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TransOcean 2: Rivals – Test zur maritimen Wirtschaftssimulation

Eine Seefahrt, die ist lustig, eine Seefahrt, die ist schön. Dies ist das Motto von TransOcean 2 Rivals, denn es geht um das breit gefächerte Thema des Warentransports per Schiff. Ob ihr mit eurer Reederei Profit schlagen könnt, oder ob die sieben Weltmeere eher doch nichts für euch sind, das erfahrt ihr jetzt in unserem Test.

 

Der Groschen fällt

Ob ihr es glaubt oder nicht, in einer Wirtschaftssimulation über den Transport von diversen Waren per Übersee gibt es tatsächlich eine Kampagne mit einer Geschichte. Diese ist allerdings nahezu schon ein Groschenroman, die Namen Patrick und Patricia Hohenstein oder Megan R. Boyle deuten schon ein wenig darauf hin. Patrick sitzt im Knast, Patricia möchte gerne mit eurer Hilfe seine Kaution bezahlen, also eröffnet ihr eine Reederei. Ihr ward wohl vor einiger Zeit mal Patricks Boss im selben Business, aber das dürftet ihr nur wissen, wenn ihr den Vorgänger gespielt habt. Jedenfalls war die fiese Megan wohl auch mit von der Partie und mischt nun auch wieder mit, um euch euer Geschäft zu vermiesen. Gut, die Story ist nicht interessant, die Kampagne jedoch schon eher. Leider gibt es in ihr nur ganze sechs Missionen, und jede einzelne von ihnen dient als Tutorial für einen weiteren Aspekt des Spiels. Habt ihr alle Features erlernt, bleiben euch nur noch die anderen beiden Modi, um euer Wissen zu nutzen, denn die Kampagne ist dann ja vorbei. Vielleicht wäre es ratsam gewesen, nach dem Erlernen aller Features noch mal ein paar Missionen mit unterschiedlichen Zielen anzubieten, damit man sein Wissen auch noch mal unter unterschiedlichen Bedingungen aufbringen kann. Sicher, da jede Mission 3 Ziele hat, kann man versuchen, alle drei Ziele gleichzeitig zu erfüllen und somit die Goldmedaille zu erreichen, es wäre aber dennoch eine etwas umfangreichere Kampagne wünschenswert gewesen. Ansonsten bleiben euch noch die anderen beiden Modi übrig. Im Wettbewerbsmodus geht es darum, die meisten Siegpunkte einzufahren. Diese erhaltet ihr für das Erfüllen von Zielen, das Errichten von Zweigstellen oder wenn ihr am Ende des Spiels die meisten Regionen besitzt. Schließlich gibt es dann noch das Endlosspiel, welches überraschenderweise endlos lange gehen kann. Hier könnt ihr nur versagen, wenn ihr mit eurem Konto ins Minus geratet. Ansonsten könnt ihr so lange drauflos zocken, wie ihr möchtet, erobert alle Kontinente und macht eure Rivalen mit der mächtigsten Reederei aller Zeiten fertig. Allerdings ist hier auch nach einiger Zeit die Luft raus, es macht wirklich nur extremen Seefahrt-Freaks auf lange Dauer Laune, ohne ein Ziel nur vor sich hin zu spielen. Wenn nichts auf dem Spiel steht, dann wird es recht schnell einfach nur ein monotones Zusammenspiel der immer gleichen Arbeitsschritte.

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Diesen Bildschirm werdet ihr die meiste Zeit sehen

 

