Prozentpunkte in den Begegnungen gut. Und dann wäre da natürlich noch der Face-Hunter, auf den wir später noch zu sprechen kommen. Nichtsdestotrotz stellt Valeera mit dem Aggro-Schurke eines der besten Aggro-Decks der aktuellen Meta.

Aggro-Schurke

Neben dem Verstohlenheit-Aggro-Schurken hat sich aber auch noch eine Abwandlung des Archetypen entwickelt, der auf die Synergie zwischen Selbstschärfendes Schwert und Stahltänzerin setzt. Im Grunde genommen tauscht der Stahltänzerin-Schurke einfach einige Verstohlenheit-Karten gegen Karten ein die Waffen unterstützen, um sich Vorteile in sonst schwierigen Begegnungen zu erwirtschaften. Aktuell haben wir jedoch den Eindruck, als wäre diese Abspaltung eine Milchmädchenrechnung für Valeera. Denn im Tausch für bessere Match-Ups gegen Krieger, Priester und Magier, verliert der Stahltänzerin-Schurke vermehrt gegen Druiden, Paladine und Hexenmeister – Match-Ups, die wiederum dem reinen Aggro-Schurken liegen. Am Ende des Tages gehen also beide Deck-Listen mit einer ähnlichen Gewinnrate nach Hause. Wir raten euch eher zum Aggro-Schurken, da dieser insgesamt etwas besser abschneidet und flexibler erscheint. Wenn ihr allerdings ins Detail gehen wollt, könnt ihr beide Decklisten auf die Ladder nehmen, eure Rang-Meta analysieren und zwischen den Listen wechseln, je nachdem welcher Klasse ihr vermehrt begegnet.

Stahltänzerin-Schurke

 

Druiden

Kurz nach dem Nerf-Patch schien die Klasse der Druiden kurz zu straucheln. Immerhin hatte sie das Privileg verloren mit Kael’thas die Karte Überleben des Stärkeren für lau zu spielen und damit die Partie ohne Zweifel zu entscheiden. Ein neuer Weg musste her und Malfurion hat gleich zwei gefunden. Denn welch Überraschung, die kostenlose Aktivierung von Überleben des Stärkeren war nicht der Fakt, der die Druiden-Klasse momentan so gefährlich macht. Nein, die Gefahr kommt eher von der erstklassigen Hülle über die Malfurion seit der Akademie Scholomance-Erweiterung verfügt: Mana-Vorteile dank Gewitterblüte, Traumatem und Wildes Wachstum + Vierbeinige Freunde mit Zwielichtläufer, Klassenhaustier und Seedrescher. Alles, was Malfurion suchen musste, war eine neue Gewinnoption, die er nach diesem Feuerwerk des Mana-Ergaunerns anstreben kann. Der gute alte Malygos hat sich als eine dieser Optionen herausgestellt. Mit der neuen Erweiterung kam auch eine neue Möglichkeit den Zauberdrachen “kostenlos” auszuspielen. Waldwächterin Omu + Verschmelzung + Malygos + Anregen oder Mondfeuer = 10 freie Manakristalle, um zwei Prankenhiebe und weitere Mondfeuer herauszuhauen. Leider wirkt der aktuelle Malygos-Druide bei Weitem nicht so flexibel wie seine Vorgänger, da eure maximale Schadenskombination nur 30 Punkte beträgt. Somit könnt ihr eure Komboteile nur bedingt zum Kontrollieren des Spielbretts einsetzen. Allerdings benötigt ihr dank des Vierbeinige Freunde-Pakets nur selten die bestmögliche Kombo, um euren Gegner auszuschalten, abgesehen natürlich von der Priester-Klasse und Gedankenreißerin Illucia.

