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Ni No Kuni II: Schicksal eines Königreichs – Test zur Rettung des Katzenkönigreichs

Nach dem bahnbrechenden Erfolg von Ni No Kuni: Der Fluch der weißen Königin war es nur eine Frage der Zeit, bis ein Nachfolger das Licht der Welt erblicken würde. Gut fünf Jahre mussten wir Europäer nun warten, bis wir nach dem Abenteuer mit Oliver endlich die Reise nach Katzbuckel antreten konnten. Der junge König Evan steht in Ni No Kuni II: Schicksal eines Königreichs im Mittelpunkt, allerdings wird seine Geschichte dieses Mal nicht direkt mit der Hilfe des japanischen Studios Ghibli erzählt, sondern nur durch ehemalige Mitarbeiter des Studios unterstützt. Ob das der Atmosphäre einen Abbruch tut und wie sich die veränderten Spielmechaniken schlagen, erfahrt ihr im folgenden Test.

 

Ein Königreich für eine Katze

Die Story von Ni No Kuni II könnte dramatischer nicht starten. Als der junge Prinz Evan seinen Vater verliert, liegt es an ihm, nach der Krönung zum König das Königreich Katzbuckel zu regieren. Doch es kommt zu einem unerwarteten Putsch, denn das Volk der Mäuse möchte sich die Krone unter den Nagel reißen. Ganz plötzlich taucht zudem der Präsident aus der realen Welt in seiner jüngeren Form auf, um den kleinen Prinzen zu unterstützen. Nach diesem actiongeladenen Start liegt es an euch, eine lange und beschwerliche Reise zu beginnen, um Evan auf seinen Weg als König zu unterstützen. Denn neben der Gründung eines neuen Königreiches muss natürlich auch eine neue Bedrohung aufgehalten werden, die das Glück der Welt zu zerstören droht. Klingt zunächst spannend, doch in meinen Augen kann die Geschichte nicht ganz mit der des Vorgängers mithalten. Als 13 jähriger Junge haben wir uns nämlich im ersten Teil mit dem Tod unserer Mutter auseinandersetzen müssen, die uns aus einem Fluss gerettet hatte und kurz daraufhin an einem Herzanfall verstarb. Zum Ende hin wurde in Ni No Kuni deutlich, dass der junge Oliver den Tod seiner Mutter verarbeiten musste und nun damit leben konnte, dass er seine Mutter verloren hatte. Alleine diese Geschichte treibt jedem Spieler, der kein Herz aus Stein hat, die Tränen in die Augen. Leider fehlen uns solch dramatische Schicksale bei Ni No Kuni II. Die Hintergrundgeschichten der einzelnen Charaktere, die unserer Gruppe hinzustoßen, kommen leider viel zu kurz und auch der junge Evan entwickelt sich nicht ganz so wie der kleine Oliver. Doch trotz dessen trägt der Verlauf der Geschichte dazu bei, dass man immer interessiert ist, wie es mit der Geschichte weiter vorangeht und  den Controller nicht mehr aus der Hand legen kann.

Drei Waffen können uns im Kampf unterstützen.

 

