Close

Login

Close

Register

Close

Lost Password

Trending

Titan Quest – Test zur Playstation 4-Portierung

Listige Satyrn, gewaltige Minotauren und das Durchtriebenste, was der Hades zu bieten hat. Willkommen in der Welt von Titan Quest. Seit dem Release für PC im Juni des Jahres 2006 ist schon eine ganze Weile vergangen. Doch es gibt immer noch viele Krieger und Magier, die sich um den Titel aus dem Hause Iron Lore scharen. Nach der zweiten Erweiterung zu Ragnarök, welche erst kürzlich für die PC-Fassung erschien, wurde auch eine Konsolenportierung für PlayStation 4 und Xbox One angekündigt. Wir testeten für euch die PS4-Fassung und ob sie was taugt, lest ihr in den nächsten Zeilen.

 

Von Telkinen und Titanen

Viele von euch kennen sicherlich noch die Geschichte von Titan Quest. Aber für interessierte Neulinge fassen wir die wichtigsten Ereignisse noch einmal kurz zusammen. Wir starten in der Nähe eines kleinen Dorfes namens Helos, irgendwo in Griechenland als Held der Stufe 1. Bewaffnet mit einem kleinen Messer und dem großen Mut einer Elefantenherde stürzen wir uns auch gleich auf ein Rudel Monster, welche das Pferd eines Dorfbewohners angreifen. Nachdem wir diese besiegt haben, bedankt sich der Pferdebesitzer und bittet uns, den anderen Dorfbewohnern zu helfen. Wir folgen der Straße nach Helos und erreichen nach einem kleinen Geplänkel das Dorf. Dort berichtet uns der Wachhauptmann von einem Schamanen, der Schuld an der ganzen Misere sein soll. Soviel zur Einführung ins Spielgeschehen. Im weiten Spielverlauf wird es unsere Aufgabe sein, die Titanen zurück in den Hades zu drängen und dort für immer zu verbannen. Dabei führt uns unsere Reise durch Griechenland, nach Ägypten, in den Orient, auf den Olymp und im vierten Akt sogar in die Unterwelt des Hades. Dabei treffen wir auf allerlei Monster und Kreaturen, welche der jeweiligen Mythologie angehören. Auch bekommen wir viele bekannte Orte zu sehen. So etwa das antike Sparta oder den Palast von Knossos. Doch leider ist nach dem vierten Akt schon Schluss. Die Konsolenfassung enthält neben dem Hauptspiel lediglich das erste Add On Immortal Throne. Ragnarök fehlt bisher zur Gänze. Wenn es noch kommt, dann wahrscheinlich als Bezahl-DLC.

Nicht selten trifft man auf solche Monster aus der antiken Mythologie

 

Wir basteln uns einen Helden

Durch das Grundspiel und der ersten Erweiterung Immortal Throne, haben wir Zugriff auf neun verschiedene Klassen. Diese Klassen sind als Meisterschaften betitelt. Es gibt Kriegsführung, Verteidigung, Erde, Sturm, Jagd, Gaunerei, Geist, Natur und Traum. Dabei haben die einzelnen Fähigkeiten von starken Angriffen, über effektvolle Zauberei, bis hin zur Beschwörung von Dienern so einiges zu bieten. Da wir bei Titan Quest zwei Meisterschaften wählen können, sind die Kombinationsmöglichkeiten schlichtweg enorm. Jedoch gibt es da auch mehr oder weniger sinnvolle und hilfreiche Kombinationen. Der Ausbau dieser Meisterschaften folgt dem Schema-F für Rollenspiele. Wir besiegen Monster und erledigen Quests und erhalten dafür Erfahrungspunkte. Haben wir genügend Erfahrungspunkte gesammelt, steigen wir eine Stufe auf und erhalten pro Stufe, neben zwei Attributspunkten, drei Fertigkeitspunkte. Diese nutzen wir dann, um Fähigkeiten freizuschalten, diese auf zu werten und/oder um die Meisterschaften zu verbessern, um so weitere Fähigkeiten verfügbar zu machen. Auch durch die ein oder andere Quest erhalten wir manchmal Fertigkeitspunkte. Des Weiteren bekommen wir auch bei jedem Levelaufstieg zwei Attributspunkte, welche wir entweder auf Leben, Magie, Stärke, Geschick, Geschicklichkeit oder Intelligenz verteilen. So formen wir unseren Charakter mit der Zeit nach Belieben. Haben wir mal einen Fehler gemacht, können wir diesen auch bei bestimmten NPCs wieder ausbessern. Diese resetten eine unserer zwei Meisterschaften und wir können alle Punkte neu verteilen. Natürlich gegen einen entsprechenden Obolus.

