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Test: To Hell with the Ugly

Der zynisch dystopische Wink mit dem Zaunpfahl

To Hell with the Ugly im Überblick

Online Multiplayer

Couch-Koop / Splitscreen

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Onlinezwang

Kostenpflichtiger Seasonpass für DLCs

Angebot
Film Noir Collection. 8 Meisterwerke auf 8 DVDs.
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 16 Jahren

*Werbung: Die Amazon-Links sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn du auf so einen Affiliate-Link klickst und über diesen Link einkaufst, bekommt die Redaktion von dem betreffenden Online-Shop oder Anbieter eine Provision. Für dich verändert sich der Preis nicht.

Releasedatum: 31. Mai 2023

Genre: Indie Game, Adventure

USK: ab 16 Jahren freigegeben

Publisher: ARTE FRANCE SA

Plattformen: PS4, PS5, PC

To Hell with the Ugly ist ein Indie-Game im Film Noire-Stil und bringt den Spielenden in ein kurioses, ein wenig verstörendes Abenteuer einer blonden Jungfrau, die gern zwischenmenschliche Beziehungen bis zum 20. Lebensjahr aussetzen möchte. Dabei wird sie jedoch ordentlich behindert, wird entführt, muss sich freikämpfen und landet vom Regen in die Traufe direkt in einem Mordfall. Das FBI ist auch noch involviert und reiche Menschen mit Inspirationen und viel zu viel Zeit setzen der Welt eine Macht entgegen, die das Gleichgewicht aller Nationen gefährdet! La Poule Noire und ARTE France haben sich da mit Boris Vians satirischen Roman “Et on tuera tous le affreux” eine gute Geschichte ausgesucht, welche mich als Noob dieses Genres in schweren Unglauben gestürzt hat. Ich war gewillt, Rock Bailey bei seinem Vorhaben zur Jungfräulichkeit zu unterstützen… jedoch kam es halt ganz anders. Aber immerhin mit guter Musik.

 

Satire und Zynismus sind nun mein Freund

Wenn man zum ersten Mal – wie ich, das Film Noire Genre betritt, hat man neben coolen Schatteneffekten und krassen Jazz-Beats schon genug inhaliert, um glücklich zu sein. Es würde vollkommen reichen. Aber nicht den Entwicklern. Mit Rock Bailey, der begehrt und gutaussehend ist und dazu auch noch einen narzisstischen Charakter hat, hat man schon so seine Freude bis zu einem bestimmten Grad. Die Storyline hat den Flair eines alten Krimis mit Mord, Pistolen, schönen Frauen, schönen Männern und wenig hässlichen Gestalten.. ja, klingt oberflächlich. Das muss so.

Nichtsahnend, was passieren würde, fand ich mich bald mit dem Protagonisten hinter der Jazz-Bar und konnte nicht verhindern, dass er von einem fremden Mann eine Zigarette annahm, damit er seinen Frust ein bisschen betäuben konnte. Das Leben ist immerhin hart als begehrter Junggeselle. Ich rechnete mit keiner Entführung oder einer schönen Frau, die nackt am Aufwachort auf ihn wartete. Die Bilder, die Rätsel, die Verfolgungsjagden und natürlich die überaus geistreichen Dialoge haben mich oftmals mit offenem Mund und Empörung zurückgelassen, trotzdem konnte ich nicht aufhören, zu spielen. Natürlich will ich hier nicht zu viel vorweg nehmen, aber die Geschichte war viel schwieriger zu verstehen, als es das Kampfsystem oder die Rätsel waren. Zwischendurch konnte ich nicht mehr ausmachen, ob ich die Pointe verpasst hatte oder diese skurrilen Szenen wirklich bis zum Schluss so durchgezogen werden sollten. Das Thema und der Umgang der Situation, in der sich Rock Bailey relativ am Anfang des Spiels befindet, fand ich schon sehr grenzwertig, aber ich hatte ja keine Ahnung davon und blieb deshalb wohl auch bis zum Schluss dran. Mittlerweile kann ich darüber hinwegsehen.

 

Schnelle Fäuste schwingen oder hinter der Topfpflanze verstecken?

Diese Auswahl gab es und es ist bei To Hell with the Ugly auch durchaus gewünscht, beides zu benutzen. Die Quickplay-Events während der rundenbasierenden Kämpfe hatten es in sich. Im rechten Moment die richtige Taste drücken und Rock teilte mit seinen Fäusten doppelt aus. Ab und an hat er sogar Freunde zur Unterstützung dabei, die mit Hund und Regenschirm aushelfen, wenn die Gegner in der Überzahl sind. Diese können allerdings ganz schön flink sein und tricksen mit isolierenden Schutzschilden oder gemeinen Rauchwolken. Man musste nicht immer kämpfen und es ist beachtlich zu beobachten, wie der großgewachsene Protagonist hinter einer Zimmerpflanze verschwinden und dann doch vor der Frau mit dem Baseballschläger davoneilen kann, ohne sich mit ihr messen zu müssen. Bei Verfolgungsjagden und dem Sortieren von Akten konnte man sich nicht mit der halben Arbeit zufrieden geben und war gut damit beschäftigt.

 

*Werbung: Die Amazon-Links sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn du auf so einen Affiliate-Link klickst und über diesen Link einkaufst, bekommt die Redaktion von dem betreffenden Online-Shop oder Anbieter eine Provision. Für dich verändert sich der Preis nicht.

 

Fazit zu To Hell with the Ugly

Das Spiel hat mir sechs Stunden pure Verwirrung mit guter Musik geschenkt und im Epilog saß ich fest, ohne das Spiel richtig beenden zu können. Die Moral von der Geschichte hat mich erst hinterfragen lassen, was Film-Noire-Genre überhaupt bedeutet. Ich denke, jeder, der diese tiefen Schatten mit stimmiger Musik mag, wird hier auf seine Kosten kommen. Ein Held, der gar kein Held ist oder doch, vielleicht aus einem anderen Blickwinkel und ein Antagonist, der noch viel eher wie ein Visionär aussieht… die Liste ist lang. Also, die Kämpfe waren wirklich cool und die Rätsel haben mir Spaß gemacht. Das Genre ist für mich, die Heldengeschichten liebt und der Gerechtigkeit stets Treu bleiben mag, absolut nicht geeignet, aber hat mir dennoch die Augen geöffnet. Irgendwie hat es ja auch Spaß gemacht, mich darüber aufzuregen. Man darf es halt nur nicht zu voll nehmen. Vielleicht wäre auch eine kleine Triggerwarnung zu Beginn nicht schlecht.

<span class="su-quote-cite"><a href="https://www.nat-games.de/author/janineguenther/" target="_blank">Janine Günther (Redakteurin)</a></span>

Positiv:

Der Animationsstil ist typisch Film Noir
Die Kämpfe und Rätsel sind eine abwechslungsreiche Herausforderung
Bei so viel Zynismus gibt es immer etwas zu Lachen... oder zu weinen, je nachdem
Die Geschichte ist der perfekte Denkzettel für die Schönheitsindustrie

Negativ:

Der Protagonist ist eher hohl als Antiheld
Sexuelle Belästigung bei Männern wird unangenehm oberflächlich behandelt
Endbildschirm wirkt unfertig

Ab in die Sammlung?

To Hell with the Ugly ist ein stimmiger Zeitvertreib mit verqueren Ansichten und einer wunderbaren Kritik an die Schönheitsideale dieser Welt. Wer sich der Satire also zugetan fühlt, kann durchaus zugreifen.

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