Viele Neuerungen im Vergleich zum Vorgänger

Auch, wenn das Studio Ghibli nicht mehr direkt an Ni No Kuni II beteiligt ist, wirkt die Welt einfach magisch. Die Effekte sehen niemals überladen aus und die Spielewelt umschließt so viele Facetten und kreiert so tolle Atmosphären, dass man jede Ecke der Spielwelt unbedingt erkunden muss. Auch der Sound lässt natürlich nicht zu wünschen übrig und technisch gesehen ist Ni No Kuni II einwandfrei. Die Unterteilung in einzelne Kapitel und durch die sanfte erzählerische Stimme wirkt der gesamte Spielfluss so, als würden wir uns in einem Märchen befinden und die Geschichte hautnah miterleben. Doch mit dem zweiten Teil gingen einige Neuerungen einher, die es im Vorgänger nicht gab. Das Kampfsystem wurde beispielsweise ein wenig modifiziert. Ihr könnt wie im ersten Teil noch den Charakteren Befehle geben, die daraufhin Attacken und Zauber ausführen. Auf der Weltkarte gibt es zudem keine zufälligen Begegnungen, sondern der Gegner läuft sichtbar in der Oberwelt umher und kann bei Berührung einen Kampf auslösen. Das ist allerdings das Einzige, was aus dem ersten Teil beibehalten wurde. Denn ihr könnt keine Monster mehr fangen und weiterentwickeln, stattdessen unterstützen euch im Kampf die süßen Gnuffi, die ein wenig Ähnlichkeit mit den Waldgeistern aus Prinzessin Mononoke haben. Die Gnuffis haben ihre eigenen Fähigkeiten und können, wenn sie sich im Kampf zufällig sammeln, mit ihrer Spezialattacke aushelfen. Es ist allerdings manchmal schwer, das Kampfgeschehen komplett im Auge zu behalten und die Attacke der Gnuffis auszulösen, oft kommt es vor, dass man zu den Gnuffis hinrennt, diese sich aber wieder auflösen. Als weitere Unterstützung könnt ihr im Kampf nun drei unterschiedliche Waffen tragen. Mit jedem Schlag lädt sich eine Prozentanzeige an den Waffen auf, bei vollständig gefüllter Anzeige könnt ihr einen mächtigen Zauber entfesseln, der dem Gegner ordentlichen Schaden einheimst. Die KI der Mitstreiter ist auf einem sehr hohen Niveau und nur selten passiert es, dass einer der Mitstreiter im Kampf das Zeitliche segnet. Diese Unterstützung senkt natürlich auch den Schwierigkeitsgrad der Kämpfe ein wenig. Selbst bei Bossleveln habe ich das Gefühl, dass der Schwierigkeitsgrad viel zu niedrig angesetzt ist, denn selbst Bossgegner, die viele Level über mir sind, lassen sich leicht besiegen. Nicht einmal ist es vorgekommen, dass mein gesamtes Team gestorben ist und mir ein Game Over Bildschirm oder Ähnliches entgegen lächelte. Alteingesessene RPG-Fans werden sich hier also ein wenig unterfordert fühlen, doch wirklich mindern tut es den Spielspaß nicht. Zudem sei gesagt, dass der Schwierigkeitsgrad ab Kapitel 6 ansteigt und wieder etwas fordernder wird.

Auf einer Übersichtskarte gelangt ihr von Ort zu Ort.

 

Rekrutiere Bewohner für dein eigenes Königreich

Wie oben erwähnt, muss König Evan sein eigenes Reich aufbauen, denn jeder hat mal klein angefangen. Die Bebauung Stadt fängt deshalb erst einmal mit dem Nötigsten an. Rund um euer Schloss ist es euch möglich, Gebäude zu platzieren. Einige sind für die Beschaffung von Rohmaterialien verantwortlich, andere helfen euch beispielsweise dabei, Ausrüstung für euer Abenteuer herzustellen oder euch neue Zauber zu lehren. Jedes Gebäude muss allerdings mit Personen besetzt werden, die das nötige Talent für dieses Gebäude mit sich bringen. Besetzt ihr Gebäude falsch, grenzt es an Verschwendung. Natürlich können die Gebäude mit der Zeit verbessert werden und ihr erhaltet dadurch immer mehr Vorteile für den weiteren Spielverlauf, allerdings ist dies nur mit eurer eigenen Währung möglich, die mit der Spielzeit generiert wird. Erweitert ihr euer Schloss ab einer bestimmten Gebäude- und Einwohnerzahl, erweitert sich auch euer Einflussradius und ihr könnt immer mehr Gebäude erbauen. Das Management eures Königreichs nimmt einen großen Anteil der Spielzeit ein, da ihr genau abschätzen müsst, wo ihr eure Bewohner platziert und welches Gebäude ihr als Nächstes verbessert. Neue Bewohner erhaltet ihr beispielsweise durch Nebenquests, die euch während des Spiels geboten werden. Somit erhaltet ihr nicht nur Gegenstände oder Erfahrungspunkte für das Abschließen eurer Quest, sondern erhaltet durch den neu hinzugewonnenen Bewohner ein viel stärkeres Gefühl der Entlohnung für eure Mühen, als es bei anderen Rollenspielen der Fall ist.

Mit dem Kampfequalizer könnt ihr euch in Kämpfen einen Vorteil verschaffen.

 

Taktik ist alles!

