The Golf Club war trotz einiger Schwächen bei Release der derzeitigen Konkurrenz überlegen. Die Fortsetzung The Golf Club 2 verspricht Erweiterung in allen Bereichen und ein neues Feature, mit dem ihr euren eigenen Golf Club erstellen könnt. Ob der Titel hält, was er Golf Fans verspricht, erfahrt ihr hier im Test.
Always online ist fast ein Muss
Der aktuelle Teil des Golf Simulators bietet wieder einen Tutorial und Karriere Modus, was wohl niemanden überraschen wird. Wer Golf Club zum ersten Mal spielt, sollte auf jeden Fall die Tutorials spielen, um sich mit der Steuerung vertraut zu machen. Wahlweise schwingt ihr den Golfschläger nämlich mit dem linken oder rechten Analogstick, was einiges an Feingefühl und Timing benötigt. Ihr müsst dabei ein Gefühl für Schwung, zu wählenden Schuss und eventuellen Drall bekommen. Was dabei jedoch dem eigentlichen Zweck eines Tutorials im Wege steht, sind die fehlerhaften Anweisungen, die man euch gibt. Ich hatte mehrere Fälle, in denen man mir zum Beispiel einen bestimmten Schuss vorgab, die Aufgabe damit aber schlicht unmöglich zu schaffen war. Wer also stur den Anweisungen folgt, kann oft hängen bleiben. Wenn ihr dann so weit seid, ins richtige Spiel einzusteigen, startet ihr einfach eine Karriere, in der ihr dann gesetzte Turniere spielen könnt. Wollt ihr hier aber das Bestmögliche rausholen, sollte eure Konsole ständig mit dem Internet verbunden bleiben. Dann habt ihr nämlich die Möglichkeit gegen andere Spieler zu spielen oder deren Ghosts, sofern gerade niemand für diesen Kurs zur Verfügung steht. Was mir allerdings während des Tests nicht gefallen hat, war das seltsame Verhalten der KI auf den niedrigen Schwierigkeitsgraden. Solltet ihr dort nämlich auf die hinteren Plätze rutschen, fangen die anderen Spieler plötzlich an, einen Fehler nach dem anderen zu machen. Dadurch rutscht ihr zwar schnell wieder die Rangliste hinauf, es macht es aber kaum möglich zu sehen, ob ihr selbst besser werdet.

Die Tutorials führen euch manchmal aufs Glatteis.
Euer eigener Golf Club und eigene Kurse
Neu im Spiel ist das Society Feature, bei dem ihr die Möglichkeit habt, einen eigenen Club zu erstellen oder einem bestehenden Club beizutreten. Als Teil eines Clubs könnt ihr dann eigene Events mit Presets und Strecken nach eurer Wahl erstellen. Wollen andere Spieler eurem Club beitreten könnt ihr zudem eine Aufnahmegebühr verlangen, die mit den Ingame Credits bezahlt wird. Alle Einnahmen, die euer Club durch Preisgelder oder Aufnahmegebühren macht, gehen direkt in die Kaffeekasse des Clubs und ihr könnt damit zum Beispiel neue Outfits für eure Avatare kaufen. An sich ist die Idee nicht schlecht, jedoch wirkt die Umsetzung oft sehr umständlich und könnte etwas Tuning vertragen. Um eure Events mit eigenen Kursen aufzupeppen und andere Spieler anzulocken, könnt ihr neue Kurse selbst erstellen. Der Kurs Creator bietet dabei ein paar neue optische Varianten für neue Maps. Wer den Vorgänger gespielt hat und bereits einige selbst erstellte Kurse besitzt, kann diese einfach importieren und dann mit den neuen Optionen verfeinern. In bester Little Big Planet Manier könnt ihr eure erstellten Maps dann auch mit anderen Spielern teilen und so eine nahezu unendliche Anzahl an Tracks spielen. Der Editor ist noch immer umfangreich und recht mächtig, drückt aber stark auf die Performance. Es gab einige Situationen, in denen Änderungen einfach nicht angezeigt wurden und dann nach Sekunden plötzlich im Gelände aufpoppten. Der bei den Kamerafahrten stark vertretene Lag ist auch im Editor weit verbreitet und stört enorm.
Zweckmäßig mit jeder Menge Lag
The Golf Club 2 hat in Sachen Optik leider nicht viel dazugelernt. Insbesondere die generell sterile Präsentation hat man direkt aus dem Vorgänger übernommen. Zuschauer spulen sogar oft in kleinen Teams die exakt gleichen Animationen ab, was hin und wieder für lustige Momente sorgt. Mit all den Problemen und auch den extrem kantigen Schatten kann man aber leben, da man eh meist nur auf den Ball fokussiert ist. Nervig ist aber der allgegenwärtige Lag bei jeder Kamerafahrt oder beim Laden der Kurse. Auch wenn das Spiel bei mir nie abgestürzt ist, hatte ich dennoch ständig den Eindruck, dass es kurz davor ist. Das Ruckeln kann dabei wirklich extreme Ausmaße annehmen. Der beinahe scheintote Kommentator rettet da auch nichts mehr. Dieser kommentiert eure Leistung anscheinend mit letzter Kraft in einem sehr gelangweilten Ton.