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Test: Evil West

Spaßiges Vampirgemetzel mit Oldschool-Charme

Evil West im Überblick

Online Multiplayer

Couch-Koop / Splitscreen

Mikrotransaktionen

Lootboxen

Onlinezwang

Kostenpflichtiger Seasonpass für DLCs

Angebot
Evil West - [PlayStation 5]
  • Inklusive "Wild Wild East"-Paket mit dem "Goldener Verteidiger"-Outfit für Jesse und "Goldene Reliquien"-Waffenskins
  • Kämpfe allein oder mit einem Freund in stilvollen und blutigen
  • Mythen und Legenden neuerzählt in einem stilisierten und schrägen Wildwest-Universum
  • Entwickle dich mit Vorteilen, verbesserbaren Waffen und Werkzeugen weiter
  • Erkunde und kämpfe dich durch eine storylastige Kampagne, um Amerika zu retten

*Werbung: Die Amazon-Links sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn du auf so einen Affiliate-Link klickst und über diesen Link einkaufst, bekommt die Redaktion von dem betreffenden Online-Shop oder Anbieter eine Provision. Für dich verändert sich der Preis nicht.

Releasedatum: 22. November 2022

Genre: Action

USK: ab 18 Jahren freigegeben

Publisher: Focus Home Interactive

Plattformen: PC, Playstation 4, Playstation 5, Xbox One, Xbox Series S/ X

Bereits auf der gamescom 2022 fühlte sich Evil West beim Anspielen so herrlich nostalgisch wie ein Spiel für die Xbox 360 an. Nun hatte ich die Möglichkeit das Spiel zu testen und der Vergleich von damals zählt für mich nun mehr als zuvor. Warum das sowohl Licht- als auch Schattenseiten hat, verrate ich euch im Test!

 

Immer diese Blutsauger

Wer glaubt, hier erwartet euch der Wilde Westen mit all seinen Facetten, der irrt gewaltig. Evil West ist zwar zeitlich an diese Epoche angelehnt, geht aber viel weiter. Ihr spielt Jesse Rentier, Sohn von William Rentier, dem Oberhaupt des Rentier Instituts. Dieses hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Vereinigten Staaten vor Vampiren und sonstigen dämonischen Kreaturen zu schützen. Eigentlich scheint man alles im Griff zu haben. Mit D‘Abano hat man einen großen Fisch im dämonischen Unterhaus erledigt und seinen Kopf ausgeliefert. Doch wie aus dem Nichts wird das Institut plötzlich infiltriert und die junge Ziehtochter Felicity, die enorme Kräfte in sich trägt, löscht mit den fiesen Monstern nahezu das ganze Institut aus. Jesse, Mitstreiter Edgar, James Harrow von der US-Regierung und Jesse‘s verletzter Vater William können entkommen und gelangen in das Örtchen Calico.

Von da gilt es zusammen mit Medizinerin Emilia Blackwell, dem wandelnden Lexikon Scott und dem Tüftler Vergil der Gefahr entgegen zu treten und die diabolische Vampir-Tochter zu besiegen, die scheinbar einen tieferen Plan verfolgen will. Die Geschichte reißt keine Bäume raus, hält mich aber aufgrund des Settings und dem ein oder anderen netten Twist ganz gut bei der Stange. Erzählerisch gibt sich das Spiel sehr linear und füttert mich regelmäßig mit Story-Elementen, sodass ich immer am Ball bleibe. Die Erzählweise ist dabei unspektakulär simpel. Die Charaktere bewegen sich eher zwischen verschiedenen Stereotypen hin und her. Von klassisch autoritär, über den typisch unsicheren und schüchternen Technik-Nerd, bis hin zum über-coolen Badass.

Evil West bringt keine besonders vielschichtigen Figuren hervor, aber zumindest welche mit Profil. Und irgendwie passt es auch zum Spiel. Ich habe weder besonders positive, noch negative Gedanken zur Geschichte und empfand das Erzählte als durchaus solide. Vieles erzählt sich über Dialoge und die recht üppig gesetzten Videosequenzen. Immer mal wieder finden sich auch in der Welt Dokumente, die ganz interessante Hintergrundinfos zur Lore erzählen und sogar vertont sind. Die Menge derer und der Gehalt an Infos ist sogar sehr gut ausbalanciert, sodass ich nie das Gefühl hatte, dass ich mich jetzt durch etliche Story-Dokumente wühlen muss. Viel mehr war ich interessiert daran, hier und da mal ein paar Infos aufzuschnappen.

