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The Dark Pictures: Man of Medan – Test zum interaktiven Horrorfilm

The Dark Pictures: Man of Medan im Überblick

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Kostenpflichtiger Seasonpass für DLCs

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Releasedatum: 30. August 2019

Genre: Action-Adventure

USK: ab 18 Jahren freigegeben

Publisher: Bandai Namco Entertainment

Plattformen: PC, PS4, Xbox One 

Nachdem der PS4-Exklusivtitel Until Dawn 2015 Spieler und Kritiker gleichermaßen begeistern konnte, will Spieleschmiede Supermassive Games nun an den Erfolg des Teenie-Horror-Slashers anknüpfen. Unter dem Label “The Dark Pictures Anthology” vereint der britische Entwickler zukünftig viele kleine, losgelöste Horror-Abenteuer, die nicht mehr nur exklusiv für Sony-Plattformen erscheinen werden. Den Anfang macht Man of Medan – eine nautische Gruselgeschichte, die in vielerlei Punkten an seinen geistigen Vorgänger erinnert. Wir haben uns auf die hohe See gewagt und verraten euch in unserer Review, warum uns die Pilotausgabe der Anthologieserie trotz nur allzu plumper Aufmachung mitreißen konnte.

 

Dunkel wars…

Unser Abenteuer beginnt an einer Küste irgendwo im Südpazifik. Eine Gruppe Jugendlicher begibt sich auf einen Tauchgang zu einem vermeintlich verwunschenen Wrack mitten im Meer und chartert kurzerhand ein Boot samt ihrer Kapitänin Fliss. Zu Anfang scheint der Ausflug ein voller Erfolg, und die fünfköpfige Truppe feiert ihre Freiheit ganz unbekümmert. Doch mit der Nacht bricht plötzlich das Chaos herein und unsere Protagonisten finden sich widerwillig auf einem verlassenen Schiff wieder, das ein nur allzu gefährliches Geheimnis birgt. Von hier an sind Geistererscheinungen, Leichenfunde und Bewusstseinsveränderungen nur der Anfang. Die Geschichte von Man of Medan macht bereits zu Beginn den Eindruck eines aus den 90er Jahren entliehenen Teenie-Horror-B-Movies. Aus dieser nur allzu offensichtlichen Vorlage macht Supermassive Games aber keineswegs einen Hehl, vielmehr zollt man dem Genre damit Tribut und schlägt in exakt dieselbe Kerbe wie es bereits Until Dawn 2015 tat. Das Storykonstrukt bleibt auch über weite Teile des Spiels recht simpel, eine kleine, wenn auch wenig überraschende Wendung zum Schluss gibt der Geschichte aber bisweilen etwas Würze. Weit wichtiger als der Ausgang des Horrorabenteuers ist aber euer individueller Weg dahin. Man of Medan ist schon wie Until Dawn ein interaktiver Film, der weitestgehend vollkommen eigenständig abläuft.

Unsere fünfköpfige Crew macht sich bereit für ein spaßiges Wochenende.

 

Akutes Sterberisiko

Im Verlauf des Spiels wechselt ihr wiederholt zwischen allen fünf Charakteren und dürft kurze Spielabschnitte gemeinsam mit ihnen erleben. Hierbei gilt es Quick-Time-Events in actiongeladenen Sequenzen akkurat auszuführen, Gegenstände in der unmittelbaren Umgebung zu untersuchen und Dialoge über verschiedenste Dialogoptionen zu führen. Je nachdem welche der zur Verfügung stehenden Antwortmöglichkeiten ihr wählt, beeinflusst ihr zugleich die Beziehungen eurer Charaktere untereinander ebenso wie deren Persönlichkeitsmerkmale. Ist ein Charakter beispielsweise eher zurückhaltend oder selbstbewusst, kommt er mit einem anderen Charakter gut aus oder ist ihm gar nicht erst wohlgesonnen. Diese Statuswerte haben zwar nur wenig Auswirkungen auf den eigentlichen Spielverlauf, sind aber gerade zum Ende wunderbare Indikatoren für eure Entscheidungen. Der Clou: Jeder der fünf Passagiere kann durch eure Entscheidungen sterben und ist damit unwiderruflich nicht mehr Teil eures Spiels. Man of Medan sieht dabei für jeden Charakter spezielle Schlüsselmomente vor, in denen eure Befehle besonderes Gewicht für den weiteren Verlauf haben. Dies kann beispielsweise ein einfacher QTE sein oder aber eine spezielle Wegentscheidung, die einen eurer Charaktere ins Verderben stürzt. Über sogenannte Vorahnungen, die ihr als Gemälde im Spiel finden könnt, erhaltet ihr zudem kleine, vage Hinweise darauf, wann und wie ein solcher Butterfly-Moment eintreten könnte.

