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The Legend of Zelda: Breath of the Wild – Test zum Open-World Abenteuer der Switch

Das wohl heiß ersehnteste Spiel der Nintendo Switch, The Legend of Zelda: Breath of the Wild, kam zeitgleich mit Nintendos Konsole auf den Markt und war für viele der einzige Kaufgrund der neuen Heimkonsole. Wie kaum ein Spiel zuvor heimste das Open World Abenteuer zahlreiche Höchstwertungen ein und belegte in diversen Rankings hohe Plätze. Ob uns das Abenteuer ebenso wie unseren Kollegen gefällt oder ob wir doch die rosarote Brille abnehmen konnten, erfahrt ihr in folgendem Test. Und keine Angst, falls ihr spoilerfrei bleiben wollt: In diesem Test wurde auf Details zur Geschichte rund um das Spiel (abgesehen vom Kapitel: Ein negativer Aspekt fällt auf) verzichtet!

 

Von Grund auf renoviert

The Legend of Zelda: Breath of the Wild hat kaum etwas mit seinen Vorgängern zu tun. Der Fokus in diesem Teil liegt eindeutig auf der offenen, frei begehbaren Welt. Nach wenigen Stunden, die ihr im Anfangsgebiet verbringen müsst, steht euch die komplette Karte des Landes zur Verfügung.  Dabei begeht ihr keine Abschnitte, sondern könntet, wenn ihr günstig auf einem Berggipfel steht, bis zum anderen Ende der Karte schauen. Und diese Welt ist gespickt voller kleiner Geheimnisse und Details, die es zu erkunden gibt. Neben den 120 Schreinen, die die bisherigen Dungeons in The Legend of Zelda ersetzen, gibt es zahlreiche sammelbare Objekte wie diversen Insekten, Pflanzen oder Lebensmitteln, die sich zu essbarem Material oder Medizin verarbeiten lassen. Ihr seid also dafür verantwortlich, beim Bossgegner nicht mit leeren Taschen dazustehen, sondern müsst euch dieses Mal selbst um eure Verpflegung kümmern. Dieser Aspekt reiht sich nahtlos in das Motto Breath of the Wild ein, denn beim Besorgen des Futters stolpert ihr über so manche Gegner oder Entdeckungen, die sich für euch lohnen könnten. Dabei stehen euch nicht nur begehbare Pfade zur Verfügung, ihr könnt erstmals auf Bergen herumklettern. Dabei verbraucht ihr eure Ausdaueranzeige, die sich im Verlaufe des Spieles erweitern lässt. Somit könnt ihr wirklich jeden noch so kleinen Zipfel im Spiel erkunden, ohne, dass euch unsichtbare Wände oder hohe Berge im Weg stehen. Dabei ist mir vor allem die einwandfreie Physik in Breath of the Wild aufgefallen. Felsen rollen dahin, wo man sie naturgemäß erwarten würde. Pfeile lassen sich, nachdem man sie verschossen hat, schnell wieder aufheben. Wolken werfen Schatten auf die Wiese, die ich gerade durchstreife. Jeder Grashalm, jeder Windhauch schmiegt sich in das perfekte Bild der Natur ein. So macht es stundenlang Spaß, die Welt von Breath of the Wild zu erkunden.

Wirklich hübsch bist du geworden, Link!

 

