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The New Mutants – Kritik zum X-Men-Horror

Wer hätte damit gerechnet? Der Duke Nukem Forever der Filmwelt ist tatsächlich noch erschienen! Wir blicken kurz zurück: Eigentlich sollte The New Mutants bereits 2018 in den Kinos anlaufen, wurde dann jedoch auf den Februar 2019 verschoben. Von da aus ging es in den August 2019 und weiter in den Februar 2020. Doch dann kam ein unscheinbarer Virus dazwischen, der den Start auf den September 2020 hievte. Puh, nach so viel hin und her kann der Film doch eigentlich nur eine Enttäuschung sein, oder? Wir haben die Antwort auf diese Frage!

Die Story von The New Mutants

Die Story von The New Mutants ist tatsächlich eine klassische Origin-Geschichte, wie wir sie schon lange nicht mehr im Kino sehen konnten – zumindest im Großen und Ganzen. Hauptfigur ist die junge Danielle Moonstar (der perfekte Heldenname), die bei einer Naturkatastrophe ihren Vater verliert und fortan in einem “Krankenhaus” für Mutanten lebt. Danielle und vier andere Kids werden hier von einer Doktorin beobachtet und unterrichtet. Ziel der Therapie soll es sein, dass sie danach in die Einrichtung des Sponsors des Krankenhauses verlegt werden – zwinkerzwinker. Dass hiermit nicht die Schule von Professor X gemeint ist, wird schnell klar, denn in dem Krankenhaus gehen merkwürdige Dinge vor sich, die bisweilen ganz schön gruselig werden können – oder zumindest soll es so wirken, aber dazu später mehr. Zurück zur Story: Danielle weiß zwar, dass sie eine Mutantin ist, kennt aber ihre genaue Kraft nicht. Neben diesem Problem geht es ein wenig um das Finden der eigenen Identität, die erste Liebe und andere Teenie-Probleme.

Unsere Kritik zu The New Mutants

Beim Anschauen vom neusten X-Men-Werk schwirrte uns ständig eine große Frage im Hinterkopf: Was will dieser Film eigentlich sein? Ein Superhelden-Streifen? Teenie-Film? Oder doch eher der klassische Horror-Film? Am Ende ist The New Mutants alles ein bisschen, aber nichts so richtig – und das ist schade, da der Film und vor allem der Cast viel Potenzial bietet. Schauen wir uns die einzelnen Bestandteile einmal genauer an:

Suicide Squad Marvel Style

Man könnte The New Mutants gut als den Suicide Squad aus dem Marvel-Universum bezeichnen. Soll heißen: Coole Grundprämisse, schlechte Umsetzung. Wie im DC-Pendant versammelt auch The New Mutants mehrere Charaktere, die wir so noch nicht auf der großen Leinwand gesehen haben. Während SS dabei am ehesten Rick Flag als Hauptcharakter folgt, ist es bei Marvel Danielle Moonstar. Ihren Hintergrund lernen wir dabei genauer kennen. Ihre vier Mitschüler, Illyana, Rahne und Sam, lernen wir zwar auch kennen, doch es dauert sehr lange, bis wir überhaupt erfahren, was die Kräfte der Teenager sind. Jeder bekommt eine seichte Backgroundstory aufgestempelt, die erklären soll, warum die Mutanten in das Krankenhaus gekommen sind. Wirklich nahe geht aber maximal die Story von Rahne, gespielt von Game-of-Thrones-Superstar Maisie Williams. New Mutants tappt in die gleiche Falle, in die DC schon zu häufig gerannt ist: Zu viele neue Köche verderben den Brei. Wir können in 90 Minuten Film schlicht keine Beziehung zu ALLEN neuen Mutanten aufbauen. Schade, denn eigentlich sind die Darsteller allesamt gut gewählt und machen Lust darauf, ihre Hintergründe kennenzulernen.

Liebe, Mobbing und sonstige Schulprobleme

Wenn man es darauf anlegt, könnte man The New Mutants auch als Teenie-Film sehen. Die “Neue” kommt in eine neue Umgebung und muss sich in die vorhandenen Strukturen einfinden. Sie ist zunächst die Außenseiterin, wird gemobbt, kann sich dann aber durchsetzen, findet Freunde und sogar die erste Liebe – so der Schnelldurchlauf. Tatsächlich funktioniert dieser Part fast noch besser als der Superheldenteil, auch wenn alles ein wenig hölzern und ungelenk inszeniert ist. Doch es ist schon irgendwie charmant, wie Danielle durch ihr neues Leben stolpert und allem strotzt, was da so auf sie zukommt. Sicherlich gibt es bessere Teenie-Filme als The New Mutants und natürlich liegt der Fokus des Streifens nicht auf dieser Komponente.

