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Blood Bowl 2 – Review zum Fantasy Football

Seit Jahren gehört die Blood Bowl Reihe zu den beliebtesten Tabletop Spielen in der Szene. Mit Blood Bowl 2 bringen die französischen Entwickler des Cyanide Studios einen Nachfolger zum PC Klassiker, welcher unter anderem damals für die Xbox 360, Nintendo DS und die PSP erschien. Jetzt erscheint Blood Bowl 2 für alle gängigen Plattformen (PC, Playstation 4 und Xbox One). Wir haben uns die Playstation 4 Fassung genauer angeschaut und verraten euch in unserer Review, ob das Spiel die hohen Erwartungen der Fans erfüllt.

 

Es wird blutig!

Der Superbowl, Millionen Menschen füllen das Stadion und wollen die Mannschaften spielen sehen. Diese stehen sich zähnefletschend auf dem Feld gegenüber. Doch anstatt zweier Menschenteams stehen andere Rassen auf dem Feld. Denn alles, was das Warhammeruniversum aufzubieten hat, fand sein Weg in die virtuelle Tabletop Umsetzung. Orks gegen Menschen und Zwerge und Elfen blockieren sich gegenseitig. Dabei gehen Orks und Zwerge mit ihrer Stärke brachial zu Werke und kennen keine Gnade. Elfen dagegen bewegen sich filigran über das Spielfeld und können den Football elegant über das Spielfeld passen. Jede Rasse hat im Spiel ihre individuellen Stärken und Schwächen, die im Spiel beachtet werden müssen. Doch anstatt nach den Regeln des realen Sports zu spielen, beruht das Regelwerk auf dem Tabletop Spiel aus der Games-Workshop-Schmiede. Nichtsdestotrotz haben beide Varianten dasselbe Ziel. Den Football in die gegnerische Endzone zu bringen. Im Vergleich mit dem Spiel aus der NFL Liga geht es in Blood Bowl 2 weniger zimperlich zu. Hier werden in schicken Animationen Knochen gebrochen, Sportler verletzt oder diese sterben sogar. Besondere und erfolgreiche Spielzüge werden in hübschen Zeitlupen dargestellt. Diese wird man jedoch nach der dritten Wiederholung wegklicken, da man immer dieselben Tritt- und Schlaganimationen zu sehen bekommt. Andere Sequenzen wie den des Platzsturms der Fans beispielsweise vermisst man hingegen. Solche Informationen werden lieblos in Texteinblendungen dargestellt. Ein Standard-Match dauert ca. 30 – 40 Minuten, was rund eine Stunde weniger ist als im Vorgänger. Jeder Spieler hat rundenbasiert pro Zug zwei Minuten Zeit um seinen Zug zu machen. Wenn die Zeit abgelaufen ist, bleiben eure Figuren dort stehen, bis der Gegner sein Zug vollendet hat und ihr wieder am Zug seid. Im Spiel stehen sich aus acht wählbaren Teams je elf Mannschaften mit unterschiedlichen Fähigkeiten gegenüber. Dies ist im Vergleich zum Vorgänger ein Rückschritt, da dort 20 Rassen zur Auswahl standen. Man kann davon ausgehen das in den nächsten Monaten anderen Rassen nach und nach als kostenpflichtige DLCs nachgereicht werden. Aktionen wie Pässe, riskante Laufwege oder Prügeleien werden wie in der Tabletop-Vorlage durch Würfeln entschieden. Bei erfolgreichem Würfeln gelingt die Aktion, beim vergeigten Zahlen kann der ausführende Sportler den Ball verlieren, sich verletzen oder gar K.O. gehen. Für erfolgreiche Aktionen wie bei einem Touchdown erhält der Sportler besondere Starspieler-Erfahrungspunkte, mit denen er Stufen aufsteigen und neue Fähigkeiten erlernen kann. Die meisten erlernbaren Fähigkeiten ermöglichen es, einen misslungenen Würfelwurf zu wiederholen. Somit verstärkt man seine Mannschaft im Karrieremodus stets von Spiel zu Spiel. Durch diese Verbesserungen züchtet man sich regelrecht wahre Monster heran. Ab und an erhalten die Sportler besondere Mutationen wie einen weiteren Arm. Mit diesem weiteren Arm sind dann die Chancen höher einen Wurf zu fangen. Dieser Arm lässt sich auch an der Figur auf dem Spielfeld erkennen. Für komplette Neulinge ist die Kampagne zu empfehlen. In dieser startet man mit den Reikland Reavers und führt sie von null an die Spitze der Liga. Dadurch, dass man in der Kampagne nur mit abgespeckten Regeln startet, bietet diese für Anfänger den optimalen Start um die komplexen Regeln des Spiels zu erlernen. Das Herzstück des Spiels ist der Ligamodus. In diesem kann man gegen menschliche Gegner online oder offline gegen die KI antreten. Das Besondere an diesem Modus ist, dass man seine Sportler verkaufen oder neue hinzukaufen, kann. Damit der Kader nicht randvoll mit Sportlern ist, altern diese recht schnell. Demnach altern die Spieler alle acht Spiele um ein Jahr. Nach 13 oder 14 Jahren ziehen diese sich dann in den Ruhestand zurück.