Die Natur ruft

In der frei begehbaren Welt spielt die Natur eine wichtige Rolle, was unter anderem an den spärlich verstreuten Dörfern ersichtlich wird. Während ihr so durch die Natur stapft, kann euch das Wetter einen gewaltigen Strich durch die Rechnung machen. Neben herrlichstem Sonnenschein kann euch Regen oder sogar ein Gewitter begegnen. Hört ihr es blitzen und ihr fangt an zu blinken, solltet ihr schnell metallische Gegenstände ausziehen, damit ihr nicht vom Blitz getroffen werdet. Auch der Regen ist euch nicht immer wohlgesonnen, denn dank diesem werden Felsen glitschiger denn je zuvor. Das kommt einem ungelegen, wenn man gerade dabei ist, einen meterhohen Berg zu erklimmen. So ist man gezwungen, eine Pause einzulegen und den Regen abzuwarten. Denn stürzt man von einer Klippe hinab, so war‘s das mit eurem Leben. Generell sterbt ihr in Breath oft he Wild öfter, als euch lieb ist. Denn nicht nur die raue Natur trachtet nach eurem Leben, auch der generelle Schwierigkeitsgrad der Gegner ist immens angehoben worden seit den letzten Teilen der The Legend of Zelda-Reihe. Zu Beginn des Spieles startet ihr mit nur drei spärlichen Herzen, die es mit Schreinen und anderen Methoden zu erhöhen gilt, da ihr ansonsten keine zehn Minuten in der riesigen Spielewelt überleben würdet. Die Wildnis frisst euch mit Haut und Haar. Allerdings zehrt sie auch an der Leistung der Nintendo Switch. An größeren Orten, die nur so vor Details strotzen, geht die FPS-Zahl in die Knie. Selbst bei Regen kann es euch in der Wildnis passieren, dass ihr eine kleine Dia-Show sehen müsst. Leider kommt die Leistung der Switch nicht mit der Grafik des Spieles mit. Sehr schade! Ein ebenfalls neuer Aspekt sind die Wildpferde, die nun gezähmt werden können. In bisherigen Teilen gab es Links treues Pferd Epona, was nun durch allerlei Tiere ersetzt werden kann. Ich für meinen Teil war allerdings lieber zu Fuß unterwegs, da die Pferde bei jedem kleinen Felsen stehen bleiben und sich sträuben. Auf offenem Gelände sind die reitbaren Tiere also Top, in felsigen Landschaften dagegen eher Flop!

Die Aussicht ist bombastisch, nur selten müssen Texturen nachladen

 

Kein schwerer Wassertempel mehr?

In allen bisherigen Teilen gab es Dungeons mit einem Endboss, den ihr besiegen musstet, um im Verlauf der Geschichte fortfahren zu können. Dabei ist vor allem der schwierige Wassertempel im Gedächtnis der Spieler geblieben. Nun, hier muss ich euch enttäuschen – die klassischen Dungeons gibt es in Breath oft he Wild nicht mehr. Vielmehr könnt ihr in 120 Schreinen Abzeichen sammeln, mit denen ihr eure Herzen oder Ausdauer erweitern könnt. In den Schreinen verbergen sich kleine Prüfungen, in denen vor allem euer Geschick getestet wird. Oft kommen dabei die Gyro-Sensoren der Joy Cons zum Einsatz, denn mit diesen müssen in kleinen Geschicklichkeitsspielen Bälle in dafür vorgesehene Mulden oder Ähnlichem bugsiert werden. Allerdings verzog sich bei mir ab und an die zu bewegende Fläche, sodass ich des Öfteren abbrechen musste und von vorne starten musste. Auch Schummeleien wie dem kompletten Drehen der Fläche lassen die Joy Con zu. Die Schreine bieten leider keine Alternative zu den bisherigen Dungeons, da sie meist nur ein bis zwei Räume beinhalten und die aus Truhen gefundenen Schlüssel eher fehlplatziert wirken. Im Verlauf des Spieles können zudem vier etwas größere „Dungeons“ gemeistert werden, allerdings bieten auch diese kaum vergleichbare Aspekte mit den Dungeons, die wir gewohnt sind. Die einzige Gemeinsamkeit ist der jeweilige Endboss, der sich am Ende verbirgt. Doch auch dieser bietet kaum fordernde Angriffsmuster, wie man aus von vorherigen Endbossen gewohnt ist.

120 Schreine wollen gemeistert werden

 

Wo ist mein Masterschwert? Und mein Bumerang?