Schreck komm raus, du bist umzingelt

Und nun kommen wir zum Colossus in der Mutantenwelt, oder dem Elefanten im Raum: Eigentlich war The New Mutants als erster Horrorfilm im X-Men-Universum angekündigt (auch wenn viele Fans wahrscheinlich sagen würden, dass die ersten beiden Wolverine-Solofilme Horror genug waren). Tatsächlich klappt dieser Teil so gar nicht. Klar, die Grundstimmung von The New Mutants ist weitaus düsterer als von zum Beispiel Dark Phoenix. Man merkt an vielen Stellen, in welche Richtung der Film hätte gehen können. Angeblich hat es sogar Nachdrehs gegeben, die den Film in eine deutlich andere Ecke bewegen sollten. Zwar behauptet Disney, dass die Version, die jetzt im Kino läuft, die Ursprungsfassung ohne Nachdrehs darstellt, doch das können wir nicht so ganz glauben. Wenn es so wäre, ist die Bezeichnung, erster X-Men-Horrorfilm doch sehr überzogen. Es gibt die eine oder andere düstere Szene und einige gruselige Gestalten, doch wer hier den nächsten Wir oder Grudge erwartet, wird enttäuscht.

Und nun?

Was ist The New Mutants denn nun geworden und viel wichtiger: Für wen ist er gedacht? Man sollte den Film in erster Linie als Solofilm betrachten. Schon jetzt ist bekannt, dass es keine Forsetzung geben wird, obwohl es das Ende förmlich beschreit. Aus diesem Grund gibt es übrigens auch keine Post-Credit-Scene, ihr müsst also nicht bis zum bitteren Ende dasitzen. Die ein, zwei Verweise zu den anderen X-Men sind derart nebensächlich, dass sie fast zu übersehen sind. Also auch die beinharten X-Men-Fans brauchen diesen Film nicht zum Verständnis der gesamten Reihe. Also braucht eigentlich keiner diesen Film? Ganz so ist es nicht. Auch wenn sich diese ganze Kritik so liest als sei The New Mutants kompletter Müll, besitzt der Film einen ganz eigenen Charme. Irgendwie sind die Figuren nett, die leichte Gruselatmosphäre ist auch nicht schlecht und mit gut 90 Minuten ist der Streifen nicht zu lange geraten. Wir haben das Gefühl, das The New Mutants ein Guilty-Pleasure-Film ist/wird, ähnlich wie eben Suicide Squad oder zum Beispiel Sucker Punch. Eigentlich weiß man, dass der Film nicht gut ist – doch irgendwie hat man doch seinen Spaß damit.

Informationen zu The New Mutants

  • Originaltitel: The New Mutants
  • Laufzeit: ca. 93 Minuten
  • Kinostart: 10. September 2020
  • Altersfreigabe (FSK): ab 16 Jahren freigegeben
  • Besetzung: Anya Taylor-Jay, Maisie Williams, Blu Hunt

Trailer zu The New Mutants

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Fazit:

Spielt im X-Men-Universum
Nur neue Charaktere, keine Gastauftritte bekannter Gesichter
Gruselige Stimmung, aber kein Horrorfilm
Guilty-Pleasure-Streifen
[testimonial_slider arrows=”false”][testimonial image_url=”91196″ image_width=”180″ image_height=”180″ name=”Lukas Hesselmann, Redakteur”]
“Ich weiß, dass The New Mutants kein guter Film ist. Er ist nicht wirklich gruselig, nicht wirklich “super” – im Superheldensinne. Doch trotzdem hatte ich meinen Spaß und trotzdem bin ich traurig, dass es keine Fortsetzung geben wird. Bei mir wird dieser Eintrag in der X-Men-Welt den gleichen Stellewert bekommen, wie ihn Suicide Squad genießt: Eigentlich dumm, aber auch irgendwie cool.”
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Ab ins Kino?

Nachdem Black Widow auf 2021 verschoben wurde, ist The New Mutants der einzige Superheldenfilm aus dem Hause Marvel im Jahr 2020. Wer also Hunger hat, geht rein.

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