 

Immer geradeaus

Die Story ist zwar allgegenwärtig und bildet auch den Ausgangspunkt für die verschiedenen Szenarien, doch im Kern geht es hier um das Gameplay und darum, die ganzen Monster nieder zu kloppen. Dafür schickt uns das Spiel in sehr unterschiedliche Gebiete. Ein verlassene Westernstadt, ein dunkler Sumpf, ein mysteriöses Tunnelsystem oder eine verlassene Anlage inmitten einer Schneelandschaft. Die Diversität an Orten ist tatsächlich enorm vielfältig und abwechslungsreich, sodass mich die Umgebungen nie langweilen. Bei der Levelstruktur kommen wir erstmalig zu meinem 360/PS3-Vergleich. Evil West ist linear. Sehr linear. Schlauchig.

Auf sehr vorgegebenen Pfaden bewege ich Jesse in der 3rd-Person-Ansicht von A nach B, verirren kann ich mich gar nicht. Oftmals kloppe ich mich in einem eher runderen Areal durch ein paar Gegnerhorden, folge einem Pfad, auf welchem ich Story-relevanten Dialogen lausche, aktiviere einen Schalter und dann geht’s von vorn los. Zudem blinkt mir auch direkt immer die Stelle entgegen, wo ich entlang gehen muss, wo ich hoch klettern kann oder wo ich über Abgründe springen kann. Nur selten habe ich die Möglichkeit auch mal rechts und links vom eigentlich Pfad etwas zu erleben. Zu 90 % befindet sich bereits wenige Meter, nachdem ich abbiegen konnte, eine Kiste mit Geld. Seltener aber bekomme ich auch die Möglichkeit auf einem alternativen Pfad einen Mini-Boss zu erledigen. Fühlt sich beinahe an wie vor 15-20 Jahren.

Aber irgendwie mag ich es. Ein intensive, sehr stringente Spielerfahrung eben. Doch im Laufe meines Tests langweilte mich die Linearität dann doch etwas. In mir kam dann doch mal der Drang auf, auch mal abseits des vorgestrickten Pfades das ein oder andere Abenteuer zu erleben. Es hätte ja nicht viel sein müssen. Eine kleine Höhle, ein geheimer Pfad im Dickicht oder eine höher gelegene Eben, auf der es irgendwas interessantes zu erkunden gibt. Leider gibt’s nahezu nichts dergleichen. Evil West ist geht es in der spielerischen Ausarbeitung der Welt einfach zu simpel an. Dennoch lohnen sich die wenigen Schritte ums Eck. Dort findet man Geld, als auch teils Fähigkeitspunkte. Doch dazu später mehr.

Evil West

Die Levelstruktur ist sehr linear. Nach rechts oder links abbiegen könnt ihr nur selten.

 

Das fetzt!

Denn zunächst erstmal zum Kern des Spiels. Die Kämpfe. Die sind zugänglich, werden nach hinten raus aber auch sehr komplex und vielschichtig. Mit R1 bzw. RB führt man Nahkampfangriffe aus, die es in sich haben und sich richtig schön wuchtig anfühlen. Mit einem Uppercut kann ich Feinde auch in die Luft hauen, um sie danach gegen andere anrückende Gegner zu schmettern. Auch umliegende TNT-Fässer eignen sich super als Ziel, als auch die großen Stachelrollen. Drücke ich den rechten Stick, führt Jesse einen Kick aus, der gegnerische Nahkampfangriffe durchbricht und somit ein wichtiges taktisches Werkzeug ist, insbesondere gegen etwas größere Kolosse. Darüber hinaus hat Jesse aber auch noch ein dickes Schießeisen in petto. Mit den Schultertasten wird gezielt und geschossen, nachladen kann ich manuell nicht. Das nervt leider.

Immer wieder ploppen Schwachstellen bei den Gegner in Form eines Kreises auf, die auch oft mit vorbereitenden Attacken der fiesen Kreaturen verbunden sind. Aber Evil West hat mit der Zeit noch viel mehr zu bieten. Ob Flammenwerfer, Fähigkeiten wie einen Streuschuss oder eine Armbrust. Zudem erwirbt man einen Handschuh mit elektrischen Fähigkeiten. Damit kann ich Gegner unter Strom setzen und betäuben, verschiedene Fähigkeiten gibt es dazu ebenfalls. Wenn meine entsprechende Leiste aufgefüllt ist und ich die beiden Sticks drücke, geht die Post richtig ab und unter Strom prügle ich mich für kurze Zeit durch die Gegnermassen.

