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Control – Test zu Remedys diffusem Puzzle-Spiel

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Control – [PlayStation 4 ]
  • Tauchen Sie in eine düstere und brutale Welt ein, in der eine außerweltliche Macht die alltägliche Realität korrumpiert hat
  • Hochwertige Grafik und anspruchsvolles Gameplay
  • Definieren Sie Ihren Spielstil durch die Kombination übernatürlicher Fähigkeiten mit Upgrades und modifizierbaren Ausrüstungen
  • Nutzen Sie die dynamische Zerstörung der Umgebung für spannende Kampfmöglichkeiten
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 16 Jahren

*Werbung: Die Amazon-Links sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn du auf so einen Affiliate-Link klickst und über diesen Link einkaufst, bekommt die Redaktion von dem betreffenden Online-Shop oder Anbieter eine Provision. Für dich verändert sich der Preis nicht.

Releasedatum: 27. August 2019

Genre: Action-Adventure

USK: ab 16 Jahren freigegeben

Publisher: 505 Games

Plattformen: PC, PS4, Xbox One 

Nicht zuletzt mit den erzählstarken Action-Adventures Alan Wake und Quantum Break hat sich das finnische Entwicklerstudio Remedy Entertainment einen Namen als ambitionierter Geschichtenerzähler gemacht. Control soll den Erfolg der Storytelling-Könige nun auf der aktuellen Konsolengeneration sowie dem PC weiterführen und verspricht ein nicht minder mysteriöses narrativ aufzubauen. Den Fokus wollen die Finnen dieses Mal allerdings vermehrt auf eine offene Spielmechanik setzten, ohne die federführende Erzählung als Leitelement einzubüßen. Ob Remedy Entertainment das schlussendlich gelungen ist oder Control sich in seiner ambitionierten Zielsetzung verliert, klären wir in unserer Review.

 

Eine Geschichte von Absurditäten

Storytechnisch spielt Remedy wenig überraschend seine größte Stärke aus: Ein zunächst recht abstruses Narrative zu erschaffen, das gleichzeitig aber nicht die Neugier des Spielers in seiner anhaltenden Wirrnis verliert. Ihr schlüpft zunächst in die Haut von Jesse Faden, einer initial noch recht rätselhaften Persönlichkeit, die durch eine uns noch unbekannte Macht in das Federal Bureau of Control, auch als das “älteste Haus” bekannt, geleitet wird. Die Behörde mutet besonders zu Beginn  des Abenteuers nicht weniger mysteriös an: Scheinbar wird diese zur Zeit von Jesse’s Eintreffen von einer geheimnisvollen Gefahr heimgesucht, die nicht nur die Mitarbeiter, sondern auch die ganze Welt bedrohen könnte. Um das Chaos dann perfekt zu machen, ist unsere rothaarige Protagonistin urplötzlich Leiterin des Institutes und scheinbar dafür verantwortlich die Invasion des sogenannten Zischens (engl. The Hiss) zu verhindern. Control bietet eine Hintergrundgeschichte bei dem jedes niedergeschriebene Wort, als eines zu viel wirkt. Remedy erschafft hier ein erzählerisches Mysterium a la Alan Wake, das erlebt werden will. Die Story selbst wird dabei durch vorgegebene Cutscenes, optionale Gesprächsfetzen sowie Sammelgegenstände wiedergeben. Das Ganze entwirrt die Storyline in seiner Gänze allerdings zu keinem Zeitpunkt, schafft dennoch immer wieder kleinere Anhaltspunkte, die zu eigenständigen Spekulationen des Spielers – dem eigentlichen Puzzle-Spiel – hinarbeiten und damit das Interesse, dessen nie vollkommen in der Irrationalität zu verlieren vermag. Eine Handvoll nebulöser, interessanter Nebencharakter machen das Konglomerat an Abstrusitäten perfekt und erwecken trotz anfänglicher Verständnislosigkeit ausreichende Neugier, um das Abenteuer schlussendlich zu stützen. Leider schwächeln diverse Charaktere bis zum Schluss mit ihrer blassen, kühlen Ausstrahlung, wodurch Control etwas an erzählerischem Potenzial einbüßt. Wer sich zudem weigert, die einzelnen Story-Puzzlestücke in Eigenregie zusammenzusetzen, wird auf Dauer in der Paradoxie verloren gehen.

Die Nebencharaktere innerhalb der Geschichte von Control sind einzigartig und interessant, schade, dass Remedy hier Potenzial verschenkt.

 

Du hast die Kontrolle!

