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Yesterday Origins – Test zu Pendulo´s neustem Werk

Nachdem die Runaway-Trilogie abgeschlossen wurde, erschien 2012 mit Der Fall John: Yesterday ein neues Adventure von Pendulo, welches allerdings kaum Beachtung gefunden hatte. Nach vier weiteren Jahren bekommt dieser Titel einen zweiten Teil und mit Yesterday Origins möchte das Entwicklerteam Fans des Genres ein neues Abenteuer schenken. Doch wie gut ist das neue Spiel wirklich? Wir haben uns die PS4-Version genauer angesehen und verraten euch unsere Erlebnisse im Test.

 

Ewig Leben?

Um bei Yesterday Origins direkt einzusteigen, wäre es sinnvoll den ersten Teil “Der Fall John Yesterday” zu kennen. Denn die Geschichte setzt genau dort an, wo der erste Teil aufhörte. Das Spiel startet allerdings erst mal in der Vergangenheit, etwa 500 Jahre früher als jetzt. Angekettet in einer schäbigen Zelle sitzen wir nun, beschuldigt Sohn des Teufels zu sein. Es wird außerdem behauptet, wir können jede fremde Sprache verstehen und dass wir uns der Hexerei bekennen. Neben uns liegt ein armes Schwein, welches ebenfalls vom Teufel besessen zu sein scheint und nun auch auf Folter wartet. Doch bevor wir selbst an der Reihe sind, trinkt der Folterknecht erst mal ein Bier und wir können in Ruhe unseren Fluchtplan entwickeln. Doch dieser scheint nicht ganz so einfach zu werden, wie zuerst angenommen. Dank des mysteriösen Ordens Minoriten des heiligen Franziskus gelingt uns die Flucht aus dem Kerker. Ganz umsonst war diese Rettungsmission aber nicht, wenig später durchlaufen wir einen alchemistischen Verwandlungsprozess, welcher uns unsterblich macht. Zurück in der Zukunft sind wir gemeinsam mit unserer Lebensgefährtin Pauline in Paris unterwegs und handeln mit Altwaren. Sie ist ebenfalls unsterblich, allerdings mit einer weiteren Gabe. Während John nach jedem Tod alles vergisst, was er bis dahin erlebte, kann seine Freundin sich sehr wohl an alles erinnern. Dies stellt ihre Beziehung auf eine ganz schön große Probe, zumal John in seinen Träumen von lang zurückliegenden Erinnerungen immer wieder heimgesucht wird und diese nicht zuordnen kann. Genau um solche Probleme dreht sich das Abenteuer.

John erinnert sich immer mehr an seine Vergangenheit.

 

Wirre Geschichte mit alten Bekannten

In Rückblenden wird die Hintergrundgeschichte näher erläutert, was vor allem in der ersten Hälfte dem Spiel zugutekommt. Allerdings hat Yesterday Origins ein großes Problem mit der gewählten Erzählweise. Die Ereignisse wirken in vielen Momenten wild durcheinander gewürfelt, wodurch man sich beim Verstehen der Geschichte schwertun kann. Obendrein fehlt es an Figuren, die einem während der Spielzeit begleiten und die Handlung emotional voranbringen. Die Probleme häufen sich besonders zum Ende hin, was den Eindruck erwägt, dass die Entwickler langsam keine finanziellen Möglichkeiten mehr hatten, das Spiel und die damit verbundene Geschichte auf einem gleichen Level zu halten. Wer den ersten Teil gespielt hat, kann sich auf ein Wiedersehen einiger Charaktere freuen, die das Ruder aber grundsätzlich nicht rumreißen. Nach einem guten Start schwindet die Qualität und Spannung nach jeder Interaktion. Genre-Kenner werden in sechs bis acht Stunden mit der Geschichte durch sein.

Was ist vor 500 Jahren wirklich passiert und vor allem warum?

 

