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Valhalla Hills – Test zum Siedler-Pendant

Ist dieses Spiel eine wirkliche Konkurrenz zu Die Siedler? Als verstoßener nordischer Gott müsst ihr eurem Göttervater Thor beweisen, dass ihr es wieder würdig seid, in den Valhalla aufgenommen zu werden. Vorher müsst ihr allerdings ein neues imposantes Volk der Wikinger aufbauen. Ob Thor euch eines Tages wieder gutgesinnt ist und vor Stolz platzt oder ob ihr erst gar nicht versuchen solltet, seine Gunst zurückzuerobern, erfahrt ihr in diesem Test.

 

Alles auf Anfang!

In Valhalla Hills startet ihr rundenweise auf einer zufällig generierten Map. Auf dieser habt ihr das Ziel, eure Anhänger auf den Gipfel zu führen und Ehre zu sammeln, entweder durch Bauen, Kämpfen und Opfern. Auf jeder Map erwartet euch oben ein Portal, das euch auf die nächste Insel bringt und ihr erneut eure Siedlung erbauen müsst. Da das Spielprinzip ähnlich wie bei den Siedlern ist, fängt man am besten an, Rohstoffquellen zu erbauen. Ihr benötigt für das Bauen jeglicher Häuser Holz und Steine, weswegen es sich empfiehlt, zunächst einen Holzfäller und einen Steinmetz zu bauen. Sind die Gebäude fertig erstellt, wird ein zufälliger Wikinger dem Job zugewiesen. Natürlich dürfen die passenden Waffen nicht fehlen. Deshalb müsst ihr unbedingt zu Beginn eine Werkstatt erbauen, die euch mit Hämmern und Äxten versorgt. Natürlich haben die Wikinger auf ihre Bedürfnisse: Haben sie nichts zu essen oder fehlt ihnen der Platz zum Schlafen, gehen sie nicht ihrer Arbeit nach. Da heißt es: Eine Nahrungsquelle wie ein Fischer und Wohnhäuser müssen her! Und ehe man sich versieht, baut ihr ein verzweigtes Netzwerk einer ganzen Stadt auf, das ihr mit Pfaden verbinden könnt. Soweit zur Theorie. Erklärt wird euch allerdings nichts im Spiel: Allein die Grundlagen werden euch als teilweise nicht so verständlich als Textform eingetrichtert, den Rest müsst ihr euch selber erarbeiten. So habe ich bis zum Ende des Spieles nicht verstanden, wie eine Opferstätte funktioniert, da die Erklärungen echt schwammig sind und es Einsteigern schwer machen, sich in das Spiel zu finden.

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Der ewig wiederkehrende Anfang….

 

Auf in den Kampf!

Im Gegensatz zu den Siedlern gibt es in diesem Spiel eine Besonderheit: Um die Portale zu erobern und in die nächste Welt zu gelangen, müsst ihr euch entscheiden, ob ihr das Portal im Kampf erobern wollt oder den Portalstein mit Opfergaben besänftigen wollt. Da Letzteres aufgrund mangelndem Verständnisses wegfiel, war für mich die einzige Strategie: Kämpfen! Ich bildete fleißig Krieger aus und rüstete sie mit Waffen jeglicher Art aus, um in die Nähe des Portalsteins zu gelangen und die lauernden Wächter dort zu bekämpfen. Natürlich kann ich meine Krieger auch mit Malzbier verstärken. Sind die Gegner einmal besiegt, gelangt ihr zur nächsten Insel und startet bei Null. Der einzige Unterschied: Ihr schaltet weitere Gebäude wie das große Lager frei und auch die Gegner werden mit der Anzahl der Inseln immer stärker. Allerdings ist dieses ewig gleiche Spielprinzip etwas… lahm. Ihr müsst jedes Mal erneut eure gesamte Zivilisation aufbauen, um diese auf der nächsten Insel wieder zu verlieren. Ihr habt allerdings keine Ahnung, auf welchem Stand der Dinge ihr euch befindet. Ihr merkt zwar, dass die Gegner immer stärker werden und ihr eine größere Auswahl von allem und jedem habt, habt aber keine Übersicht über Missionsziele oder Sonstiges. Hinzu kommt das ewig gleiche Spielprinzip, bei dem ihr die Struktur des Dorfes immer wieder gleich aufbaut und dabei zusehen könnt, wie eure Krieger am Ende den Gegnern den Garaus machen. Auf Dauer fehlt hier einfach die Abwechslung im Spiel, zumal eine packende Story oder Zwischendialoge gänzlich fehlen. Hier hat Funatics einiges an Potenzial verschenkt!

