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The Surge – Test zum Extremitätenschnetzeln der Firmenkollegen

Bockschwere Spiele werden immer beliebter – sei es die Dark Souls-Reihe oder zuletzt das Samurai-Abenteuer Nioh. Auch The Surge möchte mit seinem hohen Schwierigkeitsgrad die Spieler fordern, nicht gleich nach dem ersten Tod aufzugeben – denn dieser ereilt euch allzu oft im Spiel. Ob The Surge deshalb nur etwas für Fingerakrobaten und Kombokenner ist oder ob auch Anfänger in den Titel einsteigen können, erfahrt ihr in unserem Test.

 

Wo muss ich unterschreiben?

Zu Beginn des Spieles, erwartet euch ein cineastisches Werbevideo der Firma CREO. Die Erde scheint vom Aussterben bedroht, da diverse Plagen der Menschheit zu schaffen machen. Doch ihr fühlt euch als Protagonist Warren berufen, der Menschheit zu helfen und bewerbt euch bei CREO als Mitarbeiter. In einer Anlage, von der aus viele Raketen ins All geschossen werden, kann ich die Karriere als Maschinist oder Service-Techniker einschlagen. Je nachdem, wie ihr euch entscheidet, beginnt ihr euer Abenteuer mit anderen Startwerten. Während der Maschinist eher auf schwere Attacken und eine starke Abwehr setzt, ist der Techniker eher flink, schlägt mit schwächeren Schlägen zu und besitzt eine höhere Ausdauer als der Maschinist. Nach der Wahl unseres Jobs werden wir auch schon zum Cyborg samt Exoskelett aufgemotzt. Soweit, so gut, denn dann werdet ihr quasi in das Spiel hineingeworfen. Mehr als gibt man euch nicht, den Großteil der Story erfahrt ihr erst im weiteren Spielverlauf. Nachdem ihr nach eurem Schönheitsschlaf aufwacht, entdeckt ihr eine verwüstete Ruine eurer Firma, in der diverse Roboter und verrückte Mitarbeiter ihr Unwesen treiben. Einzig und allein ein Hologramm einer menschlichen ist geblieben, mit dem ihr kommunizieren könnt. Der weitere Verlauf der Story ergibt sich durch in der Welt verteilte Audiologs oder kurze Gespräche mit der Mitarbeiterin. Doch die Story ist wirklich nicht das zentrale Element von The Surge.

Was ist hier nur passiert?

 

Mensch gegen Maschine

In The Surge geht es vielmehr darum, den Weg aus der Firma zu finden, indem ihr euch mit allerlei Robotern prügelt. Kleine Drohnen lassen sich schnell besiegen, doch die menschlichen Cyborgs und riesigen Maschinen sind die Knackpunkte. In den Kämpfen ist die Kombination der einzelnen Befehle das A und O im Spiel. Dabei steht euch ein schwerer Angriff, ein leichter Angriff, Blocken und Ausweichen als mögliche Optionen zur Verfügung. Dabei verbraucht ihr Ausdauer, die ihr immer im Blick behalten müsst. Werdet ihr zwei- oder dreimal getroffen, ereilt euch schon der Tod. Das macht das Spiel zu einer echten Herausforderung für Gamer. Doch Spieler, die sich bereits mit Dark Souls und Nioh vertraut gemacht haben, werden bei The Surge kaum ihre Probleme haben. Während ich als Neuling des Genres bis zur ersten Abkürzung mehrmals elendig verreckt bin, kam mein Redaktionskollege Jonathan als leidenschaftlicher Dark Souls-Fan in seinem zweiten Anlauf bis zur ersten Abkürzung. Allerdings ist die Lernkurve auch bei Anfängern recht hoch. Die Gegnertypen haben immer das gleiche Angriffsmuster, weshalb ihr nach mehreren Kämpfen den Dreh raushaben werdet und die Gegner für euch mehr zum Sammeln von Materialen dienen als eine echte Herausforderung darzustellen. Ein weiterer Vergleich zu Dark Souls und Nioh kann nach dem euch ereilten Tode gezogen werden. Seid ihr verstorben, hinterlasst ihr an eurer Todesstelle euer ganzes Altmetall. Ihr habt dann 15 Minuten Zeit, zu der Stelle zurückzueilen, um euer Hab und Gut aufzusammeln und sicher zur Basis zu bringen. Abgekupfert? Egal, wir finden das Feature aufgrund des hohen Schwierigkeitsgrades mehr als angebracht!

Dreht hier wirklich jeder durch?

