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Project CARS 3 – Test zum missglückten Neuanfang

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Project Cars 3
  • Project Cars 3 .
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ohne Altersbeschränkung

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Releasedatum: 28. August 2020

Genre: Rennspiel

USK: Ab 0 Jahren freigegeben

Publisher: Bandai Namco

Plattformen: Playstation 4, Xbox One, PC

Die Slightly Mad Studios gehen bzw. befahren mit Project CARS 3 neue Wege. Keine beinharte Simulation mehr, sondern zugänglich und spaßig soll es werden. Ein echter Arcade-Racer eben. Aber ob der Stilbruch auch wirklich wegweisend ist, oder aber ein Frontalunfall, das klären wir in diesem Test!

 

Eine spannende Entstehungsgeschichte

Project CARS hat eine spannende Historie. Der erste Teil der Reihe wurde quasi durch die Racing Community getragen. Mittels Crowdfunding wurde eine Basis geschaffen für ein Rennspiel ganz nach den Wünschen des Studios und der interessierten Fans. Zunächst ohne Unterstützung oder gar Richtlinien eines Publishers entwarfen die Entwickler eine Rennsimulation, die sich noch echter anfühlen sollte, als es etwa Forza Motorsport oder Gran Turismo taten. Man wollte hier ein Spiel erschaffen, ganz nach den eigenen Vorstellungen. Letztlich übernahm Bandai Namco das reine Publishing und das Rennspiel schaffte es sich ganze 2 Millionen mal zu verkaufen. Zudem wurde das Spiel überwiegend gelobt. Gleiches gilt für den Nachfolger. Mehr, schöner, besser. Das war das Motto beim zweiten Ableger. Auch dieser erntete positive Rezensionen. Besonders die deutsche Fachpresse vergab überwiegend Top-Wertungen zu dem ebenfalls per Crowdfunding finanzierten Spiel. Project CARS 3 allerdings macht eine Wendung um 180 Grad. Die Entwickler haben festgestellt, dass eine große Spielerschaft der ersten beiden Teile ursprünglich aus dem Bereich der Arcade-Racer kommen. Dementsprechend wollte man einen deutlich leichteren Einstieg gewähren und ein Fahrerlebnis bieten, welches Arcade-Racer glücklich macht, ohne Simulations-Fans zu vergraulen. Als Rennspiel-Enthusiast war ich wirklich gespannt, wie sich die Serie entwickelt hat. Wie fährt es sich? Was ist nun die neue Identität? Wie verbindet es die verschiedenen Racing-Welten. Auf diese Fragen habe ich nun Antworten gefunden. Aber nicht alle stellten mich letztlich zufrieden.

Project CARS 3

Von Sim zu Arcade – Aber klappt der Sprung?

 

Bevor es los geht…

Vorab möchte ich erwähnen, dass ich das Spiel auf der Playstation 4 getestet habe, auf die Unterschiede der Version gehe ich später ein. Schon zu Beginn zeigt sich PC3 sehr bunt. Irgendwie  kommt der Look verspielter daher, als seine Vorgänger. Schnell wird die Arcade-Ausrichtung deutlich, die sich wie ein roter Faden durch das gesamte Spiel zieht. Ich konnte nicht anders, als ständig Forza Horizon im Hinterkopf zu haben. Aber ein schlechtes Zeichen ist das ja nicht. Den Werdegang, den mir das Spiel vermitteln soll ist sehr typisch. Schnall dich in ein Serienauto, gewinne Rennen, sammle Credits, rüste dein Auto auf und kauf dir nach und nach schnellere Boliden. Rennspiel halt. Aber die Neugier nagte an mir. Also schnell in den 2013er Toyota GT eingestiegen und ab geht’s. Naja doch nicht. Vorher möchte mir die nette Erzählerstimme erst noch die Garage erklären. Hier kann ich mein Auto sowohl von außen, als auch von innen verändern. Ob ein anderer Lack, neue Felgen oder verschiedene Aufkleber. Man kann sich seinen Wagen so designen wie man möchte. Das Editieren geht gut von der Hand und der Umfang ist ordentlich. Es ist nicht der beste Editor im Racing-Kosmos, aber definitiv ein guter Editor. Nachdem ich mich eigentlich im virtuellen Baukasten verloren habe, fiel mir auch irgendwann wieder ein, dass ich ja eigentlich auf die Piste wollte. Gesagt, getan. Es gibt unterschiedliche Klassifikationen und Rennarten. Alles fängt mit „Hot Lap“ an, wo ich eine Runde auf dem „Havana“-Kurs möglichst schnell abschließen soll.