Spielerisch stützt sich Control auf ein Konstrukt aus dynamischen Action-Adventure-Einlagen gepaart mit dem populären Metroidvania-Konzept. In der Haut von Jesse kommt ihr hier in den Genuss von übernatürlichen Fähigkeiten, die es gegen das Zischen einzusetzen gilt. So stößt unsere Protagonistin mittels Psy-Schlag die Gegner-Horden im Nahkampf gewaltsam weg, während ihre Telekinese-Fähigkeiten ihr ermöglichen Gegenstände aus ihrer Umgebung als Schild vor sich zu errichten oder aktiv als Wurfgeschosse zu nutzen. Letzteres beweist dabei eindrucksvoll wie hervorragend die Spielwelt mit dem actionreichen Spielsystem harmonisiert. So lassen sich allerhand Gegenstände aus der mysteriösen Behörde in eine Waffe umwandeln, während Großteile der Umgebung weitestgehend zerstörbar sind. Das übernatürliche Waffenarsenal bietet im Verlauf des Spiels eine Komposition an vielschichtigen Manövern an, durch die das actionlastige Spielprinzip an Tiefgang gewinnt und vor allem die recht gleichförmigen Kämpfe aufwertet. Eure Umgebung spielt dabei nicht nur aktiv innerhalb des Kampfgeschehens eine fokussierte Rolle, sondern Remedy zwingt euch ebenfalls immer wieder die eminent ausgewachsene Spielwelt zu erkunden. Wer die Augen offen hält und genügend Backtracking betreibt, wird so immer wieder auf bislang verschlossene Areale treffen, die euch mitunter ebenfalls neue Fähigkeiten spendieren als auch diverse Perks und Materialien für eure Waffen beschaffen. Letzteres bilden in Control einen ebenfalls essenziellen Aspekt innerhalb der Gefechtssituationen. Die wandelbare Bureau-Gun kann sich somit jederzeit frei von einer handelsüblichen Pistole zu einer Schnellfeuerwaffe bis hin zur Laser-verschießenden Superknarre transformieren. Eine störende Munitionssuche gibt es in Control übrigens nicht, was das dynamische Kampfsystem mitsamt seiner einprägsamen Steuerung nur noch stärker untermauert. Inklusive der zahlreichen Perks sowie den Skill-Trees gewährt euch Remedy zumal diverse Individualisierungsoptionen, die sich vor allem auf motivationaler Ebene auswirken. Genügend Anreiz für das Erkunden der Maps bietet Remedy euch dabei unumstößlich, wären da nicht die Random Encounter innerhalb der bereits gesicherten Spielgebiete. Gegner spawnen regelmäßig wiederholt in bekannten Arealen, was sich schnell in Kombination mit den recht deplatzierten Rücksetzpunkten zu einer drögen Farce entwickelt. Die Abwechslung innerhalb des Spielgeschehens kommt vorrangig durch Jesse’s Fähigkeiten selbst zum Ausdruck. Das Zischen dementgegen weist zwar vielgestaltige Gegner-Typen auf, überzeugt allerdings mehr durch Masse als durch KI-Klasse und fordert daraus resultierend nur selten andere taktische Manöver von euch. Während einige Feinde  bei Berührung unmittelbar explodieren, besitzen andere die Fähigkeit durch die Luft zu schweben oder ihre Verbündeten permanent zu heilen.

Selbst die Nebenmissionen lassen nicht das narrative Vermögen von Remedy vermissen.

 

Optischer Augenschmaus dank Raytracing

Einzelne repetitive Strukturen und Elemente sind innerhalb des ältesten Hauses keine Seltenheit, bieten optisch allerdings noch genügend Varianz, um über derartige Designentscheidungen hinweg zu trösten. Die orientierungslosen Spieler unter euch dürften innerhalb der Behörde definitiv mehr Motivationsprobleme erhalten. Anstatt ein Questmarkers auf eurem HUD angezeigt zu bekommen, wird hier lediglich ein Hinweis auf der separaten Map ausgespielt. Ein Schema, das den Erkundungsdrang weckt und vorrangig dem zugrunde liegenden Gameplay-Konzept zuspielt, ab und an in der abstrusen Levelorganistaion allerdings verloren geht. Abseits der diffusen Hauptstory, profitieren auch die Nebenquests von Remedys narrativem Vermögen. Während man sich spielerisch innerhalb der optionalen Tätigkeiten wenig vom Hauptstrang entfernt, tun sich hier teils sehr anregende Storystränge auf. Als Beispiel begegneten wir einem Mann in den untersten Gefilden der Behörde, der unwegsam einen Kühlschrank anstarrt. Er berichtete davon, dass falls man aufhört diesem Beachtung zu schenken, grauenhafte Dinge geschehen würden. Im Trubel um das Zischen hat ihn seine Vertretung nicht abgelöst, sodass er nun gezwungen ist, die Wache über den Gefrierschrank weiterhin zu halten. Auch die optionalen Quests bieten somit einen nicht uninteressanten Einblick in die Geschichte um Control und schaffen es auch immer wieder abseits der Kampagne in ihren Bann zu ziehen. Technisch machte Control vor allem auf dem PC eine gute Figur. Mit Raytracing-Unterstützung erhält das Action-Adventure eine unglaublich realistische Lichtstimmung spendiert. Leider gab es bei uns zunächst noch störende Framerate-Einbrüche, die mit der Nutzung von NVIDIAs Technologie zusammenhängen. Mittlerweile ist allerdings der Game-Ready-Treiber  von NVIDIA erschienen, der die Situation durchaus entschärft und die Bildwiederholungsrate in konstantem Rahmen aufrecht erhält. Während die englische Synchronisation sehr lebendig und glaubhaft daher kommt, schwächelt die deutsche Lokalisierung in ihrer Umsetzung. So wurde die Übersetzung zunächst sehr akkurat ausgeführt, leider mangelt es schlussendlich in der Lippensynchronität als auch an der Qualität der Sprecher.

