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The Golf Club Collector’s Edition – Test zur harten Golfsimulation

Die Golf Club: Collector’s Edition steht mit ihrem Ansatz im Gegensatz zu manch anderem Golftitel. Golf Club verzichtet auf Hilfen oder bunte Animationen. Da das diesjährige PGA Tour Spiel extrem schwach war, stellt sich jetzt die Frage, ob Golf Fans wenigstens hier auf ihre Kosten kommen, erfahrt ihr in unserem Test.

 

Realismus auf Kosten des Spielspaßes

Golf Club kann man eindeutig nicht mit Titeln wie Tiger Woods oder dem kürzlich erschienen PGA Tour vergleichen. Das liegt vor allem daran, dass ihr es hier mit einer waschechten Simulation zu tun habt. Wer sich jetzt schon in Vorfreude die Hände reibt, sollte doch dringend weiterlesen. Ihr müsst nämlich im Grunde auf alle Features, die man von der Mehrheit der Golftitel kennt, verzichten. Die Flugbahn des Balles, die man im Flug beeinflussen kann, ist gestrichen. Sehen, wo euer Ball landen wird, ist ebenso nicht drin. Der wohl ungewöhnlichste und tiefste Schnitt wurde aber bei den bekannten Swing-Anzeigen gemacht. In den meisten Golfspielen findet man in irgendeiner Form Anzeigen, mit denen man seinen Schlag timen kann. Am häufigsten findet man dabei das Dreipunktsystem vor, welches schon ein klassisches Element für dies Golf-Spiele ist. Aber auch dieses System findet keinen Weg in den Golf Club. Schläge müsst ihr also völlig ohne Feedback über Schlagstärke etc. durchführen, ohne dabei zu wissen, ob der Ball nicht vielleicht doch wieder im Wasser oder im Bunker landet. Nun könnte man sagen, dass dieses Spiel eben einfach anspruchsvoller ist, als andere und man die Mechaniken und die Steuerung erst lernen muss. Das Problem ist aber, dass die Steuerung eurer Schläge so unpräzise ist, dass man hier selbst nach längerem Herumprobieren keine wiederholbaren Ergebnisse erreicht. Mit dem rechten Analog Stick holt ihr aus, indem ihr den Stick nach hinten zieht. Sobald ihr den Stick wieder nach vorne schiebt, schlagt ihr den Ball. An sich sollte dies kein Problem sein, jedoch kalkuliert das Spiel die Zusammenhänge zwischen Ausholen und Abschlagen so schwer nachvollziehbar, dass man fast nie einen gezielten Abschlag hinbekommt. Eine Prozentanzeige gibt Aufschluss darüber, wie weit euer Ball geflogen ist. Wie weit dieser fliegen kann, hängt einerseits von eurem Schlag ab, anderseits aber auch von eurem Schläger. Vor jedem Schlag könnt ihr Schläger wechseln. Aber auch das ist nicht sehr hilfreich. Die Prozentanzeige für die Weite taucht nämlich immer erst nach dem Abschlag auf. So wird es fast unmöglich, den Ball auch nur einmal dahin zu schlagen, wo ihr ihn wirklich hinwollt.

Auf gewohnte Hilfen müsst ihr hier verzichten.

Auf gewohnte Hilfen müsst ihr hier verzichten.

 

Putting for Dummies, Please

Die schwerste Aufgabe im gesamten Spiel ist aber das Putten. Die Tatsache, dass ihr nicht in Zahlen sehen könnt, wie stark euer Abschlag ist, war ja schon bei normalen Abschlägen nervig. Beim Putten wird es dann aber wirklich unmenschlich. Der Unterschied zwischen einem Puttversuch mit 50 % Stärke und einem mit 55 % (falls ihr so einen knappen Abstand mal hinbekommt, ist das purer Zufall) ist enorm. Mal hält der Ball wie von Geisterhand vor dem Loch, ein anderes Mal schlagt ihr ihn meilenweit daran vorbei. Man muss hier schon eine halbe Ewigkeit damit verbringen, die Schläge immer wieder zu proben. Nach einer Weile wird man zwar etwas treffsicherer, aber insgesamt macht man es euch hier nicht leicht einzusteigen. Die Tatsache, dass ihr eure Schlagstärke immer erst nach dem Abschlag seht, ist da auch wirklich keine Hilfe. Der extreme Schwierigkeitsgrad macht auch Multiplayerspiele zu einer nervigen Angelegenheit. Abgesehen von Saison Modus könnt ihr in allen anderen Modes gegen andere Spieler antreten. Dabei könnt ihr sowohl Online, als auch Offline zu viert eine Runde Golf spielen und das Ganze geht auch mit Ghosts von anderen Spielern. Neu hinzugekommen, im Vergleich zur Vorgängerversion, ist der bereits erwähnte Saison-Modus. Hier puttet ihr euch vom Anfänger zum Profi durch etwa 50 Computergegner.

