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Rustler

Test zum rüpeligen "Grand Theft Horse"

Rustler im Überblick

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Kostenpflichtiger Seasonpass für DLCs

Rustler – [PlayStation 5]
  • Pferdediebstahl Deluxe: hinterlasse in einer von klassischem gta-gameplay inspirierten mittelalterwelt eine schneise der Verwüstung. Nutze Schwerter, speere und misthaufen. Hauptsache, du hast Erfolg!
  • Setz dir die krone auf: da du ein armes bäuerlein bist, musst du kreativ werden, um das große Turnier zu gewinnen. Bilde abstruse allianzen, hau deine kontrahenten übers Ohr und Grab dinosaurierskelette aus (klar, warum auch nicht?).
  • eine offene mittelalterwelt: wie du vorankommst, liegt ganz allein an dir. Schließe Quests ab, richte Chaos an und Genieße Spaß auf Kosten anderer!
  • grandioses gealbere: Schieße kühe in den Himmel, schleif deine Nachbarn durch den matsch, wirf heilige handgranaten oder male mit einem pflug tolle Bilder in den acker.
  • mächtiger minnesang: verpflichte einen musikalischen Begleiter, damit er dir genau die Lieder vorträllert, die du magst, und deine Abenteuer mit einem zünftigen Soundtrack untermalt

*Werbung: Die Amazon-Links sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn du auf so einen Affiliate-Link klickst und über diesen Link einkaufst, bekommt die Redaktion von dem betreffenden Online-Shop oder Anbieter eine Provision. Für dich verändert sich der Preis nicht.

Releasedatum: 31. August 2021

Genre: Action, RPG, Indie

USK: ab 16 Jahren freigegeben

Publisher: Games Operators, Modus Games

Plattformen: PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Nintendo Switch, Xbox One, Xbox Series X | S

Rüpelhaft, total abgefahren, skurril und voll von flachwitzigem Humor – so könnte man Rustler vermutlich schnell in seinem Stil beschreiben. Doch was sich hinter dem wirren Potpourri verbirgt, ist noch so viel mehr. Jutsu Games sind gemeinsam mit Games Operators und Modus Games ein großes Wagnis eingegangen, indem sie das Spiel als eine Art “Grand Theft Horse” vermarkteten und als Hommage an das altehrwürdige GTA-Franchise bewarben.

Wir hatten uns das ganze zuvor im Rahmen eines Preview-Events einmal angeschaut und waren direkt sehr angetan. Ob sich das Risiko gelohnt hat, Rustler an sein offensichtliches Vorbild heranreicht und was uns sonst noch so aufgefallen ist, erfahrt ihr wie gewohnt natürlich hier.

 

Guy der Bad Guy

In Rustler schlüpft ihr in die Rolle des rüpeligen (Anti-)Helden mit dem kreativen Namen Guy. Ja, er heißt wirklich so. Direkt zu Beginn wird sehr schnell klar, womit man es hier zu tun hat: Einer geballten Ladung an völlig absurdem mittelalterlich-neumodischem Irrsinn. Ihr werdet im Laufe dieses Tests noch verstehen, was damit gemeint ist. Startet ihr das Spiel, werdet ihr von einem real gefilmten Intro begrüßt, welches gelungen in die Stimmung und Prämisse des Spiels einführt. Kurzer Schwenk und ihr befindet euch im Spiel. Sturzbetrunken liegt ihr im Dreck, in der Ferne steht eine Kuh auf dem Dach eines Hauses, auf dem #Vanitas geschmiert steht.

Kaum erwacht, tut ihr euer Bestes, den bereits vorherrschenden Kater noch weiter zu füttern und prügelt euch anschließend mit irgendeinem Typen, der anscheinend etwas gegen euch hat, um das grobe Kampfsystem zu erlernen. Grob vor allem auch, weil man hier schnell merkt: Mit Genauigkeit ist hier nicht viel. Vielmehr geht es meist darum eure Widersacher grobschlächtig mit irgendwas niederzuknüppeln (Waffen und Werkzeuge hierfür variabel), allerdings könnt ihr mit den Schusswaffen relativ gut zielen, wenn ihr denn schnell genug seid und nicht vorher schon umgehauen werdet.

Habt ihr den lästigen Typen erledigt, schlurft ihr in die nahe gelegene Stadt, um euren Boss zu treffen. Der verlangt von euch, einem Ritter, der in einer nahen Taverne zu sein scheint, sein Pferd zu stehlen. Ihr zockelt also los, um den Zossen zu entwenden. Hier werdet ihr in die Pferdesteuerung eingeführt. Wer Pferde kennt oder zumindest schon mal eingehender beobachtet hat, weiß die meisten sind recht wendig – diese Exemplare, und zwar egal welches “Modell”, haben allerdings eher den Wendekreis eines Linienbusses. Nun ja.