Die wohl krasseste Neuerung, die man als positiv oder negativ empfinden kann, ist das ständig wechselnde Inventar des Helden Link. Ihr habt keinen Enterhaken oder dergleichen mehr, mit denen ihr euch an pikanten Stellen weiter voranbringen könnt. Alle Items, die ihr für das Spiel braucht, erhaltet ihr in den ersten Stunden des Spieles. Dabei ist unter anderem ein Magnetmodul oder ein Stasismodul, mit welchen ihr erst einmal umgehen lernen müsst. Ihr besitzt drei verschiedene Taschenarten: eine Waffentasche, eine Schildtasche und eine Bogentasche. In jeder Tasche befindet sich eine bestimmte Anzahl an Plätzen, auf die ihr gefundene Waffen legen könnt. Die Waffen haben verschiedene Angriffspunkte, welche euch unten rechts angezeigt werden. Schwache Waffen können dabei gegen stärkere ausgetauscht werden. Allerdings müsst ihr im Hinterkopf behalten, dass die Waffen eine begrenzte Haltbarkeit haben und mit der Zeit kaputtgehen. Für den einen oder anderen mag dies nervig sein, doch so lernt man verschiedene Waffenarten kennen und kann mit allerlei verschiedenen Mechaniken den Gegnern die Waffen um die Ohren dreschen. Dicke Keulen schwingen beispielsweise langsamer als eine Lanze. Auch bei den mehreren Arten von Pfeilen könnt ihr euch austoben und dabei zusehen, wie die Gegner zappelnd im Wasser sterben. Allerdings gibt es bei den Gegnertypen, die immer gleichen: Es gibt antike Maschinen, nachts plötzlich auftauchende Skelette, nervige Fledermäuse und pummelige Schleime. An verschiedenen Habitaten haben sich die Gegner an das jeweilige Klima gewöhnt und droppen unterschiedliche Items. Für meinen Geschmack hätten es an dieser Stelle ein wenig mehr Gegnertypen in den verschiedenen Regionen sein können, da die Bokblin-Stätten auf Dauer ihren Reiz verloren haben. Besonders hervorheben muss man allerdings die tolle Synchronisation der Charaktere. Bis auf Link haben alle wichtigeren Personen im Spiel eine Stimme verliehen bekommen, die zumindest in der deutschen Sprachausgabe wie die Faust aufs Auge passt.

Auch ein Wischmopp kann als Waffe genutzt werden

 

Ein negativer Aspekt fällt auf

Für viele ist The Legend of Zelda: Breath of the Wild ein Spiel ohne jegliche Fehler und Macken. Doch ein besonderer Aspekt stieß bei mir negativ auf. Nachdem ich die vier größeren „Dungeons bewältigt habe, hieß es für mich auf zu Ganon. Doch halt, jetzt schon? Wo bleiben die spannenden Geschichten rund zu den Völkern? Natürlich geht jedem Zelda-Fan das Herz auf, wenn er Zoras, Goronen und Orni erblickt. Auch die süßen Krogs machen eindeutig was her. Doch wieso hat es die Krogs in jene Wälder verschlagen, in denen sie sich nun befinden? Wieso ist der vogelähnliche Titan Vah Medoh so eine große Bedrohung für das Volk? In Gesprächen wird lediglich ersichtlich, dass das Orni-Volk dadurch „schlechte Laune“ bekommt und „gereizt“ ist. Doch eine wirkliche Bedrohung ist nicht zu spüren. Diese fehlende Atmosphäre der Bedrohung fehlt mir durchweg bei allen Völkern. Klar, wenn der Damm bei den Zoras bricht, wird ein Dorf der Hylianer geflutet. Doch wirkt dadurch irgendjemand in Panik? Nein! Die idyllische Natur steht zu sehr im Vordergrund, als dass sich packende Geschichten rund um die Völker entwickeln können. Sie wirken eher als Mittel zum Zweck, um Unterstützung im Kampf gegen Ganon zu erhalten. Lediglich die Foto-Quest, in der man Flashbacks zu Prinzessin Zelda bekommt, erzählen ein wenig zur Geschichte des Spieles. Doch nicht alle Flashbacks spielen dabei eine große Rolle, sodass viele offene Lücken zurückbleiben. Gerade den Bereich der Story finde ich als eher dürftig gelungen. Auch der rote Faden in der Handlung fehlt mir ein wenig. Natürlich gibt es hier und da Anspielungen und Andeutungen auf vergangene Teile der Reihe, doch diese wurden eben einzigartig durch die Atmosphäre, die im jeweiligen Spiel herrschte. Diese fehlt mir in Breath of the Wild gänzlich, da sie voll und ganz auf die Natur übergeht. Zwar sind viele Gebirge und Steppen nach ehemaligen Orten aus der The Legend of Zelda-Reihe benannt, doch wirkliche Zusammenhänge fehlen mir.

 

Positiv:

Der Name ist Programm: Natur als Open World frei erkundbar
Zahlreiche Schreine ersetzen die früheren Dungeons
Physik in der Natur wirkt real
Viele Waffenarten und Gegenstände zum Sammeln und Kombinieren
Anspielungen auf frühere Titel der Reihe lassen sich finden
Massiger Inhalt und Entdeckungen innerhalb der offenen Spielewelt
Passende deutsche Synchronisation der Charaktere

Negativ:

Geschichte rund um den Helden und die NPCs wirkt stellenweise vernachlässigt
FPS-Zahlen sinken bei größeren Städten
Schreine sind nicht so anspruchsvoll wie die früheren Dungeons
Oft wiederholen sich Gegnertypen in verschiedenen Arealen
[testimonial_slider arrows=”false”][testimonial image_url=”58908″ image_width=”180″ image_height=”180″ name=”Jasmin Paskuda, Redakteurin”]
“Nicht selten lese ich von anderen Spielern, die weit über 100 Stunden im Spiel verbracht haben. Auch ich habe zahlreiche Stunden mit Erkunden im Spiel verbracht. Es gibt zahlreiche versteckte Inhalte und Orte zu bestaunen, für die es sich lohnt, wie verrückt in der Wildnis umherzustreifen. Selbst die Belohnung, die man erhält, wenn man alle Krogs gefunden hat, lässt einen herzlich auflachen und gibt einem das Gefühl, etwas Bedeutendes erreicht zu haben. Open World heißt für mich, unbegrenzt erkunden zu können und genau das macht das Spiel richtig. Wer also uneingeschränkt in einem Zelda-Titel tun wollte, was immer er wollte, der ist mit Breath of the Wild bestens bedient. Doch diejenigen, die nicht mit der alten Tradition brechen können und ein Spiel erwarten, das eine spannende Geschichte rund um die NPCs des Spieles erzählt, der ist hier eher fehl am Platz. Doch alle eingefleischten Veteranen der Vergangenheit sollten Breath of the Wild eine Chance geben, sich in ihr Herz zu erspielen. Denn an jeder Stelle wird es deutlich, wie viel Liebe zum Detail die Entwickler in die Wildnis gesteckt haben. Jeder Grashalm, jeder Baum und jede Wolke wirkt so, als ob sie genau an diesem Platz hingehören. Somit ist The Legend of Zelda: Breath of the Wild zurecht ein Anwärter für das Game of the Year, doch das Spielejahr ist noch jung und könnte die eine oder andere Überraschung mit sich bringen.”
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[testimonial_slider arrows=”false”][testimonial image_url=”58910″ image_width=”180″ image_height=”180″ name=”Maarten Cherek, Redakteur”]
“Ich erinnere mich noch an alte Zeiten: Ich sitze in der Schule, zu Hause wartet eines meiner Lieblingsspiele auf mich, und ich kann es einfach nicht mehr abwarten, mich wieder in die Spielewelt zu begeben. Seit Jahren hatte ich dieses Gefühl nicht mehr bei einem Videospiel. Jetzt sitze ich auf der Arbeit und kann eigentlich nur noch an Breath of the Wild denken. Kann denn nicht endlich Feierabend sein, damit ich nach Hause und weiter Hyrule erkunden kann? Diese lebendige Spielewelt, in der einfach nur jedes kleinste Detail stimmig ist. Solch eine Spielewelt gab es noch nie. Da wirft ein Moblin seinen Bokoblin-Kollegen auf mich, weil er seine Waffe verloren hat. Während eines Gewitters werfe ich mein Stahlschwert auf meine Gegner, und der Blitz schlägt ein. Jeder noch so unbedeutende NPC hat mir etwas zu erzählen, sei es ein Mythos mit einem Hinweis auf einen Schatz oder einfach nur ein neues Kochrezept. Die Idylle, die Vielfalt der Orte, die cleveren Rätsel in den Schreinen und Titanen, die schier unzählbaren Möglichkeiten, wie man Breath of the Wild spielen kann. Es passt einfach vieles wenn nicht sogar fast alles zusammen in diesem neuen Zelda, und auch wenn Nostalgiker vielleicht den einen oder anderen Dämpfer verkraften müssen, was Dungeons oder Items etc. angeht, so ist Breath of the Wild doch in meinen Augen das perfekte Zelda. Ocarina of Time war lange Zeit mein absolutes Lieblingszelda, doch diese Ära ist nun vorüber. Breath of the Wild hat sich in kürzester Zeit nicht nur zu meinem neuen Lieblingszelda gemausert, sondern zu einem meiner absoluten Lieblingsspiele und ist in meinen Augen das beste Open World Spiel, was ich je gespielt habe.”
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The Legend of Zelda: Breath of the Wild erhält den NAT-Games Award

Lohnt sich die Rettung Hyrules?

Alle Abenteurer, die die Definition einer Open World selbst erleben wollen, sollten hier zuschlagen! Eingefleischte Zelda-Veteranen, die Wert auf Story und alte Traditionen legen, könnten hiermit nicht unbedingt glücklich werden. Doch selbst diese sollten dem Spiel eine Chance geben, sich als neuster Zelda-Titel einen Namen zu machen.

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