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Test: Suicide Squad: Kill the Justice League

Die Rettung der Welt könnte aufregender sein

Suicide Squad: Kill the Justice League

Couch-Koop / Splitscreen

Online Multiplayer

Mikrotransaktionen

Lootboxen

Onlinezwang

Kostenpflichtiger Seasonpass für DLCs

Releasedatum: 30 Januar 2024

Genre: Action

USK: ab 18 Jahren freigegeben

Publisher: Warner Bros. Interactive Entertainment

Plattformen: PC, Xbox Series X|S, Playstation 5

*Werbung: Die Amazon-Links sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn du auf so einen Affiliate-Link klickst und über diesen Link einkaufst, bekommt die Redaktion von dem betreffenden Online-Shop oder Anbieter eine Provision. Für dich verändert sich der Preis nicht.

Bild 2024 © Warner Bros. Interactive Entertainment

Ich war selten skeptischer vor einem Release, als im Falle von Suicide Squad: Kill the Justice League. Das Antihelden-Abenteuer missfiel mir quasi schon mit dem ersten Gameplay-Reveal und auch die jüngeren Trailer ließen keine Vorfreude in mir aufkommen. Nun hielt ich es in meinen Händen und dachte mir: “Komm schon – So unvoreingenommen wie möglich”.

 

Vom Bösewicht zum Helden

Irgendwo im Nirgendwo startet die Reise, bei der die vier Hauptfiguren eingeführt werden. Die Truppe besteht glücklicherweise aus sehr unterschiedlichen Charakteren. So richtig Tiefe erhalten sie aber genauso wenig, wie die generelle Story. Die Justice League ist aus irgendwelchen Gründen nicht mehr “gut”, sondern stürzt alles ins Chaos. Die vier Antihelden wurden dazu auserkoren bei der Rettung der Welt ausnahmsweise auszuhelfen. Ein schönes Erzähltempo, wunderbare Dialoge und große Wendungen. Das findet ihr hier nicht. Es plätschert mehr oder minder in semi-belangvollen Gesprächen vor sich hin. Lacher erzeugt der Humor seltenst, oftmals geht es nicht über ein paar gewollt lustige Passagen hinaus. Weder gelingt es eine gewisse Seriosität in die Geschichte zu bringen, durch die Spannung erzeugt wird, noch kann sie als komödiantisches Werk wirklich unterhalten. Mit der Zeit wurde es mir auch zu anstrengend zuzuhören und ich fing an die ellenlangen Cutscenes zu überspringen. Verpasst habe ich trotzdem nie was.

Suicide Squad

Die Guten sind irgendwie nicht mehr so lieb. | Bild 2024 © Warner Bros. Interactive Entertainment

 

Nur Kulisse?

Als sich das Spiel aus der surrealen Tutorial-Welt befreite, offenbarte es mir einen Blick auf Metropolis, der Stadt und Spielwelt des Titels. Hier war ich ehrlich gesagt positiv überrascht. Eine dreckige Stadt, die mit vielen interessanten und ungewöhnlichen Bauten irgendwie mein Interesse weckte. Beim Überblicken der Dächer fallen die vielen Details in der Welt auf. Ja, hier will ich mich austoben! Nach einigen Minuten merkte ich jedoch schnell, dass der Schein trügte. Zwar bestach die Kulisse weiter mit Details, doch mehr als eine Kulisse, sollte es nicht werden.

Keine besonderen Collectibles, keine besonderen Events, keine besonderen Nebengeschichten, keine besonderen Dungeons oder Orte, die etwas Überraschendes zu bieten hatten. Selbst für Open-World-Standard-Formeln bietet Suicide Squad unterdurchschnittlich viel. Auffällig sind die Patrouillen im Spiel. Hier mal 4 Feinde auf nem Dach, dort ein Heli, dort 3 Einheiten auf der Straße und dort mal wieder 4 Feinde auf einem Dach. Diese Open-World-Struktur wäre schon vor 10 Jahren zu wenig. Geschichte, Welt und Writing fallen also durch. Aber das Herz des Spiels ist ja auch die Action.