 

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Die geballte Ladung Irrsinn

Dass ihr besagtem Ritter sein edles Getier entwendet, findet dieser natürlich weniger toll und setzt euch sogleich hinterher. Natürlich nicht ohne sämtliche Wachen, die noch so in der Gegend herumlungern. Die Lösung für euer Verfolgerproblem liegt klar auf der Hand: Um sie loszuwerden, müsst ihr das Pferd einfach nur umlackieren. Auf also, zum nächsten Pimp my Horse! Und ZACK – die Verfolger wissen nicht mehr, was sie hier eigentlich wollten.

Während eurer Einführung lernt ihr noch Guys hysterische Mutter kennen (denn der Gute wohnt natürlich, wie es sich für einen solchen Klischee-Rüpel gehört, noch bei seiner Mutter), die von euch erwartet das Feld zu pflügen. Hier lernt ihr, wie ihr Wägen steuert und ihr mögt es ahnen: Auch die fahren sich etwas ungenau, auch wenn man das in diesem Fall noch etwas eher verschmerzen kann. Die nächsten kurzen Missionen führen euch weiter in die grundständigen Möglichkeiten des Spiels ein, die ihr im Anschluss beliebig kombinieren und nutzen könnt. Doch dazu später mehr.

Jedenfalls erwähnt euer Kumpel ein Turnier, woran ihr dann teilnehmen sollt, weil…wer sonst? Schließlich geht es um Ruhm und Reichtum und eine schöne Maid – niemand geringeres als die Prinzessin höchst selbst natürlich. Ihr hört also die Krone quasi schon klimpern. Und das war es im Grunde auch schon, was ihr an Hauptstory zu erwarten habt. Klingt nach viel Klischee? Ist es irgendwie auch.

Das ganze Klischee wird lediglich durch das absurd hohe Maß an Irrsinn gebrochen, das euch an allen Ecken entgegengeworfen wird. Dieses Wort ist bewusst so gewählt, weil die schiere Masse an absolut hirnrissigen Quests, Dialogen und Gegebenheiten nicht ganz geplant oder durchdacht wirkt. Vielmehr erweckt das Spiel den Eindruck, es wolle einfach möglichst abgefahren und willkürlich erscheinen. Schade, denn es gibt unsagbar viele popkulturelle Referenzen und offensichtliche Einflüsse von Monty Python. Leider werden die allerdings genauso willkürlich und oft unpassend platziert, wie gefühlt alles andere in Rustler auch. Gezielter und schneidiger Witz – Fehlanzeige. Wer allerdings Spaß an einem Flachwitz-Marathon hat, der selbst der Tiefe des Erdkerns Konkurrenz macht, wird hier auf sein Schlaraffenland treffen.

 

Einmal euer Pferd umlackiert, haben eure Verfolger spontane Amnesie.

 

Herr, lass Niveau regnen?

Ihr merkt, hier wird bisher viel auf dem Setting und weniger dem Gameplay herumgeritten. Es ist jedoch wirklich wichtig, sich im Vorhinein damit zu beschäftigen, denn auch wenn Rustler im Gameplay viele Möglichkeiten bietet, gibt es gerade bei Welt, Charakteren, Geschichte und Co. viele Punkte, bei denen wir denken, dass sie polarisieren könnten und definitiv eine große Frage des Geschmacks sind. Rustler bietet von vorne bis hinten einen absoluten Trip der Anarchie und Verwüstung und kommt dabei seinem Vorbild sehr nahe.

Wie auch GTA bietet Rustler allerlei Möglichkeiten Schabernack zu treiben und Verwüstung zu bringen. Allerdings ist Rustler dabei auch eher eine Kopie im Mittelalter-Setting als irgendetwas anderes. Genau wie die Referenzen und Gags einfach 1:1 übernommen und ins Spiel geworfen wurden, so ist es auch mit den meisten Gameplay-Elementen. Klauen, wahllos Leute und Tiere verprügeln und töten, Dinge zerstören – genauso viel wie man augenscheinlich tun kann, genauso schnell ist es auch irgendwie verbraucht und ausgelutscht.