Malygos-Druide

Unserer Meinung nach macht die zweite neue Gewinnoption der Druiden-Klasse einen deutlich verlässlicheren Eindruck: Exotenhändlerin. Und das liegt nicht unbedingt nur an dieser Karte, sondern auch an dem Raum den wir erhalten, wenn wir alle Malygos-Karten aus dem Deck nehmen. So haben wir auf einmal Platz für zwei Smaragdgrüner Forscher, die nicht nur zusätzliche Ressourcen generieren, sondern auch die Aktivierung von Traumatem wahrscheinlicher machen. Eisenborke findet einen Platz und sorgt für dringend benötigte Hilfe in Aggro-Begegnungen. Ganz zu schweigen natürlich davon, dass sich die Exotenhändlerin-Variante deutlich einfacher spielen lässt. Für beide Listen gilt jedoch der gleiche Mulligan-Tipp: Alles wegschmeißen außer Ramp und Vierbeinige Freunde. So oder so, die Druiden-Klasse scheint auch ohne Kael’thas prima zurechtzukommen.

Guardian-Druide

 

Jäger

Der Face-Jäger hat in den vergangenen Wochen an Fahrt aufgenommen und stellt aktuell eines der besten Decks von Hearthstone dar – und das nicht nur auf den unteren Rängen! Durch die extrem mächtigen Neuzugänge in Form von Furchtloser Initiant, Dämonischer Begleiter und Wolpertinger kann der uralte Archetyp direkt Druck aufbauen und dem Gegenüber die Luft zum Atmen nehmen. Was die Neuauflage aber besonders gefährlich macht, sind die Powerplays im frühen Midgame. Niedliche Verseuchung sorgt für zusätzlichen Schaden und Ressourcen, Rundgangsleiter kann euch die Effekte von Phasenpirscher und Drachentod einen Zug früher bescheren und nicht zuletzt die Leseratte, die euch kopflos Ressourcen verschleudern lässt. Einige Varianten machen sich sogar Wissenshüter Polkelt zunutze, um verlässlicher zu ihrem Ziel zu gelangen! Kurzum Face-Jäger ist zurück und sieht gefährlich aus. Ein weiterer Pluspunkt der Deck-Liste ist das großartige Match-Up mit Aggro-Schurken. Dank Sprengfalle kommt der Archetyp keine Sekunde ins Schwitzen, wenn Valeera ihre Verstohlenheits-Armee aufbaut. Hoffentlich kann sich die Meta auch schnell an diese Deck-Liste anpassen, sonst finden wir uns bald im Jahr 2015 wieder.

Face-Jäger

Alle anderen Jäger-Ansätze sind leider gescheitert, also könnt ihr euch vielleicht schon denken, welches Rexxar-Deck hier zum Thema wird. Natürlich der Highlander-Jäger. Aber Obacht, die neueren Listen könnten euch überraschen, denn aktuell scheint sich der Highlander-Jäger drastisch zu verändern. Anstelle der teuren und mächtigen Lategame-Karten wirken die neueren Versionen deutlich schneller – einige Listen haben sogar Drachenkönigin Alexstrasza gestrichen! In Ermangelung einer besseren Bezeichnung scheint an dieser Stelle eine Art Highlander-Face-Jäger zu entstehen, der sich Brann der Dinozähmer als Finisher zunutze macht. Dieser Ansatz funktioniert anscheinend auch recht gut, ist jedoch der reinen Face-Variante unterlegen, da diese schlicht verlässlicher ist. Dafür kann der neue Highlander-Jäger aber auf Karten wie Zephrys zurückgreifen, die Begegnungen umreißen können, die schon verloren sind.

Highlander-Jäger

 

Krieger

Der Bomben-Krieger schien die Meta explosionsartig umzuwerfen und machte sich für kurze Zeit als Spitzenreiter breit. Leider zog Garrosh dabei dermaßen viel Aufmerksamkeit auf sich, dass die Akademie Scholomance-Regel schnell greifen konnte und sich die Kontrahenten an die Begegnung anpassten. Plötzlich schien jede Klasse mindestens einen Säurehaltigen Schlamm im Deck zu haben. Somit endete die kurze Herrschaft des Bomben-Archetypen recht zeitig. Hinzu kam noch der Aufstieg der Aggro-Schurken, die auch ohne Waffen-Tech die Oberhand in der Begegnung haben. Diese Faktoren haben den Bomben-Krieger aus dem Reich der besten Decks gestoßen und zu Experimenten eingeladen. Die neueren Variaten des Archetypen versuchen auf Galakrond, der Eiserne zurückzugreifen und lassen dafür das Piraten-Paket wegfallen. Wir müssen gestehen etwas skeptisch zu sein, was diesen Ansatz angeht, schließlich bleibt die Kombination aus Wagemutige Kapitänin + Rüstungsschmiedin das Dreamteam gegen Aggro-Decks. Aber wer weiß, vielleicht können die Galakrond-Karten einige dieser Rollen einnehmen und sogar besser erfüllen. Die Frage ist nur, wie viele Galakrond-Karten in die Liste passen, ohne die Bomben-Karten zu verdrängen. Ihr seht schon der Bomben-Krieger steht aktuell auf der Werkbank, aber wir sind optimistisch. Eine ausgefeilte Version könnte sich einen Platz unter den Besten zurückerobern.

