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Kritik: Arielle, die Meerjungfrau

Ein prachtvolles Meeresabenteuer

Arielle, die Meerjungfrau ist das neueste Remake aus dem Hause Disney. Rob Marshall, der als Regisseur schon immer Dinge anders tat, wie bei Die Geisha im Jahr 2005, 2011 Fluch der Karibik – fremde Gezeiten und 2014 Into the Woods, brachte mit dem neuen-alten Unterwasserabenteuer wieder einige Diskussionen mit Cast und Umsetzung des Märchens von Hans Christian Andersen. Doch was so anders ist, ist nicht etwa die allumstrittene Hautfarbe der Protagonistin, sondern das Zusammenspiel aller Charaktere, aller Spezien und aller bisher bekannten Geschichten.

 

Die Story von Arielle, die Meerjungfrau

Im Groben hat sich zu Arielle von 1989 nicht allzu viel verändert. Arielle, die Meerjungfrau handelt von einer jungen Fischmenschen-Frau, die abenteuerlustig ist und gerne Menschenkram sammelt. Während einer Feier auf einem Schiff entwickelt sich aus heiterem Himmel ein Sturm. Das Schiff kentert und schleudert den sich am Bord befindenden Prinzen Eric ins Wasser. Noch ehe er wahrlich zu ertrinken droht, rettet Arielle ihm das Leben und wünscht sich fortan ein Mensch zu sein. Diesen Wunsch erfüllt ihr die Hexe Ursula, im Tausch gegen ihre Stimme und das nur für einen Zeitraum von drei Tagen. Arielle braucht den Kuss der wahren Liebe, um aus dem fiesen Deal entkommen zu können. Ein Wettlauf gegen die Zeit mit viel Tanz, Musik und bunten Gestalten beginnt.

 

Unsere Kritik zu Arielle, die Meerjungfrau

Als absolute Liebhaberin von Meeresfilmen hatte ich die Erwartung, den gleichen Film mit unwirklich sauberem Meeresboden zu sehen, wie halt schon zu Zeiten, an denen Arielle, die Meerjungfrau eben noch gezeichnet war. Ich mochte die rothaarige Fassung von Disney, hatte aber auch in der Anime Variante von 1975 kein Problem damit, dass sie blond war. In einer tschechischen Verfilmung von 1976 war Arielle weniger Fisch, mehr Mensch mit komischen Dingen im weißen Haar, welches an Land goldbraun wurde. Und nun, im Jahr 2023 hatte sie eben rotblonde Haare, wie ein Sonnenuntergang – mit Perlen, Locks und wilden Strähnen. Es gibt von meiner Seite keinerlei Kritik zur Auswahl der Hauptdarstellerin zu sagen, denn neben ihr, sind so viele Nationalitäten und People of Colour vertreten, dass es meiner Meinung nach Jonah Hauer-King war, der am ehesten aus der Masse auffiel. Er ist ein wunderschöner Eric, der die Ausstrahlung und das Lächeln der Disney-Figur in sich trug, aber eben einer der wenigen Charaktere, die eine klassisch weiße Hautfarbe hatten. Das war großartig.
Der spanische Schauspieler Javier Bardem verkörpert zum Beispiel König Triton und in der Zusammenkunft mit seinen Töchtern wird sehr schnell klar, dass hier einfach keinerlei Unterschied zwischen Hautfarben oder Ethnien gemacht wurde. Eine Message, die Zuschauer als ignorant bezeichnen könnten, meiner Meinung nach aber dazu beiträgt, den Keil, den Rassismus in die Gesellschaft schlägt, ein wenig zu lockern.

 

Der eigentliche “Skandal” liegt ganz woanders

Das Folgende könnte euch schockieren und ist vielleicht der größte Spoiler: Die Seemöve Scuttle wird in der Neuverfilmung von einer Frau gesprochen und mit den Pronomen “She/Her” betitelt. In der Originalvertonung des neuen Kinofilms verleiht Awkwafina der Möwe ihre Stimme. Im Deutschen wird es Maria Hönig sein und da ich die Originalvertonung sah, hoffe ich sehr, dass sie mit der amerikanischen Rapperin mithalten kann. Ich habe ihre Stimme sehr gefeiert!

