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Tropico 6 – Test zum diktatorisch guten Aufbausimulator

Tropico 6 im Überblick

Online Multiplayer

Couch-Koop / Splitscreen

Mikrotransaktionen

Lootboxen

Onlinezwang

Kostenpflichtiger Seasonpass für DLC´s

Tropico 6 (PC)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 12 Jahren

*Werbung: Die Amazon-Links sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn du auf so einen Affiliate-Link klickst und über diesen Link einkaufst, bekommt die Redaktion von dem betreffenden Online-Shop oder Anbieter eine Provision. Für dich verändert sich der Preis nicht.

Releasedatum: 29. März 2019

Genre: Aufbau-Simulation

USK: ab 12 Jahren freigegeben

Publisher: Kalypso Media

Plattformen: PlayStation 4, Xbox One, Microsoft Windows, Mac OS, Linux, SteamOS

Am 29. März 2019 war es endlich soweit, nach knappen 5 Jahren erscheint mit Tropico 6 ein lang erwarteter Nachfolger der beliebten Diktatoren-Reihe. Entwickelt wurde Tropico diesmal vom deutschen Team von Limbic Entertainment aus Hessen. Ob der klassische Humor der Reihe beibehalten wurde und wie sich das neue Insel-System ins Spiel integriert, erfahrt ihr im folgenden Test.

 

Daily Business

In Tropico 6 seid ihr ein Diktator einer anfangs noch kleinen Inselrepublik. Das Hauptziel ist, wie zu bereits in den Vorgängern, die Wiederwahl zum Präsidenten zu schaffen. Um dies zu schaffen müsst ihr Wahlreden schwingen, Bedürfnisse stillen oder einfach die Wahl manipulieren. Im Grunde ist Tropico aber erst einmal eine Aufbausimulation, welches aber um ein geschickt integriertes Politiksystem erweitertet wird. Wo es in anderen Genrevertretern reicht Gebäude zu bauen, welche Bedürfnisse wie Sicherheit, Spaß oder Glaube befriedigen, müsst ihr in Tropico unterschiedliche Fraktionen von euch überzeugen. Hierfür könnt ihr Gebäude errichten, Aufträge erledigen oder auch einfach mal den Fraktionsführer eurer vermeintlichen Opposition in den Knast stecken. Was sich recht trocken anhört, wird durch den Tropico-typischen schwarzen Humor aufgelockert. Denn alle eure politischen Aktionen sind gespickt mit lockeren Texten. Auch die Gesetze, die ihr erlassen könnt, sind nicht immer alle so ernst gemeint, sei es die Pflicht zur Siesta oder das Verbot zur Verhütung. Bei all dem Politischen gibt es natürlich immer wieder Bewohner, denen eure Linie nicht passt und es kommt zu Aufständen von Rebellen. Diese gilt es dann zu bekämpfen oder durch eine harte Militärdoktrin erst gar nicht aufflammen zu lassen. Ihr habt die Wahl, ob ihr lieber ein volksnaher oder ein alleinherrschender Diktator werden wollt. Neben Ideologie könnt ihr euch auch erstmals einen eigenen Präsidenten erstellen. Geschlecht, Aussehen oder Charaktereigenschaften lassen sich verändern und anpassen. Grüne oder pinke Haare sind dabei genauso möglich, wie ein Präsident im Piratenkostüm oder im Hawaiihemd. Workaholic oder 3D-Wunderkind sind Merkmale, die ihr euch selbst geben könnt. So steigert das Merkmal Workaholic die Effektivität aller Gebäude um 1%, senkt aber die Arbeitszufriedenheit um 2. Aber was wäre ein individualisierbarer El Presidente ohne einen passenden Palast. Dieser lässt sich nun auch anpassen und euren Wünschen nach Bauen. Einen Steingarten, ein Aquarium auf dem Dach und das Ganze umzäunen wir mit einem schicken Stacheldraht. Aber keine Angst, euer Präsident und Palast lassen sich jeder Zeit wieder ändern, denn im Laufe des Spiels schaltet ihr auch neue Möglichkeiten frei.

Warum nicht mal als pyromanischer pinker Power Ranger?

 

Luxusvilla oder Wellblechhütte? Hm….