Nach und nach kann ich auch weitere Fähigkeiten freischalten, wie eine Art Superman Punch oder eine Art Strompeitsche, wenn der Gegner in der Luft hängt. Evil West steckt voll von sowas, fühlt sich aber dennoch nicht überladen hat. Ich habe stets volle Kontrolle über Jesse und die Angriffe sind vielseitig, abwechslungsreich und machen die Kämpfe absolut spaßig und zum Highlight des Spiels. Ausweichen, Schlag-Kombo, ausweichen, Stromschlag, ein paar gezielte Schüsse, ausweichen, ein kraftvoller Kick und ein weiterer Nahkampf-Kombo. Wenn jetzt noch das Lock-On etwas besser funktionieren würde. Nicht immer kann ich die Gegner so anvisieren, wie ich es möchte, aber man kann mit leben. Es fühlt sich einfach herrlich an. Sehr oldschool, aber doch irgendwie erfrischend. Und es spritzt Blut. Sehr. Viel. Blut.

Evil West

Die Kämpfe spielen sich dank zahlreicher Fähigkeiten und Kampfmechaniken sehr abwechslungsreich.

 

Ein bisschen wie damals…

Mit Fähigkeitspunkten und Geld kann ich Vorteile und Fähigkeiten freischalten, die mir spielerische Vorteile geben, als auch mein Repertoire im Kampf erweitern. Die Progression fühlt sich wirklich sehr ausbalanciert an und nach einer gewissen Zeit mache ich immer wieder Fortschritte und lerne neue Möglichkeiten kennen, wodurch die Kämpfe an Komplexität und Vielseitigkeit wachsen, immer mit den Blick auf Umgebungsgegenstände gerichtet. Die Variation der Gegner macht ebenfalls Spaß. Ob eine Art Kamikaze-Monster, zaubernde Vampire, riesige Tentakel-Wesen, eine Art Monster-Maulwurf oder auch Äxte schwingende Kreaturen. Hier ist irgendwie alles dabei. Dadurch spielen sich die Kämpfe immer abwechslungsreich und es wird nie langweilig. Auch die Bosse machen Spaß, weil sie immer wieder andere Wege mitbringen, wie ich einen Kampf angehen kann und muss.

Gerade nach hinten raus wird es dann auch anspruchsvoll. Dann kommen die Bosse auch noch mit massig Fußvolk daher und man muss stets und ständig auf die Geschehnisse achten. Alles ist irgendwie abgedreht, chaotisch und irgendwie so klassisch. Ich jedenfalls habe sehr viel Spaß mit den Fights in Evil West. Klassisch, weil es in der ganzen Levelstruktur so simpel ist, weil die Kämpfe so herrlich, spaßig dumm sind. Klassisch, weil der Titel auf diese ganzen modernen Elemente wie Crafting, ein volles Inventar, anschleichen oder frontal angreifen und etliche Sidequests einfach verzichtet. Für mich ist das (fast) gar nicht schlimm, aber man muss hier eben wissen worauf man sich einlässt. Ich würde den Test gerne mit diesen positiven Worten beenden, aber über eines müssen wir leider auch noch sprechen.

Evil West

Die “Rätsel” kann man hier kaum als “Rätsel” bezeichnen.

 

…Sieht sogar aus wie ein Spiel von damals…

Erneut muss ich den 360/ PS3-Vergleich bringen. Dieses Mal, wenn es um die technische Umsetzung geht. In den schlechtesten Momenten sieht das Spiel nämlich tatsächlich wie ein mittelprächtiges Game für die Xbox 360 aus, nur höher aufgelöst. Matschtexturen, mieser Detailgrad und teils leblose wirkende NPC’s sind hier leider keine Seltenheit. Das Spiel wirkt optisch oft komplett aus der Zeit gefallen. Auf der anderen Seite hat der Titel auch mal seine guten Momente, in den es zumindest wie ein ordentliches PS4/ Xbox One Spiel aussieht. Immerhin. Aber selbst die von mir getestete PS5-Version reißt es da nicht raus. Da hätte ich schon zeitgemäße Texturen erwartet und Charaktermodelle, die etwas mehr Liebe hätten erfahren können. Aber das ist nicht das einzige Problem.

