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Quantum Break – Test zu Microsofts Zeitmanipulation

Remedy ist bekannt für die Max Payne-Reihe und zuletzt für Alan Wake auf der Xbox 360 und dem PC. Passend zum Xbox Reveal 2013 wurde ihr neustes Werk Quantum Break der Masse vorgestellt. Es sah bereits damals nach einer Mischung von Max Payne, explosiver Action und jede Menge filmreifer Zwischensequenzen aus. Letztendlich steht das Spiel nun so auch in den Regalen und weiß in vielen Punkten zu überzeugen. Doch warum uns Quantum Break so gut gefallen hat, lest ihr jetzt in unserem Test zum Spiel.

 

Zeitmanipulation ist nichts für schwache Nerven

Eine hübsche Grafik ist nicht alles, das haben wir den letzten Jahren an vielen Beispielen miterlebt. Deshalb mag der ein oder andere sich vielleicht von der unglaublichen Optik blenden lassen. Gleich vorweg aber die Entwarnung: Quantum Break punktet auch in Sachen Story und Gameplay. Nicht zuletzt wegen der Hollywoodbesetzung für die Zwischensequenzen. Denn neben dem innovativen Gameplay bietet das Spiel auch eine Live-Action-Serie, die sich durch unsere Entscheidungen ebenfalls mit verändert. Doch fangen wir erst mal bei der Geschichte an. Ursprünglich wollte Jack Joyce (verkörpert von Shawn Ashmore) sich bei einem Trip durch Thailand erholen und jeden Abend ein paar Cocktails schlürfen. Doch als sein alter Kollege Paul Serena (verkörpert von Aidan Gillen) ihn um wichtige Hilfe bittet, reist Jack nach sechs Jahren in seine alte Heimatstadt Riverport zurück. Paul arbeitet im Labor der Riverport-Universität zusammen mit Jacks Bruder William Joyce (verkörpert von Dominic Monaghan) an einer Zeitmaschine. Die Tests sind bislang noch nicht vollständig abgeschlossen, dennoch möchte Paul Jack beweisen, dass die Maschine funktioniert. Doch wie man bereits erahnen mag, das Experiment geht in die Hose, eine Explosion erschüttert den ganzen Campus und das Raum-Zeit-Gefüge ist komplett für die Katz. Aber nicht nur das, auch die Zeit spielt verrückt und friert immer wieder ein. Dazu kann Jack nun mit Superkräften ein wenig an der Zeit rumspielen, Paul ist 17 Jahre gealtert und nun Chef des Monarch-Konzerns geworden und William versteht die Welt nicht mehr. Eine gute Ausgangssituation, um Mystery-Fans eine ordentliche Show zu bieten. Immerhin gibt es im Labor jede Menge Aktion, schließlich wimmelt es nun überall in der Uni vor Monarch-Soldaten, die Jack und William töten wollen. Verwirrung ist nicht nur für unsere Charaktere zu viel, auch wir als Spieler werden erst nach und nach über die Hintergründe der Zeitmaschine und der geheimnisvollen Firma Monarch informiert – eben wie man es von einer guten Mystery-Serie oder einem Thriller gewohnt ist.

Das Experiment mit der Zeitmaschine geht schief und wir erhalten mächtige Fähigkeiten.

Das Experiment mit der Zeitmaschine geht schief und wir erhalten mächtige Fähigkeiten.

 

