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The Evil Within 2 – Test zur Rückkehr in die Albtraummaschine

Im Oktober 2014 versuchte sich Bethesda an dem fast ausgestorbenen Survival Horror Genre. Mit The Evil Within und seinem Hauptcharakter Sebastian Castellanos konnte der Publisher eine echte Überraschung abliefen. Im Sequel The Evil Within 2 wird der ehemalige Polizist zurück in das STEM System getrieben mit der Aussicht, seine tot geglaubte Tochter zu retten. Wie sich der Ausflug in den Albtraum im Test geschlagen hat, erfahrt ihr jetzt im nachfolgenden Text.

 

STEM ruft euch wieder zurück

Im ersten Teil schaffte es Sebastian der Horrormaschine STEM zu entkommen. Doch die Freiheit hatte seine Konsequenzen, denn niemand glaubte ihm, was ihm widerfahren ist. Mit der Zeit verfiel Sebastian dann dem Alkohol, nicht zuletzt auch wegen der Schuldgefühle über den Tod seiner kleinen Tochter. Eines Tages dann kreuzt Juli Kidman aus dem ersten Teil erneut euren Weg. Diese steht noch immer in den Diensten der zwielichtigen Organisation Mobius. Sie erzählt euch, dass eure Tochter nicht tot ist, sondern ihr Körper eine neuen STEM Maschine antreibt. Aber auch in dieser Maschine geht wieder etwas gründlich schief und Mobius will eure Hilfe, mit der Aussicht eure Tochter zu retten. Natürlich nehmt ihr an und findet euch schon bald in dem geistigen Konstrukt Union wieder. Union erinnert dabei an eine gewöhnliche amerikanische Kleinstadt, mit der Ausnahme, dass hier Monster umherstreifen und nichts real ist. Aber ihr seid mit den Monstern nicht allein in Union, denn ein Mobius Team ist ebenfalls vor Ort und versucht, die Lage unter Kontrolle zu bringen. Jedoch hat das Team dabei starke Verluste durch einen Kunst verrückten Mörder zu beklagen. Es gilt also nicht nur eure Tochter zu finden, sondern auch dem mörderischen Stefano Valentini zu entgehen. Dabei wird aber schnell klar, dass hier mehr vor sich geht, als man euch gesagt hat. Die Story präsentiert sich diesmal stärker als noch im Vorgänger. Leider wirkt die erste Hälfte, in der ihr mit Stefano Valentino zu tun habt, eher wie ein lang gezogener Füller, bevor es mit der eigentlichen Story losgeht. Und auch der Bossfight gegen ihn wirkt extrem langweilig, was leider für die meisten Bosskämpfe gilt. Die originellen Designs von Mikami aus dem ersten Teil findet man hier nicht wieder. Der einzige Moment im Spiel, der mit tollen Gegnern glänzen kann, ist ein Part, der sich an Bossen des ersten Teils bedient.

The Evil Within 2

Union ist ein unwirtlicher Ort mit vielen unangenehmen Bewohnern.

 

Mehr offene Welt = weniger Horror

Es dauert nicht lange und die neue offene Umgebung von Union enthüllt ein völlig anderes Spielgefühl als die engen Korridore des Beacon Krankenhauses aus dem ersten Teil. Vorzugsweise in geduckter Haltung schleicht ihr euch voran, immer auf der Hut vor umherstreifenden Monstern. Dabei könnt ihr Seitengassen, Verandas und Lokale nach Ressourcen durchsuchen. Radiosignale oder Aufträge von einem der Mobius Teammitglieder führen euch von einem Punkt der kleinen Stadt zum anderen. Dabei solltet ihr aber immer wieder Abstecher in abgelegene Bereiche machen, denn hier warten oft weitere Waffen darauf, eurem Arsenal hinzugefügt zu werden. Neben einem Messer und einer Pistole könnt ihr im Verlauf eine Armbrust, ein Sniper Gewehr und mehr erhalten. Wie euer Arsenal aber letzten Endes wirklich aussieht, hängt von euch und eurer Bereitschaft ab, jeden Winkel zu erkunden. Waffen wie die Armbrust bieten euch zudem unterschiedliche Munitionstypen wie Schockpfeile oder explosive Varianten. Damit ihr nicht in Rambo Manier alles über den Haufen ballert, müsst ihr Munition selber herstellen. Das geht selbstverständlich unterwegs, was euch aber doppelt so viele Ressourcen kostet. Die bessere Alternative ist, einen der gesicherten Räume aufzusuchen. Hier könnt ihr euch an der Kaffeemaschine heilen, sofern der Kaffee fertig ist und könnt über die bekannten Spiegel in ein Abbild von Sebastians altem Revier gelangen. Dort erwartet euch neben einigen Minigames und zu öffnenden Schließfächern unter anderem erneut die geheimnisvolle Krankenschwester Tatjana, bei der ihr das Gel von besiegten Feinden gegen Upgrades und Skills eintauschen könnt.  Je nach eurem Wunsch könnt ihr in Stealth, Ausdauer und so weiter investieren. Munition und Waffenupgrades könnt ihr euch an der Werkbank holen. Munition ist aber auch hier eine rare Ware, sodass ihr genau überlegen müsst, wie viel an Munition ihr herstellen wollt. Die Gegner machen euch dabei allerdings nur recht selten das Leben so schwer, dass ihr Probleme bekommt. Wer mehr auf Nahkampf setzen will, wird zudem wahrscheinlich eher nach Äxten Ausschau halten, diese zerbrechen zwar nach einmaliger Verwendung, sind aber auch ein garantierter One Hit Kill. Bei den Kämpfen in Union selbst kommt aber leider keine echte Horrorstimmung auf. Viel zu oft könnt ihr Gegner einfach weiträumig umgehen oder mit Stealthattacken unbemerkt nacheinander ausschalten. Zudem gestalten sich Bosskämpfe sehr monoton, da man euch hin und wieder die gleichen Gegner vorsetzt oder abgewandelte Standardgegner als Bosse präsentiert werden. Erst sehr spät gegen Ende bekommt man wieder etwas Mikami Stil geboten, was leider etwas zu spät für meinen Geschmack war.