Putten gehört mit zu den nervigsten Sachen im Spiel.

Putten gehört mit zu den nervigsten Sachen im Spiel.

 

Euer eigener Golfplatz

So lächerlich das eigentlich auch klingen mag, aber das Herzstück des Spiels ist nicht etwa das eigentliche Golfen. Vielmehr ist es der Greg Norman Course Designer. Hier könnt ihr euch eigene Golfplätze basteln. Vom einfachen Anfängerkurs, bis hin zum ausgewachsenen Turnierplatz ist alles möglich. Aber leider macht sich hier auch die schlechte Steuerung bemerkbar. Anfänglich werdet ihr nämlich in eurer Kreativität hauptsächlich dadurch ausgebremst, dass ihr den Editor nicht richtig unter Kontrolle bekommt. Kommt ihr dann doch mal zurecht, könnt ihr aus neun Designs wählen, wie viele Gewässer, Pflanzen, Bunker und welchen Schwierigkeitsgrad der Kurs haben soll. Mit diesen Infos generiert das Spiel dann einen neuen Kurs. Diesen könnt ihr dann weiter anpassen und fein justieren, wie ihr möchtet. Ihr könnt unter anderem die Tageszeit oder die Höhenverhältnisse der Landschaft bestimmen. Seid ihr dann so weit zufrieden, platziert ihr dann noch weitere Pflanzen und sogar Tiere, um dem Platz etwas Leben einzuhauchen. Wenn ihr selbst nicht zu den Kreativen gehört, könnt ihr aber auch erstellte Kurse anderer Spieler herunterladen.

Die generierten Gelände lassen sich umfangreich anpassen.

Die generierten Gelände lassen sich umfangreich anpassen.

 

Nette Aussichten

Eines gleich zu Anfang: Golf Club ist leider kein grafisches Highlight. Jedoch sieht es durchweg recht gut aus, was vor allem für die Kurse gilt. Die Charaktere sind akzeptabel, wirken aber in ihren Animationen recht steif. Der Editor macht einem dann das mögliche grafische Potenzial deutlich, wenn ihr einen tropischen Kurs mit zahlreichen Palmen und kleinen Teichen erschaffen habt. In Sachen Sound gibt es nicht viel zu bewerten, denn akustisch wird nichts geboten was hängen bleibt kann.

Die Plätze die ihr mit dem Editor erstellen könnt, bieten oft einen netten Anblick.

Die Plätze die ihr mit dem Editor erstellen könnt, bieten oft einen netten Anblick.

 

Fazit:

The Golf Club Collector´s Edition ist dem diesjährigen PGA Tour auf jeden Fall überlegen. Der neue Saison Modus ist eine gute Erweiterung, gerade weil ihr eine Weile damit beschäftigt sein werdet, diesen zu bewältigen. Leider hängt das auch mit der wirklich undurchsichtigen Steuerung zusammen. Die Tatsache, dass euch die einfachsten Anzeigen und Systeme fehlen, mag der ein oder andere vielleicht als Herausforderung sehen, jedoch ist es meist eher frustrierend. Der Kurs-Editor ist nach kurzer Eingewöhnung ein großer Spielplatz, auf dem sich kreative Golf Fans austoben können. Wer also auf der Suche nach einem passablen Golfspiel, welches dann auch noch mit bis zu vier Spielern gleichzeitig gespielt werden kann, ist, der könnte hier einen Blick wagen. Dennoch kann Golf Club nicht an die alten Tiger Woods Maßstäbe heranreichen und so müssen Fans wohl dieses Jahr ohne wirklichen großen Titel auskommen.

3 Kommentare

  1. Hallo,

    obwohl ich absoluter Neuling in Sachen Golfsport (sowohl in 3D als auch am PC) bin, kann ich mich Huckleberry_24 Worten nur anschließen.
    Zwar ist die Eingewöhnungszeit nicht kurz aber nach einer Wochen intensiven Trainings verbessere ich mich nun langsam aber sicher.
    Es lohnt sich die Zeit zu investieren und da selbst erfahrene Golfer (siehe oben) das Spiel als sehr realitätsnah bezeichnen, bin ich zufrieden mich für diesen Titel entschieden zu haben.

