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Ghost of Tsushima – Test zu Sucker Punchs Samurai-Epos

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Kostenpflichtiger Seasonpass für DLCs

Releasedatum: 17. Juli 2020

Genre: Open-World-RPG

USK: ab 18 Jahren freigegeben

Publisher: Sony Interactive Entertainment

Plattformen: PlayStation 4

Ghost of Tsushima [PlayStation 4]
  • Jin Sakai muss mit den Samuraitraditionen brechen, den Weg des Geisteseinschlagen und einen unkonventionellen Krieg um die Freiheit von Tsushima führen.
  • In diesem Open-World-Action-Adventure durchstreifst du riesige Landschaften und weites Gelände, um komplexe Charaktere zu treffen, auf alte Sehenswürdigkeiten zu stoßen und die verborgene Schönheit von Tsushima zu entdecken.
  • Fordere Gegner in packenden Samuraikämpfen mit deinem Katana heraus, meistere den Bogen gegen ferne Bedrohungen und entwickle Tarntaktiken.
  • Jetzt vorbestellen und Boni sichern:- Digitaler Mini-Soundtrack von Ghost of Tsushima, Dynamisches Design „Ghost of Tsushima – Jin“ und Avatar „Ghost of Tsushima – Jin“

*Werbung: Die Amazon-Links sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn du auf so einen Affiliate-Link klickst und über diesen Link einkaufst, bekommt die Redaktion von dem betreffenden Online-Shop oder Anbieter eine Provision. Für dich verändert sich der Preis nicht.

Die Lebensspanne der Playstation 4 neigt sich dem Ende zu und Sony schleudert in einem gewaltigen Feuerwerk noch einmal alles verfügbare Pulver an hochkarätigen First-Party-Titeln auf den Markt. In eben diesem Fahrwasser findet nun auch Sucker Punchs Open-World-Spiel Ghost of Tsushima seinen Weg auf die betagtere Heimkonsole, welches mit einer filmischen Inszenierung, brutalen Kämpfen und einer malerischen Spielwelt den aktuellen Trend rund um die japanische Samurai-Kultur einfangen will. Ghost of Tsushima hat damit jedoch gleich zwei schwere Bürden zu tragen: So muss das Samurai-Abenteuer einerseits im Schatten des jüngst veröffentlichten Meisterwerks Last of Us Part 2 bestehen, andererseits soll Sucker Punchs neuestes Werk, der in die Jahre gekommenen PlayStation 4, als letzter großer Sony-Exklusivtitel einen glorreichen Lebensabend bescheren. Ob es dem amerikanischen Entwickler gelingt, all diese Fäden sinnvoll zusammenzuspinnen oder ob man sich im Wirrwarr der Herausforderungen verliert, verraten wir euch in unserem Test zu Ghost of Tsushima.

 

Die letzten Samurai

Die Geschichte von Ghost of Tsushima entführt euch in die Welt der altehrwürdigen japanischen Samurai. In der Rolle von Lord Jin Sakai stellt ihr euch der auf Tsushima einfallenden Mongolen-Invasion, müsst jedoch schon kurz nach Spielbeginn feststellen, dass jene sowohl zahlenmäßig, als auch im Rahmen ihrer Waffentechnologien weitaus überlegen sind. Und so kommt es, wie es kommen muss: Die Samurai erleiden eine schwere Niederlage, der nur wenige mit ihrem Leben entkommen können. Jins Onkel und Ziehvater Fürst Shimura wird im Zuge dieser Ereignisse als Geisel genommen und soll als Symbol für den Fall der Samurai auf Tsushima herhalten. Gemeinsam mit der Diebin Yuna und einigen wenigen Überlebenden gilt es nun für Jin seinen Onkel zu retten, die Mongolen-Armee zurückzuschlagen und ihren Kahn ein für alle Mal zu vernichten. Was hier zunächst vielleicht nach einer uninspirierten Rache-Geschichte klingt, erweist sich im weiteren Spielverlauf jedoch als tiefgründigere Reise, die nur allzu oft an euer Gewissen appelliert und euer Handeln hinterfragt. Das Narrativ des Spiels bleibt dabei nur wenig originell und über weite Teile recht vorhersehbar, dennoch wird die Geschichte gerade ab der zweiten Hälfte mitreißend erzählt. Das liegt nicht zuletzt an seiner cineastischen Inszenierung, der stimmigen Präsentation und den zahlreichen Anleihen an alte Samurai-Streifen.