Dadurch dass der Humor immer gleich bleibt, dabei bodenlos niveaulos ist und sich dasselbe auch im Questdesign widerspiegelt, wird das Spiel schnell berechenbar. Man weiß einfach, trotz dass alles sehr willkürlich wirkt, ungefähr was auf einen zukommt. Diesem Umstand kann man nun mögen oder auch nicht.

Das alles gekoppelt damit, dass die vorkommenden Charaktere zu 90% männlich und der Inbegriff prolliger Machos sind, in der Geschichte keine wirklich Entwicklung zu erkennen ist, Frauen nur selten, meist unbekleidet, sexistisch und würdelos dargestellt werden, die “Stimmen” der Figuren wahlloses, nerviges Gebrabbel sind, die derbe Sprache irgendwann auch ein bisschen zu viel des Guten ist. Das mag jetzt alles sehr negativ klingen, ist aber gar nicht so gemeint, denn auch solche Dinge haben ja durchaus ihre Liebhaber. Wer allerdings etwas Niveau in seinem Spielvergnügen braucht, sollte spätestens jetzt gemerkt haben, dass Rustler vielleicht nicht unbedingt der geeignetste Freizeitgenosse ist.

 

Ein bisschen Selbstironie ist auch vorhanden.

 

Gameplay mit Hindernissen

Dass die Steuerung sich zum Teil etwas holprig gestaltet, haben wir ja bereits angemerkt. Das setzt sich leider auch in gewissen Situationen fort. Dadurch, dass die Steuerung (zumindest mit einem Controller) recht ungenau ist, landet unser lieber Guy nicht gerade selten an sämtlichen Dingen in der Umgebung, seien es Bäume, Zäune, Gebäude, Tonnen – Guy hat sie alle lieb. Und zwar so lieb, dass es uns nicht selten die Verfolgungsjagden kostet (wir erinnern uns: Typ Linienbus), weil er an diesen aufgrund der Steuerung hängen bleibt.

Dazu kommt, dass das Spiel auch noch nicht ganz frei von Bugs ist. Diese gestalten sich teils leider auch als sehr hinderlich, da sie unter anderem dazu führen können, dass Quests nicht abgeschlossen werden können. Da hilft dann nur ein Neustart. Der führt dann unter Umständen aber zum nächsten Problem, denn am Anfang habt ihr für die gesamte Open World nur einen Speicherpunkt und das ist euer Haus. Das müsst ihr gezielt aufsuchen, um euren Fortschritt zu sichern. Andere Speichermöglichkeiten müssen erst im Verlauf des Spiel gekauft werden.

Das kann mitunter zu sehr viel Frust und leid führen, denn unser geschätzter Protagonist segnet leider sehr schnell das Zeitliche. Sei es, weil er nicht schwimmen kann und schön ertrinkt, wenn er das Wasser auch nur schief ansieht, weil er wieder einmal irgendwo festbugged oder weil man mal wieder etwas am Kampfsystem oder der Steuerung scheitert. Hinzu kommen auch diverse Übersetzungsfehler, fehlende Worte oder Grafikbugs, von letzteren allerdings verhältnismäßig wenig.

 

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“Imagine there’s no heaven”

Doch auch, wenn es sich hier durchaus anders lesen mag, gibt es durchaus auch sehr viele gute Seiten an dieser GTA-Hommage. Wer beispielsweise Monty Python und GTA 2 wirklich liebt, den werden vermutlich auch die Negativpunkte nicht sonderlich tangieren (abgesehen von Steuerung und Speicherpunkten). Denn auch, wenn die Einbringung der Einflüsse nicht besonders schneidig oder individuell ist, findet ihr sie doch am laufenden Band vor und werdet als Fans fast durchweg gut gefüttert. Auch Referenzen zu Größen der Musikgeschichte finden sich, wie etwa von John Lennon.

Ebenso ist die offene Welt sehr detailliert und liebevoll gestaltet, sodass man auch nach ein paar Stunden Spielen immer noch neue Dinge entdeckt. Und auch wenn die Quests meistens wirklich absolut keinen Sinn machen (dass wir Logik hier nicht suchen brauchen, ist glaube ich gut klar geworden), sind sie doch sehr abwechslungsreich und zu keiner Zeit wirklich langweilig. Ihr werdet zu den unterschiedlichsten Tätigkeiten angehalten, bei denen oft die absurdeste oder irrsinnigste Lösungsmöglichkeit die richtige ist.

