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Xenoblade Chronicles 2 – Test zum Kracher am Jahresende 2017

Das Entwicklerstudio Monolith Soft ist bekannt für seine bahnbrechenden Umgebungen, weshalb selbst Open World Szenerien wie The Legend of Zelda: Breath of the Wild die Hilfe des Entwicklerstudios bekamen. Auch in Xenoblade Chronicles 2 gibt es abermals eine bahnbrechende Welt zu entdecken, die gespickt ist mit Monstern, Nebenquests, sammelbaren Items und vielen anderen Dingen, die mehr als einen Blick wert sind. Was wir abseits der prall gefüllten Welt entdecken konnten und wie sehr uns der Rest des Spiels in seinen Bann gezogen hat, das könnt ihr im folgenden Test nachlesen.

 

Auf dem Weg nach Elysium

Der Held des Spiels ist Bergungstaucher Rex. Dieser lebt auf einem sehr alten Titanen, einem der vielen Wesen, auf welchen die Menschheit ihre Städte errichtet haben und Zuflucht suchen. Denn die Welt besteht nicht aus einzelnen Kontinenten auf einem Meer, sondern aus Titanen, die auf einer Art Wolkenmeer schwimmen. Mit der Zeit sterben die Titanen allerdings und so wird die Menschheit immer mehr ausgemerzt, da der Raum zum Leben fehlt. Eines der vielen Mysterien in dieser Welt bildet ein riesiger Baum, der aus dem Wolkenmeer hinausragt. Auf der Krone des Baumes soll Elysium liegen, das einem Paradies nahekommen soll. Eines Tages kreuzt ein mysteriöses Mädchen namens Pyra den Weg von Rex und rettet ihm das Leben. Im Gegenzug soll er Pyra nach Elysium bringen. Und dies ist die Hauptgeschichte des Spiels, denn bis zum Ende hin versuchen wir, an die Spitze des Weltenbaums zu gelangen. Auf dem Weg dorthin begegnen uns viele Charaktere, von denen einige mehr und andere weniger wichtig sind. Somit begleiten uns bis zum Ende hin unterschiedliche Personen, deren Schicksale sich mit unserem verflechten und die uns immer mehr ans Herz wachsen, da sie sich alle in ihrer Persönlichkeit entwickeln. Dabei gibt es unter anderem die typischen japanischen Stereotype, die zum Anime-Look der Charaktere passen. So begleitet uns ein vollbusiges Mädchen, das allerdings einen eher konservativen Eindruck macht. Ein weiteres Mitglied unserer Truppe ist ein kleines Wesen, das auf Maids abfährt und einen ganzen Kleiderschrank voller Bedienstetenröcke besitzt. Ebenfalls in unserer Gruppe beherbergen wir eine mysteriöse Katzenfrau, die mit ihrer eher kühlen Art manchmal in peinliche Situationen gerät. Eine Art Beziehungssystem gibt es zwischen den einzelnen Charakteren zwar nicht, dies ist aber auch nicht nötig. Die Hälfte des Spiels seid ihr damit beschäftigt, euch animierte Szenen der Charaktere anzusehen. Oft sind actiongeladene Kämpfe dabei, manches Mal müsst ihr euch aber auch belanglose Dialoge über euch ergehen lassen. Dabei fühlt man sich oft an einen Anime erinnert, denn die Dialoge sind oft auch Komik ausgelegt, die durch Comic-Geräusche und übertriebene Gestik unterstützt wird. Andererseits wird oft ein ernster Ton in den Dialogen angeschlagen, wenn es um die traurigen Schicksale von Charakteren und deren Welten geht. Doch oft wirkt die Gestik eher skurril und die Synchronisation ist leider oft asynchron.

Die Welt in Xenoblade Chronicles 2 sieht trotz unperfekter Grafik einfach traumhaft aus.

 