Nebencharaktere, die zu Anfang noch gesichtslos und stereotypisch anmuten, wandeln sich im Spielverlauf dankenswerterweise zu greifbaren und eigenständigen Persönlichkeiten mit individueller Hintergrundgeschichte. Obwohl bereits Spiele wie Sekiro oder Nioh das Samurai-Setting zum wiederholten Male aufgriffen und erfolgreich ins Medium Videospiel transferierten, fühlt sich Sucker Punchs Ausflug ins feudale Japan doch überraschend unverbraucht an. Als Inspiration für die Entwicklung hielten offenkundig populäre Samuraifilme und -produktionen her, allem voran die berühmten Werke des Regisseurs Akira Kurosawa. Obwohl sich Ghost of Tsushima die erste Mongoleninvasion in Japan als Grundlage nimmt und sehr nah an der geschichtlichen Vorlage arbeitet, hat es aber natürlich keinen Anspruch auf historische Korrektheit. Fernab von einer akkuraten Nachstellung der Samuraizeit, bietet man auch immer wieder verträumte, mystische Ansätze, die zuweilen äußerst erfrischend wirken und den Zeitgeist wunderbar einfangen. Puristen können nicht nur auf eine vollwertige, japanische Sprachausgabe zurückgreifen, sondern auch den künstlerischen Kurosawa-Modus aktivieren. Hierbei handelt es sich im Grunde um einen Schwarz-Weiß-Filter mit einigen zusätzlichen optischen Spielereien, der die ikonische Optik und Kamerafahrten eines Filmes aus den 50er/60er Jahren nachahmt. Der Kurosawa-Modus ist eine nette Ergänzung, die kurzweilige Abwechslung bietet, für weite Teile des Spiels aber dann doch etwas anstrengend und langatmig ausfällt. Abseits davon habt ihr selbstverständlich auch Zugriff auf eine durchaus gelungene englische sowie deutsche Lokalisation.

Jin Sakai will nach der Mongoleninvasion allem voran seinen Onkel retten.

 

Ein Spiel wie ein Gemälde

Der eigentliche Star in Ghost of Tsushima ist allerdings weder Jin noch das überraschend frische Setting, sondern vielmehr die Spielwelt der Insel Tsushima. Der PlayStation 4 gelingt es auch am Ende ihres Zyklus noch wunderschöne Kulissen und detaillierte Grafiken auf die Bildschirme zu zaubern, die selbst PC-Spielern mehr als nur ein müdes Lächeln abringen dürften. Doch der PlayStation-Exklusivtitel überzeugt durch weit mehr als nur seine grafische Brillanz – es ist vielmehr die malerische Präsentation und der künstlerische Umgang, die Ghost of Tsushima zu einer Augenweide machen. Farblich wunderschön akzentuierte Umgebungsdetails, weitläufige Landschaften und stimmige Effekte schaffen eine romantische und idyllische Szenerie, die an nahezu jeder Ecke einen Anblick wie aus einem Gemälde darbietet. Die Open-World-Experten von Sucker Punch haben mit Ghost of Tsushima ein weiteres Mal bewiesen, dass sie ihr Handwerk beherrschen und den Fokus der Spielwelt deutlich auf den Erkundungsaspekt gelegt. Anstelle von inflationär verwendeten Icons und Questmarkern ist die Karte der Insel von Beginn an noch leer und wird erst durch das Bereisen der einzelnen Gebiete aufgedeckt. Sucker Punch gelingt es den Spieler mit diesem Ansatz neugierig zu machen, ohne ihn mit überflüssigen Informationen zu überfüttern oder gar zu überfordern. Während ihr mit eurem treuen behuften Begleiter die drei großen Areale des Spiels bereist, stoßt ihr immer wieder auf Flüchtlingsunterkünfte, von Mongolen besetzte Lager, Tempel, Schreine oder auch heiße Quellen, an denen euch Nebenaktivitäten erwarten. Jede Aktivität bringt dabei ihre ganz eigenen Boni mit, sodass sich der Besuch all dieser Orte durchaus belohnend auf euren Protagonisten auswirkt. Während ein Bad in einer heißen Quelle beispielsweise die Lebensleiste vergrößert, bringen euch die Infiltrationen von mongolischen Festungen einzigartige Ressourcen und versteckte Schreine schenken euch neue Ausrüstung.