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Fiese Eisgegner erwarten euch an den Portalen

 

Olaf, der knuddelige Fischer

Einen weiteren Unterschied zu den Siedlern macht das auf nordisch getrimmte Spielprinzip. Eure Gefolgsleute sind Wikinger, was ihr euch im Verlaufe des Spieles nicht aussuchen könnt. Dementsprechend laufen eure kleinen Helfer mit Helmen rum, die mit Hörnern geschmückt sind. Ihr könnt eure Leute sogar einzeln benennen, wenn ihr wollt. Diese haben allerdings von Geburt an einen nordischen Namen zugeordnet bekommen, was besser zur Spieleatmosphäre passt. Einzig und allein für eine Trophäe hieß meine Bäckerin plötzlich Hannelore. Nervig an dem Spiel ist, dass ihr eure Dorfbewohner nicht steuern könnt. Ihr habt keinerlei Einfluss darauf, wo welche Ware hingeschickt werden soll oder welche Routen eure Krieger am besten bereisen. Zoomt ihr einmal genauer auf einen Helfer, fällt einem die knuddelige Optik der Gefolgschaft auf. Der Rest der Welt sieht allerdings gruselig aus: Die Texturen wirken wie ein verpixelter Matschhaufen und Büsche sind auf der Insel verteilte Fächer, die merkwürdig dreinschauen. Die Textur des Grases ist fleckig, beim Rauszoomen sind eure Männchen doch nicht so süß und von dem wie ein Brei wirkendem Wasser möchte ich erst gar nicht anfangen. Hier hätte man viel mehr Details in die Grafik stecken müssen, damit man wenigstens einen Anreiz hat, das ewig währende Spielprinzip erneut durchzuspielen. Die Musik gefällt mir allerdings gut: Während des Bauens begleitet euch eine ruhige Musik, die euch keinesfalls stört. Was mir allerdings fehlt, sind signifikante Signaltöne bei bestimmten Ereignissen. Ihr könnt filtern, ob und was euch oben rechts als wichtiges Ereignis angezeigt werden soll, jedoch keinen Ton auswählen. Das hab ich bei vielen Aktionen schmerzlich vermisst. Was ihr allerdings verändern könnt, ist die Spielgeschwindigkeit: Diese könnt ihr in drei Stufen variieren, um euch den optimalen Spielfluss für eure Spielweise auszusuchen.

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Die knuddelige Wikinger-Optik tröstet nicht über den Rest der Insel hinweg

 

Fazit:

Ich denke, der Vergleich mit Die Siedler ist hier der gelungenste, da das Spiel sich meiner Meinung nach sehr stark am Aufbauspiel orientiert. Allerdings muss bei Valhalla Hills in dieser Hinsicht noch einiges nachgelegt werden: Es fehlt an einer packenden Story, an einer netteren Grafik, an einem anschaulicheren Tutorial und so weiter und so fort. Allerdings sollte man das Spiel keinesfalls in den Boden stampfen und komplett in die Ecke verbannen: Für eine Runde zwischendurch bietet sich Valhalla Hills bestens an, um die Zeit zu überbrücken. Das Konzept der Wikinger geht hier bestens auf und so fühlt ihr euch als überlegener Gott, der sein kleines Volk durch einfache Interaktionen dirigieren kann. Bei einem möglichen Nachfolger des Spiels gäbe es zwar noch Einiges zu tun, allerdings kann man sich mit diesem Spiel als leidenschaftlicher Erbauer zufriedengeben!

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