 

Looten und Leveln

Während des Kampfes mit einem Cyborg könnt ihr diverse Körperregionen anvisieren. Dabei leuchten Schwachstellen (meist ungepanzerte Stellen) des Gegners in blau auf, während ihr von den orange aufleuchtenden Körperteilen Ressourcen erhalten könnt. Sammelt ihr genug Materialen eines Körperteiles, lassen sich damit neue Ausrüstungsgegenstände oder Verbesserungen an bereits erhaltener Ausrüstung vornehmen. Zusätzlich zu den Materialen erhaltet ihr Altmetall, welches für Kernleistung oder Upgrades genutzt werden kann. Entscheidet daher gut, wofür ihr das Altmetall verwendet, denn neue Ausrüstungsgegenstände verbrauchen auch neue Kernenergie. Auch die Implantate, die ihr euch als Cyborg einführen könnt, verbessern euren Charakter teils mit steigender Kernleistung. Somit lohnt es sich also, ein Gebiet abzufarmen und dann wieder zur Basis zurückzukehren, denn nur an der Basis wird euer gesammeltes Altmetall gesichert. Verlasst ihr die Basis erneut, müsst ihr allerdings bedenken, dass alle Gegner respawnen. Überlegt euch also gut, wann ihr die heimische Basis verlasst, denn vielleicht wäre es nicht mehr weit bis zu einer neuen Abkürzung (meist in Form von verschlossenen Türen) gewesen, durch die ihr einiges an Zeit sparen könnt. Die Level sind dementsprechend gehalten: Meist müsst ihr schlauchartige Gänge abgehen, die sich allerdings stark im Design ändern – soweit es bei einem Fabriksetting eben möglich ist. Die Grafik haut einen nicht vom Hocker, ist aber durchschnittlich gut. Neue Wege können durch Kernenergie freigeschaltet werden, sodass es sich durchaus mal lohnt, wieder ein Gebiet wiederholt zu besuchen.

Das… hab ich nicht kommen sehen

 

Malocher und Kumpels willkommen

Die Welt von The Surge wirkt trist: Überall sind Maschinen und durchgedrehte Fabrikmitarbeiter, die auch gerne mal den Kopf vor die Wand schlagen. Die Welt ist dabei ansprechend gestaltet, allerdings fehlt hier und da die Musik im Spiel. Lediglich in der Basis ist ein mit der Zeit nervtötender Sound, der weder ausgestellt noch geändert werden kann. Bei den Erkundungstouren kann es gut und gerne mal passieren, dass wir von mehreren Gegnern gleichzeitig ohne Vorwarnung angegriffen werden, was oft das Frustrationslevel steigen lässt. Doch viele Details lassen einen herzlich Auflachen, gerade den Slang in den Audio-Logs, der auch aus dem Ruhrpott stammen könnte, fand ich wirklich witzig. Wörter wie „Malocher“ lassen einen im Spiel doch direkt heimisch fühlen! Zudem entdeckt man viele Graffiti-Sprüche an den Wänden der Fabrikwände, auch die neuen Abteile, die man nach einem besiegten Endboss erkunden kann, lassen einen motiviert bis zum Ende des Spieles gelangen. Zwischendurch erhaltet ihr sogar eine Drohne, mit der sich euer Kampfstil ein wenig erweitert. Doch leider kommen mit jedem größeren Titel Bugs einher. So ist es mir beim Zwischenboss in der ersten Welt passiert, dass das Spiel zweimal abstürzte, weil ich mich in einem Rohr versteckt habe. Nun gut, dass ich kein Feigling sein soll, hätte mir das Spiel auch anders mitteilen können. Oft sind Gegner auch nicht anvisierbar, z.B. wenn ihr blockt oder ungünstig steht. Auf Dauer wirkt das Anvisieren so etwas schwergängig.

 

Positiv:

Hoher Schwierigkeitsgrad, der Anfängern eine hohe Lernkurve bietet
Ausgebautes Craftingsystem mit vielerlei Möglichkeiten
Abwechslungsreich gestaltetes Fabrikgelände
Anvisieren von mehreren Gliedmaßen möglich, die unterschiedliche Drops bieten

Negativ:

Abteile sind sehr linear gehalten, es gibt kaum Möglichkeiten zum Erkunden der Umgebung
Anvisieren der gegnerischen Roboter manchmal schwergängig
Kaum Geschichte im Spiel verbaut, für die es sich lohnt, das Spielende zu erreichen
[testimonial_slider][testimonial image_url=”58908″ image_width=”180″ image_height=”180″ name=”Jasmin Paskuda, Redakteurin”]
“The Surge war für mich als Neuling des Genres eine echte Herausforderung, doch mit der Zeit legt ihr eine steile Lernkurve hin und die Gegner werden für euch im Nu zum Klacks. Doch gerade bei erprobten Dark Souls-Veteranen fürchte ich, dass der Schwierigkeitsgrad etwas zu leicht sein könnte. Auch die Bossgegner sind nach dem x-ten Male ein Klacks, von den normalen Gegnern kaum zu sprechen. Doch das Crafting-System und die toll designte Spielwelt motivieren dazu, sich von Abteil zu Abteil durchzuschlagen und das Ende der Fabrik zu erreichen. Die Story mal außen vor gelassen. Wer also Lust hat auf ein Spiel, dass nicht allzu sehr frustet, aber dennoch eine solide Herausforderung darstellt, der sollte mit The Surge gut bedient sein. Storyfanatiker und Gamer, die sich mehr als nur schlauchartige Level erhoffen, sind hier an der falschen Adresse. Insgesamt ist The Surge aber als eigenständiges Spiel zu sehen, was sich mit Vertretern wie Dark Souls und Nioh messen kann.”
[/testimonial][/testimonial_slider]

Bewerbung bei CREO?

Alle Fans von Spielen mit forderndem Schwierigkeitsgrad sind hiermit bestens bedient, Storyliebhaber sind hier allerdings fehl am Platz.

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