Eine schier riesige Auswahl an Begleiter- und Nebenquests rundet das Portfolio dabei gut ab. Gerade hier nutzt Ghost of Tsushima auch mal die Möglichkeit um kleinere, persönlichere Geschichten inmitten des Krieges zu erzählen, die zuweilen sogar unangenehme und unbequeme Themen ansprechen. Wenngleich die Sidequests spielerisch nicht immer allzu kreativ ausfallen, erwarten euch dennoch keine uninspirierten Fetch-Quests nach Schema F. Das Spiel gibt euch aber natürlich verschiedenste Hilfsmittel an die Hand, um nicht völlig ziellos auf Tsushima herumzuirren. Denn so schön Tsushima auch präsentiert wird, die Insel ist verhältnismäßig weitläufig und das Aufdecken der Karte, ohne etwaige Hinweise, eine beinharte Mammutaufgabe. Gespräche mit NPCs, Markierungen in eurer mittelbaren Nähe und goldene Vögel, die euch den Weg zu versteckten Orten zeigen, dienen letztlich als kleiner Anreiz, sich vermehrt mit der Spielwelt zu beschäftigen. Und dieses minimalistische Konzept geht auf: Ghost of Tsushima bietet trotz der zahllosen Sidequests und Beschäftigungen ganz bewusst Momente zum Durchatmen. Im Gegensatz zu, oder gerade wegen, der actionlastigen Auslegung der Hauptstory nimmt sich Sucker Punch neuestes Projekt immer wieder genügend Zeit einen Gang zurückzuschalten. Während heißer Bäder dürft ihr beispielsweise über verschiedenste Themen sinnieren und den Gedanken unseres Protagonisten lauschen und wiederholt ermuntert uns das Spiel 17-silbige Gedichte, genannt Haiku, zu verfassen. Das stellenweise entschleunigende Pacing fügt sich wunderbar in das Samurai-Setting ein, spielerische Längen gibt es aber dennoch so gut wie nie. Ghost of Tsushima ist nämlich zu jeder Zeit gerade so belohnend, dass der Motivationsfaktor nie merklich absinkt und euch, auch bei so etwas profanem wie einem Ausritt durch die Präfektur, immer etwas zum Staunen bietet. Zugegeben, Ghost of Tsushima ist mit Blick auf sein Open-World-Konzept vielleicht wenig innovativ und nutzt viele Versatzstücke bekannter Genrevertreter, nichtsdestotrotz gelingt es Sucker Punch diese zu einer stimmigen Welt zusammenzusetzen und einen wiedererkennbaren Stil zu verfolgen. Im Sinne der Immersion verzichtet man zudem auf ein allzu üppiges HUD und beschränkt sich nur auf die absolut notwendigen Informationen. Eine herkömmliche Minimap oder gar einen Kompass sucht ihr hier vergebens, während Basiselemente wie Lebensanzeigen, Fertigkeiten und Missionsziele erst in entsprechenden Situationen eingeblendet werden. Als einziger Wegweiser dient der buchstäbliche Wind, den ihr über eine Wischbewegung auf dem Touchpad aktivieren könnt und euch die Richtung des jeweiligen Ziels anzeigt. Eine weitere Designentscheidung, die den Spieler auf kreative Weise noch tiefer in seine Spielwelt zieht.

Die Spielwelt von Ghost of Tsushima bietet wunderschöne Umgebungen und Kulissen.

 