    Gruß Frank

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  2. Hallo NAT-Games-Crew,

    da das Spiel aktuell für knapp 11 € im ps store zu haben war, habe ich es einfach mal gekauft ohne etwas darüber zu lesen. Ich muss sagen ich bin heilfroh, dass ich euren Test nicht zuvor gelesen habe. Denn dann hätte ich dieses grandiose Spiel wahrscheinlich nicht gekauft.
    Ich hatte vorher Tiger Woods 10 und Rorry McIllroy PGA Tour gespielt und war bei beiden sehr erfolgreich (= Platin Trophäe). Das PGA Tour war in meinen Augen ein kompletter Reinfall, der normale Modus mit der swing mechanic war aufgrund der zahlreichen Hilfen viel zu einfach und der pro modus war für die Katz, weil man nicht mal auf dem Grün die Fläche erkunden konnte. Im realen Leben kann man das Grün schließlich auch vor dem Putt erkunden. Mir hätte hier eine Zwischenlösung gefallen bzw. die Möglichkeit verschiedene Hilfen zu deaktivieren.
    Nun zu meinem Fazit zu “The Golf Club”. Ich habe das Spiel jetzt 3 Tage intensiv getestet inkl. Course editor.

    Schwungmechanik (rechter stick):
    Ist im Prinzip identisch zu PGA Tour mit einem Unterschied. In PGA Tour konnte man seinen Schwung sehr einfach dosieren indem man die hinterste Stellung länger gehalten hat. In The Golf Club hat man quasi immer die vollen 100 %, es sei denn man startet die Vorwärtsbewegung bevor der Schlägerkopf die hinterste Stellung erreicht hat = sehr realistisch, allerdings ist das wirklich sehr schwierig zu kontrollieren. Aber ich übe ja auch noch nicht wirklich lange.
    Negativ ist mir bisher nur aufgefallen, dass das langsam gezielte zurückschwingen, für z.B. einen halben Schwung manchmal etwas hakt (könnte aber auch an meinem Controller liegen).

    Course editor:
    Er ist hervorragend mit sehr viel Liebe zum Detail. Man baut sich eine Bahn und kann diese sofort während der Bauphase im Editor testen. Somit kann man sich seine Bahn exakt mit den gewünschten Tücken aufbauen und falls notwendig sofort korrigieren. Du kannst einen Platz recht simpel mit wenigen Mausklicks erstellen lassen oder einen eigenen Traumplatz von A – Z selbst erstellen. Ich bin gerade mit zweiterem beschäftigt und werde diesen demnächst unter dem Namen “Franconian Hills Resort” der community zur verfügung stellen.
    Des Weiteren ist zu erwähnen, dass man sich auch z.B. eine PAR7 Bahn oder größer erstellen kann. Werde ich wahrscheinlich nicht oder kaum nutzen, aber es ist dennoch super so eine Option zur Verfügung zu haben. Durch den Editor wird es einem auf jedenfall nie langweilig, denn die community ist immer fleißig am Bauen neuer Golfplätze.

    Putten:
    Ich persönlich finde das Puttsystem weltklasse und sehr realistisch. Als Hilfe bekommt ihr hier nur die Gitternetzlinien, eine Angabe wie weit das Loch entfernt ist und den Höhenunterschied von Ball zu Loch. Diese Hilfen benötigt man auch unbedingt um das Grün richtig lesen zu können. Somit hat man alles was man braucht, aber eben nicht mehr und das ist gut so. Man bekommt sehr schnell ein Gefühl dafür wie weit man den Putterkopf für z.B. 8m Entfernung nach hinten ziehen muss, damit der Ball in der Nähe des Lochs zum Stillstand kommt. Meine zweite Runde über 18 Loch (offizieller Platz) habe ich gleich mit 7 unter PAR abgeschlossen. Das bestätigt denke ich, dass das Puttsystem nicht wie von euch beschrieben eher zufall ist. Hier sollte ich aber dazu sagen, dass ich neben meiner Erfahrung auf der Playstation auch im echten Leben Golf spiele. Das könnte mir hier möglicherweise entgegenkommen, denn es liegt schon sehr nah an der Realität wie ich finde.

    Gesamtfazit:
    Das Prunkstück des Spiels ist eindeutig der Course editor. Das Spiel selbst liegt so Nahe an der Realität, das es wahrscheinlich auch nach 5 Jahren noch nicht langweilig wird. Denn es passiert immer mal wieder, dass man den Abschlag verzieht und der Ball im Rough landet. Ich kann das Game nicht nur jedem Golffan empfehlen.

    Sportliche Grüße

    Huckleberry_24

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