Die Spielermodelle sind sehr detailiert.

Die Spielermodelle sind sehr detailiert.

 

Voll auf die Omme

Im Vergleich mit dem direkten Vorgänger fällt einem die überarbeitete KI auf. Denn diese spielt nun deutlich effektiver. Auch sind nun die Werte der Spieler auf einer animierten Spielerkarte übersichtlich dargestellt. Dadurch sieht man sofort die Chancen einer Aktion anhand der Prozentzahlen die angezeigt werden. Eine echte Zumutung ist jedoch die Benutzeroberfläche. Denn relativ oft verdecken einige Elemente, je nach Zoomstufe, die Würfel wodurch man dann nervig nachjustieren muss. Auch das Auswählen des Spielers funktioniert erst nach mehrmaligem Tastendruck. Insgesamt ist die Steuerung mit dem Gamepad in vielen Momenten überladen und fummelig. An diesen Stellen merkt man das Blood Bowl 2 vorrangig für den PC entwickelt worden ist. Im restlichen Spiel befinden sich ebenfalls etliche Bugs, die den Spielfluss stören. Ab und an setzte sich die Kamera in der höchsten Zoomstufe fest und ließ sich nicht verändern oder es kam zu unschönen Ruckeleinlagen in den Nahaufnahmen. Ebenfalls wirkt das neu gestaltete Menü unübersichtlich. Es bietet zwar im Vergleich zum Vorgänger bessere Kontraste und Aufteilung, ist aber weiterhin eine wilde Kartenansammlung. So muss man um ein Spiel auszuwählen, immer mehrere Klicks machen. Mit einer besseren Aufteilung würde dies schneller vonstattengehen.

Die vollen Arenen vermitteln eine packende Atmosphäre.

Die vollen Arenen vermitteln eine packende Atmosphäre.

 

Touchdown

Für Blood Bowl 2 wurde eine komplett neue Grafik-Engine entwickelt, diese ermöglicht neue Animationen, Effekte und Sounds. Die Grafik des Spiels kann sich auch sehen lassen, denn diese ist sehr detailreich. So erkennt man einzelne Grashalme und andere Kleinigkeiten. Zudem nutzt sich das Spielfeld mit der Zeit auch ab. Wenn sich das Spiel zum Beispiel mehr auf die rechte Seite des Spielfeldes verlagert, nutzt sich das Spielfeld dort mehr ab. So wird es dort matschiger als auf der unbenutzten linken Seite. Auch die Zuschauer sind keine hässlichen Pappzuschauer, sondern eigens animierte 3D-Personen. Für die passende Spielatmosphäre sorgen die sarkastischen Moderatoren Jim und Bob. Beide sind in der englischen Vertonung sehr unterhaltsam, uns sorgen für einige Lacher.

Gerade zu Beginn fällt es schwer den Überblick zu bewahren.

Gerade zu Beginn fällt es schwer den Überblick zu bewahren.

 

Fazit:

Kein Superbowl. Blood Bowl 2 ist der gelungene Nachfolger, welchen die Fans erwartet haben. Ist der Teil besser als der erste Teil, diese Frage kann absolut mit Ja beantwortet werden. Denn mit dem Nachfolger wurde das Spielprinzip des Tabletop in ein zeitgemäßes Videospiel umgesetzt. Auch Spieler, die einen Fable für Rundenstrategie, Fantasy und Football haben, können mit Blood Bowl 2 etliche Stunden an Spaß finden. Nichtsdestotrotz hat das Spiel einige Schwachstellen wie zahlreiche Bugs, die den Spielfluss stören. Auch das man im Vergleich zum Vorgänger die Rassenzahl von 20 auf acht gesenkt hat und diese wahrscheinlich als DLCs nachliefern wird, trübt den Spielspaß.

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