Aus Samurai mach Ninja

Auch aus spielerischer Sicht wandelt Ghost of Tsushima zunächst auf altbekannten Pfaden: Parallelen zum Assassin’s-Creed-Franchise sind kaum von der Hand zu weisen, vielmehr fühlt sich Sucker Punchs Ausflug in die Samurai-Arä an wie ein fernöstlicher Ableger der Assassinen-Reihe. Neben einer ähnlichen Open-World-Experience ist nämlich auch das Spielgeschehen über weite Teile aus Ubisofts AAA-Linie entliehen. Kleine Umgebungsrätsel und simple Kletterpassagen wechseln sich immer wieder mit Stealth-Abschnitten und offensiven Kämpfen ab. Wenn ihr nicht gerade an Felswänden hochkraxelt oder euch mit Enterhaken über Abgründe hangelt, lässt euch das Spiel häufig genug die Wahl zwischen direkter Konfrontation oder aber einem Angriff aus den Schatten heraus. Anders als im Assassinen-Vorbild stellt euch Ghost of Tsushima jedoch stets vor ein moralisches Dilemma. So ist es zwar Jins oberstes Gebot die Ehre eines Samurais zu schützen und potenzielle Gegner frontal zu attackieren, doch in einer aussichtslosen Situation wie dieser erweisen sich insbesondere heimtückische Taktiken als besonders effizient. Mit Fürst Shimura auf der einen Seite, als Instanz für den Samurai Kodex und Yuna als Sinnbild für das Verbotene auf der anderen, muss der Spieler immer wieder das bestmögliche Vorgehen wählen. Der Titel zieht zwar nie wirkliche spielerische Konsequenzen aus euren Entscheidungen, dennoch streut es über kleinere, emotionale Rückblenden wiederholt berechtigte Zweifel. Gerade im direkten Vergleich mit Genregrößen wie The Last of Us Part 2 fallen die Schleichpassagen in Ghost of Tsushima überaus simpel aus und sind auffallend verzeihend. In hohen Gräsern und auf Dächern seid ihr für eure Feinde fast unsichtbar, selbst Elite-Gegner lassen sich mit nur einem Messerstich töten und bis euch die Mongolen dann tatsächlich entdeckt haben und Alarm schlagen, müsst ihr meist erst zwei volle Aufmerksamkeitsanzeigen füllen.

Ein spezieller Schleichmodus markiert zudem Gegner in der direkten Umgebung und gibt euch so einen guten Hinweis darauf, wo sich eure Kontrahenten befinden. Hier lassen sich auch schon mit nur wenig Taktik ganze Gegnergruppen kinderleicht ausschalten. Leider zeigt sich die KI zugegebenermaßen nicht besonders bemüht und vergisst gerne einmal wo ihr euch befindet, reagiert nur bedingt auf herumliegende Leichen oder kann nicht vernünftig antizipieren von wo aus ihr gerade schießt. Das gestaltet das Infiltrieren von Gegnerbasen zumeist zu einem simplen, aber spaßigen Schlachtfest. Im direkten Gegensatz dazu steht die Nahkampfmechanik. Diese präsentiert sich angenehm herausfordernd und stellenweise sogar recht knifflig. Nebst leichtem und schwerem Schlag mit eurem Katana, könnt ihr parieren, kontern und ausweichen. Das richtige Timing und die Analyse eures Gegenübers sind gerade in den knackigen Bosskämpfen das mitunter wichtigste Mittel, um aus einem Kampf als Sieger hervorzugehen. Insbesondere diese Duelle sind dank ihrer musikalischen Untermalung und Kameraführung durchweg stimmungsvoll in Szene gesetzt und das kleine Highlight der auch sonst sehr spannenden Auseinandersetzungen. Schon zwei Gegner können zu Spielbeginn so äußert gefährlich werden. Ein weiterer Faktor ist da, zum Leidwesen des Spielers, auch die ungestüme Kamera, die nicht zuletzt aufgrund eines fehlenden Lock-On-Systems Gegner oftmals nicht korrekt fokussiert. Schläge und Angriffe können da gut und gerne auch einmal ins Leere gehen, perfekt getimte Ausweichmanöver werden ohne manuelles Nachjustieren der Kamera unmöglich. Eure Hiebe sowie Schläge fühlen sich zwar nie so schwer und wuchtig an wie in Sekiro und Co. und profitieren schon gar nicht von einem so ausgefeilten Trefferfeedback, dennoch sind Kombos und Schwertführung unseres Alter-Egos durchweg schön anzusehen und bereiten gerade bei perfekter Ausführung Freude. Im Verlauf des Spiels schaltet ihr zudem vier verschiedene Kampfhaltungen mit eigenen Angriffsmustern frei, die den Counterpart zu den vier verfügbaren Gegnertypen bilden. Die Verteidigung von Barbaren durchbrecht ihr so beispielsweise mit der Mond-Haltung, während sich Schildträger mit der Wasserkampfhaltung am effektivsten in die Mangel nehmen lassen. Über eine spezielle Herausforderungs-Option könnt ihr Feinde zudem auf euch aufmerksam machen und sie ganz im Sinne des Samurai-Kodex zu einem Duell herausfordern. Im Stile eines Stand-Off gilt es hier die Angriffstaste zur richtigen Zeit zu drücken, um euren Gegner hinzurichten. Diese Begegnungen sind nett inszeniert und bieten auch spielerisch nochmal eine gute Portion Abwechslung.

