Close

Login

Close

Register

Close

Lost Password

Trending

Kholat – Test zum Horror in den russischen Bergen

Mit Kholat findet ein weiteres Horror Spiel seinen Weg vom PC auf die PS4. Die Story des Walking Simulators basiert auf realen Ereignissen und will euch mit düsterer Atmosphäre in die Welt von Kholat entführen. Ob es sich lohnt die Geschehnisse zu erforschen, verrate ich in meinem Expeditionsbericht.

 

Ein guter Start mit enttäuschendem Ende

Die Story von Kholat basiert, wie bereits erwähnt, auf realen Ereignissen. Vor 57 Jahren verschwanden neun Studenten im Ural Gebirge. Als Suchtrupps die Leichen der Studenten nach einiger Zeit gefunden hatten, waren diese auf seltsame Art und Weise gestorben. Eure Aufgabe im Spiel wird es sein, herauszufinden, was bei dem Dyatlov Pass Zwischenfall wirklich passiert ist. Zurück in der Gegenwart findet ihr euch in einem einsamen Bahnhof wieder. Da keine Menschenseele in Sicht ist, folgt ihr der Straße, die euch schon bald tiefer in einen Wald führt. Euer Trip endet jedoch abrupt und ihr stoßt auf kleines Zelt inmitten eines Schneesturms. Als ihr wieder aus dem Zelt herauskommt, seid ihr plötzlich in tiefster Nacht am Dyatlov Pass und das Geschehen nimmt seinen Lauf. Leider macht das Spiel schon im Bereich der Geschichte einige grobe Fehler. Für mich war jedoch am enttäuschendsten, die Inkonsequenz der Story selbst. Was als mysteriöse Suche nach etwas Übernatürlichem beginnt, endet in einer wirren unglaubwürdigen Verschwörungsgeschichte um geheime Experimente. Wirklich sehr schade.

Kholat_20160304131536

Der Anfang sieht schon mal vielversprechend aus.

 

Sooo Langsam

Was gibt es zum Gameplay eines Walking Simulators groß zu sagen. Eure Aktionsmöglichkeiten beschränken sich auf Laufen, sehr kurze Sprints und Notizen aufheben. Kleine Zelte dienen euch als Checkpoints, an denen automatisch gespeichert wird. Auf der Karte wird der nächste Point of Interest angezeigt, jedoch nicht eure eigene Position. Um abzuschätzen wo ihr seid, müsst ihr euch die Karte genau anschauen und versuchen markante Punkte auszumachen. Eine weitere Möglichkeit euren Standpunkt zu erfahren sind gelegentlich in der Gegend versteckte Koordinaten, häufig geschrieben auf Steinwänden. Habt ihr dann einen Wegpunkt angepeilt, macht ihr euch langsam auf den Weg. Und mit langsam meine ich auch exakt das. Es ist logisch, dass man im tiefen Schnee keinen Highspeed Sprint hinlegen kann, warum ihr aber generell so langsam unterwegs seid, ist mir unklar. Zudem das Spiel euch in manchen Situationen sogar absichtlich nochmals langsamer macht. Da Kholat ein Walking Simulator ist, gibt es keine großen Gefahren. Einzig der orangefarbene Nebel, der euch hin und wieder verfolgt, und seltsame Nebelwesen, die euch bei Kontakt töten, stehen euch im Weg. Die Umgebung selbst ist allerdings viel öfter für ein vorzeitiges Ableben verantwortlich. Das Spiel strotzt nämlich leider nur so vor sogenannten “Gotcha” Momenten. Als Beispiel ist es mir diverse Male passiert, dass während ich herumlief eines der Nebelwesen direkt vor meiner Nase spawnte und ich daher starb. Oder ihr versucht einen Weg entlang zu gehen und fallt in ein Loch, welches ihr unmöglich sehen und dadurch umgehen konntet. Das alles wäre noch gar nicht allzu schlimm, wenn es nicht so häufig passieren würde und ihr nicht jedes Mal etwa 30 bis 60 Minuten Gameplay verlieren würdet. Denn ihr könnt ja nur in den verstreuten Zelten speichern, die euch als Checkpoint dienen. Die Atmosphäre wird durch diese Momente wirklich kaputtgemacht und schon bald ist die größte Angst, dass ihr gleich wieder irgendwo das Zeitliche segnet und ein ganzes Stück wiederholen müsst.

Kholat_20160304132018

Die Atmosphäre hat ihre guten Momente, nur halten diese nie lange an.

 

Atmosphäre light

Die Welt und Atmosphäre am Dyatlov Pass ist wirklich gut umgesetzt. Das gilt allerdings meistens nur dann, wenn Schnee eure Sicht auf die Details trübt. Legt der Schnee mal eine Pause ein, wird deutlich, dass die Umgebung nicht sehr detailliert ist. Das einzige Highlight ist die Synchronisation des Sprechers. Dieser wurde vom Schauspieler Sean Bean vertont und macht einen wirklich überzeugenden Job. Darüber hinaus hört ihr meist nur das Heulen des Sturms oder seltsame Geräusche. Und auch die Musik ist zwar nicht unbedingt schlecht erreicht, aber bei Weitem nicht die Qualität von Jessica Curry’s Kompositionen für Dear Esther.

Kholat_20160304132552

Diese verstreuten Koordinaten sind die einzige Möglichkeit um eure Position punktgenau zu bestimmen.

 

Fazit:

Ich habe einen Soft Spot für Walking Sims wie Dear Esther oder Everybody’s gone to the Rapture. Beide Titel habe ich sehr genossen und für ihre hervorragende Atmosphäre gefeiert. Als Fan von Horror Games war ich daher sehr gespannt auf Kholat. Der Anfang war auch wirklich sehr vielversprechend. Doch all die nervigen Parts und die recht häufigen Crashes haben für mich die Stimmung sehr schnell gekillt. Jeder Schritt, den ich im Spiel weitergegangen bin, war nur deshalb ein Horror, weil die Story immer mehr ins Lächerliche abdriftete. Mit Story und Gameplay über Bord blieb nur noch die Atmosphäre und selbst die wurde immer wieder durch seltsam unpassende Momente gebrochen. Für mich ist Kholat daher trotz des interessanten Ansatzes eine herbe Enttäuschung.

0
0

    Hinterlasse einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht (erforderliche Felder sind markiert). *

    Thanks for submitting your comment!