Die Fähigkeiten einer Meisterschaft im Überblick. Im späteren Spielverlauf erlernen wir eine zweite Meisterschaft

 

Vom PC auf die Konsole

Titan Quest wurde früher klassisch mit Maus und Tastatur gespielt. Dabei steuerte man die Spielfigur nur passiv. Das bedeutet, man bewegt den Mauszeiger über den Bildschirm an die Position, an welche sich unser Held bewegen soll und klickt dort drauf. So wurden auch viele zielgerichtete Fähigkeiten genutzt. Auf der Konsole ist das aber ganz anders. Hier wird die Figur aktiv gesteuert. Das bedeutet, dass sie mit dem linken Analogstick bewegt wird. Dabei folgt sie direkt der Eingabe, was sich positiv auf das Spielgeschehen auswirkt. Dadurch erhält man eher das Gefühl, mittendrin zu sein. Das bedarf allerdings einiger technischer Änderungen und Umprogrammierungen. Das Haupt- sowie das Spielmenü wurden komplett neu aufgebaut und für die Steuerung mit dem Controller optimiert. Es dauert allerdings seine Zeit, bis man sich an das Menü und die Steuerung gewöhnt hat. Die Fähigkeiten können zum einen auf die vier Daumenknöpfe auf der rechten Seite oder auf das linke Steuerkreuz gelegt werden. Wobei das Steuerkreuz doppelt belegt werden kann. Mit der linken Schultertaste geht man auf die zweite Ebene vom Steuerkreuz. Das ist gut angepasst und geht leicht von der Hand. Und durch die angepasste Full-HD Auflösung, haben wir bei komplett ausgefahrener Kameraperspektive eine wesentlich größere Blickreichweite, was sich durchaus als praktisch erweisen kann.

Mit der Zeit erlernen wir immer mehr Fähigkeiten, welche wir unter anderem frei auf das Steuerkreuz legen können

 

Die Portierung ist ganz OK, jedoch noch nicht gut

Was häufig auffällt, sind vereinzelte Bugs. Zum Beispiel kann es vorkommen, dass NPCs undefinierbare Zuckungen haben, oder sich total absurd bewegen. Auch werden einige Texturen gelegentlich nicht geladen oder nur total verschwommen dargestellt. Aber da kann man vorerst drüber hinweg sehen, da dort mit Sicherheit noch dran gearbeitet und nachgepatcht wird. Manchmal kommt es aber auch zu nervigen Rucklern beim Bildaufbau. Das Konzept der Steuerung ist an sich richtig gut gelungen, jedoch hapert es leider an der Umsetzung. Die Bewegungssteuerung ist ziemlich ungenau. Der Charakter hat nur eine Fortbewegungsgeschwindigkeit, nämlich laufen. Bewegt man den Analogstick langsam in eine beliebige Richtung, beginnt die Figur erst ab der Hälfte des Analogweges zu laufen. Das ist vor allem beim Einsammeln von Waffen und Ausrüstung häufig hinderlich. Allerdings haben die Entwickler da von Anfang an eine kleine Hilfsmechanik eingebaut: hält man die „Sammeln“-Taste gedrückt, erscheint ein Menü, in dem alle Gegenstände in unmittelbarer Nähe aufgelistet sind. Diese können dann in Ruhe ausgewählt werden. Das ist grundsätzlich recht hilfreich, jedoch auch umständlich. Die Kamerasteuerung hingegen ist sehr gelungen. Den Zoom verstellt man mit dem rechten Stick. Drücken wir ihn nach vorne, bewegt sich der sichtbare Bereich immer näher auf unseren Charakter, wodurch das „Mittendrin-Gefühl“ noch etwas mehr unterstrichen wird. Ziehen wir den Stick nach hinten, bewegt sich das Bild weiter weg von uns und offenbart eine praktische Aussicht. Das ist recht hilfreich, da wir uns so einen besseren Überblick verschaffen können.