Suicide Squad

Die Präsentation kann, dank hoher Produktionswerte, immer wieder überzeugen. | Bild 2024 © Warner Bros. Interactive Entertainment

 

I (don’t always) like to move it, move it

Gleich zu Beginn des Spiels, wenn die Einführung der Charaktere beginnt, wird man auch in das Movement der Figuren eingeführt. Dieses unterscheidet sich je nach Protagonist mehr oder weniger. Im Kern steuern wir unseren Wunsch-Antihelden in einer klassischen Third-Person-Ansicht. Springen, Ausweichen, Blocken sind bei allen guten Fieslingen gleich. Jedoch unterscheiden sich vor allem die Spezial-Movements. Während King Shark besonders weite Sprünge ausführen kann, fliegt Deathshot dank Jetpack eine Zeit lang durch die Gegend. Letzterer hat mir in der Bewegung durch die Welt auch am Besten gefallen, weil es eine einfache und relativ spaßige Methode ist, sich in der Welt zu bewegen. Problem: Die Reichweite des Jetpacks ist relativ begrenzt, die Wege aber durchaus mal weit. So muss ich beim Fliegen zwischendurch immer mal die Sprungtaste drücken, um einmal kurz in der Luft zu hoppeln, damit ich das Jetpack weiter nutzen kann.

Umständlich und fühlt sich semi spaßig an. Mehr frustriert haben mich aber die Movements der anderen Figuren. Harley Quinn beispielsweise kann sich durch die Welt schwingen, ein wenig wie Spider-Man. Während der Spinnenmann sich aber sehr flüssig, flott und spaßig steuern lässt, wirkt Harley eher sperrig, langsam und hakelig. Nie geht mir das hervorragende Schwingen aus Spider-Man 1 & 2, als auch Miles Morales aus dem Kopf, wodurch mich Harley’s Movement eher genervt hat. Der Hai andererseits hat zwei hohe und weite Sprünge, allerdings muss man hier die Buttons eine Zeit lang gedrückt halten, um die Reichweite zu erhöhen. Das nimmt den Flow raus und geht nicht so gut ineinander über. Irgendwie nimmt das Spiel immer wieder die Geschwindigkeit aus ihrem Bewegungsmuster, sodass es ein unvollendetes Konzept mit enormen Potenzial bleibt.

Suicide Squad

Deathshot bietet das flüssigste Spielgefühl | Bild 2024 © Warner Bros. Interactive Entertainment

 

Verschenktes Potenzial

Der andere große Fokus ist aber das Kampfsystem. Wie auch beim Movement gibt es in den Grundsystemen starke Ähnlichkeiten, im Feeling hat es aber auch ein paar kleinere Unterschiede zu bieten. Zum einen gibt es den Nahkampf, welcher sich im Prinzip gut anfühlt, allerdings keine Variation bietet. Es gibt eine Nahkampftaste, die nicht unbedingt ein spezielles Timing erfordern und Kombinationen zu vollführen. Abgerundet wird dies mit Ausweich- und Kontermöglichkeiten. Mittels Fernkampfwaffen wird auch fleißig geballert. Die fühlen sich aber eher nach billigen Plastikwaffen an und haben irgendwie keinen Bumms.

Das miese Waffen-Feeling wird immerhin etwas ausgeglichen, in dem so Kniffe hinzukommen, wie das Erringen von Schildpunkten. Bei der sogenannten “Schildernte” schießt man Gegnern ins Bein und knockt sie dann per Nahkampfangriff aus, um den Schild zu regenerieren. Aber so richtig coole und ausgefallene Kombinationsmechaniken lassen sich irgendwie doch nicht finden. Auch schaltet man keine weitere frei. Lediglich lassen sich die Talentpunkte in meist zahlengetriebene Skills investieren, die oft nur Bonusschaden o.ä. beinhalten. Auch die Waffen sind eher generisch und so ein richtiger Loot-Trieb entsteht dadurch nie. Selten erhält man Ausrüstung auf die man sich irgendwie freut. Es ist, wie so vieles, irgendwie egal.