Das vermeintliche Geisterschiff birgt ein düsteres Geheimnis.

 

Seichter Unterhaltungshorror

Ebenso könnt ihr in den zahlreichen, recht schlauchigen Passagen regelmäßig sogenannte Geheimnisse finden. Diese Art von Collectibles erhaltet ihr, wenn ihr mit wichtigen Gegenständen in der Umgebung interagiert und neue Hinweise auf den Geschichtshergang erhaltet. Und genau davon gibt es eine ganze Menge zu entdecken, zahlreiche Notizzettel und anderweitige Dokumente berichten von den vergangenen Vorfällen und bringen die Teenager so ein Stück weiter in Richtung Auflösung des Rätsels. Diese Informationshappen sind für eure fünfköpfige Truppe sogar so relevant, dass die neuesten Funde und Erkenntnisse immer wieder flexibel miteinander geteilt werden. Ein Erzähler, der sogenannte Kurator, bildet den Rahmen der Geschichte, bietet euch zwischendrin kleine Hilfestellungen an und lässt euch eure Entscheidungen im Detail Revue passieren. Dass der eloquente Mann innerhalb eurer aktiven Spielabschnitte wiederholt für wenige Frames im Hintergrund zu sehen ist, ist nur eins von vielen netten Details, die die ohnehin schon beklemmende Atmosphäre befeuern. Das Spiel selber erzeugt über die komplette Zeit eine gelungene, unbehagliche Stimmung, wenngleich der Horror eher seichter Natur ist. Die Kombination von Psychohorror und Geisterhorror mit eingestreuten Jump Scares schafft aber zumindest eine gewisse Spannung, die allem voran von der Angst überflügelt wird, eine falsche Entscheidung zu treffen und einen eurer Schützlinge zu verlieren. Hier und da spielt Man of Medan sogar mit euren Erwartungen, was recht erfrischend daherkommt, aber nie besonders innovativ ist. Feste Kamerawinkel sorgen in den einzelnen Levelabschnitten für nette Perspektivspielereien und inszenatorisch gut gelöste Gruselmomente. Die Qualität eben dieser Geistererscheinungen ist allerdings stark schwankend: Mal sind solche Momente nur allzu offensichtlich mit dem Holzhammer eingeprügelt worden, Mal wurden diese so subtil eingestreut und treffen dahin wo es wehtut. Ein Beispiel: Einer unserer Protagonisten läuft durch die engen Gänge des ominösen Geisterschiffs. Kaum biegt er in einen weiteren Gang ab, ist für wenige Sekunden ein Geistermädchen zu erkennen, das vom Protagonisten gar nicht wahrgenommen wird, uns aber zumindest ein kleines Schaudern über dem Rücken treibt. In einer anderen Szene wiederum beugen wir uns über einen offensichtlichen Leichnam und inspizieren diesen im Detail. Selbstverständlich steht dieser nach mehreren Minuten wieder vom Boden auf, um uns anzugreifen. Eine nette Abwechslung ist im Übrigen der implementierte Multiplayer-Part. Lokal können bis zu fünf Personen in die Rollen der Teenager-Gruppe schlüpfen, indem der Controller je nach Anweisung auf dem Bildschirm umhergereicht wird. Online können immerhin noch zwei Personen teilnehmen und die Entscheidungen des jeweils anderen auf dem Bildschirm verfolgen. Die Mehrspielermodi sind in jedem Fall eine sinnvolle Erweiterung und machen den interaktiven Film sogar zum Mittelpunkt eines spaßigen Gemeinschaftsabends.