Jedem Meister seine Klinge

In der Welt von Xenoblade Chronicles 2 gibt es zwei Arten von Kämpfern: Die Meister und die Klingen, die aus Kernkristallen geboren werden und sich an den Meister bis zu seinem Tode binden, der sie erweckt. Auch unsere Gefährtin Pyra ist eine Klinge, die uns in Kämpfen gegen Monster und unsere Feinde unterstützt. Alle Klingen sind in drei unterschiedliche Arten unterteilt: Angreifer, Heiler und Verteidiger. Zusätzlich hat jede Klinge ein bestimmtes Element wie Dunkelheit oder Wasser, das gegen ein anderes Element sehr effektiv ist. Während des Spieles erhalten wir immer mehr Kernkristalle mit unterschiedlicher Seltenheit, aus denen wir verschieden starke Klingen erhalten. Leider sehen die gewöhnlichen Klingen allesamt gleich aus, lediglich seltene Klingen haben ein sehr ausgefallenes Design. Um den Überfluss an Klingen sinnvoll nutzen zu können, können im späteren Spielverlauf Söldneraufträge abgearbeitet werden, die nach einer bestimmten verstrichenen Zeit erfüllt werden. Denn nur drei Klingen können abwechselnd in einem Kampf verwendet werden. Die Klingen können verbessert werden, indem ihr die Waffen mit Hilfskristallen verbessert, sie mit Items ausstattet oder die Fähigkeiten aus den Harmonieringen verbessert. Bestimmte Fähigkeiten lassen sich nicht wie bei den Meistern mit gesammelten Erfahrungspunkten freischalten, sondern werden erst aktiv, wenn ihr bestimmte Anforderungen erfüllt. Diese können sehr unterschiedlich aussehen und sind sehr abwechslungsreich, so müsst ihr für manche Fähigkeiten mit einer bestimmten Anzahl an Einwohnern in der Welt reden, für andere Fähigkeiten müsst ihr eine Attacke x-mal eingesetzt haben. So baut ihr mit der Zeit eure Klinge aus und seid gewappnet für all die Kämpfe, die euch in der Welt von Xenoblade Chronicles 2 begegnen.

Trotz der vielen Zahlen sind die Kämpfe ganz übersichtlich.

 

Wann endet dieser Kampf?

Die Monster, die durch die beeindruckende Welt von Xenoblade Chronicles 2 streifen, sind in verschiedene Level unterteilt. Je mehr sich der Level des Monsters von eurem unterscheidet, desto eher endet ihr als Wurmfutter unter der Erde. Sterbt ihr, startet ihr wieder vom letzten Schnellreisepunkt aus. Das wird euch im Verlaufe des Spiels sehr häufig passieren, denn selbst in Anfängergebieten laufen überdimensional große Gegner durch die Gegend, die ein Level weit über 70 besitzen. Jeder Gegnertyp ist wirklich eindrucksvoll gestaltet, besonders die starken Gegner, die man schon kilometerweit erblicken kann, lassen einen dem Atem stocken. Ein riesiger Dinosaurier, ein überdimensional großer Affe, die Welt ist mit einer großen Anzahl an unterschiedlich designten Gegnern ausgestattet. Der Kampf gegen diese Gegner gestaltet sich dafür allerdings nicht so abwechslungsreich wie die Optik dieser. Denn im Prinzip müsst ihr im Kampf keinen Finger krumm machen, da der Kampf durch Autoattacken automatisch abläuft. Ab und an müsst ihr ein paar Knöpfe im richtigen Moment drücken, damit Spezialattacken ausgelöst werden und Klingen gewechselt werden können. Doch wirklich actiongeladen sind solche Kämpfe nicht wirklich, da ihr monoton den gleichen Ablauf in jedem Kampf abfahrt. Lediglich bei Bosskämpfen oder Kämpfen mit unterschiedlichen Gegnertypen solltet ihr euch gut überlegen, auf welchen Gegner ihr euch fokussiert und zuerst ausschaltet. Die Taktik steckt allerdings viel mehr in dem Ausrüsten der richtigen Items und der Klingen mit den passenden Elementen. Der Ausgang eines Kampfes ist ansonsten meist vorherbestimmt. Richtig ärgerlich wird ein Kampf aber erst dann, wenn mehrere Gegner unvorhergesehen am Kampfgeschehen teilnehmen. Denn fast jeder Gegnertyp greift euch an, sobald ihr euch in seinem Radius befindet, der oft sehr viele Meter weit ist. Da ihr die Ausrichtung des Kampfes selten steuern könnt und so den Gegner über die weite Prärie drescht, können weitere Gegner, die zufällig in der Umgebung sind, dem Kampf beiwohnen. Manche Gegnertypen laufen sogar zu ihren Kollegen und holen sie dazu, andere stoßen ein Heulen aus, um weitere Rudelmitglieder anzulocken. Das kann besonders ärgerlich sein, wenn ihr einen starken Gegner vermöbeln wollt und nach 15 Minuten – kurz vor dem Tod des starken Gegners – neue Monster dazu holt, die euch binnen Sekunden töten. Fliehen ist auch keine Option, denn selbst wenn ihr den Kampf abbrecht und vor dem Gegner davon lauft, kann dieser euch noch nach gefühlten Kilometern in der Entfernung treffen. Das eine oder andere Mal wäre mein Controller fast im Fernseher gelandet, denn dies führt oft zu großen Frustmomenten. Doch umso begehrenswerter wird dadurch ein Sieg über einen starken Gegner, der meist auch passenden Loot als Belohnung fallen lässt.

Bereits am Anfang begegnen uns immens starke Gegner, vor denen wir uns zunächst verstecken müssen.