Bomben-Krieger

Ehrlich gesagt scheint sich die Klasse der Krieger insgesamt auf der Werkbank zu befinden. Der Großer-Krieger wurde nach seiner kurzen Zeit in der Sonne schnell aus der Meta vertrieben. Lasst euch von den positiven Gewinnraten nicht täuschen, in einer so schnellen Meta findet ein Deck wie der Großer-Krieger auf Dauer keinen Platz. Sollte sich Garrosh also vielleicht wieder seinem Tempo-Archetypen zuwenden? Auf dem Papier sollte sich dieser mühelos gegen Aggro-Schurken und -Dämonenjäger behaupten können und hätte mit der richtigen Liste eventuell sogar eine Chance gegen die Druiden und Paladine der Meta – ein Kunststück, welches bislang nur Grandmastern gelingt. Diese Liste zu finden könnte allerdings noch Wochen dauern. Dementsprechend können wir euch hier nur die ersten Versuche aus dem Reich der Legenden anbieten.

Tempo-Krieger

 

Magier

Eine Premiere für unser Format. Seit wir vor einem Jahr mit dem Schreiben dieses monatlichen Artikels begonnen haben, begleitet uns der Highlander-Magier als feste und oftmals einzige Instanz für Jaina. Doch das scheint jetzt ein Ende zu haben. Die Magier-Klasse kann sich endlich wieder auf andere Deck-Ideen einlassen und fährt mit diesen beachtliche Erfolge ein. Fangen wir erst einmal mit dem Manazyklon-Magier an, der sich als einer der besten Schurken-Konter etablieren konnte. Dank der neuen Erweiterung hat die eigentlich alte Spielidee neues Feuer bekommen. Dabei ist der Spielstil des Archetyp durchaus interessant und erfrischend. Obwohl die Deck-Listen haufenweise günstige Karten beinhalten, ist es nicht euer Ziel das Gegenüber schnellstmöglich zu erledigen. Nein, ihr versucht eure Ressourcen zu sammeln und in explosiven Zügen gewinnbringend zu kombinieren. So geht es zum Beispiel darum, den Effekt von Chenvaala möglichst oft zu aktivieren oder auch einfach einen saftigen Manazyklon abzustauben. Die klassische Magier-Karte Zauberlehrling seht euch in diesen Zügen zur Seite und ermöglicht es euch teils absurd viele Zaubersprüche aneinander zu reihen. Ach und Ras Frostraunen hat es auch ins Deck geschafft, begleitet von einem kleinen Zauberschaden-Paket. Ihr merkt es vielleicht schon, der Manazyklon-Magier ist ein ziemlich schwieriges Deck, indem nicht immer direkt klar ist, was euch in welcher Begegnung zum Ziel führen kann. Dafür ist es aber eines der Interessantesten in der aktuellen Meta und belohnt einen erfahrenen Piloten.

