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The Simpsons: Hit & Run – Retro-Test zum gelben GTA

Wer kennt die gelbe Familie nicht auch? So viele, dass es bereits unzählige Spiele gab, die allesamt ziemlicher Mist waren. Auch das zuletzt erschienene Spiel “The Simpsons Game” konnte die Kritiker und Fans nicht ganz überzeugen. Blicken wir doch einfach noch ein paar Jahre weiter zurück. Am 15. November 2003 erschien nämlich der Klassiker The Simpsons Hit & Run, für die damaligen Konsolen und den PC. Nachdem GTA: Vice City den Open World Markt revolutionierte, haben die Entwickler bei den Simpsons sich eine kleine Scheibe von dem Erfolg abschneiden lassen. Wie gut das Spiel wirklich ist, lest ihr jetzt in unserem Test.

 

Springfield wird beobachtet

In Springfield ist eine Menge los. Seltsame Dinge passieren in der sonst so friedlichen Kleinstadt. Außerirdische Roboterbienen, mit Kameras, fliegen überall durch die Stadt und überwachen die Bevölkerung. Graue Transporter fahren durch die Straßen, ein neuer Energiedrink wird verkauft und zudem werden Bürger entführt. Wer ist für diese Dinge verantwortlich. Homer denkt dabei direkt an Mr. Burns, der allerdings mit der ganzen Sache gar nichts am Hut hat. Doch wer ist es dann? Und wo steckt Bart eigentlich? In mehr als 50 Missionen und sieben Abschnitten kommen wir der Spur immer näher und finden heraus, was in Springfield wirklich passiert. In den sieben verschiedenen Abschnitten spielen wir jeweils einen der fünf spielbaren Charaktere: Homer, Bart, Lisa, Marge oder Apu. Mit dieser Person können wir dann Springfield erkunden, bestimmte Orte besuchen und nebenbei noch diverse Nebenaufgaben erledigen. Das erinnert sehr stark an Grand Theft Auto, insbesondere weil man die Missionen nicht machen muss, hier steht einem halt nur ein Abschnitt zu Verfügung. Man die komplette Stadt nicht besser in ein Simpsons-Spiel einbeziehen. Einziger Nachteil ist allerdings, dass die komplette Stadt auf die sieben Abschnitte aufgeteilt ist. So kann man nicht von Anfang an alle Straßen abfahren, sondern muss sich erst durch die Missionen schlagen. Zudem gibt es nur vier Abschnitte von Springfield, die sich zum Teil wiederholen. Allerdings wirft dieser Nachteil gleichzeitig den Vorteil auf, dass man immer wieder etwas Neues zum entdecken bekommt. In jedem Abschnitt gibt es sieben Hauptmissionen, eine Bonus-Mission, drei freie Rennen und ein Prämien-Rennen, wo man neue Fahrzeuge und Kostüme freischalten kann. Das ist eine ganze Menge, wenn man bedenkt, dass GTA: Vice City den selben Umfang hat.

Ab zu Apu in Supermarkt mit Homers Familienkutsche.

Ab zu Apu in Supermarkt, mit Homers Familienkutsche.

 

