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Payday 2: Nintendo Switch Edition – Test zum mobilen Bankraub

Vor zwei Jahren haben wir mit der Crimewave Edition von Payday 2 das Spiel auf der aktuellen Konsolengeneration im Test gehabt. Mittlerweile ist eine neue Konsole auf dem Markt, Zeit also das beliebte Heist-Game auch auf die Nintendo Switch zu portieren. Doch können exklusive Masken, neue Ausrüstungsgegenstände, Touchscreen-Steuerung und ein lokaler Multiplayer-Modus dem Spiel auch vier Jahre nach dem ersten Release frischen Wind einhauchen. Schließlich können dank der portablen Nintendo Switch nun auch von unterwegs Banken ausgeraubt werden. Ob uns die neue “alte” Version genauso viel Spaß gemacht hat, wie auf den großen Konsolen, verrät unser neuer Test.

 

Einen Bankraub mit Story erzählen

“EINSATZZENTRALE HIER! Wir haben einen Raubüberfall in der Mustermann Street, Ecke 32 im Juweliergeschäft. Wir bitten um sofortigen Einsatz!” Ist es nicht schön, wenn die Gesetzeshüter sich um einen kümmern? In diesem Falle wird es uns zum Verhängnis, wenn die Gesetzeshüter auch nur einen Schritt zu nah an den Juwelier vorrücken. Dieses Mal sind nämlich wir am Zug und wollen versuchen möglichst viel Geld, wenig Geiseln und eine Menge Beute zu ergaunern. Willkommen beim Payday im Jahre 2018. Als reiner Downloadtitel kam Payday: The Heist im Jahre 2011 unauffällig auf den deutschen Spielemarkt. Ursprünglich wurde das Spiel über Sony Online Entertainment vertrieben und vorerst nur über Steam und PlayStation Network zur Verfügung gestellt. Eine deutsche Retail-Fassung gab es leider nie. Mittlerweile wird die Reihe aber von 505 Games gepublisht und weiterhin von Overkill Software entwickelt. Zum reinen Erfolg der Payday-Reihe möchten wir an dieser Stelle aber gar nicht so viele Worte verlieren, schließlich weiß die Mehrheit mittlerweile Bescheid. Ursprünglich wurde Payday 2 bereits 2013 für PC, Xbox 360 und PlayStation 3 veröffentlicht. Zwei Jahre später zogen die Entwickler nach und brachten ihr Baby auf die PlayStation 4 und Xbox One. Passend zum Erfolg der Nintendo Switch, folgt nun die mobile Version von Payday 2. Am Spielprinzip hat sich bis heute auch nichts verändert. Vereinzelte Geschichten halten die unterschiedlichsten Aufträge zusammen und werden querbeet gespielt. Überfälle auf ein Shoppingcenter, Banken und auf verschiedene Juweliergeschäfte bringen einem hier das große Geld. Die Überfälle werden in verschiedene Schwierigkeitsgrade unterteilt, welche nach und nach immer mehr Ausdauer voraussetzen. Es ist durchaus möglich, dass sich ein Auftrag über mehrere Stunden hinzieht, je nachdem wie gut man im Team zusammenspielt. Teamplay ist bei Payday nämlich das A und O. Nach erfolgreichem Abschluss wird die Beute in das Versteck, dieses wird im Spiel Safehouse genannt, gebracht. Hier sammelt man nicht nur die gestohlene Beute, sondern auch gefundene und erspielte Masken, Waffen und Gegenstände. Zusätzlich dient der Ort auch dazu, seine Fähigkeiten zu trainieren. Mittels des internen Crime.Net werden die verschiedensten Missionen ausgesucht und gestartet. Doch Vorsicht: Jeder Auftrag ist individuell und wird auch bei mehrmaligem Starten dynamisch geändert.

Eine Menge Action während der Überfälle sorgt für Spannung.

Eine Menge Action während der Überfälle sorgt für die notwendige Spannung.