Manazyklon-Magier

A propos interessantes Deck, davon hat Jaina gleich zwei im Angebot. Hearthstone-Profi Eddie überraschte die Grandmaster-Szene, als er mit einer unerwarteten Eigenkreation an den Start ging und damit auch noch Erfolg hatte. Versteht uns nicht falsch, professionelle Hearthstone-Spieler bringen ständig ihre eigenen Deck-Listen zu Turnieren mit, aber so ein Deck hatte wahrlich niemand auf dem Schirm. Der sogenannte Turtle-Magier ist eine merkwürdige Interpretation des uralten Einfrier-Archetypen der Magier-Klasse. Das Ziel der Liste ist es, die namensgebende Karte Tortollanerpilgerin zu ziehen, mit ihr mehrmals die Karte Trank der Illusion zu spielen, um wiederum mehr Tortollanerpilgerinnen spielen zu können, um mit diesen letztlich das Spielbrett des Gegners immer und immer wieder einfrieren zu können und ihm nebenbei mit Kopien der Karte Sonnenhäschermagierin zu bombardieren – das ganze Vereinfacht durch Wissenshüter Polkelt. Klingt simpel, oder? Überraschenderweise scheint diese abgedrehte Spielidee mit den richtigen Unterstützungskarten gut zu funktionieren. Alles, was ihr dafür benötigt, sind die üblichen Karten, die euch am Leben halten, bis ihr Tortollanerpilgerin spielen könnt und Sphäre der Einsicht, mit der ihr die “richtigen” Karten ziehen könnt. Denn falls ihr beide Kopien der Karte Trank der Illusion zieht, bevor ihr eure erste Tortollanerpilgerin beziehungsweise Wissenshüter Polkelt  spielen konntet, ist die Partie im Grunde verloren. Die Schamanen-Fans unter euch könnten jetzt berechtigterweise aufschreien. Schließlich haben wir die möglichen Kombinationen des Quest-Schamanen belächelt und präsentieren euch jetzt so ein abgedrehtes Kombo-Deck, welches gefühlt ein Wunder benötigt, um zu funktionieren. Allerdings müssen wir fassungslos dagegenhalten, denn der Turtle-Magier scheint diesen Spielplan ziemlich verlässlich umsetzen zu können. Wenn ihr das Deck selbst einmal ausprobieren wollt, empfehlen wir euch wärmstens vorher etwas Gameplay dazu anzuschauen, vorzugsweise natürlich von Eddie selbst.

Turtle-Magier

 

Hexenmeister

Schmerzen, Masochismus und der Zoobesuch sind aktuell die dominierenden Themen im Lager der Hexenmeister. Der Zoo-Hexenmeister hat in den vergangenen Wochen an Popularität dazugewinnen können und präsentiert sich durchaus erfolgreich in einer neuen Form. Dank zahlreicher neuer Möglichkeiten sich selbst zu verletzten durch Rundgangsleiter oder Totenerweckung kann sich die Neuinterpretation des ewigen Archetypen mächtige Karten nutzbar machen. Da wäre zum einen natürlich die neue Karte Fleischriese, die für sich genommen einfach nur viele Werte aufs Spielbrett klatscht, aber auch raffiniertere Kombinationen mit Dunkelblick sind möglich, um die Mana-Ressourcen aufzustocken. So könnt ihr absurde Spielzüge wie Dunkelblick + Totenerweckung + Kanrethad + Flammenwichtel + Seelenschnitter durchführen, die den Wert von 10 Mana repräsentieren – und das innerhalb des 3. Spielzuges. Natürlich sind diese extremen Beispiele recht selten, aber sie zeigen, welches Potenzial der neue Zoo-Hexenmeister beherbergt. Einziger Haken an der Liste ist jedoch, dass euch der selbstinduzierte Verlust eurer Lebenspunkte gegen Aggro-Schurken und Co. schnell zum Verhängnis werden kann. Gegen langsamere Archetypen kann der Zoo-Hexenmeister aber definitiv glänzen und stellt so die aktuell beste Option für Gul’dan dar.

Zoo-Hexenmeister

Der Galakrond-Hexenmeister ist derweil das einzige langsamere Deck, welches Gul’dan geblieben ist. Und wenn wir ehrlich sind, hat sich dieser Archetyp nur gerade so einen Platz unter den Great-Decks verdient. Denn in diesem äußerst aggressiven Umfeld fällt es der Deck-Liste zunehmend schwer zu überleben, all der tollen Kontroll-Optionen zum Trotz. Hinzu kommt das anhaltende Problem mit dem Drachen-Paket. Um Netheratmen verlässlich nutzen zu können, braucht es eigentlich mehr als nur drei Drachen, aber welche passen in das Deck? Diese Frage dominiert aktuell die Community und findet unterschiedliche Antworten. Eine dieser Antworten haben wir hier für euch eingefügt. In dieser Version des Galakrond-Hexenmeister finden sich zwei Kopien der Karte Wendiger Wurm wieder. Diese Karte dürfte wahrscheinlich niemandem vom Hocker reißen, aber sie hilft bei der Aktivierung von Netheratem und bietet gleichzeitig zumindest etwas Nutzen für den Rest des Decks.