Was mir persönlich am besten gefallen hat, ist das Feature der Barden. Diese könnt ihr als euren persönlichen Soundtrack anheuern, sodass sie euch begleiten und ihre Musik eurem Tun anpassen. Wenn ihr sie nicht anheuern wollt, könnt ihr sie auch einfach entführen. Gefällt euch nicht, was sie spielen, tut ein gezielter Schlag sein Übriges und das Lied wird gewechselt. Gefällt euch absolut gar nichts: Kein Problem! Klaut dem Barden seine Laute und macht euren Soundtrack einfach selbst.

Ebenfalls wirklich gut gelungen ist die Einbindung der PlayStation 5-Features, genauer gesagt des DualSense™ Wireless-Controllers. Die Trigger reagieren gut, beim Zielen mit der Armbrust und blockieren im Kampf, sobald man keine Ausdauer mehr hat. Seid ihr zu Pferd unterwegs, passt sich das Vibrations-Feedback eurer Geschwindigkeit an. Auch die Sound-Features betten sich super in das Spiel ein, sodass ihr im Kampf hören könnt, aus welcher Richtung die Angriffe kommen oder beim Rückwärtsfahren einen stilechten Pieper hört.

Rustler – [PlayStation 5]
  • Pferdediebstahl Deluxe: hinterlasse in einer von klassischem gta-gameplay inspirierten mittelalterwelt eine schneise der Verwüstung. Nutze Schwerter, speere und misthaufen. Hauptsache, du hast Erfolg!
  • Setz dir die krone auf: da du ein armes bäuerlein bist, musst du kreativ werden, um das große Turnier zu gewinnen. Bilde abstruse allianzen, hau deine kontrahenten übers Ohr und Grab dinosaurierskelette aus (klar, warum auch nicht?).
  • eine offene mittelalterwelt: wie du vorankommst, liegt ganz allein an dir. Schließe Quests ab, richte Chaos an und Genieße Spaß auf Kosten anderer!
  • grandioses gealbere: Schieße kühe in den Himmel, schleif deine Nachbarn durch den matsch, wirf heilige handgranaten oder male mit einem pflug tolle Bilder in den acker.
  • mächtiger minnesang: verpflichte einen musikalischen Begleiter, damit er dir genau die Lieder vorträllert, die du magst, und deine Abenteuer mit einem zünftigen Soundtrack untermalt

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[gp_testimonial_slider effect=”fade” speed=”0″ arrows=”false”][gp_testimonial image=”130567″ headline=”Fazit zu Rustler” name=”Alexander Schürlein”]Ich würde wirklich, wirklich gern sagen können, dass ich das Spiel sehr mag. Ich wollte es wirklich mögen, da man merkt, wieviel Spaß das Team hinter Rustler beim schmieden ihres Werkes hatten. Leider wiegen für mich persönlich die Negativpunkte aber etwas zu schwer, sodass ich nach einer Weile mehr Frust als Lust beim Spielen hatte. Ich will aber auch nicht sagen, dass Rustler ein schlechtes Spiel ist, weil das ist es durchaus wirklich nicht. Wessen Humor und Geschmack es trifft, derjenige wird definitiv einige Stunden Spaß mit Guy und seinen Missetaten haben. Indie-Veteranen sind es ohnehin gewöhnt mit einigen Kinderkrankheiten oder Problemchen zu hantieren, sodass auch die Steuerung und das Speicherproblem vielen nicht allzu sauer aufstoßen könnte. Kurzum würde ich sagen: Rustler ist ein recht solides Spiel für seinen Preis, das aber ein wenig an sich selbst und seinen Idealen scheitert.[/gp_testimonial][/gp_testimonial_slider]

 

Positiv:

Schier unendliche Menge an möglichen Missetaten
Kultiger Stil in einem wilden Mix aus GTA 2 und Monty Python
Barden als begleitender (im wahrsten Sinne) Soundtrack einfach nur genial
Sehr detaillierte, kreative Open World mit viel Liebe in den kleinen Dingen
Abwechslungsreiche Quests, mit denen keine Langeweile aufkommt
Features des PlayStation 5-Controllers sind stimmig und gut eingesetzt

Negativ:

Speicherpunkte als absoluter und nervenraubender Graus
Gebrabbel der Charaktere nervt irgendwann einfach ungeheuerlich
Tiefflieger-Witze nach einer guten Stunde bereits endlos ausgelutscht
Steuerung absolut nicht für Controller optimiert und hakelig bis fehlerhaft
Frauenbild gehört dringend abgestaubt und ist würdelos
Charaktere der Inbegriff toxischer Männlichkeit und grobem Mackerhumors

Ab in die Sammlung?

Wenn ihr GTA liebt und euch ein wenig Frust sowie die Negativpunkte nicht stören, langt ruhig zu.

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