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The Elder Scrolls III: Morrowind – Retro-Test zum Retro-Rollenspiel

“Früher war alles besser” höre ich viele Gamerstimmen, “Spiele sind heute viel zu einfach,…” schreien sie laut, “…immer wird einem geholfen!”. in diesem Tonus geht es fort und fort. Als jemand der schon viele viele Spielstunden in unterschiedlichsten Spielen verbracht hat, würde dem teilweise zustimmen. Als ein Fan der Elder Scrolls Reihe und besonders dem jüngsten Ableger möchte ich nun einen kleinen Vergleich ziehen und habe den dritten Teil der Reihe The Elder Scrolls – Morrowind gespielt. Dieser ist ebenfalls von Bethesda und wurde bereits im Jahr 2002 für den PC veröffentlicht. Ob ich mich sehr schwer getan habe und wie mir das Spiel gefallen hat, lest ihr in unserem Test.

 

Unbekannter Häftling

Wir wachen auf, ein unbekannter spricht uns an, sagt wir hätten fest geschlafen, wir schauen uns um und sehen, dass wir in einem Schiff sind. Ja! Wir waren auf dem Weg nach Vvarenfell, einer Insel der Provinz Morrowind. Entlassen auf der Haft, auf Befehl keines geringeren als Uriel Septim VII.. Wieso? Weshalb? Warum? Das ist erst mal egal. Wir werden an Land gelassen und sollen Caius Cosades eine Botschaft überbringen. Als gehorsamer Bürger Tamirels erledigen wir unsere Aufgabe gewissenhaft und brechen direkt nach Balmora auf, um ihn zu finden. Nachdem wir brav die Botschaft übergeben haben, macht Caius uns zum Novize der Klingen und gibt uns etwas Kleingeld um Ausrüstung zu beschaffen. Durch die Quests der Hauptstory enthüllen wir mehr und mehr über das Verschwinden der Dwemer, entdecken einen merkwürdigen Kult, der eine Wiedergeburt (nein nicht Jesus) erwartet und man erfährt vieles über die Schlacht der ersten Ära am Roten Berg. Lässt man sich auf die hauptsächliche Story ein wird man schnell in den Bann gezogen und entdeckt viel von der Welt, die Quests schicken euch in die verschiedensten Orte und immer gibt es viel zu sehen. Doch fällt dann die Spielzeit relativ gering aus. Hierfür hat Bethesda eine schier unendliche Anzahl an Nebenquests in das Spiel geworfen. Diese scheinen fast vielfältiger und abwechslungsreicher zu sein als die der eigentlichen Story. Sehr gut gelungen und erhöht den Spielspaß und die Dauer immens.

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Die lebenden Toten, waren auch früher schon gut.

 

Sei wer du willst

Kurz nachdem man aufgewacht ist, kann man seinen Namen festlegen, allein hier können einige Spieler ihre ersten 15 Minuten verbringen, anschließend werden wir von einer Wache ans Ufer geführt, wo eine weitere Wache nach unserer Herkunft fragt. Hier legen wir Rasse und Aussehen fest. Es gibt 10 unterschiedliche Rassen, neben den menschlichen Nord, den Bretonen, dem Kaiservolk und den Rothwardonen gibt es die tierisch anmutenden Argonier, die Khajiit und die Ork. Allerdings dürfen Hochelfen, Waldelfen und Dunkelelfen nicht fehlen. Jede dieser Rassen hat unterschiedliche Stärken und Schwächen und dazu spezielle Fähigkeiten, die auch stark variieren und mit dem Herkunftsort und den Eigenschaften der Rassen einhergehen. Hat man dies gewählt, darf man sich sein Sternzeichen aussuchen, hier gibt es 13 an der Zahl und diese verbessern bestimmte Attribute, man sollte das Sternzeichen entsprechend der Rasse und späteren Klasse auswählen. Je nachdem ob man Mali ausgleichen möchte oder Boni verstärken. Apropos Klassen, hier ist die Auswahl sehr einzigartig, entweder lasst ihr euch zufällig eine geben, wählt eine vorgefertigte Klasse aus oder erstellt selbst eine. Eine Klasse ist im Grunde nur eine Zusammenstellung von Attributen, hier kann man seinem Spielstil entsprechend seine Klasse so anpassen, wie man es braucht. Die Erstellung des Charakters findet nicht bloß in einem Menü statt, sondern in mehreren kurzen Abschnitten, diese Einführung gefällt uns sehr gut, vor allem aber weil man am Ende nochmals einen Überblick bekommt und die Möglichkeit alles zu verändern. Anschließend passiert alles relativ schnell, man soll in eine andere Stadt reisen und jemanden finden, dieser schickt einen weiter, der einem die erste Quest gibt. Ohne viel Erklärung sucht man sich seinen Weg und findet die ersten Kämpfe, die zugegeben nicht sehr einfach sind. Wer hier aufpasst und seine Fehler analysiert, der steigt schnell dahinter, wie man sein Gegenüber erledigen kann, bevor dieser das mit einem macht. Man wird schnell hineingeworfen und bekommt Erklärungsfetzen dazu, beibringen muss man sich das System selbst. Wer darauf Lust hat und sich ein paar Stunden einarbeitet und damit auseinandersetzt, wird schnell seinen Spaß haben und merken, dass man gut aufsteigen und Quests erledigen kann. Oft ertappt man sich auch dabei, wie man einfach nur durch die Spielwelt rennt und alle möglichen Pflanzen und Tiere beobachtet und schaut was passiert. Man verliert sich einfach unglaublich schnell in und wird immer wieder abgelenkt.