Ebenfalls eine Neuerung bietet ein neuer Modus, dem ihr in einigen Neben- und auch manchen Hauptmissionen begegnen werdet. Dort versetzt man euch als Chibi-Version in eine Schlacht, in der ihr Truppen um euch herum befehligen müsst. Nach dem Schere-Stein-Papier Prinzip stechen sich die Schwert-, Hammer- und Lanzeneinheiten gegenseitig aus und mithilfe der Rotation könnt ihr bestimmen, welche der Einheiten sich vorne im Gefecht befinden und welche sich schützend in euren Rücken begeben können. Hier müsst ihr vor allem mit euren Punkten sparsam umgehen, die ihr für die Wiederbelebung von Soldaten und Spezialattacken einsetzen könnt. Besonders in höheren Missionen benötigt es mehrere Anläufe, bis man die richtige Taktik anwendet und sich zunächst auf die richtigen Gegner konzentriert. Kanonen und Geschütztürme erschweren uns dabei den Weg durch die feindliche Linie, können aber auch gegen Punkte für uns selbst genutzt werden. Dieser kleine Modus ist zwar kein Muss, aber dennoch eine nette Nebenbeschäftigung und eine super Strategieeinheit neben dem eigentlichen Rollenspiel. Eine weitere wichtige Neuerung, die ihr im Auge behalten müsst, ist der Kampfequalizer. Denn mit diesem ist es möglich, euch Vorteile im Kampf zu verschaffen. Mit verschiedenen Schiebern und Reglern könnt ihr euren Angriff gegen bestimmte Monsterarten oder eure Verteidigung gegen bestimmte Statuseffekte stärken. Zudem könnt ihr bestimmen, welche Belohnungen ihr vermehrt nach einem Kampf erhalten wollt. Leider gerät der Kampfequalizer oft in Vergessenheit und ist meist nicht nötig, da der Schwierigkeitsgrad wie oben erwähnt nicht allzu anspruchsvoll ist. Die einzelnen Monsterarten wechseln auch derart schnell, dass sich das Gerät nur beim Einsatz gegen Bossgegner lohnt. Generell begegnen euch während des Spielverlaufs leider immer die gleichen Monstertypen, nur mit veränderten Elementen und somit anderen Farben.

 

Positiv:

Packende Geschichte rund um den kleinen König Evan und seinen Freunden
Gelungene märchenhafte Optik und stimmungsvoller Sound
Intelligente KI der Kampfgefährten, die selten in einem Kampf sterben
Fordernder und durchdachter Aufbau des Königreiches
Spannende Nebenmissionen wie dem Führen einer eigenen Armee als Chibi-Version
Unterschiedliche Gnuffis unterstützen Evan im Kampf

Negativ:

Etwas zu leichter Schwierigkeitsgrad bis Kapitel 6
Design der Monster ist wenig abwechslungsreich
Gnuffis lassen sich im Kampfgeschehen nicht immer im Blick behalten
[testimonial_slider arrows=”false”][testimonial image_url=”58908″ image_width=”180″ image_height=”180″ name=”Jasmin Paskuda, Redakteurin”]
“Ni No Kuni II ist eine gelungene Fortsetzung des Vorgängers und kann ebenfalls den Zauber einer Märchenerzählung wahren. Mit vielen Neuerungen wird einem auch abseits der Hauptgeschichte nicht langweilig, denn es erfordert viel Taktik und Geschick, das eigene Königreich zu leiten und seine Armee in den Kampf zu schicken. So erscheint auch jede noch so kleine Nebenquest als wichtig, was man von vielen anderen Rollenspielen nicht unbedingt behaupten kann. Auch technisch und optisch ist Ni No Kuni II auf einem sehr hohen Niveau, allerdings zeigt das Design der Monster kaum Abwechslungen. Auch der Schwierigkeitsgrad des Spiels dürfte vielen Rollenspielveteranen als zu leicht erscheinen, doch lässt man sich auf die Reise durch das märchenhafte Land ein, trübt dies den Spielfluss keinesfalls. Auch ohne die direkte Unterstützung des Studios Ghibli ist mit Ni No Kuni II ein Meisterwerk gelungen, das sich hinter keinem Rollenspiel zu verstecken hat.”

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Ni no Kuni II erhält den NAT-Games Award

Ab in die Sammlung?

Das Spiel kann ich Rollenspielfans jeden Alters nur ans Herz legen.

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