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Northgard – Test zum Wikinger-RTS-Port für die Switch

Northgard im Überblick

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Kostenpflichtiger Seasonpass für DLCs

Keine Produkte gefunden.

Releasedatum: 26. September 2019

Genre: Echtzeit-Strategie

USK: ab 6 Jahren freigegeben

Publisher: Shiro Games

Plattformen: PlayStation 4, Nintendo Switch, Xbox One, Microsoft Windows, Linux, Mac OS

Das Old School Wikinger Echtzeitstrategiespiel Northgard von den Entwicklern aus dem Hause Shiro Games strotzt nur so vor Nostalgie. Anstelle rasend schneller Schlachten à la Star Craft 2 oder der mächtigen Festungen eines Age of Empires kommt Nothgard simpler und persönlicher daher. Als Jarl eures Wikinger Clans müsst ihr zunächst das Überleben eures Stammes sichern, bevor ihr sie in den Krieg schicken könnt. Harte Winter, hungrige Wölfe und mythische Ungeheuer machen eurem Clan das Leben schwer und erfordern weise Entscheidungen. Ein Spielprinzip, welches PC Spieler 2017 nicht unbedingt vom Hocker gehauen hat, was aber jetzt mit einem Port für die Nintendo Switch ein perfektes zu Hause gefunden hat. Wie wir zu dieser Meinung gekommen sind, erfahrt ihr in unserem Test zu Northgard.

 

Die ersten Schritte eines Wikinger Fürsten

Das grundlegende Spielprinzip von Northgard dürfte alten Hasen des RTS-Genres bereits bekannt sein. Vor jeder Runde wählt ihr zunächst einen der sechs verfügbaren Clans aus. Jeder einzelne dieser Wikinger Clans bringt seine eigenen Vor- und Nachteile mit sich, die spielentscheidend sein können, je nachdem wie ihr euer Reich aufbaut. Die einzelnen Unterschiede lassen sich am Besten mit den verschiedenen Nationen aus Civilisation 6 vergleichen: Die Grundvoraussetzungen sind für alle nahezu identisch, aber die entsprechenden Stärken und Schwächen prägen den Weg und die Entwicklung eines jungen Reiches. Ganz nach diesem Motto beginnt jede Partie in Northgard gleich. Ihr startet mit einem Gemeindehaus als zentralen Punkt eures kleinen Dorfes mitsamt einer Handvoll Dorfbewohner, inmitten der nordischen Wildnis. Diese gilt es zu zähmen und nutzbar zu machen um das Überleben eures Stammes zu sichern. Holzfällen, Fischen, Jagen, Bergbau, für eure wenigen Dorfbewohner gibt es einiges zu tun. Im Gegensatz zu vergleichbaren Strategiespielen wie Age of Empires oder Star Craft sind eure Untertanen keine willenlosen Arbeitsmaschinen. Sie benötigen Unterkünfte, einen vollen Bauch und Bespaßung, um zufrieden zu bleiben. Baut ihr also zu viele Militärgebäude, stürzt euch auf vermeintlich wertvolle Rohstoffe oder expandiert zu schnell, wird euer Volk unzufrieden, erleidet Hunger und legt die Arbeit nieder. Das Spielprinzip von Nothgard setzt seinen Fokus ganz klar auf die Menschen eures Reiches, auf die Stabilität eures Clans und sein Überleben. Eine erfrischende Formel und die besonders auf der Switch grandios funktioniert.