Das Gegenstandsmenü ist zwar eine große Hilfe, aber euch ein wenig umständlich

 

Der Kampf ist manchmal ein Krampf

Auch ist die automatische Zielerfassung nicht sehr zuverlässig. Manchmal wechselt sie ein Ziel aus unerklärlichen Gründen und manchmal bleibt sie stur auf einem Ziel, obwohl man sich schon umgedreht hat. Auch hier ist aufgefallen, dass das automatische Zielen noch verbesserungswürdig ist. Manchmal kann es passieren, dass man direkt auf einen Gegner einprügelt, dieser jedoch keinen Schaden nimmt. Dann ist ein kleiner Stellungswechsel angesagt, was unnötig Zeit kostet und den Spieler unter Umständen in prekäre Situationen bringen kann. Ebenso das manuelle Zielen. Das wird durch kurzes gedrückt halten der jeweiligen Fähigkeitstaste aktiviert. Dabei bleibt unser Held stehen und wir sehen einen Kegel, welchen wir um 360° drehen können. Durch einen weiteren Druck auf den Stick verlassen wir den Zielmodus. Jedoch passiert es gerade am Anfang recht häufig, dass man den Zielmodus ausversehen aktiviert und dann in einer Horde Gegner steht und sich nicht vom Fleck rührt. Doch mit ein wenig Übung und Gefühl hat man im späteren Spielverlauf nur noch wenig Probleme damit. Doch auch wird sicherlich noch etwas nachgepatcht. Ebenso wieder bisher fehlende Couch-Koop. Dieser soll auch mit einem kostenlosen Update nachgereicht werden. Dann wird das Spiel durch einen spaßigen Faktor ergänzt werden.

 

Positiv:

Full HD Auflösung ermöglicht ein größeres Sichtfeld
Stimmiges Setting
Versprochener Couch-Coop

Negativ:

Die Steuerung bedarf noch etwas Überarbeitung
Portierung wirkt nicht ganz fertig gestellt
Diverse Bugs und Grafikfehler
[testimonial_slider arrows=”false”][testimonial image_url=”69840″ image_width=”180″ image_height=”180″ name=”Tobias Panten, Redakteur”]
“Titan Quest hat auf der Playstation 4 mit einigen Problemen zu kämpfen, welche jedoch nicht unlösbar sind. Die Steuerung benötigt noch ein wenig Überarbeitung und der eine oder andere Bug muss noch ausgemerzt werden. Wenn das erledigt ist, kann sich Titan Quest ob seines Alters durchaus auf der Playstation 4 sehen lassen. Als kleinen Bonus gibt’s die erste Erweiterung Immortal Throne noch obendrauf. Wenn der Couch-Koop dann hoffentlich bald implementiert wird, stehen spaßigen Zockerabenden in der Antike nichts mehr im Wege. “
[/testimonial][/testimonial_slider]

Ab in die Sammlung?

Titan Quest lohnt sich auf der Konsole für Veteranen, die mittlerweile auch gerne vom Sofa aus zocken und für Neulinge, die sich gerne auf ein Abenteuer in der Antike einlassen. Man sollte sich vom Alter des Spiels nicht abschrecken lassen.

0
0

    Hinterlasse einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht (erforderliche Felder sind markiert). *

    Thanks for submitting your comment!