Wie in einer Serie

Die Zwischensequenzen werden bei Quantum Break in zwei Bereiche unterschieden. Einerseits gibt es die sehr hübschen Ingame-Sequenzen, welche eins zu eins in das Gameplay eingreifen, und andererseits gibt es die vier jeweils 22 Minuten langen Live-Show-Episoden. Einziger Unterschied ist die Erzählweise. Während man im Spiel aus der Sicht von Jake die Geschichte erlebt, gibt es in den Showelementen einen Einblick in die Gegner. Am Ende jedes Aktes gibt es eine der vier Folgen zu sehen. Diese werden je nach Entscheidung aber nur marginal geändert. Am Ende des jeweiligen Aktes müssen wir uns zwischen zwei vorgegebenen Interaktionen entscheiden. Diese ändern dann den weiteren Spielverlauf und die kommenden Episoden. Doch wie bereits erwähnt, darf man nun keine komplett abweichende Story erwarten. Es sind eben nur Kleinigkeiten, die am Schluss sogar alle auf dasselbe Ende hinauslaufen. Hier hätten wir uns dann doch etwas mehr Konsequenz gewünscht. Denn wenn man schon solch ein Entscheidungssystem in das Spiel einbaut, muss man es auch ausschmücken und bis zum Ende durchziehen. Immerhin haben alle Episoden einen hohen Schauwert, weshalb auch Zwischensequenzen-Hasser unbedingt dranbleiben sollten. Denn sonst würden sie einen Mix aus Action, Verfolgungsjagden, Cliffhanger und guten Dialogen verpassen. Dank der speziellen Erzählweise bietet uns Quantum Break eine bessere Identifikation mit den Figuren. Hier spielen die Schauspieler auch eine große Rolle, da diese nicht nur glaubhaft handeln, sondern auch noch perfekt in ihre Rollen hineinpassen. In Sachen Erzählweise und Inszenierung gehört Remedys aktueller Titel zu den besten auf dem Markt. Auch die Synchronstimmen sind in Ordnung, hätten aber durchaus noch ein wenig besser sein können. Besonders wenn man bedenkt, dass alle Gesichter der Charaktere einem bekannt vorkommen. Am Ende bleibt zudem gesagt, dass alle im Laufe des Spieles aufkommenden Fragen auch beantwortet werden. Viele Hinweise verstecken sich aber auch in den etlichen Sammelobjekten, die als Tagebücher, Mails und Audiologs getarnt in der Welt herumgeistern. Es bleibt zwar an einigen Ecken und Kanten Spielraum für Interpretationen, einen großartigen Cliffhanger für einen weiteren Teil von Quantum Break gibt es aber Gott sei Dank nicht.

Die Zwischensequenzen im TV-Look sind auf dem Niveau einer Netflix und Co Serie.

Die Zwischensequenzen im TV-Look sind auf dem Niveau einer Netflix und Co Serie.

 

The Division lässt grüßen

Im Spiel gibt es unterschiedliche Waffen, die uns zur Verfügung stehen. Sie es normale Pistolen, Sturmgewehre, Schrotflinten oder Maschinenpistolen. Hiermit ballern wir uns durch die verschiedenen Levels, die beispielsweise in der Universität, auf einer Baustelle oder einem Schwimmbad spielen. Richtig spannend wird es allerdings erst, wenn wir unsere Zeitkräfte ausprobieren können. Der Zeitblick ermöglicht uns eine Art Röntgensicht, um alle Gegner und Kisten auch durch Wände zu scannen. Das Zeitschild ist eine Kuppel um uns herum und schützt und vor feindlichen Kugeln. Unsere wohl wichtigste Fähigkeit ist die Zeitexplosion. Die schießt einen mächtigen Puls auf die Feinde, welche dann direkt sterben. Der Zeitstopper wird ähnlich wie eine Granate auf die Gegner gerichtet, um in dieser Richtung die Zeit kurzweilig anzuhalten. Nun bleibt für uns genug Zeit, die Gegner abzuschießen. Zu guter Letzt gibt es noch den Whoosh- und den Rush-Effekt. Mit ihnen können wir uns schnell zu einem Gegner hinspringen oder auch wegspringen, falls es gerade mal etwas brenzlich wird. Die altbekannte May-Payne-Bullettime ist währenddessen natürlich wieder mit dabei. Upgraden können wir die Talente selbstverständlich auch. Wenn man sich bereits die ersten Minuten nach der Explosion der Zeit das Gameplay anschaut, erkennt man eine gewisse Parallele zu Gears of War oder auch The Division. Direkt mit den beiden Titeln vergleichen sollte man es deshalb aber nicht. Denn bei Quantum Break gibt es keinen Deckungswechsel oder gar ein ausführbares Deckungssystem, was wir beispielsweise in den beiden genanten Titeln haben. Jack sucht sich in geduckter Haltung nämlich selbst Schutz hinter den Objekten. Dies hat außerdem zur Folge, dass wir die Gegner anvisieren müssen, aus der Deckung schießen ist nicht. Wer jetzt Panik bekommt, das sei doch alles zu kompliziert, den können wir hier gleich beruhigen. Nach ein paar Minuten Spielzeit vergeht die Angst schnell und man gewöhnt sich an die Steuerung. Hier legt das Spiel den Schwierigkeitsgrad auch nicht ganz so hoch an, sodass man sich auch sehr gut vertraut machen kann. Allerdings hätten wir uns im weiteren Spielverlauf dann doch gewünscht, dass die Schwierigkeit erhöht wird. Denn dank der Fähigkeiten von Jack fühlen wir uns bereits am Anfang zu mächtig. Dies liegt zudem an den eher defensiven Gegnern, die sich zudem einfach ausschalten lassen. Immerhin kann Jack selbst nur wenige Schüsse ab, bis er das Zeitliche segnet. Immerhin kommen im weiteren Verlauf noch weitere Gegnertypen hinzu. Die dicken Elitegegner sind nur auf dem Rücken verwundbar und müssen deshalb etwas taktischer ausgeschaltet werden. Auch das eine oder andere Rätsel muss mit unserer Zeitmanipulation gelöst werden, um im Level voranzukommen. Dies macht aus Quantum Break eben nicht den linearen Shooter, sondern ein Erlebnis, was jeder Xbox One-Besitzer sich anschauen sollte.

