Lost Brothers im Überblick
Wenn man sich Screenshots von Lost Brothers ansieht, denkt man unweigerlich sofort an Firewatch. Das scheint von dem russischen Entwicklerteam BitLight auch nicht ganz unintendiert zu sein, da Firewatch zu seiner Zeit sehr erfolgreich war. Ob das Spiel mit dem hoch gelobten Lookalike mithalten kann, erfahrt ihr hier im Test.
Ein Wald, ein verlorener Bruder und eine Jungfrau in Nöten
Im Spiel schlüpft man in die Rolle des großen Bruders John, der mit seinem kleinen Bruder Sam im Wald campen geht. Einmal nicht aufgepasst, ist der kleine Bruder natürlich verschwunden. Ihr macht euch auf die Suche, doch egal wie ausgiebig ihr die kleine Map auch erkundet: Sam bleibt verschwunden. Dann ein Sprung und ihr befindet euch einige Jahre später im selben Wald, natürlich noch immer ohne Bruder. Ihr hört die kratzigen Geräusche eines Walkie-Talkies. Am anderen Ende spricht eine Frau namens Samantha zu euch, die anscheinend in einer Höhle verunglückt ist und Hilfe braucht. In eurem Heldenmut macht ihr euch natürlich auf die Suche nach ihr. Auf eurer Reise begebt ihr euch nun in die von Samantha erwähnte Höhle. Diese entpuppt sich als alte Mine, die einige Geheimnisse und Mysterien zu umgeben scheinen. Spielen könnt ihr das Ganze auf englisch oder russisch.
- Mit einer Taschenlampe bewaffnet macht ihr euch auf die Such nach eurem Bruder.
- Das Walkie-Talkie ist euer Sprachrohr zu der verunglückten Samantha.
- Ihr habt zwar eine Map, aber brauchen tut ihr sie eigentlich nicht.
Nette Funktionen ohne große Funktion
Ihr habt eine sehr spartanische Map, die euch zur groben Orientierung dienen soll. Allerdings ist sie aufgrund der sehr linearen Weltführung ziemlich überflüssig, da man eigentlich immer genau sieht, wo man lang gehen soll. Etwas anderes als den storyführenden Weg zu erkunden lohnt hier nicht wirklich, da die Map zwar sehr weitläufig, aber allgemein sehr eintönig gestaltet ist. Auch gibt es zwar eine Funktion mit einer Taste das Walkie-Talkie zu verwenden, aber auch das kommt während des Spiels irgendwie nicht zum Zuge. So bewegt ihr euch langsam mit den gewohnten Tasten durch die Welt und interagiert mit schlecht gesetzten Hitboxen. Ab und zu müsst ihr etwas gezielter springen und zwischendurch auf den Boden achten, da zufällig irgendwo Spalten zu finden sind, in denen ihr gut und gerne einmal steckenbleiben könnt. Leider gibt es keine Funktion, um schneller zu laufen, sodass ihr lediglich im Schneckentempo durch die Gegend zockeln könnt.
- Ihr erkundet laufend mit Mopsgeschwindigkeit eine seltsame Höhle.
- Völlig zufällig hängen dann mal Notizen im Weg herum.
- In der Mitte des Spiels wird es dann mal spannend.
Gutes Konzept mit nicht so guter Umsetzung
Was von außen ganz gut aussieht und auch so klingt, hat es leider ziemlich in sich. So crasht schon einmal häufiger das ganze Spiel oder Savegames sind nach Neustart beschädigt. Dazu kommen eine ganze Menge Bugs und Glitches, die einem das ohnehin schon kurze Spielvergnügen von ca. 90 Minuten, auch noch mit einem hohen Maß an Frustration füllen. Ebenso gibt es dazu lediglich einen müden, gleichbleibenden Soundtrack ohne Synchronisation der gesprochenen Texte, in denen sich auch noch jede Menge Rechtschreib- und Grammatikfehler befinden. Auch nehmen Story und Atmosphäre in der Mitte des Spiels an Fahrt auf, was jedoch jäh zum Ende wieder verfällt, da sich aufgeworfene Fragen nicht aufklären und der Ausgang auf ganzer Linie enttäuscht. Ebenso reißen einen nicht selten völlig planlos in der Gegend hängende Notizzettel, seltsame Sprünge und Wendungen in der Story und abstruse Dialoge aus dem Spielgefühl heraus.