Jin Sakai ist nicht nur der geborene Kämpfer, sondern überzeugt auch in den Disziplinen ‘Schleichen’ und ‘Klettern’.

 

Auf dem Weg zur Legende

Egal wie ihr nun vorgeht, ob schleichend, offensiv oder aber auch eine Kombination aus beidem – das Samurai-Epos lässt euch auf eine schier riesige Auswahl an Waffen, Kampffertigkeiten und -techniken zurückgreifen, um euren Gegner auch in Unterzahl noch adäquat die Stirn bieten zu können. Geistwaffen, wie beispielsweise Rauchbomben, Kunai oder Haftgranaten, können gerade im Nahkampf hilfreiche Gadgets sein, während euer Waffenarsenal neben einer Klinge und Katana auch mehrere Bögen für den Fernkampf vorsieht. Giftpfeile oder Explosivgeschosse heizen dem Feind dabei auch auf Distanz nochmal ordentlich ein. Bei dieser Masse an Gadgets ist es wohl kaum verwunderlich, dass sich Spieler mit zahlreichen Doppelbelegungen der Tasten abfinden müssen, die gerade zu Beginn noch etwas umständlich und unintuitiv ausfallen können. Für jede Auseinandersetzung mit den Mongolen, die ihr erfolgreich abschließt, winken außerdem Legendenpunkte, die euren Ruf als Geist von Tsushima verbessern. Habt ihr einen Abschnitt gefüllt, erhaltet ihr Technikpunkte, die ihr in einen von zahlreichen Fertigkeitsbäumen investieren könnt. Jede Geistwaffe, jede Kampfhaltung und diverse passive Boni haben einen eigenen reduzierten Fähigkeitenbaum spendiert bekommen.

Wenngleich die einzelnen Bäume kaum verzweigt sind, wirken die Anordnungen über verschiedene Reiter hinweg, sowie in unterschiedlichen Darstellungsformen, zu Anfang fast schon unübersichtlich und wirr. Ganz ähnlich verhält es sich auch mit eurer Ausrüstung. Während Stirnbänder und Masken lediglich kosmetische Eigenschaften haben, besitzen Rüstungen und Talismane spielrelevante Werte, die euch im Kampf zugute kommen können. Generell gibt es massenhaft Möglichkeiten euren Charakter optisch an eure Vorstellungen anzupassen. Waffen haben eigene Skins, Ausrüstung kann mithilfe gesammelter Blumen in alle möglichen Farben umgefärbt werden, selbst eure tierischen Begleiter dürft ihr im Rahmen der Kampagne selbst auswählen. Generell gilt: Die Icons, auf die man in der Map dankenswerterweise verzichtet hat, tauchen dafür umso häufiger in euren Menüs auf und machen euch über Reiter sowie Tabs hinweg auf Sammelgegenstände, verfügbare Upgrades oder neue Items aufmerksam. Hat man die etwas undurchsichtigen und leicht überladenen Menüs einmal durchblickt, wird die Navigation und Handhabung zwar noch lange nicht komfortabel, man kann sich aber letztlich gut damit arrangieren. Ebenso verhält es sich mit einer schier unendlichen Anzahl an Ressourcen, die es überall in der Spielwelt zu finden und einzusammeln gilt. Als Währung dienen dabei Vorräte, die ihr wiederum für das Kaufen von Verbrauchsgütern oder das Aufwerten eurer Ausrüstung benötigt. So lässt sich der Schaden eures Katanas, die Effizienz eurer Bögen oder gar die Anzahl eurer Geistwaffen im Inventar sukzessive erhöhen – eine weitere sinnvolle Ergänzung des Rollenspiel-Konzeptes, die das Ressourcenhandling gleich nochmal eine Ecke attraktiver gestaltet.

Als waschechter Samurai kann Jin auf eine Vielzahl an Waffen und Gadgets zurückgreifen.

 

Außen hui, innen hui?