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Riesige zecken-artige Wesen transportieren uns von einer Stadt zur nächsten.

 

Abwechslungsreich

Die Spielwelt ist enorm und hübsch gestaltet, jede größere Stadt besitzt ihren eigenen Stil, vergisst man also nach längerer Spielpause wo man sich zuletzt aufgehalten hat, genügt ein Blick auf die dortige Architektur. Auch ist in den Städten viel los, überall läuft jemand herum und unnütze Gegenstände bekommt man schnell ver- und gekauft. Aber nicht jeder Händler akzeptiert jede Ware, manche können sehr wählerisch sein. Nett ist, dass man nicht zwingend den Preis zahlen muss, den der Händler verlangt, man kann durchaus ein Gegenangebot machen und so ein paar Draken sparen. Die Texturen sehen gut aus und sind durchaus zeitgemäß, allerdings könnten manche Animationen – gerade das Rennen und gehen – etwas flüssiger, weicher ablaufen. Aber darüber kann man gern mal wegsehen, zumal es für den ein oder anderen Schmunzler sorgt. Sounds gibt es im Spiel auch sehr viele und man wird von diesen gerne mal abgelegt und kommt vom eigentlichen Weg ab. Töne klingen dabei nicht sonderlich natürlich und realistisch, man muss aber das Alter bedenken und deshalb gehen diese vollkommen in Ordnung.  Ein Manko ist, dass die Dialoge lediglich in Textform stattfinden und der Spieler sich alles durchlesen muss. Ein paar synchronisierte Stellen gibt es und meist handelt es sich um platte Äußerungen der NPCs, von denen unterschiedliche Charakter dieselben verwenden. Diese wiederholen sich also. Schade, denn vollständig vertonte Dialoge kennen wir aus älteren Spielen bereits und hätten die Immersion doch verstärken können. Bugfrei ist dieses Bethesda-Spiel nicht, so ist die Wegfindung mancher NPCs teilweise in die Hose gegangen und so hingen sie gern einmal Fest. Auch das Springen hat oft nicht so funktioniert, wie es sollte, entweder verließen unsere Füße den Boden überhaupt nicht oder wir sind ein Stückchen geschwebt.

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Ausgefallene Rüstungen gibt es auch in diesem Rollenspiel-Epos.

 

Fazit:

Ein packendes Rollenspiel mit ein paar Ecken und Kanten, wobei nicht die Grafik gemeint ist, die war für damalige Verhältnisse wirklich gut. Die gesamte Technik funktioniert sehr gut und lässt den Spieler einiges erleben und dabei Spaß haben. Die kleineren Bugs stören nicht weiter, lediglich die nicht vertonten Dialoge ziehen den Spielspaß ein wenig nach unten, doch so kann man jedem Charakter seine eigene Stimme geben. Dieses Spiel kann man auch in diesen Zeiten gerne starten und sich die Welt von Tamriel begeben. Diejenigen, die durch Skyrim in die Elder Scrolls Reihe gekommen sind, werden auch hier ihre Freude haben. Im Vergleich zu alten Spielen ist lediglich der Einstieg etwas schwierige, das kalte begrüßt uns hier, doch der mit dem längeren Atem gewinnt eben.

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