Adventure mit Gamepad

Unsere Testversion lief auf der PlayStation 4. Normalerweise spielen Genre-Fans Adventures eher am Computer mit Maus und Tastatur. Um allerdings ein größeres Interesse zu wecken, gibt es auch eine Konsolenversion. Da diese mit dem Controller gespielt wird, muss man sich auf einige Veränderungen in der Bedienung einstellen. Unser Tipp: Schaut euch das Tutorial an, dieses ist wirklich ordentlich und erklärt auf einfache Art und Weise die Steuerung. Im Laufe der Geschichte wird es möglich sein, zwischen John und Pauline zu wechseln. Besonders schön zu sehen ist die Einbindung der einzelnen Schauplätze. Überall wimmelt es nur an Hotspots, die zum Erkunden einladen. Diese Hotspots leuchten immer auf, wenn die Spielfigur in Reichweite steht. Um zwischen den einzelnen Punkten zu wechseln, muss die Richtungstaste gedrückt werden. Nach der Auswahl kann man den Hotspot von der Nähe aus betrachten, wodurch man neue Hinweise oder Objekte erhält. Auch sind die Gegenstände im Inventar kombinierbar, um so manches Rätsel zu lösen. Richtig blöde hingegen ist die Kombination selbst. Denn man kann nämlich nicht nachvollziehen, welches Objekt den Ausgang beim Zusammensetzen darstellt. Bsp.: Der Pfeil geht nicht mit der Armbrust, die Armbrust aber mit dem Pfeil. So etwas frustriert, besonders wenn man bereits länger an einer Stelle stehen blieb. Vom Aufbau sehen die Rätsel immer gleich aus: John muss sich einen Plan schmieden, um etwas Bestimmtes zu erreichen. An den jeweiligen Hotspots können die Objekte dann eingesetzt werden, um eine Interaktion auszulösen. Je nach Vorkenntnissen sind die Rätsel leicht bis schwer zu lösen. Generell ist die Konsolenumsetzung sehr gut gelungen, da die Steuerung auf einfache Art und Weise an das Gamepad angepasst wurde.

Die Spielwelt ist voller Hotspots und Details.

 

Weitere Schwächen von John und Paulines Abenteuer

Optisch zauberten die Pendulo Studios einiges Positives. Durchweg alle Schauplätze sind stimmungsvoll und detailliert inszeniert und voller Hotspots. Dazu gehören auch die Animationen, welche durchweg ansehnlich in die Welt integriert wurden. Für das Adventure-Genre setzt man mit Yesterday Origins zwar keine neuen Maßstäbe in Sachen Technik, die generelle Umsetzung konnte uns im Test aber überzeugen. Leider fehlt der deutschen Version allerdings eine entsprechende Vertonung. Nur deutsche Untertitel stehen zur Verfügung und diese sind oftmals sehr fragwürdig übersetzt. Davon mal ab ist die englische Tonspur qualitativ auch nicht sehr anspruchsvoll und bietet somit keinen Vorteil. Hier wäre so einiges mehr drin gewesen, da die Erzählung bei einem solchen Abenteuer mit das wichtigste Glied für die Stimmung ist. Auch das Speichersystem ist nicht zeitgemäß. Nur an bestimmten Stellen wird das Spiel automatisch gespeichert. Kommt man an einer Stelle mal nicht weiter und möchte das Spiel erst mal ausschalten, kann es durchaus passieren, dass man bestimmte Abschnitte nochmals machen muss, da der letzte Speicherpunkt länger zurückliegt. Eine Kapitelauswahl ist ebenfalls nicht vorhanden.

Positiv:

Eine spannende Geschichte mit einigen Twists...
Ungefähr sechs bis acht Stunden Spielzeit
Einige knackige Rätsel
Gute Gamepad-Steuerung
Generelle Darstellung ist sehr detailliert mit tollen Animationen

Negativ:

..., die aber schnell an Spannung verliert.
Kombinationen mit Objekten sind unnötig umständlich (Bsp.: Der Pfeil geht nicht mit der Armbrust, die Armbrust aber mit dem Pfeil)
Ziele werden nicht klar erkennbar gemacht
Keine deutsche Sprachausgabe
Kein freies Speichern möglich
[testimonial_slider][testimonial image_url=”58913″ image_width=”180″ image_height=”180″ name=”Tobias Liesenhoff, Chefredakteur”]
“Mit Yesterday Origins erschien endlich die Fortsetzung zu Der Fall John Yesterday. Doch richtig glücklich kann man als Fan des ersten Teils nicht werden. Auch wenn das Spiel anfangs einen guten Weg einschneiden möchte, verliert es im Laufe der Geschichte aber an Halt und sinkt immer mehr zu Boden. Dazu kommen die teilweise leeren Charaktere und ein Kombinationsgameplay, welches nicht bis zum Ende durchdacht wurde. Davon mal ab, dass das freie Speichern und die deutsche Sprachausgabe fehlen. Dem Spiel hätte etwas mehr Entwicklungszeit sicherlich gut getan, um die Geschichte auch auf gleichem Niveau zu Ende zu erzählen. Trotzdem bieten die sechs bis acht Stunden einige nette Rätsel. Dies reicht aber nicht, um gleichzeitig auch ein guter Genrevertreter zu sein.”
[/testimonial][/testimonial_slider]

Ab in die Sammlung?

Aufgrund der Vorgeschichte sollte man sich bewusst sein, dass es viele Verbindungen zum ersten Teil gibt, welche sich vor allem in der Geschichte widerspiegeln. Nur wer den ersten Teil bereits sein Eigen nennen kann, kann bei Yesterday Origins vorbeischauen. Generell gibt es im Genre aber durchaus bessere Alternativen.

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