Ghost of Tsushima weiß optisch dank seiner künstlerischen und kreativen Herangehensweise fast ausnahmslos zu überzeugen, erlaubt sich technisch allerdings hier und da einige kleinere Schnitzer. Zwar läuft Sonys Exklusivtitel auf der aufgebohrten PlayStation 4 Pro durchweg flüssig, auf dem niedrigpreisigen Pendant kommt es aber immer Mal wieder zu kleineren Framerateeinbrüchen. Darüber hinaus ist auch das Clipping stellenweise nicht allzu sauber umgesetzt. So können schon einmal Charaktere in Umgebungen untergehen oder gar ineinander verschwinden, was bei einem derart umfangreichen Open-World-Titel aber durchaus verkraftbar sein dürfte. Schon deutlich irritierender sind da kleinere Spielfehler, die bisweilen auch den Spielfluss negativ beeinflussen können. So kann es schonmal vorkommen, dass ihr leere Ladebildschirme zu Gesicht bekommt oder Quests zum Start besonders lange auf sich warten lassen. In einem Extremfall hatte sich eine Hauptquest sogar komplett aufgehangen und musste erst durch das Einspielen eines Rücksetzpunktes neugestartet werden. Glücklicherweise bleiben Begegnungen dieser Art in der gut und gerne 30 stündigen Kampagne eher die Seltenheit, sodass man etwaige Bugs nur allzu gerne auch einmal verzeiht.

Ghost of Tsushima [PlayStation 4]
  • Jin Sakai muss mit den Samuraitraditionen brechen, den Weg des Geisteseinschlagen und einen unkonventionellen Krieg um die Freiheit von Tsushima führen.
  • In diesem Open-World-Action-Adventure durchstreifst du riesige Landschaften und weites Gelände, um komplexe Charaktere zu treffen, auf alte Sehenswürdigkeiten zu stoßen und die verborgene Schönheit von Tsushima zu entdecken.
  • Fordere Gegner in packenden Samuraikämpfen mit deinem Katana heraus, meistere den Bogen gegen ferne Bedrohungen und entwickle Tarntaktiken.
  • Jetzt vorbestellen und Boni sichern:- Digitaler Mini-Soundtrack von Ghost of Tsushima, Dynamisches Design „Ghost of Tsushima – Jin“ und Avatar „Ghost of Tsushima – Jin“

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Positiv:

Malerische und wunderschöne Umgebungen
Forderndes Kampfsystem
Stimmige Inszenierung, erfrischendes Samurai-Setting
Massig Umfang und unzählige Nebenbeschäftigungen

Negativ:

Undurchsichtige Menüs
Ungenaue Kameraführung und kein Lock-On-System
Kleinere Bugs und Glitches
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“Ghost of Tsushima hatte sich zwar zunächst mit leisen Fanfaren im Schatten seines hausgemachten Konkurrenten The Last of Us Part 2 angekündigt, verabschiedet die PlayStation 4 nun allerdings mit Pauken und Trompeten. Als vermeintlich letzter großer PlayStation 4 Exklusivtitel holt das Samurai-Epos noch einmal alles aus Sonys Heimkonsole heraus: Detailreiche Umgebungen, eine riesige Open-World und eine bombastische Inszenierung machen den Titel zu einem Must-Have für Vielspieler. Sucker Punchs neuestes Projekt entfaltet sein volles Potenzial vor allem dann, wenn es um sein stimmiges Samurai-Setting und die atmosphärische, sowie vielseitige Spielwelt geht. Wenngleich große Innovationen ausbleiben, weiß Ghost of Tsushima mit ganz eigenem Charme über dutzende Stunden hinweg gut zu unterhalten. Sieht man einmal von kleineren Schönheitsfehlern ab, mag man wohl mit Fug und Recht behaupten können, das Entwickler Sucker Punch mit Ghost of Tsushima ihr bisher bestes Open-World-Spiel abgeliefert haben.”
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Ghost of Tsushima erhält den NAT-Games Award

Ab in die Sammlung?

Fans von ausgedehnten Open-World-Abenteuern und Japanbegeisterte haben nun einen triftigen Grund sich auf den letzten Metern doch noch eine PlayStation 4 zuzulegen. Insbesondere ausgehungerte Assassins-Creed-Fans dürfen gern einmal einen Blick riskieren.

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