Die dicken Elite-Kämpfer sind leider nur auf dem Rücken verwundbar, also taktisch vorgehen.

Die dicken Elite-Kämpfer sind leider nur auf dem Rücken verwundbar, also taktisch vorgehen.

 

Zeitexplosion auch auf dem Grafikchip der Xbox

Technisch ist das Spiel wirklich auf einem exzellenten Stand. Die Steuerung fühlt sich wirklich hervorragend an, besonders da der Controller durch Vibrationen mit uns interagiert. Aber auch die Präsentation ist wirklich gewaltig. Jede Fähigkeit bringt sich so gut in die Welt hinein, sodass man denken kann, es gäbe so was im realen Leben auch. Die Licht- und Spezialeffekte sind atemberaubend, was besonders bei Explosionen auffällt. Hier wird der ein oder andere sicherlich mal mit offenem Mund vor dem Fernseher sitzen. Durch die ganzen Effekte und Explosionen mit der Zeit muss die Xbox One allerdings mit der niedrigen Auflösung 720p arbeiten. Dadurch entsteht ein leichter Unschärfefilter inklusive körnigem Bild. Dies fiel nach ein paar Minuten Action aber auch kaum noch auf und außerdem, bei der Optik ist dies nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Der Feinschliff von Remedy wird besonders dann in den Vordergrund gestellt, wenn neben der ganzen bildlichen Zeitmanipulation auch der Sound manipuliert wird. Denn wenn man die Zeit anhält, muss auch der Sound angehalten werden. Dies lässt Quantum Break technisch ganz oben mitspielen, wenn es nicht aktuell sogar das hübscheste Spiel auf der Xbox One ist.

Optisch setzt Quantum Break neue Maßstäbe.

Optisch setzt Quantum Break neue Maßstäbe.

 

Allen Käufern des Spieles liegt neben dem eigentlichen Spiel auch noch ein Downloadcode von Alan Wake in der Verpackung bei, der dank der Abwärtskompatibilität auch auf der Xbox One spielbar ist. Diese Version beinhaltet zudem die beiden Zusatzinhalte The Signal und The Writer. Alle Vorbesteller erhalten zudem noch die Windows-10-Version von Quantum Break und Alan Wake´s American Nightmare gratis dazu.

 

Fazit:

Wir haben die Zeit total aus den Augen verloren, sodass unser Test es leider etwas später auf die Webseite geschafft hat. Daran erkennt man wahrscheinlich schon, wie sehr Quantum Break einen in seinen Bann zieht. Alleine die Inszenierung ist wirklich umwerfend. Was Remedy hier geschaffen hat, ist wirklich sehr gut geworden. Klar, die Gegner-KI hätte schlauer sein können, der Schwierigkeitsgrad dementsprechend höher und die Entscheidungen, die am Ende jedes Aktes getroffen werden müssen, hätten mehr Konsequenz im weiteren Spielverlauf zeigen müssen. Dann läge unsere Wertung wahrscheinlich im 90er-Bereich. Die Mischung aus Gameplay und TV-Serien-Zwischensequenzen ist neuartig und funktioniert. Dies liegt aber wahrscheinlich auch an den bekannten Schauspielern. Dazu kommen eine umwerfende Optik und die etlichen Zeitmanipulationen. Wie bereits im Text vorher geschrieben: Quantum Break ist ein Erlebnis, was jeder Xbox One-Besitzer sich anschauen sollte.

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