 

Überfallen wird nicht leicht gemacht

Nachdem ein Auftrag ausgewählt wurde, versucht uns eine kleine Einleitung über den Einsatzort und die Vorgehensweise aufzuklären. Zusätzlich wird angezeigt, über wie viele Tage der jeweilige Auftrag läuft. Vor allem zu Beginn ist es sinnvoll, kürzere Aufträge anzunehmen, um sich mit der Steuerung und dem Gameplay vertraut zu machen. Je nach Schwierigkeitsgrad kann es durchaus passieren, dass die Missionen länger dauern und man seine Beute erst an Tag drei oder vier erhält. So muss man zum Beispiel in einem Labor Informationen beschaffen, welche dann am zweiten Tag gegen eine Lieferung Drogen eingetauscht werden. Die Ware wird hingegen erst an Tag drei wieder gegen Bares eingelöst. Die Tage stellen dabei unterschiedliche Abschnitte in der jeweiligen Mission dar. Wie man den Überfall am besten startet, wird im Erkundungsmodus festgelegt. Doch hier ist Vorsicht geboten: Wenn man sich auffällig verhält, schöpft das Sicherheitspersonal verdacht und alarmiert die Polizei. Dies wird aber vorher anhand einer Warnungsanzeige auf dem Bildschirm sichtbar gemacht. Sobald die richtige Vorgehensweise ausgesucht wurde, wird es Zeit, die Masken aufzusetzen. Empfehlenswert ist oftmals das schleichende Vorgehen. Auch wenn dies nicht immer möglich ist, funktioniert es doch am besten unentdeckt das Ziel zu erreichen. Meistens endet der Auftrag aber schnell im Chaos und der Rambo in uns wird aktiviert. Doch der eigentliche Kniff des Spieles sind die dynamischen Karten. Jedes Spiel verläuft anders und auch die Gestaltung der Maps ist jedes Mal leicht verschieden. So kann es durchaus sein, dass der Safe samt Beute plötzlich in einem anderen Raum steht, als bisher. Aber auch die Wachleute verändern ihre Positionen. Mal sind die Fluchtwege links, mal muss man sich rechts halten. Dies macht Payday 2 zugleich innovativ, aber auch schwieriger. Jeder Schritt mag gut überlegt sein, schließlich könnte es schnell der letzte für die ganze Gruppe gewesen sein. Insgesamt ist man immer zu viert unterwegs. Je mehr reale Spieler im Job sind, desto höher ist der Schwierigkeitsgrad.

Auch die DLC-Heists sind mit dabei.

Der Umfang ist auf etwa dem Stand der PS4-Version vom Sommer 2017.

 

Für Einzelkämpfer wird es schwierig

Dass Payday 2 ein Teamspiel ist, welches hauptsächlich nur kooperativ mit Freunden funktioniert, sollte mittlerweile bekannt sein. Genauso bekannt ist es, dass die Offline-KI einfach nichts drauf hat. Die bekannten Probleme, angefangen beim Treffen der Gegner, über blödes Herumstehen oder Beute transportieren, sind noch immer vorhanden. Auch das Wiederbeleben oder Schützen unserer Person wird zu einer Geduldsprobe. Uns ist es leider während der Testphase nur selten gelungen, einen Auftrag offline erfolgreich abzuschließen. Meistens sind wir immer dann gestorben, wenn die Beute in den LKW geladen werden sollte. Dieser steht nämlich oftmals zwischen dem Tatort und den Cops. Ohne vernünftige Rückendeckung ist dieser leider nicht zu erreichen. Deutlich mehr Spaß macht es dann aber im Online-Koop-Modus. Generell gibt es eine Menge an freischaltbaren Gegenständen, verschiedene Masken und Waffen. Da es Unmengen an Objekten gibt, befriedigt das Freischalten den Spielspaß sehr. So können wir unseren Sturmgewehren oder Pistolen nach dem Einsatz mit neuen Griffen, Halterungen oder Visieren versehen. Außerdem gibt es fünf (Drahtzieher, Vollstrecker, Geist, Techniker und Flüchtling) verschiedene Fähigkeitsbäume, die jeden Charakter individuell spezialisieren. Jeder Charakter hat zusätzlich sein eigenes Spezialgadget, mit dem er wertvolle Dienste innerhalb des Teams leisten kann.

Skillmöglichkeiten erweitern den Umfang.

Skillmöglichkeiten erweitern den Umfang.