Der Weg zum Erfolg

TransOcean 2 fühlt sich an wie ein elektronisches Brettspiel. Den größten Teil des Spiels verbringt ihr auf einer Weltkarte, die Häfen werden als Symbole angezeigt, die Schiffe fast schon wie kleine Spielfiguren. Hier darf man keine große Aufbausimulation a la Rollercoaster Tycoon oder SimCity erwarten. Ihr kommt nur von der Ansicht der Weltkarte runter, wenn ihr einen Hafen besucht oder ein Schiff aufgrund eines Streiks manuell in den Hafen einfahren müsst. Dieses Minispiel macht zwar ein wenig Spaß und bringt ein bisschen Abwechslung, doch es steuert sich etwas hakelig und es ist auch das einzige Minispiel, welches es gibt. Es wäre durchaus möglich gewesen, auch beim Auftanken oder bei der Reparatur ein kleines Spielchen einzubauen. Die Häfen an sich sind auch nichts Besonderes, hier klickt ihr auch nur auf die Einrichtungen, nutzt ihren Dienst und kehrt dann auf die Weltkarte zurück. Nein, Hauptaugenmerk des Spiels sind keine komplexen Schiffsmanöver oder Aufbaustrategien, es ist das Ausliefern von Waren. Ihr beladet euer Schiff mit Waren, plant eine Route und schickt eure Schiffe auf ebendiese. Dabei müsst ihr natürlich auch auf die Termine achten, kommt eine Ware zu spät an, gibt es eine Konventionalstrafe. Aber vielleicht rechnet sich es, für Waren mit knappem Termin gibt es nämlich einen Bonus. Der Warentransport ist nicht die einzige Möglichkeit, Geld zu scheffeln. Die bereits erwähnten Zweigstellen helfen euch ebenfalls, euer Konto aufzustocken. Jedes Hafensymbol hat ein anderes Zeichen, und dieses zeigt euch an, was für eine Zweigstelle ihr errichten könnt. Habt ihr genug Rufpunkte in einer Region gesammelt, könnt ihr euch eine der jeweiligen Städte aussuchen und eine Zweigstelle dort errichten. Der Clou dabei ist, dass der jeweilige Dienst für euch günstiger wird, ihr aber von euren Rivalen eine Gewinnbeteilung erhaltet, wenn sie eure Zweigstelle nutzen. Soll heißen: Ihr habt eine Raffinerie gekauft, und euer Rivale muss in diesem Hafen volltanken, so erhaltet ihr einen Anteil des Geldes für euch selbst. Selbstredend könnt ihr in diesem Hafen für günstigeres Geld volltanken. Die Mehrheit an Zweigstellen in einer Region zu erhalten ist ein großer Vorteil, den ihr gegenüber euren Rivalen habt. Apropos Rivalen, diese sind neu in Rivals, der Titel des Spiels verrät es ja. Sie können schneller sein als ihr und euch eine Zweigstelle vor der Nase wegschnappen, und ist eine Stelle einmal gekauft, wird sie nie mehr den Besitzer wechseln. Des Weiteren gibt es die Möglichkeit der Sabotage. So könnt ihr das Konto eurer Rivalen einfrieren, eines ihrer Schiffe nach Schmuggelware durchsuchen lassen oder ihre Zweigstelle für kurze Zeit stilllegen. Ihr seht, es gibt viele Möglichkeiten, in TransOcean 2 an viel Geld zu kommen und eure Rivalen auszustechen, aber auch viele Arten und Weisen, euer Geld wieder zu verlieren, und ich meine damit nicht, dass ihr es für ein neues Schiff ausgebt. Ihr könnt nämlich auch das Risiko eingehen, sehr profitable Schmuggelware zu transportieren, doch werdet ihr erwischt, kann es teuer werden. Neben alldem gibt es noch Upgrades für eure Schiffe, verschiedene Schiffsklassen und regional unterschiedliche Tank- und Reparaturpreise. Es gibt vieles, auf das man als erfolgreicher Reeder achten muss, dabei könnt ihr entscheiden, ob ihr es mit oder ohne Pause spielen wollt. Entscheidet ihr euch für Pause, dann stoppt das Spiel bei jedem wichtigen Ereignis, und ihr könnt den nächsten Schritt planen. Ohne Pause läuft das Spiel durchgehend, ihr solltet eure Entscheidungen also schnell treffen. Wenn einem die Geduld fehlt, dann macht es jedoch, ob nun mit oder ohne Pausenmodus, schon nach kurzer Zeit keinen Spaß mehr.

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Welche Ware bringt die meiste Kohle?

 

Das Hintergrundmusikspiel

Was meine ich mit dieser Überschrift? Nun, TransOcean 2: Rivals ist das perfekte Spiel dafür, im Hintergrund seine eigene Musik abzuspielen, während man gemütlich die Weltmeere erobert. Denn der Soundtrack bietet nun wirklich keine Knallertracks und ja, es gibt eine Sprachausgabe, aber diese wird auch als Text angezeigt, also wer braucht das schon? Optisch macht das Spiel nicht viel her, wie schon gesagt verbringt man die meiste Zeit auf einer Weltkarte, auf der sich Symbole und Figuren bewegen. Wenn man mal in einen Hafen wechselt, so fällt einem auf, wie gleich sie aussehen. Dementsprechend ist es verwunderlich, wie lange die Ladezeiten manchmal sind, wenn man den Bildschirm wechselt. Ein optisches Meisterwerk wird hier nicht geboten, aber ich vermute mal, dass es die Zielgruppe dieses Spiels auch nicht darauf abgesehen hat.

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Der Hafen von Rotterdam mit, zugegeben, ganz netten Wassereffekten

 

Fazit:

TransOcean 2: Rivals ist ein gemütliches Wirtschaftssimulationsspiel. Man muss ein geduldiger Mensch sein, um dieses Spiel eine längere Zeit zu zocken, und man muss sich auch im Klaren sein, die ganze Zeit nur eine Art Spielbrett mit Weltkarte vor sich zu haben. Es handelt sich wahrlich nicht um das beste Simulationsspiel aller Zeiten, aber ein paar Stündchen können Simulationsfreunde mit TransOcean 2 schon totschlagen.

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