Close

Login

Close

Register

Close

Lost Password

Trending

Arthur Malediction

Kritik zum etwas anderen Minimoys-Sequel

Wir schreiben das Jahr 2006. Kultregisseur Luc Besson bringt mit Arthur und die Minimoys erstmals einen Kinderfilm auf den Markt und ist damit so erfolgreich, dass gleich zwei Fortsetzungen produziert werden können. Nun im Jahr 2022, also 16 Jahre später, folgt endlich eine Fortführung in der Welt der Minimoys – als Meta-Horrorfilm mit Blut, Mord und Totschlag. Klingt absurd? Ist es auch. Ob Arthur Malediction als spannende Spin-Off-Idee funktioniert, oder doch hinter den Erwartungen zurückbleibt, klären wir in unserer Kritik.

 

Die Story von Arthur Malediction

Die Geschichte von Arthur Malediction ist ein echtes Meta-Fest. Hauptfigur Alex ist ein großer Freund der Arthur und die Minimoys-Filme, die er seit Kindesalter mit seiner achtköpfigen Freundescrew verfolgt. Zu Alex’ 18. Geburtstag treffen sich die Freunde wieder, um ihm einen gigantischen Wunsch zu erfüllen. Tatsächlich hat die Gruppe das Haus aus den Arthur-Filmen gefunden und plant, einen Zelturlaub im Garten des Anwesens zu verbringen. Für Alex, der bis ins Erwachsenenalter noch gigantischer Arthur-Fan ist, scheint ein Traum in Erfüllung zu gehen. Als ihm dann noch seine Jugendfreundin Sam ihre Zuneigung gesteht, schwebt er auf Wolke 7. Doch es würde sich bei Arthus Malediction nicht um einen Horrorfilm handeln, wenn nicht irgendetwas schief gehen würde. Und tatsächlich entwickelt sich der Campingausflug ins französische Hinterland zu einem Albtraum, aus dem nicht alle Freunde von Alex wieder erwachen…

 

Unsere Kritik zu Arthur Malediction

Zugegeben: Die Story von Arthur Malediction klingt nach dem absoluten Schema-F des Horrorbaukastens. Jugendliche reisen irgendwo in die Pampa und werden nach und nach umgebracht. Freitag der 13., Blutiger Sommer und wie sie alle heißen lassen grüßen. Anders als die genannten Beispiele lässt sich Arthur Malediction allerdings unfassbar viel Zeit, bis der Horror auf die Teenager losgelassen wird. Das hat seine Vor- und Nachteile. Zwar lernen wir die Gruppe der tatsächlich recht sympathischen Kids kennen und bauen ein Verhältnis zu ihnen auf. Wir lernen ihre Charakterzüge kennen, wissen, wer wie tickt und wer welche Rolle in der Gruppe einnimmt. Auf der anderen Seite steigt die Spannung auch immer weiter, welche Auflösung uns am Ende erwartet – und gerade hier versagt Malediction nicht nur, sondern begeht sogar einen krassen Etikettenschwindel.
Nicht falsch verstehen, die Atmosphäre rund um das bekannte Haus aus den Arthur-Filmen ist verdammt dicht. Zwischendurch fühlt sich Malediction sogar mehr nach Coming-of-Age-Film an, in dem die erste Liebe und ein Sommer mit guten Freunden im Mittelpunkt steht. Doch Arthur Malediction WILL nun mal auch ein Horrorfilm sein…

Wo Minimoys?!

Wenn ihr die Überschrift lest: “Horror-Spin-Off zu den Minimoys im Kino” – was denkt ihr euch dabei? Wenn ihr dann noch das ziemlich coole Plakat mit einem bösen Minimoy seht, erwartet ihr doch eigentlich nur eins: Die Minimoys sind maximal böse und gehen auf einen blutigen Feldzug gegen die störenden Jugendlichen! Pustekuchen. Tatsächlich wird im Film ständig angedeutet, dass sich eine böse Macht in und um das Haus herum befindet, die der Gruppe auflauert. Am Ende – Achtung Spoiler – stellt sich dann aber nur heraus, dass andere Jugendliche das Gelände um das Haus für blutrünstige Rollenspiele verwenden und sich bis auf den Tod bekämpfen. Wow, danke für nichts. Bei einer Laufzeit von 87 Minuten dauert es tatsächlich locker 65 Minuten, bis es so richtig losgeht. Ein Timing, das durchaus funktionieren KANN, wenn die Auflösung dann umso mehr in die Magengrube schlägt und uns Zuschauer so richtig schockt. Der “Twist” in Arthur Malediction arbeitet da eher auf dem Niveau des Lost-Twist.