Project CARS 3

Man kann viele Dinge an seinem Wagen optimieren.

 

Juhu, ein PS3-Spiel

Ich kann jedoch nicht anders, als meinen Eindruck in chronologischer Reihenfolge zu schildern. Ich war von der ersten Sekunde an baff. Verwundert. Ein bisschen schockiert. Aber vor allem war ich erschrocken. Mich erschlug sofort ein wilder Pixelbrei, sodass ich mich direkt wieder in die PS3-Ära zurückversetzt fühlte. Statt eigentlich ausufender Strände und historischer Häuser, erblickte ich verwaschene und pixelige Texturen. Wie konnte bloß aus einer eigentlich hübschen Reihe so ein grafisches Desaster werden? Selbst die Autos, die eigentlich in nahezu jedem Rennspiel bereits dem Fotorealismus sehr nahe kommen, bekamen aufgrund enormer Treppchenbildung einen faden Nachgeschmack. Dazu kommt ein derart unflüssiges Belichtungssystem, dass ich mich wirklich fragen musste, ob es hier eine Qualitätskontrolle gab. Dazu ploppen ununterbrochen Texturen auf oder werden nachgeladen. Hätte ich nach jeder aufploppenden Textur einen Kurzen getrunken, hätte ich bereits nach der ersten Kurve unter’m Tisch gelegen. Und nein, ich übertreibe nicht, es ist tatsächlich in einem technischen Zustand, den ich so von der aktuellen Technik noch nicht kannte.

Project CARS 3

Nein, den Preis für die beste Grafik erhält dieses Spiel nicht.

 

Ein Identitätsproblem

Auch wenn mich die Optik schockte, versuchte Project CARS 3 schnell die Wogen zu glätten. Denn das Auto bewegte sich durchaus schnittig auf der Straße. Das Fahrgefühl war überzeugend durch präzise Haptik und gutes Feedback. Es kommt nicht an das Erlebnis aus Forza Horizon heran, aber auf dem Asphalt legt PC3 eine überdurchschnittlich gute Performance hin. Aber irgendwie will am Ende doch kein richtiges Arcade-Feeling aufkommen. Klar, die Entwickler wollten auch die goldene Mitte anpeilen. Aber letztlich steht das Spiel irgendwie zwischen den Stühlen. Ständig bestraft es mich für auch nur minimales Abkommen von der Strecke oder auch Kollisionen mit der Bande. Das ist in einer Simulation auch absolut richtig, aber in einem Spiel welches sich eher nicht wie eine spielt, wirkt es deplatziert. Der neue Ableger steht irgendwie zwischen zwei Stühlen, eine klare Identität suchte ich vergebens. Wenn ich nach klaren Regularien fahre, dann möchte ich auch ein simulationslastiges Rennerlebnis haben. Wenn ich an Arcade-Racer denke, dann denke ich an beinharte Duelle. Stoßstange an Stoßstange bekämpft man sich auch mal mit grenzwertigen Methoden. Da geht es auch schon mal durch Absperrungen und da zündet man auch mal einfach eine Pulle Nitro. Arcade-Racer haben den Vorteil, sich von allen Restriktionen einer Simulation zu lösen und mir Erfahrungen zu kreieren, die ein realistisches Rennspiel einfach nicht bieten kann. Arcade darf auch mal Over-the-Top sein. Project CARS 3 gibt mir das vermeintliche Tool dafür, hält mich dann aber doch in den Zwängen einer Simulation gefangen. Ein Forza Horizon dagegen sprengt jegliche Grenzen, weil es mich zudem in eine riesige und attraktive Open World verfrachtet. Dagegen zwängen mir die Slightly Mad Studios reine Rennstrecken auf.

Project CARS 3

Project CARS 3 steht zwischen zwei Stühlen.