Es gibt natürlich weitaus mehr dazu zu erzählen, aber wer wegen kultureller Vorbehalte auf diesen Film verzichtet, ist selbst schuld. Die Geschichte mag nämlich auf den ersten Blick gleich sein, doch es gibt Details, die auch hier geändert wurden. Arielle, die ihre Stimme hergibt, um einen Vertrag abzuschließen, tut dies nur zweitrangig wegen des hübschen Prinzen. Sie glaubt daran, dass nicht alle Menschen böse sind und will sie kennenlernen. König Triton weist auf viele menschliche Makel hin (und bei denen kann ich nur zustimmen), während seine Engstirnigkeit, der von Erics Mutter (Noma Dumezweni) in nichts nachsteht. Ich hätte mir gewünscht, dass man noch etwas tiefer in die Gefahren hineintaucht, gesellschaftskritischer ist, was die Verschmutzung der Meere mit sich bringt und wie stark das Ökosystem durch menschliche Einflüsse belastet ist. Doch zum Glück spielt die Geschichte zu einer Zeit, in der Menschen noch nicht so viel Schaden anrichten konnten.

Erfrischende und fragwürdige Änderungen

Es gab Szenen, da habe ich geweint, weil die Schönheit des Meeres oder der Umgang der Personen miteinander so wunderschön utopisch war. Zwischendurch lässt Arielle zum Beispiel auch gern mal ihren Prinzen stehen. Stattdessen beschäftigt sie sich mit den vielen anderen Menschen, denen sie so begegnet und das macht den Faktor, dass sie ihr bisherigen Leben nur für einen Mann wegwerfen könnte eher weniger zum Hauptgrund. Der Butler Grimsby (Art Malik) ist dabei ein liebevoller Strippenzieher, was die Beziehung der Protagonisten angehtt, während Tante Ursula (Melissa McCarthy) mit ihren kleinen Muränen (oder Zitteraalen) für genügend Trouble sorgt und neben der Verwandlung von Arielle, auch noch dazu beiträgt, dass die kleine Meerjungfrau gar nichts mehr von den Deal-Details weiß. Küssen ist ja ganz nett, aber habt ihr schon mal Barfuß im Sand getanzt?

Es gibt von meiner Seite aus wenig Negatives über dieses wundervolle Werk sagen. Der Spannungsbogen ist nicht sehr stark und die Kämpfe oder spannende Situationen werden nicht wirklich ausgespielt, sondern kommen und gehen einfach ohne Knall. Die Tatsache, dass Haie für Meerjungfrauen gefährlich sind, aber riesige Quallen und Kugelfische nicht, machte mich sehr skeptisch, aber ich sah bei den vielen bunten Wesen gerne darüber hinweg.

 

Informationen zu Arielle, die Meerjungfrau

  • Originaltitel: The little Mermaid
  • Laufzeit: ca. 120 Minuten
  • Heimkinostart: 25.05.2023
  • Altersfreigabe (FSK): ab 6 Jahren freigegeben
  • Besetzung: Halle Bailey (Arielle), Melissa McCarthy (Ursula), Jonah Hauer-King (Eric), Lin-Manuel Miranda (Chef Louis), Jessica Alexander (Ursula/Vanessa), Javier Bardem (König Triton)

 

Trailer zu Arielle, die Meerjungfrau

 

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[gp_testimonial_slider effect=”fade” speed=”0″ arrows=”false”][gp_testimonial image=”1000002766″ headline=”Fazit zu Arielle, die Meerjungfrau” name=”Janine Günther, Redakteurin”]Arielle, die Meerjungfrau bietet Lieder, mehr Zweifel, ein wenig Kritik und eine wirklich süße, unschuldige Meerjungfrau, die mich zwei Stunden lang sehr verzaubert und begeistert haben. Auch, wenn es wenig Spannung gab, hoffe ich, dass sich jeder, der Disney, Arielle an sich und das Meer liebt, ein wenig Zeit nimmt, um den Film für sich zu genießen.[/gp_testimonial][/gp_testimonial_slider]
Schöne, altbekannte Lieder
Diverser Cast
Wundervolle Optik, gerade in den Szenen im Meer
Jedwege Spannung löst sich schnell auf

Ab in die Filmsammlung?

Wer sich von verschiedenen Hautfarben und Geschlechter-Änderungen abschrecken lässt, der sollte die Finger von Arielle, die Meerjungfrau lassen. Allen Anderen sei geraten: Wer etwas Schönes zum Entspannen braucht, der ist bei diesem Remake schon ganz richtig.

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