Etikettenschwindel

Ob ihr es glaubt oder nicht, die Minimoys aus den originalen Filmen von Luc Besson, der hier übrigens als Produzent fungiert, kommen im Film selbst gar nicht vor. Uns wird hier also eine coole Idee verkauft, die am Ende aber so gar nicht im Film stattfindet. Wie cool wäre es gewesen, wenn sich die lieben Wesen aus der Kindheit plötzlich als blutrünstige Killer entpuppen? Der finale Film wäre auch völlig ohne den Arthur-Überbau ausgekommen. Warum ist man diesen Weg gegangen? Ist es fehlender Mut, die Kindheitsfiguren so stark ins Böse zu pushen? Oder gab es ein Problem mit der Lizenz? Wahrscheinlich ist es eine Mischung aus beidem, aber so ist Arthur Malediction leider nur ein zäher Horrorfilm mit schwacher Auflösung.

Der unbekannte Cast

Noch ein paar Worte zum Cast: Auf bekannte Gesichter solltet ihr nicht hoffen. Die Qualität der Darstellungen der Freundesgruppe schwankt von Schultheater zu oberem Mittelfeld. Gerade Hauptdarsteller Mathieu Berger spielt mit dem Ausdruck einer Raufasertapete. Dem Jungen wird gerade ein absoluter Kindheitstraum erfüllt und er reagiert so, als wäre in China gerade ein Sack Reis umgefallen.
Wie bereits erwähnt, die Gruppe ist durchaus sympathisch. Allerdings lässt sich der Film dann gerade in den ersten zwei Dritteln zu viel Zeit, um zwar eine gute Atmosphäre aufzubauen, die dann aber zu plump aufgelöst wird. Der Soundtrack stimmt, die wenigen Bluteffekte sehen gut aus, optisch passt auch alles. Eigentlich passt also alles und gerade deswegen ist es so ärgerlich, dass man den Karren am Ende so vor die Wand gefahren hat. Schade!

 

Informationen zu Arthur Malediction

  • Originaltitel: Arthur, malédiction
  • Laufzeit: ca. 87 Minuten
  • Kinostart: 28. Juli 2022
  • Altersfreigabe (FSK): ab 16 Jahren freigegeben
  • Besetzung: Mathieu Berger, Thalia Besson, Vadim Agid

Trailer zu Arthur Malediction

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

[gp_testimonial_slider effect=”fade” speed=”0″ arrows=”false”][gp_testimonial image=”91196″ headline=”Fazit zu Arthur Malediction ” name=”Lukas Hesselmann, Redakteur”]Ich muss zugeben, dass ich nie ein Fan von den Minimoys war. Dafür bin ich aber ein Freund von skurrilen Horrorfilm-Ideen, weshalb die Vorstellung von mordenden Minimoys doch meine Neugier wecken konnte. Dass der Film am Ende aber so eine miese Mogelpackung ist und nur am Rande mit den Kinderfilmen kokettiert, hat mich dann doch geärgert. Den ganzen Film über wird die Erwartung aufgebaut, dass wir gleich endlich die bösen Fantasiewesen treffen – nur um am Ende irgendwelche Psycho-Jugendlichen als Killer serviert zu bekommen. Selten habe ich mich im Kino so verarscht gefühlt. [/gp_testimonial][/gp_testimonial_slider]
Meta-Horror zu Arthur und die Minimoys...
..., der am Ende viel weniger mit den Minimoys zu tun hat als gedacht
Langer Aufbau für ein enttäuschendes Ende
Gute Atmosphäre, schlechte bis solide Darstellerleistungen

Ab ins Kino?

Absolute Die-hard-Minimoy-Fans mit Vorliebe für Horror können einen Blick wagen.