Control – [PlayStation 4 ]
  • Tauchen Sie in eine düstere und brutale Welt ein, in der eine außerweltliche Macht die alltägliche Realität korrumpiert hat
  • Hochwertige Grafik und anspruchsvolles Gameplay
  • Definieren Sie Ihren Spielstil durch die Kombination übernatürlicher Fähigkeiten mit Upgrades und modifizierbaren Ausrüstungen
  • Nutzen Sie die dynamische Zerstörung der Umgebung für spannende Kampfmöglichkeiten
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 16 Jahren

*Werbung: Die Amazon-Links sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn du auf so einen Affiliate-Link klickst und über diesen Link einkaufst, bekommt die Redaktion von dem betreffenden Online-Shop oder Anbieter eine Provision. Für dich verändert sich der Preis nicht.

 

Positiv:

Größtenteils zerstörbare Umgebung
Große, erkundbare Spielwelt
Dynamische, einprägsame Steuerung
Mysteriöse Geschichte a la Alan Wake
Spannende, nebulöse Nebencharaktere
Spannende Storystränge innerhalb der Nebenquests
Übernatürliche Fähigkeiten bringen taktischen Tiefgang
Perks und Skill-Trees bieten motivierende Individualisierungsoptionen
Gelungene Raytracing-Einbindung

Negativ:

Deplatzierte Rücksetzpunkte
Gegner überzeugen mit Masse statt KI-Klasse
Repetitive Strukturen und Elemente
Viele Charakter verbleiben eher blass
Fernab von Lippensynchronität bei deutscher Sprachausgabe
[testimonial_slider arrows=”false”][testimonial image_url=”86519″ image_width=”180″ image_height=”180″ name=”Jennifer Engelhardt, Redakteur”]
“Was Remedy vor gut 9 Jahren mit dem narrativen Epos Alan Wake gelungen ist, schafft der finnische Entwickler mit Control abermals: den Amtstitel der Storytelling-Könige für sich zu beanspruchen! Die fesselnde, langwierig diffuse Hintergrundgeschichte rund um Jesse Faden fordert unerbittlich zwar Eigeninitiative, das autarke Puzzle-Spiel der Story-Elemente belohnt allerdings mit einer beeindruckenden Geschichte – auch wenn einzelne Charaktere weitestgehend blass bleiben. Spielerisch steht Control diesem in nichts nach und überzeugt mit einem dynamischen, actionreichen Feuerwerk an facettenreichen Manövern und motivierenden Individualisierungsoptionen, die mitsamt des Metroidvania-Einschlags in der enorm offenen Spielwelt perfekt harmonieren. Einzig alleine die Quantität an den nebulösen Gegner-Figuren, die damit einhergehenden geringfügige künstliche Intelligenz sowie die deplatzierte Rücksetzpunkte und dem repetitiven Spawn-Aufkommen schlagen dem koordinierten Spielkonzept ein Schnippchen. Mit Blick auf die gelungene Raytracing-Einbindung und der überschaubaren Spielzeit von gut 15 Stunden, bleibt Control dennoch oder gerade infolgedessen ein prädestiniertes, einmaliges Wochenende-Projekt.”
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Ab in die Sammlung?

Puzzle-Spieler, David Lynch-Veteranen und Alan Wake-Enthusiasten mit einem Hang zu dynamischen Action-Adventure schlagen zu, alle anderen warten auf den nächsten Preisfall.

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