 

Die Crème de la Crème

Das größte Schmuckstück des Spiels bildet die große offene Welt. An jeder Ecke sieht man den Einfallsreichtum der Entwickler, da die Welt an Details nur so übersprudelt. Die Flora und Fauna ist kein lebloser Haufen, sondern liebevoll gestaltet. Die Welt wirkt zudem durch die schwebenden Titanen sehr lebendig. Am Rand der Welt sieht man einzelne Körperteile vom Titanen, am vordersten Zipfel einer jeder Welt kann sogar der Kopf des Titanen erkannt werden, der durch das Wolkenmeer schwebt. Um die Dynamik der Welt zu verstärken, ändert sich ab und an der Pegel des Wolkenmeeres, sodass man an neue Orte der Welt gelangen kann. Die Grafik befindet sich allerdings eher auf dem Niveau der älteren Konsolengeneration. Besonders im Handheld-Modus der Switch oder in Kämpfen sackt die Grafik so dermaßen ab, dass die besonderen Effekte nur noch als Pixelhaufen dargestellt werden können. Doch untermalt wird das Erkunden der Welt durch unterschiedliche Musikstücke. Neben einem gesangsvollen Männerchor erwartet euch harte Rockmusik oder malerische Entspannungsmusik. Je nach Umgebung findet sich ein passender Track. Um in der bombastisch großen Welt zurechtzukommen, darf eine Schnellreisefunktion natürlich nicht fehlen. Die Punkte sind über die Weltkarte super verteilt, sodass alle Orte relativ schnell erreicht werden können. Eigentlich. Denn obwohl euch ein Kompass die Richtung und Entfernung zum nächsten Ort in der Hauptmission angibt und eine kleine Minikarte als Orientierung dient, findet ihr oft nicht den nächsten Punkt, zu dem ihr gelangen müsst. Oft müsst ihr verworrene Wege erkunden, die nicht in der Richtung eures Zieles liegen. So seid ihr in jeder Welt mindestens einmal an dem Punkt angelangt, an dem ihr verzweifelt versucht, eine Klippe zu überwinden oder eine Erhöhung zu umgehen. Doch habt ihr erst einmal den Weg in die nächste Stadt geschafft, werdet ihr mit einer lebendigen Einwohnerschaft begrüßt. Die Städte können sich sogar minimal weiterentwickeln, so habt ihr mehr Auswahl in den Läden zu günstigen Preisen. Verbessern könnt ihr eine Stadt, indem ihr mit den Bewohnern redet oder Nebenquests aus der Stadt erledigt. Allerdings ist die Auswahl an Läden viel größer als nötig. Denn ihr könnt lediglich ein Item auf einmal einsetzen, das euch für eine bestimmte Zeit einen Bonus verleiht. Ihr habt Musikinstrumente, Lebensmittel, Kunstwerke und vieles mehr zur Auswahl, die euch temporär unterschiedliche Boni verleihen. Doch eigentlich kommt ihr nicht einmal mit dem Einsetzen der Items, die ihr während der Quests findet, hinterher, sodass die Läden oft links liegen gelassen werden.

 

Positiv:

Beeindruckende und große Welten, die vollgepackt mit liebevollen Details sind
Abwechslungsreiche Gegnertypen
Eine packende Story mit massigem Umfang
Viele Möglichkeiten im Einsatz der Klingen durch die unterschiedlichen Elemente
Dynamische Spielewelt durch änderbare Wolkenpegel und belebte Städte
Gut gesetzte Schnellreisepunkte

Negativ:

Grafik-Downgrade im Handheld-Modus oder in Kämpfen
Kompass und Minikarte nicht sehr hilfreich bei verworrenen Wegen
Normale Klingen weisen alle das gleiche Design auf
Kämpfe werden oft nicht durch Taktik gewonnen, sondern durch monotones Knöpfedrücken
[testimonial_slider arrows=”false”][testimonial image_url=”58908″ image_width=”180″ image_height=”180″ name=”Jasmin Paskuda, Redakteurin”]
“Trotz so mancher Schwäche ist Xenoblade Chronicles 2 zu einem der Top-Titel der Nintendo Switch geworden. Mit einer immensen Spielzeit wird euch so einiges geboten: Eine mitreißende Story, bombastische Welten, viele Nebenbeschäftigungen und so vieles mehr. Leider wird Xenoblade Chronicles 2 bei so manchen Top 10 der besten Rollenspiele im Jahr 2017 vergessen, da das Spiel so spät erschienen ist. Doch für mich liegt der Titel sehr hoch im Ranking und wird mich auch noch viele weitere Stunden auf der Nintendo Switch beschäftigen. Doch, was bleiben wird, sind die vielen Frustmomente, die man während des Spielens erlebt. Oft töten einen Monster aus weiter Entfernung oder stoßen in spannenden Kämpfen unerwartet dazu. Somit ist Xenoblade Chronicles 2 nur etwas für Rollenspielliebhaber, die eine Engelsgeduld besitzen.”

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Auf nach Elysium?

Der Weg nach Elysium ist zwar zäh und beschwerlich, aber sollte von jedem Anime-Rollenspiel-Liebhaber bestritten werden.

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