Galakrond-Hexenmeister

 

Unter dem Radar

In dieser Ausgabe von Top of the Decks fliegt unserer Meinung nach ein absoluter Hearthstone-Klassiker unter dem Radar: Miracle-Schurke. Dieses Deck ist so alt wie Hearthstone selbst und war schon immer ein Liebling der Legenden-Spieler. Egal wie sich eine Meta entwickelt, es gibt immer diesen einen Miracle-Schurken-Spieler, der mit dem uralten Archetypen Erfolg findet. Wir glauben allerdings, dass die neueste Version dieses Deck auch uns Normalsterblichen den ein oder anderen Sieg einbringen könnte. Statt der aggressiven Hülle des Aggro-Schurken, setzt der Miracle-Schurke auf einen langsameren, Ressourcen orientierten Spielplan. Für Gefahr sorgen die drei großen Bedrohungen des Archetypen: 2x Rastloser Abenteurer und 1x Edwin. Bleibt eine einzige dieser Karten auf dem Spielfeld, so habt ihr die Runde automatisch gewonnen. Abseits dessen verlässt sich der Archetyp auf die zahllosen Ressourcen, die er generieren kann. Sei es durch Pharaonenmieze, Abschreiben oder auch Geheimgang, dem Deck geht nur selten die Puste aus. Auch wenn es vielleicht auf den ersten Blick nicht so aussieht, ihr werdet regelmäßig Probleme damit haben den Platz in eurer Hand zu managen. Hier liegt auch der Knackpunkt des Archetypen, denn er ist nicht ohne Grund bei Legenden-Spielern beliebt: Miracle-Schurcke ist ein bockschweres Deck. Aber eines welches Lernbereitschaft und Durchhaltevermögen belohnt. In der aktuellen Meta tut es sich noch schwer gegen seinen Aggro-Verwandten, kann aber ansonsten theoretisch jede andere Klasse bezwingen.

Miracle-Schurke

Unter dem Radar-Hearthstone

 

Die beste Meta aller Zeiten

Wir verstehen schon. Kurz bevor ihr das hier lest, hat euch ein Aggro-Schurke haushoch geschlagen und ihr hattet das Gefühl nichts dagegen tun zu können. Oder ein Druide hat euch Vierbeinige Freunde um die Ohren geschlagen, während ihr noch mit Wolpertinger spielt. Wie kommen die dann darauf so etwas als die beste Meta zu bezeichnen? Weil es gegen jede dieser Strategien eine erfolgreiche Antwort gibt. Beinahe jede Klasse kann ein wettkampffähiges Deck ins Rennen schicken und dabei sind auch noch alle möglichen Spielstile vertreten. Kombo, Kontroll, Aggro, Midrange, ihr könnt spielen, was ihr wollt und damit erfolgreich sein. In Hearthstone wird es immer diese eine Runde geben, in der sich für euren Kontrahenten die Sterne aufgereiht haben und er euch ohne mögliche Gegenwehr platt macht. Aber das war es auch schon. Ansonsten steht euch die Welt von Hearthstone offen – außer natürlich ihr wollt die Schamanen-Klasse spielen. Worauf wartet ihr also noch? Stürzt euch in die Akademie Scholomance-Meta und genießt sie solange ihr noch könnt. Die nächste Ausgabe von Top of the Decks erwartet euch in der ersten Woche des Oktobers. Haltet eure Augen und Ohren in diesem Zeitraum offen – gerne auch auf unseren SocialMedia-Kanälen (TwitterFacebook und Instagram). Bis dahin wünschen wir euch viel Spaß auf der Ladder von Hearthstone. Wie gewohnt freuen wir uns riesig über Fragen, Rückmeldungen, Kritik oder Diskussionen über die vorgestellten Decklisten!

 

Hearthstone: Die besten Gasthaus-Rezepte
  • Monroe-Cassel, Chelsea (Autor)

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Quellen: hsreplay.com, hearthstonetopdecks.com, reddit.com

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