Eure Inselbewohner haben allerhand Bedürfnisse, die es zu befriedigen gilt. So kann es schnell passieren, dass ihr auf Grund von Nebenaufgaben und Bedürfnissen eine kleine Stadt habt, die hauptsächlich aus Tavernen besteht. Vor allem im Sandboxmodus kam es in den ersten Spielstunden vermehrt zu der Nebenaufgabe der Rebellen, dass diese Tavernen wünschen. Aber zu erst wollen eure Bewohner natürlich ein Zujause. Jede Bevölkerungsschicht wünscht ihre eigene Behausung, so gibt es Baracken für Arme, Landhäuser für die Mittelschicht oder Luxusvillen für reiche Insulaner. Sollten eure Wohngebäude nicht ausreichen, bauen sich die Menschen einfach Wellblechhütten, wo sie gerade Lust haben. Jeder Pendler kennt es, jeden Morgen und jeden Abend fährt man zur Arbeit und man überlegt sich, wie viel schöner es doch wäre direkt neben der Arbeit zu wohnen. Genau das machen eure Bewohner liebend gern. Als gutherziger Diktator baut ihr allen eine passende Wohnung, niemand muss bei euch auf der Straße wohnen und am Ende machen es doch viele. Trotz guter Straßenanbindung und neuem Bussystem bauen sich die Menschen lieber Hütten in der Nähe der Firma, anstatt in ein leerstehendes Gebäude einzuziehen. Das ein oder andere Mal hat uns dieser Aspekt echt gestört, aber wenn euch die Hütte im Weg steht, reißt ihr sie einfach nieder. Als El Presidente könnt ihr tun und lassen, was ihr wollt. Das eben erwähnte neue Bussystem verliert somit direkt seine Besonderheit. Denn trotz vermeintlich funktionierendem Streckenplan nutzen zu wenige das Angebot, da wird lieber in eine Hütte gezogen. Zu Beginn einer jeden Runde stehen euch nur eine begrenzte Anzahl an Gebäuden zur Verfügung. Weitere Gebäude werden erst mit Fortschreiten der Zeitalter verfügbar, müssen dann aber noch als Blaupause gekauft werden, um anschließend das Gebäude bauen zu können, was erneut Geld kostet. Andere Möglichkeiten an Blaupausen zu kommen sind Belohnungen aus Nebenaufgaben, oder mit Hilfe der neuen Piraten. Piraten sind Verbündete, die ihr auf Raubzüge und Entdeckungsmissionen schicken könnt. Dort sammeln sie verschiedene Rohstoffe, neue Bewohner oder Schätze, wie Blaupausen. Ein weiteres spannendes Feature ist der Raub von Wahrzeichen. Wer wollte nicht schon immer auf seiner karibischen Insel das Brandenburger Tor oder die Cheops-Pyramide? Jetzt habt ihr dank der Piraten die Chance dazu. Wie im wahren Leben gibt es nicht nur auf den Meeren Piraterie, sondern auch im Cyberspace. Hier könnt ihr auch eure Piraten einsetzen, um den Exportmarkt zu manipulieren oder Fantasiebewertungen zu generieren, damit mehr Touristen euer Archipel besuchen. Tropico 6 bietet einige neue Features wie die Charakteranpassung oder die Möglichkeit Bus- und U-Bahnlinien zu erstellen. Das Mapdesign ist aber eine der wichtigsten und größten Änderungen. Konnte man früher seine Macht nur auf einer Insel ausbreiten und festigen, stehen nun Inselgruppen zur Verfügung, die regiert werden wollen. Verbinden lassen sich die Inseln zum Beispiel mit Brücken oder einer Seilbahnen, welche direkt Einnahmen generieren können. Um neue Gebiete zu erschließen, gibt es noch ein weiteres Straßenmanagementfeature, die Tunnel. Früher waren hohe Berge und Gebirge eine natürliche Grenze, heute hauen wir einfach einen Tunnel in den Fels. Neben den Piraten wurde noch ein weiterer Verbündeter, wenn man ihn so nennen will, eingeführt. Der Broker. Hier könnt ihr für Geld Gebäude freischalten, Wahlen vorziehen oder andere Nationen sabotieren, um nur einige Möglichkeiten zu nennen. Die Angebote sind dabei aber zeitlich begrenzt und ändern sich regelmäßig.

Aller Anfang ist schwer!

 

Knifflige Missionen

Egal ob im Sandbox oder in den Missionen untermalt Tropico 6 den Ablauf mit einem karibischen Soundtrack, der euch Anfangs noch Spaß macht und mitreißt. Nach einigen Spielstunden empfanden wir das Trompeten und Gitarren Gedudel als recht nervig und haben die Musik lieber etwas runter gedreht. Denn häufig kam es vor, dass eine Runde Tropico in einer den Tag ausfüllenden Session endete. Nicht selten dauerte ein Kapitel der Story einige Stunden und am Ende mussten wir die Mission doch neustarten. Als kleines Beispiel: Ihr baut eure Stadt auf, erfüllt die Aufträge und sorgt dafür, dass es allen Bewohnern gut geht. Plötzlich erscheint die Aufgabe „Reiße alle religiösen Gebäude und Luxuswohnungen ein“. Natürlich kam dieser Auftrag kurz vor der anstehenden Wahl, sodass alle Gläubigen und Kapitalisten einem aufs Dach steigen und die Wahl zum Scheitern verurteilt ist. Also heißt es: Mission neu starten. Dieses Mal planen wir unsere Stadt etwas anders. Wir reißen am Ende wieder alle Gebäude ein, haben aber vorgeplant und unsere Stimmen erhalten wir trotzdem. Eine Meldung über einen knappen, aber befriedigenden Wahlsieg erscheint. Solltet ihr dann lieber der Sandbox-Freund sein und wollt eure Stadt ins gefühlt Unermessliche bauen, könnt ihr dies auf aktuell 30 Karten. Mögliche Siegbedingungen lassen sich dabei genauso definieren wie Anfangskapital und Bewohneranzahl. Habt ihr genügend Erfahrung sammeln können, ist der Multiplayer eine weitere Option. Hier könnt ihr genretypisch euer Können mit dem von Freunden vergleichen. Wen interessiert es nicht, wer der bessere El Presidente ist.

