Mit SpellForce: Conquest of Eo – Demon Scourge bekommt das 4X spiel nun eine dämonische Erweiterung, mit der die Eroberung Eo’s noch spannender werden soll. Von dem Hauptspiel waren wir damals in unserem Test trotz kleiner Mängel vollauf begeistert. Ob sich auch der DLC Demon Scourge in unser Herz geschlichen hat, erfahrt ihr hier in unserem Test.
Dämonenbeschwörung statt Tränke brauen
Das Craftingsystem ist uns ja noch aus dem Hauptspiel bekannt. Ihr braucht zunächst ein Ausgangsmaterial wie Wasser, Metall oder eine Seele. Dann benutzt ihr verschiedene Items mit ihren unterschiedlichen Essenzpunkte. Je nach Kombination der Essenzpunkte kommen verschiedene Gegenstände am Ende dabei rum. Bislang gab es den Alchemisten, den Zauberschmied und den Nekromanten. SpellForce: Conquest of Eo – Demon Scourge gibt euch nun noch das Handwerk des Dämonologen dazu.
Als „Material“ benutzt dieser Kulte, die er in Fiara verbreitet. Neue Kulte erhaltet ihr indem ihr Kultisten ihre Kulte in Stätden gründen lasst. Je nach Kult hat ein fertiger Dämon dann unterschiedliche Boni. Wer hier jedoch, wie ich, glaubte er würde wie der Nekromant Einheiten für seine Armee erschaffen, irrt sich. Stattdessen sind die Dämonen in eurem Inventar und können jeder sterblichen Einheit eingepflanzt werden. Dazu müsst ihr zunächst ihren Willen mit genügend Essenzpunkten brechen und pflanzt dann den gewünschten Dämon ein. Ein Dämon der Boni auf Fernkampfschaden gibt macht sich so zb. gut in den Köpfen unserer Elfenschützinnen. Mit der Verschmelzungskammer kann der Dämonologe dann noch Dämonen an Items binden, um eure Helden noch stärker zu machen.
Diese Mechanik macht an sich Spaß und bietet euch ziemlich viele Kombinationsmöglichkeiten, da jeder Dämon bis Stufe drei aufsteigen kann und damit mächtigere Boni gewährt. Allerdings erfordert das auch sehr viel Mikromanagement. Welcher Dämon kommt in welche Einheit und wie lasse ich den jetzt am besten aufsteigen? Das kann zuweilen etwas lästig werden, aber bietet eben für einige von euch sicher Knobelspaß. Einziges Manko ist hier, dass Dämonen keine Essenzpunkte haben und es so, wie beim Nekromant, deutlich schwiergier ist Raumaufwertungen durchzuführen.
Okkultismus für alle
Neben der neuen Handwerksausrichtung gibt es auch eine neue Zauberschule mit vier Zauberseiten. Der Okkultismus dreht sich wenig überraschend komplett um dämonische Maige. Ihr könnt Einheiten in Ritualen opfern, in Dämonen verwandeln oder euren Turm mit einer unheiligen Feuerbarriere verstärken. Mit einem Zauber kann zudem ein Schrein dauerhaft verderbt werden um die Rekrutierung von mittelstarken Dämonen zu ermöglichen. Die richtig guten gibt es aber nur mit der letzten Zauberseite. Damit stehen Dämonen theorethisch jedem Maiger offen, also auch einem Alchemisten.
Was in diesem Zuge einmal mehr extrem stört ist, dass man absolut keine Kontrolle darüber hat, welche Zauberseiten man im Verlaufe des Spiels erhält. So wollte ich mich für diesen Test im ersten Spieldurchgang komplett auf Dämonen und Okkultismus konzentrieren. Das Spiel hat das leider effektiv verhindert, da ich außer meinen zwei Zauberseiten zum Start auch nach über hundert Runden nicht eine verdammte weitere Seite des Okkultismus gefunden habe. Nein, stattdessen bekam ich alle Seiten der Todesmagie, mit der ich nichts anfangen konnte. Eigentlich hatte ich mit dem DLC auf eine Möglichkeit gehofft ein wenig zu steuern, welche Zauber ich lernen kann. Denn ein Dämonologe der sich gegen die Gesetze der Welt stellt würde warscheinlich eher keinen Segen der Wächterin Tiara, die Dämonen und Untote verabscheut, wirken können.
Von dieser Problematik abgesehen ist die neue Zauberschule aber eine erfrischende Neuerung mit coolen Zaubern die man auch tatsächlich gerne einsetzt. Vor allem lohnen sie sich für jede Handwerksklasse, wenn man rücksichtslos genug ist um seine Einheiten in einem Blutritual zu opfen. Dann winken nämlich Artefakte fürs Handwerk.
Eine dynamische Welt
Die Dämonen sind die Hauptakteure im neuen DLC, nicht nur mit Zaubern und Handwerk, sondern auch in der Welt selbst. In ganz Fiara können nämlich zufällige Dämonenfürsten spawnen, die dann der gesamten Umgebung die Energie entziehen. Das bedeutet für euch, dass ihr aus euren Gebäuden in der Nähe kaum noch Ressourcen bekommt und sich das Land blutrot verfärbt. Wer mag kann mit den Dämonen Pakte schließen um die Aufgaben für den Zirkel erledigen zu lassen. Wer die Dämonenfürsten vertreibt dem winken hingegen mächtige Items und die Zustimmung aller anwesenden Zirkelmagier.
Außerdem mit von der Partie sind durch SpellForce: Conquest of Eo – Demon Scourge die Trolle. Von Dämonen vertrieben kommen sie aus den Bergen herab und treiben nun unter den Menschen ihr Unwesen. Ihr könnt sie bekämpfen oder rekrutieren. Zudem gibt es noch einen Troll Helden, deren Geschichte ihr begleiten könnt.
Durch die vielen Ereignisse fühlt sich das Spiel nun deutlich lebendiger an und für Kenner der alten und auch neuen Spellforce Teile können ein paar Fetzen der Geschichte der Welt erkennen.
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Fazit zu Spellforce: Conquest of Eo – Demon Scourge
Auch wenn ich mir stetig neuen Spellforce Content wünsche, bewerte ich Demon Scourge völlig neutral. Und auch dann muss ich sagen, dass es ein sehr guter DLC ist, der auf Bewährten aufbaut und nochmal neue Möglichkeiten ins Spiel bringt die mir gefallen. Die bekannten Probleme, wie die Einheitenupgrades oder die verdammte zufällige Zuweisung von Zauberseiten wurden aber leider nicht behoben. Wenn das angegangen wird freue ich mich auch gerne über mehr Inhalte, die in der Zukunft durchaus noch kommen könnten.Tobias Mehrwald (Redakteur)
Positiv:
Negativ:
Ab in die Sammlung?
Wer das Hauptspiel mochte sollte den DLC definitiv nicht entgehen lassen!
1 Kommentar
Spellforce: Conquest of Eo - Ein neuer DLC lässt euch die Kraft der Träume meistern - NAT-Games