 

Project CARS 3 – Eigentlich eine gute Basis, aber…

Das heißt jedoch nicht, dass PC3 keinen Spaß macht. Die Basis, das Fahrgefühl, überzeugt. Zudem gefallen die verschiedenen Strecken, die mit einer bunten Palette unterschiedlichster Settings auftrumphen können. Abwechslung ist hier das Wort der Stunde. Denn obendrein bietet mir das Spiel etliche Autos und Optionen dieses zu verändern. Mit jedem Rennen werde ich quasi mit Erfahrungspunkten und virtueller Währung überhäuft. Damit kann ich neue Wagen erwerben, oder aber mein vorhandenes Auto aufwerten, sofern ich es auch in höheren Klassen weiterfahren will. Das ist alles kein Novum im Genre, aber es wurde dennoch gut umgesetzt. Zudem geben mir die Entwickler sehr viele Tools an die Hand, wie genau mein Fahrerlebnis aussehen soll. Es gibt zahlreiche Hilfen, die Neueinsteiger nutzen können. Genauso habe ich viele Optionen, die ich eher aus Simulationen kenne und die mir tatsächlich am Ende sogar ein bisschen mehr das Gefühl eines realistischeren Racers geben. Darum glaube ich, dass es durchaus Spieler gibt, die genau auf solch einen Mix gewartet haben. Letztlich reißt aber die Optik jegliche positiven Gefühle gleich wieder hinunter. Auf den Standard-Konsolen ist das Spiel eine Zumutung. Erheblich besser sieht es dagegen auf der PS4 Pro und der Xbox One X aus. Auf dem PC sieht das Spiel dann sogar recht ordentlich aus. Aber selbst da belegen zahlreiche Vergleichsvideos, dass der neue Ableger sogar schwächer aussieht, als der zweite Teil der Reihe, trotz der gleichen Engine. Ich weiß nicht, inwiefern hier mit Patches nachgeholfen werden kann, aber es ist mir ein Rätsel, wie sowas herausgegeben werden kann.

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Positiv:

Gelungenes Fahrgefühl
Gute Steuerung, auch mit Gamepad
Zahlreiche Tuning-Optionen
Dicker Umfang

Negativ:

Auf Konsole ein grafischer Unfall
Inkonsequenter Identitäts-Misch-Masch mit fehlender klarer Linie
Zu strenges Regel-System
[testimonial_slider arrows=”false”][testimonial image_url=”110183″ image_width=”180″ image_height=”180″ name=”Christian Koitka, Redakteur”]
“Unter’m Strich bin ich wirklich enttäuscht. Project CARS 3 hat spielerisch eigentlich so gute Ansätze. Es wird viel Umfang geboten und auch Steuerung samt Fahrgefühl wissen zu überzeugen. Letztlich sucht die Serie in Teil 3 aber seine Identität. Während mir auf der einen Seite Arcade-Features geboten werden, halten mich auf der anderen Seite Restriktionen aus der Simulationsecke letztlich auf, einfach mal die Sau raus lassen zu können. Wenn schon Arcade, dann will ich auch die Barrieren einer Simulation brechen. Letztlich weiß das Spiel irgendwie dann auch nicht genau, wohin mit sich. Dazu kommt auf den Standard-Konsolen eine technische Vollpanne. Ob Pixelmatsch, Ruckler, Texturennachlader oder Pop-Ins. PC3 liefert technisch genau das, was man nicht haben will. Ein Project CARS in dieser Form hat meiner Meinung nach keine Zukunft. Die Serie hat sich in eine Identitätskrise verfahren, aus der sie am Ende hoffentlich aber auch wieder heraus kommen kann.”
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Ab in die Sammlung?

Konsoleros finden auch aufgrund der technischen Aspekte sicher bessere Optionen auf dem Spiele-Markt. PC-Spieler können einen Blick wagen, sofern der Stil-Mix zusagt.

1 Kommentar

  1. Beim Game-Intro ist man geneigt dem Ian Bell zu glauben. “200% besser” solle es werden.
    Doch dann schaltet die Grafik in den Game-Mode um und man ist versucht sich die Augen zu reiben.
    Wo PC2 eine ganz ansehnliche Cockpitansicht zeigte, wähnt man sich bei PC3 am Steuer eines Plastikautos. Null Textur, null Tiefe.
    Dass es auf dem PC nicht ganz so schlimm aussieht, hilft demjenigen der 99EUR für die XBOX Deluxe Edition zahlte leider nichts.

    Die neue Ausrichtung in Richtung Arcade ist durchaus reizvoll. Aber diese Grafik trübt das Spielerlebnis zu arg.

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