Verschiedene Kartengrößen und Parameter lassen sich einstellen.

 

Unser Leben als El Presidente

Selten kamen wir unter drei oder vier Stunden von Tropico 6 wieder weg. Es fesselte uns regelrecht, mit seinem schwarzen Humor und den vielen Optionen seine Insulaner zu drangsalieren. Eine Runde unterstützen wir nur die Militaristen und zwangen allen unseren Willen auf. In der nächsten Runde versuchten wir alle glücklich zu machen und möglichst viele Stimmen von allen Seiten zu bekommen. Die Vielfalt der Herangehensweise macht jede Runde anders. Unserer Meinung nach ist der Sandboxmodus auch das eigentliche Herzstück von Tropico 6. Denn wie in jedem anderen Genrevertreter waren wir immer wieder traurig, unsere Stadt wieder zurück zu lassen, um eine neue Republik auferstehen zu lassen. Unter anderem, weil in den einzelnen Missionen oft einige Stunden Arbeit steckte. Die Grafik ist kein Kaufgrund des neusten Ablegers der Tropico-Reihe. Augenkrebs bekommt man nicht, man sollte aber sicherheitshalber nicht zu weit reinzoomen, um dem vorzubeugen. Aus der Ferne betrachtet, wie man eine Aufbausimulation auch meistens spielt, sieht die Welt ganz gut aus. Das Wasser wirkt lebendig und ein wenig Gewusel ist auf den Straßen zu erkennen. Insgesamt wirkt die Welt aus der Ferne recht organisch. Die bereits erwähnte musikalische Untermalung passt zur Atomsphäre, auf Dauer aber recht eintönig und für die breite Masse nicht die präferierte Musikrichtung. Im Verlaufe unserer Spielzeit kamen uns nur wenige kleinere Bugs vor. Die größten Probleme hatten wir dabei im Multiplayer. Hier wurden die angepassten Präsidenten nicht übernommen und man spielte mit dem „Standard-Präsidenten“, oder der Gegner flog nach zwei Sekunden aus dem Spiel und wir gewannen die Partie, was uns zumindest eine Trophäe einbrachte.

 

Tropico 6 (Playstation 4)
  • Kalypso
  • Tropico 6 (Playstation 4)
  • PHYSISCHE VIDEOSPIEL-SOFTWARE

*Werbung: Die Amazon-Links sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn du auf so einen Affiliate-Link klickst und über diesen Link einkaufst, bekommt die Redaktion von dem betreffenden Online-Shop oder Anbieter eine Provision. Für dich verändert sich der Preis nicht.

 

Positiv:

Typischer schwarzer Humor
Anpassbarer El Presidente und Palast
Piraten unterstützen das karibische Flair
Witzige und passende Vertonung
Große Freiheit in der Inselregentschaft

Negativ:

Auf Dauer eintönige musikalische Untermalung
Grafisch kein Highlight
Keine zusammenhängende Story
[testimonial_slider arrows=”false”][testimonial image_url=”82122″ image_width=”180″ image_height=”180″ name=”Kevin Beverungen, Redakteur”]
“Tropico 6 macht richtig, was seine Vorgänger so erfolgreich machte und ergänzt klug einige neue Features. Der besondere Charme und dass es sich selbst nicht immer so ernst nimmt, sind die Grundpfeiler dieser ansonsten recht fordernden Aufbausimulation mit starken politischen Einflüssen. Die Freiheiten, die euch das Spiel lässt, um eure Ziele zu erreichen, machen jede Runde anders. Kleinere Bugs störten nicht besonders und werden hoffentlich noch zeitnah behoben werden. Das Potenzial und die Fanbase sind groß, sodass wir hoffen, dass dies nicht der letzte Teil der Reihe ist.”
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Ab in die Sammlung?

Wer Aufbausimulationen mit politischer Würze sucht, ist hier genau richtig. Der vergleichsweise geringe Anschaffungspreis sollte nicht nur Fans der Reihe zum Kauf anheizen.

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