The Evil Within 2

Sowohl Sebastian als auch seine Waffen haben einige hilfreiche Upgrades zu bieten.

 

Etwas ist mit dem alten STEM verloren gegangen

The Evil Within 2 ist optisch ein echter Fortschritt im Vergleich zum Vorgänger. Erneut werden viele schaurige Schauplätze geboten, die eine gute Atmosphäre erzeugen. Insbesondere die zweite Hälfte dreht hier etwas mehr auf. Was sich bei der reinen Optik gebessert hat, ist beim eigentlichen Design aber untergegangen. Mikami hatte vielen Bossen und Gegnern im ersten Teil seinen persönlichen Stempel aufgedrückt und interessante Wesen wie Boxhead oder Laura hervorgebracht. Leider hat sich der Meister diesmal zu stark im Hintergrund gehalten und so müsst ihr euch mit einer Handvoll mäßig gruseliger Gegnertypen abfinden. Das ist nicht nur schade, sondern trübt auch den ansonsten durchaus positiven Gesamteindruck. Sebastians Sprecher aus dem ersten Teil war zudem schon nicht wirklich gut darin Emotion zu transportieren. Die neue Stimme ist zwar einen Tick besser, aber ebenso wenig überzeugend.

 

Positiv:

Story kann diesmal deutlich mehr überzeugen
Unions offene Umgebung lädt zum Erkunden ein
Upgrade und Crafting Mechanik sorgen für gutes Survival Gameplay

Negativ:

Bossdesign muss ohne Mikami Stil auskommen
Zu wenige Gegnertypen insgesamt und kaum spektakuläre Bosse
Offene Welt raubt etwas vom Survival Horror Feeling
[testimonial_slider][testimonial image_url=”58912″ image_width=”180″ image_height=”180″ name=”Marco Schmandt, Redakteur”]
“The Evil Within 2 ist eine gute Fortsetzung geworden, die aber einiges vom eigentlichen Charme für neue Elemente eingetauscht hat. Shinji Mikami hat dem ersten Teil sehr deutlich seinen Stempel aufgedrückt, was man besonders deutlich bei den Bosscharakteren sehen konnte. Das Sequel verzichtet fast vollständig auf solche prägnanten Bosse oder normalen Gegner und wirkt dadurch doch etwas blasser als das Original. Ihr bekommt generell nur wenige Gegnertypen geboten und wenn dann Bosskämpfe mit einer modifizierten Variante eines normalen Gegners ausgetragen werden, ist das eine echte Enttäuschung. Die neue frei begehbare imaginäre Stadt Union ist zwar ein sehr interessanter Ansatz, der sogar Spaß macht, aber etwas von der klaustrophobischen Stimmung vermissen lässt. In der Stadt unterwegs zu sein fühlt sich eher nach Action Adventure an als nach Survival Horror. Die Story ist diesmal deutlich besser ausgearbeitet, was der Atmosphäre sichtlich zugutekommt. Leider ist Sebastians Charakter noch immer recht flach und sein Sprecher wirkt unpassend. Trotz all dieser kleineren Mängel ist The Evil Within 2 eine sehr gute Fortsetzung geworden und Survival Fans sollten sich den Titel nicht entgehen lassen.”
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Ab in die Sammlung?

The Evil Within 2 ist ein tolles Sequel mit ein paar Schwächen geworden. Wer den ersten Teil mochte wird hier eine etwas verbesserte Version bekommen.

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