Northgard Dorf

Keine Burgen oder Schlösser, sondern Holzhütten und Langschiffe

 

Expansion in Northgard

Euer anfängliches Territorium rund um euer Dorfzentrum ist zunächst ziemlich klein und arm an überlebenswichtigen Rohstoffen. Also gilt es fix neue Gebiete zu erschließen. Dafür benötigt ihr zunächst Späher, die an eurer Landesgrenze die Dunkelheit aufdecken und somit neue Areale entdecken können. Habt ihr ein neues Gebiet erspäht, dürft ihr es kolonialisieren, was allerdings einen von Areal zu Areal wachsenden Obolus von euch verlangt. Gelegentlich kann es auch passieren, dass das Gebiet eurer Begierde von Feinden wie Wölfen oder Oger besetzt ist und ihr es erst noch mit euren Kriegern “befreien” müsst – jede neue Expansion muss gut überlegt sein. Alles klar, das Gebiet gehört euch und ihr wollt es natürlich sofort voll bauen und so gut es geht für eure Zwecke nutzen? Gerne, aber jedes Gebäude sollte wohl überlegt sein, da meist nur drei oder vier Gebäude pro Abschnitt möglich sind. Auch hier gilt es also wieder klug zu entscheiden was euer Volk aktuell am dringendsten benötigt. Was sich 2017 am PC zu simpel oder zu einschränkend anfühlte, passt 2019 erneut ausgezeichnet auf die Switch und deren limitierte Steuerungsmöglichkeit, getreu dem Motto: Weniger ist mehr.

Northgard Gebiete

Ihr müsst euch der nordischen Wildnis anpassen

 

Holz, Schafe oder Diamanten?

Wie bereits schon erwähnt spielt das Ressourcenmanagement in Northgard eine elementare Rolle – ganz im Sinne eines klassischen Echtzeitstrategiespiels. Je mehr Rohstoffe euer Clan erwirtschaftet, desto schneller kann er wachsen, bauen, expandieren und erobern. Aber im Gegensatz zu anderen Genre-Vertretern heißt es bei Northgard nicht unbedingt mehr Ressourcen gleich mehr Erfolg. Ihr müsst intelligent darüber entscheiden worin ihr eure gewonnenen Rohstoffe investiert. Gleich in meiner ersten Proberunde versuchte ich, in der Manier eines Age of Empires meine Ressourcen so schnell wie möglich auszugeben, um möglichst effizient zu sein, nur um traurig mit ansehen zu müssen wie mein Volk im ersten Winter beinahe vollkommen ausstarb, weil ich keine Reserven geschaffen hatte. Ein weiterer Punkt, der für Spieltiefe sorgt, welche auf den ersten Blick nicht ersichtlich ist und mit dem weniger opulenten Spielansatz harmoniert. Leider bleibt das Ressourcenmanagement nicht allzu lange fordernd, denn der “optimale” Weg ist recht schnell gefunden.

Wälder und Felder

Neue Holzhütte oder doch ein weiteres Weizenfeld?

 

Wir sind das Volk

Mein persönliches Highlight von Northgard sind die Dorfbewohner. Während ich ihre Vertreter in AoE oder Star Craft als reine Arbeitsmaschinen betrachte die nur in größter Menge von Nutzen sein können, so sehe ich die Mitglieder meines Clans als Individuen. Das liegt vor allem an der limitierten Weise neue Bewohner zu erhalten. Diese könnt ihr nämlich nicht en masse für Rohstoffe “kaufen”, ihr erhaltet je nach vorherrschender Zufriedenheit einzelne Clanmitglieder in bestimmten Intervallen zugeteilt. Und so wird jeder Einzelne umso wertvoller, jede Aufgabe die ihr ihm oder ihr urteilt bedeutsamer. Schickt ihr sie aufs Feld, werden sie Farmer, schickt ihr sie in die Kaserne, werden sie Krieger. Dabei legen sich eure pfiffigen Diener nicht auf ein einziges Arbeitsgebiet fest, sondern stehen jederzeit dazu bereit ihren Hauptberuf zu wechseln. Seid ihr also aktuell in keinen Krieg verwickelt, so könnt ihr eure Krieger kurzer Hand aufs Feld schicken, um sich nützlich zu machen. Ihr als Spieler seid dafür in der Pflicht eure fleißigen Bienen zu ernähren und mit gelegentlichen Festen bei Laune zu halten. Nichts ist allerdings so wichtig, wie dafür zu sorgen, dass euer Clan bereit für den Winter ist, denn der Winter naht und das regelmäßig. In Northgard wechseln sich Sommer und Winter alle 10-15 Minuten ab. Während im Sommer euer Dorf auf Hochtouren läuft, benötigt es im Winter Schutz und Vorräte. Ihr könnt wärmere Kleidungsstücke erforschen, Nahrungssilos und warme Bierschenken errichten, die euer Volk wohlbehalten durch den Winter bringen. So stehen die Jahreszeiten in Northgard nicht nur für optische, sondern auch für strategisch und spielerische Unterschiede, was ein überraschend immersives Spielgefühl zur Folge hat.