 

Die Nintendo Switch vs. PlayStation 4 im Vergleich

Mittlerweile hat Payday 2 schon einige Jahre auf dem Buckel. Dies darf aber natürlich keine Ausrede für eine schlechte Portierung sein. Die Version auf der Nintendo Switch läuft im Handheld-Modus auf 720p und mit konstanten 30 Frames pro Sekunde. Am TV wird immerhin die Auflösung auf 1080p angepasst. Neu mit an Bord ist die Touch-Funktion, mit der das Menü gesteuert werden kann. Auch HD-Rumble sorgt nun für ein besseres Schussgefühl. Die Multiplayer-Funktion der Nintendo Switch wird ebenfalls vollständig unterstützt und bietet neben dem kompletten Online-Modus auch lokale Ad-hoc-Partien mit bis zu drei weiteren Switch-Spielern, um auch auf einer LAN-Party zu funktionieren. Mit das größte Problem der Nintendo Switch Version ist allerdings der fehlende Voice-Chat. Wer online mit Freunden oder anderen Spielern spielt, wird das Chaos schnell für sich entdecken. Denn ohne eine passende Absprache funktioniert Payday 2 einfach nicht. Dies ist Starbreeze bereits bekannt und deshalb möchte der Entwickler diese Funktion mittels Update später noch in die Nintendo Switch Online App, der einzigen Möglichkeit für Voice Chats auf der Nintendo Switch, integrieren. Generell wird am Umfang noch etwas an bereits bekannten Inhalten verwehrt. So umfasst die Version aktuell rund 50 Heists, ca. 190 Waffen, 280 Masken und 17 spielbare Charaktere. Damit befindet sich das Spiel etwa auf dem Stand vom Sommer 2017. Immerhin wurde mit Joy ein aktuell zeitexklusives Mitglied der Crew exklusiv auf der Nintendo Konsole eingeführt. Allerdings muss man dafür in puncto Grafik leider einige Abstriche hinnehmen. Zwar ist die Auflösung mit der PlayStation 4 am TV identisch, das Bild ist allerdings an vielen Stellen stark verwaschen und unscharf. Dies fällt leider nicht nur in der Ferne, sondern auch von der Nähe negativ auf. Licht und Schatten ist größtenteils identisch, einzig die auf Boden oder Wänden zu sehenden Details fehlen. Lobenswert ist dafür die konstante Framerate, welche auch nach mehreren Stunden nicht einmal in die Knie ging. Beim Sound hat sich nichts getan. Immer noch dreht der Soundtrack in schnellen und actiongeladenen Momenten ordentlich auf. So gehört sich das für einen Action-Shooter.

 

Positiv:

Viele tolle Szenarien mit unterschiedlichen Zielen
Levelsystem mit enorm vielen Verbesserungen für die Waffen und Gadgets
Bester Koop-Shooter der letzten Jahre nun endlich auch unterwegs spielbar
Eigenes Safehouse für Objekte und Gegenstände
Konstante Framerate im Handheld- und TV-Modus der Nintendo Switch
Joy ist ein zeitlich exklusiver Charakter für die Switch

Negativ:

Optisch ist die Switch-Version sehr verwaschen und unscharf
Kein Sprach-Chat im Online-Modus vorhanden
Bekannte KI-Aussetzer noch immer vorhanden
[testimonial_slider arrows=”false”][testimonial image_url=”58913″ image_width=”180″ image_height=”180″ name=”Tobias Liesenhoff, Chefredakteur”]
“Endlich kann ich auch im Zug virtuell Banken ausrauben, Drogen stehlen und wichtige Informationen hacken. Mit Payday 2 findet der wohl aktuell beste Koop-Shooter seinen Weg auf die Nintendo Switch. Mit allen bekannten Features, der gleichen blöden Offline-KI und dem enormen Umfang samt exklusivem Charakter. Wer Payday 2 bis heute noch nicht gespielt hat, muss es spätestens jetzt nachholen. Die vielen unterschiedlichen Szenarien und Aufträge verbinden das tolle Verbesserungs- und Levelsystem miteinander und lassen auch unterwegs das Safehouse schön aussehen. Einzig die schwache Optik und der fehlende Voice-Chat lässt die Nintendo-Version doch einen ganzen Sprung nach hinten fallen. Vor allem Letzteres hätte zum Release via App erreichbar sein müssen. Immerhin verspricht Entwickler Starbreeze, die Kommunikation nachzureichen. Als erfahrender Payday-Spieler hat mich auch die neue Nintendo Switch-Version erneut überzeugt.”

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Ab in die Sammlung?

Payday 2 bietet auch für unterwegs eine Menge Spaß und viele Inhalte, weshalb es für Neulinge ein guter Coup ist, hier zuzuschlagen. Bereits bekannte Gesichter sollten sich es noch einmal überlegen, ob sie auch von unterwegs aus Banken ausrauben möchten.

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