Mir sind auch so manche Pop-Ins aufgefallen, bei Weitem nicht so schlimm wie in Sonic Frontiers, aber dennoch spürbar. Die Optimierung ist hier wohl eher im Eilverfahren durchlaufen worden. Die Next-Gen-Konsolen haben zwei verschiedene Modi zur Auswahl: Leistung oder Performance. Entweder bekommen wir 4K-Auflösung bei 30 Frames per Second geboten oder aber Full HD bei 60 fps. Gerade so nach dem ersten Viertel des Spiels wird es aber schon durchaus anspruchsvoller und flotter in den Kämpfen. Zu sehr, um wirklich die 30 fps empfehlen zu können. Der Performancemodus ist für mich aber sogar die größere Enttäuschung. Wir müssen hier schon auf QHD verzichten und nur mit Full HD auskommen, doch diese 1080p sehen nicht selten auch mal ein bisschen verwaschen aus, insbesondere wenn es um Weitsicht geht.

Glücklicherweise ist das weniger das Problem. Schwerwiegender sind eher die Performance-Probleme. Die 60 fps werden gefühlt nur selten wirklich stabil gehalten. Ich weiß nicht woran es genau liegt, aber das Spiel scheint entweder eine instabile Framerate zu haben, oder aber herbe Frametime-Probleme. Keine Sorge, es ist nicht unspielbar, aber es stört und fällt auf. Insbesondere wenn man es mit anderen Spiele vergleicht, die ein flüssiges 60 fps-Erlebnis liefern können. Das alles erscheint mir daher so negativ, weil Evil West grafisch relativ mäßig daherkommt und ich nicht ganz nachvollziehen kann, wie die durchwachsende Performance und die Pop-Ins zu erklären sind.

Evil West

Nicht selten sieht Evil West einfach gar nicht wie ein PS5/ Xbox Series X Titel aus…

 

Angebot
Evil West - [PlayStation 5]
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[gp_testimonial_slider effect=”fade” speed=”0″ arrows=”false”][gp_testimonial image=”110183″ headline=”Fazit zu Evil West” name=”Christian Koitka, Redakteur”] Ein bisschen wie damals. Evil West bedient sich der Spielmechaniken, Attitüde und Levelstrukturen der Xbox 306/ PS3-Ära. Leider aber auch der Technik. Die ist trotz PS5-Power unterdurchschnittlich. Performance-Probleme, als auch mäßig detaillierte Texturen, verwöhnen hier nicht gerade das Auge. Doch das Gameplay macht das alles schnell vergessen. Die Kampfmechaniken gehen sofort in Fleisch und Blut über, haben richtig Impact und spielen sich richtig abwechslungsreich. Dank kreativer Gegnerdesigns und einem vielseitigen Kampfsystem hatte ich richtig Spaß dabei, Vampire und sonstiges Ungetüm zu beseitigen. Dabei ist Evil West so dermaßen stringent und linear, wie es Spiele vor 15 Jahren eher waren. Aber es will auch kein auf Erkundung, Rätsel und Crafting ausgelegtes Spiel sein, das macht es mir an jeder erdenklichen Stelle bewusst. Das ist auch in Ordnung, man muss nur wissen worauf man sich einlässt. Ich für meinen Teil kann aber sehr gut damit leben. Ob die verrückte Action, das abgedrehte Setting, die altbacken wirkenden Charaktere. Alles wirkt so oldschool und nostalgisch, teils (positiv) trashig. Entweder man mag es oder man mag es nicht. Ich hatte jedenfalls richtig Spaß.

[/gp_testimonial][/gp_testimonial_slider]

Positiv:

Extrem coole Action in den Kämpfen
Zahlreiche, abwechslungsreiche Fähigkeiten
Spannende Boss-Fights
Gelungene Oldschool-Attitude und interessantes Setting
Abgefahrenes Gegner-Design
Koop-Modus ist mit an Board

Negativ:

Teils schon etwas zu linear
Technisch nicht auf Höhe der Zeit
Keine manuelle Lock-On-Funktion
Rätsel fallen sehr unkreativ und ideenlos aus

Ab in die Sammlung?

Ihr solltet Fans von sehr linearen und stringenten Spielen sein und ein Herz für actionreiche Kampfsysteme haben. Denn dann werdet ihr richtig Spaß mit Evil West haben. Reine Open-World-Fans könnten sich aber an den fehlenden Erkundungsmöglichkeiten stören.

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