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Faking Bullshit – Kritik zur deutschen Polizei-Komödie

Deutsche Komödien haben es ja seit jeher nicht wirklich leicht. Klar, ein paar Klassiker wie Schtonk, Der Schuh des Manitu oder Pappa ante Portas mögen die Ausnahme sein – doch generell gelten wir Deutschen nicht als Humorgranaten der ersten Klasse. Da klingt die Idee von Regisseur Alexander Schubert, den einige vielleicht aus der heute-show kennen, gar nicht so blöd: Eine Polizeimannschaft begeht selbst Straftaten, um Arbeit zu haben. Das ist nicht völlig neu oder innovativ, bietet aber eine gute Grundlage. Warum die gute Idee dann aber doch scheitert und warum der Film dann leider doch nichts ist, lest ihr in unserer Kritik zu Faking Bullshit – Krimineller als die Polizei erlaubt.

Die Story von Faking Bullshit

Wir haben es ja im Intro schon kurz angerissen: In Faking Bullshit geht es um das kleine Provinzrevier 23, das kurz vor der Schließung steht. Im ruhigen Einzugskreis der Wache passiert einfach zu wenig, um die fünfköpfige Mannschaft der Wache zu beschäftigen. Damit die Polizisten rund um Hauptcharakter Deniz nun nicht arbeitslos werden, wechseln sie mehr oder weniger freiwillig und ebenso mehr oder weniger erfolgreich auf die andere Seite des Gesetzes. So lassen sie einen kleinen Kiosk überfallen, schmieren Hakenkreuze an die Wände und zünden eine Würstchenbude an. Plötzlich haben die Ermittler alle Hände voll zu tun und kommen dann noch einem echten Verbrechen auf die Spur. Natürlich entstehen aber immer mehr Probleme, die den Polizisten am Ende zum Verhängnis werden könnten…

Unsere Kritik zu Faking Bullshit

Die Story und Grundidee von Faking Bullshit klingen wirklich lustig. Was könnte hier nur alles passieren. Die Charaktere sind skurril genug, die Schauspieler talentiert genug, um aus der Prämisse eine Topkomödie zu machen – doch das passiert nicht. Frage: Was ist das Wichtigste an einer guten Komödie? Richtig, Humor. Als Zuschauer möchte man lachen, unterhalten werden und Tränen in den Augen haben. Ob das nun auf eine Nackte-Kanone-Art passiert oder eher im Hot-Fuzz-Style ist erst einmal zweitrangig – Hauptsache die Witze sitzen. Und genau hier hapert es bei Faking Bullshit. Schon nach dem Abspann konnten wir uns an keinen einzigen (!) Gag erinnern, bei dem wir wirklich lachen mussten. Einzelne Schmunzler oder ein einfaches hihi, okay, aber wirkliches Lachen – Fehlanzeige.

Schauspielerisch auf Topniveau!

Die Darsteller liefern durch die Bank ab! Sei es Erkan Acar als leicht naiver Deniz, Sina Tkotsch als taffe interne Ermittlerin oder Bjarne Mädel als abgehalfterter Dorfpenner – jede Figur ist richtig besetzt und liefert im Rahmen des Drehbuchs ab. Bjarne Mädel ist hier auch derjenige, der die meisten “Lacher” auf seiner Seite hat. Aber auch hier: Was konnte er in Stromberg oder dem Tatortreiniger abliefern… Faking Bullshit hält einen Ausnahmeschauspieler wie Mädel weit unter seinen Möglichkeiten, was verdammt schade ist. So viel verschenktes Potenzial!
Wenigstens ist die Geschichte an sich schlüssig und bietet keine allzu großen Logiklöcher. Das Ende wirkt dann allerdings ein bisschen sehr konstruiert, auch wenn es sehr erfrischend ist, dass man sich zumindest an einem Twist versucht hat. Es gibt keine einfache Auflösung, sondern tatsächlich einige Verstrickungen, die man so nicht erwartet hätte. An das geniale deutsche Ende von Who Am I kommt Faking Bullshit aber natürlich nicht heran.

Die Sache mit der DVD…

Für Review-Zwecke wurde uns die DVD-Fassung von Faking Bullshit zur Verfügung gestellt und hier müssen wir eine Warnung aussprechen: Gerade der Beginn des Filmes hat auf DVD eine derart miserable Qualität, dass wir erst dachten, wir schauen uns eine Raubkopie im Netz an. Klar, DVD ist eben nicht Blu-ray, trotzdem sollte eine gewisse Grundqualität vorhanden sein, die bei anderen DVDs ja auch gegeben ist. Was hier passiert ist, können wir uns auch nicht erklären. Wenn ihr Faking Bullshit also sehen möchtet, greift lieber zur Blu-ray oder schaut den Film bei einem Streamingdienst. An Bonusmaterial ist eh nix zu verpassen, die hat die Retail-Fassung nämlich sowieso nicht.

Fazit

Faking Bullshit hätte eine wirklich gute deutsche Komödie werden können. Wie cool wäre es gewesen, eine deutsche Antwort auf Hot Fuzz abzuliefern – doch daraus wurde leider nichts. Faking Bullshit ist am Ende ein Film geworden, der sich zwar Komödie nennt, am Ende aber nur ein müdes Lächeln hervorzaubern kann. Dummerweise bietet er aber nicht genug Spannung, um als Thriller durchzugehen, genug Action, um ein Actionfilm zu sein oder genug Liebe, um ein… naja Liebesfilm zu sein. So bleibt ein Film, der irgendwie zwischen den Genres schwimmt, nichts so wirklich ist und seine Identität nicht finden konnte. Für Fans deutscher Filme mit Sicherheit aus schauspielerischer Sicht einen Blick Wert, alle anderen sparen sich die über eineinhalb Stunden und gucken lieber noch einmal die nackte Kanone.

Informationen zu Faking Bullshit

  • Originaltitel: Faking Bullshit – Krimineller als die Polizei erlaubt!
  • Laufzeit: ca. 103 Minuten
  • Heimkinostart: 25. Februar 2021
  • Altersfreigabe (FSK): ab 12 Jahren freigegeben
  • Besetzung: Erkan Acar, Bjarne Mädel, Sina Tkotsch

Extras auf der Blu-ray:

  • Trailer

Trailer zu Faking Bullshit

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Fazit:

Deutsche Komödie ohne Lacher
Gute Leistung der Schauspieler
Humoristischer Lichtblick: Bjarne Mädel
Ohne wirkliche Höhepunkte
[testimonial_slider arrows=”false”][testimonial image_url=”91196″ image_width=”180″ image_height=”180″ name=”Lukas Hesselmann, Redakteur”]
“Nachdem ich den Trailer zu Faking Bullshit das erste Mal gesehen hatte, hab ich mich tatsächlich auf den Film gefreut. Leider konnte die Komödie am Ende nur ein müdes Lächeln in mein Gesicht zaubern. Das ist nicht nur schade, sondern auch eine vergeudete Chance, die der Film mit seiner skurrilen Prämisse definitiv gehabt hätte.”
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