Winter in Northgard

Winter is here!

 

Die technische Seite

Machen wir uns nichts vor, ein Echtzeitstrategiespiel wie Northgard spielt sich am besten am PC mit Maus und Tastatur. Eine vergleichbare Präzision oder Freiheit mit einem Controller zu mimen ist nahezu unmöglich und macht jeglichen Vergleich überflüssig. Somit bleibt an dieser Stelle lediglich zu bewerten, wie gut sich Northgard auf Nintendos Heimkonsole spielen lässt. Die Antwort: überraschend gut. Bewohner und Krieger lassen sich mit vereinfachten Klicks von A nach B schicken und Gebäudeübersichten, Gebiete und Produktionen sind dank cleverer Ringmenüs einfach zu managen. Tatsächlich profitiert die Controllersteuerung vom eher minimalistischen Ansatz Northgards und dessen einfach strukturierten Aufbaus. Einzig das Scrollen über die gesamte Breite der Karte fühlte sich zuweilen recht zäh an, ließ sich aber insgesamt verkraften. In Sachen Grafik und Sound haben die Entwickler von Shiro Games eine gute und solide Arbeit geleistet. Der hübsche, leicht comichafte Animationsstil und die stimmungsvollen Landschaften lassen Northgard wie einen Switch exklusiven Titel aussehen. Das dazugehörige Sound Design ist zwar eher simpel, erfüllt seinen Zweck aber allemal.

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Positiv:

Gut an die Konsole angepasste Steuerung
Clevere Ringmenüs und Zuweisungsmöglichkeiten
Viele sehr gut ineinander greifende Spielmechaniken
Sommer/Winter-Mechanik
Story-Feldzug, Gefecht und Multiplayer = ordentlich Inhalt
Unterschiedliche Clans mit eigenen Vorteilen

Negativ:

Gelegentliche Ruckler beim Scrollen/Winterübergang
Limitierte strategische Spieltiefe
Textfenster teilweise zu klein/ schlecht zu lesen
[testimonial_slider arrows=”false”][testimonial image_url=”97362″ image_width=”180″ image_height=”180″ name=”Maximilian Apel, Redakteur”]
“Northgard ist ein herrlich altbackenes Echtzeitstrate­giespiel, welches sich aus vielen bekannten Versatzstücken eine eigene Identität gebastelt hat. Keine Innovation, dafür haufenweise Bewährtes. Wenn ich ganz ehrlich bin, hab ich Northgard an seinem PC Release vor 2 Jahren keines Blickes gewürdigt. Oberflächlich betrachtet wirkte es zu simpel und zu bekannt. Die Plattform Switch passt allerdings wie die Faust aufs Auge und allein schon die Peripherie weckte mein Interesse. Und so wurde simpel zu spielbar und letztlich zu Spielspaß, der mir aufgezeigt hat, das neben ganz viel Charme auch überraschend viel RTS in Northgard steckt!”
[/testimonial][/testimonial_slider]

Ab in die Sammlung?

Echtzeitstrategiespiel-Fans mit einer Switch in Reichweite können bedenkenlos zugreifen, aber auch Strategiemuffel dürfen einen Blick riskieren und sich eventuell verzaubern lassen.

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