Man of Medan profitiert von einer filmischen Inszenierung.

 

Bekannte Gesichter

Man of Medan kann auf der Playstation 4 Pro mit einer Fülle an bekannten und auch weniger bekannten Schauspielern aufwarten, die den Figuren im Spiel ihr Gesicht leihen. Mit dabei ist unter anderem Aaron Ashmore, welcher sich in der Vergangenheit bereits als Protagonist von Quantum Break oder in den X-Men-Verfilmungen einen Namen machen konnte. Das aufwändige Motion-Capturing und die stimmungsvolle Lichtgebung sind dabei ebenso beeindruckend wie die wirklich realistischen Gesichtsanimationen, die das Spiel auch optisch immer mehr an einen Film angleichen. Größter Schwachpunkt von Man of Medan ist aber leider dessen technisches Grundgerüst. Trotz der Hardwarepower einer Pro-Konsole bricht in unserer Testversion die Bildwiederholrate regelmäßig signifikant ein, was nicht nur dem fesselnden Filmcharakter abträglich ist, sondern sich unglücklicherweise auch noch auf das Spielgeschehen auswirkt. So war es uns in einer Fluchtsequenz beispielsweise gar nicht erst möglich, das geforderte QTE auszuführen und den X-Button rhythmisch zu drücken, weil die Framerateinbrüche jegliche Eingaben wirkungslos machten. Das ist nicht nur unnötig frustrierend, sondern auch ein absoluter Spielspaßkiller, sollten eure Charaktere anschließend unverschuldet über den Jordan gehen. Plötzlich nachladende Texturen und kurze Ladebildschirme mitten in der Action sind nur weitere kleine Patzer, die der Immersion und Atmosphäre unnötig Schaden. Insgesamt weiß Man of Medan trotz seiner mehr oder minder schwerwiegenden, technischen Mängel über eine Gesamtspielzeit von etwa 4 Stunden gut zu unterhalten. Die Handlung trägt sich dabei gut über die Spielzeit, ohne dass wir allzu große Längen in Kauf nehmen müssen. Dank eurer Entscheidungen und den daraus resultierenden Konsequenzen hat Man of Medan sogar einen enormen Wiederspielwert. Eine Missionsauswahl lässt euch sinnvollerweise sogar zu einzelnen Punkten eurer Geschichte zurückspringen und noch einmal erleben.

*Werbung: Die Amazon-Links sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn du auf so einen Affiliate-Link klickst und über diesen Link einkaufst, bekommt die Redaktion von dem betreffenden Online-Shop oder Anbieter eine Provision. Für dich verändert sich der Preis nicht.

 

Positiv:

Gelungenes Motion-Capturing
Tolle Lichtstimmung
Hoher Wiederspielwert
Multiplayer (lokal und online)

Negativ:

Zahlreiche Framerateinbrüche
Nachladende Texturen
[testimonial_slider arrows=”false”][testimonial image_url=”86514″ image_width=”180″ image_height=”180″ name=”Yvonne Engelhardt, Redakteur”]
“The Dark Pictures: Man of Medan ist im Grunde ein unterhaltsamer, interaktiver Film für zwischendurch, der viele bekannte Horrorklischees aufgreift und diese in angemessenem Maße zelebriert. Die filmische Inszenierung, die vielen Collectibles und die folgenreichen Entscheidungen machen die Pilotausgabe der Anthologieserie zu einem spaßigen Kurztrip, dessen seichter Unterhaltungshorror wohl nicht jeden beinharten Gruselfan gleichermaßen abholen dürfte. Der kurzweilige Multiplayer-Part ist zudem eine nette Dreingabe, die den ohnehin schon ausgeprägten Wiederspielwert weiter in die Höhe treibt. Einzig auf technischer Seite rütteln die massiven Ruckler sowie vereinzelte Ladeprobleme noch am Spielspaß.”
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Ab in die Sammlung?

Man of Medan spricht dank seines intuitiven Gameplays Gruselfans und Gelegenheitsspieler gleichermaßen an, wenngleich der Horror eher seichter Natur ist. Mit einer Länge von gerade Mal vier Stunden ist das Horror-Abenteuer auch wunderbar für Spieleabende mit Freunden geeignet.

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