Suicide Squad

Die Kämpfe bieten eigentlich Potenzial zum glücklich sein. Eigentlich… | Bild 2024 © Warner Bros. Interactive Entertainment

 

Irgendwie belanglos

Egal ist auch das gesamte Missionsdesign. In den Hauptmissionen, als auch in den Nebenmissionen. Meist besteht es daraus irgendwo hinzugehen, eine Flut von Feinden niederzumähen oder Zivilisten zu retten indem man sie in einen Bulli packt. Das ermüdet sehr schnell, wirkt wieder mal egal und demotiviert. Auch die Nebenmissionen haben nicht so wirklich etwas zu bieten. Auch da passiert es, dass ich irgendwo hingeschickt werde, um ein paar Feinde abzuschießen. Überrascht war ich, als es dann plötzlich auch ein Mini Game auf Zeit gab, bei dem ich durch Ringe in gewisser Zeit springen musste. Durch das aber nicht vollends befriedigende Movement, hat man nach zwei, drei Runden auch hier die Lust verloren.

Vieles in Suicide Squad: Kill the Justics League wirkt lieblos. Es scheint als habe man ein gewisses Schema abgearbeitet, was ein Loot-Shooter alles haben muss. Hauptsache es ist da, egal wie gut oder schlecht es funktioniert. Diese Lustlosigkeit übertrug sich auch auf mich. Ein weiteres Beispiel dafür sind die Gegner. Ich bekämpfe meist immer die gleichen 2, bis maximal 3 verschiedenen Gegnertypen. Wenn man in Wellen  40 Feinde dort, 30 Feinde da und 50 Feinde dort besiegen muss, aber alle sind gleich, dann geht auch da Abwechslung und Motivation flöten.

 Bildquelle: © Warner Bros. Interactive Entertainment

*Werbung: Die Amazon-Links sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn du auf so einen Affiliate-Link klickst und über diesen Link einkaufst, bekommt die Redaktion von dem betreffenden Online-Shop oder Anbieter eine Provision. Für dich verändert sich der Preis nicht.

Fazit zu Suicide Squad: Kill the Justice League

Wenn Lieblosigkeit, Ideenlosigkeit und Belanglosigkeit in der Form von einem eigentlich renommierten Studio zusammenkommen, dann muss auf Führungsebene irgendwas mächtig schiefgelaufen sein. Alles wirkt, als wollte man auch “so ein Spiel” machen. Tatsächlich finden sich an jeder Ecke gute Ansätze, doch keiner davon wurde vernünftig ausgespielt und verliert sich schnell in unterer Durchschnittlichkeit. Suicide Squad: Kill the Justice League hebt sich durch nichts positiv vom Rest ab. Stattdessen ist so viel Halbherzigkeit drin. Ob das gefühlslose Gunplay, die langweiligen Missionen, die ereignislose Welt, das zu steife Movement oder die vielen langweiligen Zwischensequenzen. Dabei machen die Fights ja stellenweise Spaß, der trägt sich jedoch nicht durch das gesamte Spiel, aufgrund der zerschossenen Progression. Es ärgert mich zum Teil sogar, dass die guten Ansätze immer wieder ins Nichts führen. Zu viele Chancen werden liegen gelassen, sodass ich mir sicher bin, dass man am Ende des Jahres sagen wird: “Ach ja, Suicide Squad, das gab’s ja auch mal.”

<span class="su-quote-cite"><a href="https://www.nat-games.de/author/christiankoitka/" target="_blank">Christian Koitka, Redakteur</a></span>

Positiv:

Kämpfe bieten spannende Ansätze in der Struktur
Hochwertige Präsentation
Charaktere mit einigen Unterschieden im Gameplay
Präzise Steuerung

Negativ:

Gunplay fühlt sich nach Plastikwaffen an
Eintöniges Missionsdesign
Welt visuell zwar spannend, aber inhaltlich langweilig
Erzählerisch mäßig
Movement mit guten Ansätzen, aber insgesamt zu schwerfällig
Gesamte Progression wenig motivierend

Ab in die Sammlung?

Wer Superhelden-Action will, sollte sich besser mit Spider-Man oder der Arkham-Reihe beschäftigen.  Suicide Squad: Kill the Justice League sollte man sich maximal im Sale zulegen.

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