Hier gibt es viel zu sehen

Das Missionsdesign ist leider etwas abwechslungsarm gestaltet worden. Meist beziehen sich die Aufgaben auf Rennen, Hol- und Bring-Dienste oder sammel hier, sammel da etwas ein. Schließlich gibt es bei den Simpsons keine Waffen, mit denen man die Bewohner bedrohen könnte. Immerhin kann man die Bewohner umtreten oder umfahren. Mit ihnen direkt interagieren funktioniert wiederum nicht. Hier hätte man bei einem Open-World Titel etwas mehr erwarten können. Wenigstens kann man einige bekannte Orte besuchen und auch die Häuser betreten, wie etwa Moe´s Bar oder Apu´s Kwik-e-mart. Sehr häufig muss man mit dem Auto, innerhalb eines bestimmten Zeitlimits, zu einem bestimmten Ort fahren. Diese Missionen sind, vom Schwierigkeitsgrad her, zwar etwas zu hoch angesetzt, bieten gleichzeitig aber einen Wiederspielwert, da man schnell in das nächste Level möchte. Eine kleine Minikarte. unten rechts am Bildschirmrand. markiert den Weg zur Mission. Oft vergehen ein oder zwei Minuten bis man beim Ziel angekommen ist. In jedem Stadt-Abschnitt sind insgesamt 20 fliegende Kamera-Bienen und sieben Sammelkarten versteckt, die es allesamt einzusammeln gilt. Sobald eine Kamera zerstört wurde, gibt es dafür ein wenig Geld. Findet man alle Sammelkarten, wird ein Level für den 2D-Autorennen-Modus, der im Hauptmenü zu finden ist, freigeschaltet. Aber auch Kostüme und neue Fahrzeuge können freigeschaltet werden, indem Missionen erledigt werden oder Geld dafür investiert wird. An Geld mangelt es jedoch nicht. Eine Spritztour durch Springfield kann in einer reinsten Zerstörung enden. Bei jeder Zerstörung von öffentlichen oder privaten Gegenständen, steigt die Hit & Run Leiste. Ist diese komplett gefüllt, ist die Polizei schneller hinter einem her, als das Homer wieder einen Spruch bringen kann. Wird man gefasst, ist eine Ordnungsstrafe von 50 Dollar nötig. Und sowas ist doch wirklich unnötig.

Verfolgungsjagten stehen auf der Tagesordnung.

Verfolgungsjagten stehen auf der Tagesordnung.

 

So muss Springfield in einem Spiel aussehen

Technisch sieht das Spiel eigentlich ganz gut aus. Sowohl die Grafik, als auch der Sound können, zumindest im Gesamtpaket, überzeugen. Insbesondere über die deutsche Originalvertonung werden sich die Simpsons-Fans mit Sicherheit freuen. Ab und zu wiederholen sich dann aber die Sprüche der Charaktere doch mal zu oft und insbesondere beim Autofahren werden keine sinnvollen Sätze gesprochen. Die musikalische Untermalung kann dafür ebenfalls überzeugen, da man sich hier bei den bereits liebgewonnenen Melodien bedient hat. Grafisch kann man natürlich immer etwas mehr rausholen, als das was man geboten bekommt. Besonders bei einer Comicartigen Grafik muss man leider ein paar Abstriche hinnehmen. Die Fernsehvorlage wurde dabei nicht missachtet, sondern exzellent umgesetzt. Beim Spielen selbst gab es hier und da dennoch ein paar kleine Ruckler. Sowas darf natürlich nicht sein, störte das Gesamtpaket aber nur ganz selten mal. In der ganzen Spielwelt wurde mit viel Liebe zum Detail gearbeitet. Aus der TV-Serie bekannte Objekte wurden übernommen, Gags und versteckte Gimmicks wurden mit eingebaut und auch die zum Teil witzigen Texturen erinnern stark an die Serie. Genauso wünschen wir uns das für jedes Lizenzspiel.

Milhouse darf natürlich auch nicht fehlen.

Milhouse darf natürlich auch nicht fehlen.

 

Fazit:

Das hat sich jeder Simpsons-Fan gewünscht. Einmal mit seiner Lieblingsfamilie durch Springfield gehen oder fahren und einen auf Rambo machen. Genau das wurde in Simpsons Hit & Run erfüllt. Die detailgetreue Spielwelt, die vielen versteckten Bonis und Gags, sowie der unglaublich große Umfang machen das Spiel zu dem bislang besten Simpsons-Spiel überhaupt. Einzig die technischen Schwächen, sowie die paar fehlenden Gameplay-Elemente, haben das Spiel etwas geschwächt. Auch in der heutigen Zeit immer wieder ein lustiges Spiel für zwischendurch – auch für “Nicht-Fans” der gelben Familie.80

 

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