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Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutanten in Manhatten – Test zu Platinums erneuter Schande

Platinum Games, die Macher von Titeln wie Metal Gear Rising Revengance, Vanquish oder Bayonetta, haben ein neues Spiel am Start. Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutanten in Manhattan soll dabei stilistisch an den Erfolg von Transformes Devastation anknüpfen, was ja sowohl Kritiker als auch Fans überzeugen konnte. Nun hat sich der Entwickler mit einigen seiner letzten Projekte aber auch nicht besonders positiv dargestellt. Daher stellt sich nun die Frage, haben wir es hier mit einem neuen Erfolg à la Transformers zu tun oder mit einem weiteren Korra Debakel. Die Antwort erfahrt ihr jetzt im Test.

 

Zu simpel aber ok

Die mutierten Schildkröten sind zurück und genauso Shredder und Krang. Die beiden Halunken haben wieder Pläne ausgeheckt und wollen die Stadt mit Mutanten terrorisieren. Bebop, Rocksteady und Konsorten sollen den Heroes in a half shell das Leben schwer machen. Splinter schickt seine Söhne aus um die Foot Gang und die Mutanten zurückzuschlagen. Leider kann ich an dem Punkt auch schon nicht mehr zur Story sagen, denn viel mehr ist da einfach nicht. Das ist diesmal aber auch nicht unbedingt ein Problem, denn es ist insgesamt das Setup, über das die Comicserie sehr erfolgreich lief. Und Transformers Devastation bot ja schließlich auch keine tiefgründige Story. Ihr bekommt aber immerhin einen Grund für eure Aktionen. Wer die alten Turtles Games kennt, wird hier ein bekanntes Feeling vorfinden. Jedoch ging mir eine Tatsache einfach nicht in den Kopf. Eine kurze Kampagne ist für mich zwar potenziell nicht automatisch negativ, in diesem Fall habe ich aber massiv Punkte genau dafür abgezogen. Die Story ist nur etwa vier bis fünf Stunden lang, wobei Platinum hier aber etwas geschummelt hat. Ab etwa der Hälfte werden nämlich sehr oft Areale und Level einfach recycelt und ihr macht dann meist auch wieder die exakt gleichen Dinge. Das ist nicht nur zusätzlich langweilig, sondern auch noch unverschämt faul. Das ist außerdem auch noch schwer zu akzeptieren wenn man sich den Preis von 50€ vor Augen hält.

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Shredder und Krang arbeiten erneut zusammen.

 

Buttonmasher Hölle mit grottiger KI

Bei all den exzellenten Titeln, die Platinum vorweisen kann, ist es mir unbegreiflich, wie dieses Studio so eine Katastrophe produzieren konnte. Turtles ist in allen Aspekten langweilig, repetitiv und viel zu chaotisch. Zu Beginn bietet euch das Spiel die Möglichkeit ein Tutorial zu spielen. Das Traurige gleich vorweg, habt ihr das Tutorial abgeschlossen, kennt ihr im Grunde 98% des gesamten Gameplays. Die gesamte Zeit seid ihr mit euren drei, entweder KI- oder von Freunden gesteuerten, Brüdern unterwegs. In der Spielwelt bekommt ihr dann so kreative Aufgaben wie Pizzaboten beschützen, Banküberfälle vereiteln oder einfach nur Foot Gang Baddies verkloppen. Alle Kämpfe enden in einem vollkommen unübersichtlichen Bündel an Effekten, Charakteren etc. und es ist unmöglich zu identifizieren welcher Turtle gerade was macht und viel schlimmer, wo ihr selbst in diesem Bündel ihr gerade seid. Neben normalen Attacken habt ihr noch eine Ausweich Funktion und Cooldown Attacken. Die Cooldown Attacken können zudem aufgewertet und ausgewechselt werden. Dieses System ist aber wertlos, da alle Fähigkeiten von allen Turtles ausgerüstet werden können, sodass am Ende alle exakt gleich sind und nichts Spezielles haben. Ob ihr dann gegen Bosse oder Standardgegner antretet, ist egal, jeder Kampf ist reines Buttonmashing. Bosse zudem spulen ein uninspiriertes Muster an Angriffen ab das sich sogar bei fast allen weiteren Bossen wiederholt. Richtig grauenvoll ist aber die KI und das gilt sowohl für die Feinde und eure Brüder. Ich bin sehr häufig nur deswegen gescheitert, weil die anderen Turtles beharrlich weiterkämpften, während sie zum Beispiel im Feuer standen oder auf Gleisen und überfahren wurden. Bewegt ihr euch durch die Stadt, könnt ihr dies entweder zu Fuß am Boden oder ihr begebt euch auf die Dächer. Auf den Dächern findet ihr dann auch eines der gezwungensten Features im Spiel. Gespannte Seile geben euch die Möglichkeit auf diesen entlang zu gleiten. Von Dach zu Dach, hätte das ja noch Sinn gemacht aber wozu auf einem Dach vier Seile gespannt sind, ist mir bis jetzt nicht klar. Der Multiplayer ist dabei auch ziemlich sinnlos, denn dieser ist identisch mit dem Singleplayer. All diese negativen Aspekte gepaart mit einer Spielzeit von etwa vier bis fünf Stunden ist dieses Spiel wirklich kaum zu empfehlen.

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Die Kämpfe sind reines Buttonmashing und Überblick ist Mangelware.

 

Spielbarer Comic

Der einzige Lichtblick in Teenage Mutant Ninja Turtles ist die visuelle Präsentation. Die Levelarchitektur könnte zwar aus einem billigen Leveleditor stammen, bringt dabei aber sehr gut das Feeling der Comic Serie rüber. Das gilt ebenso für das Design und die Animation der Charaktere. Die vier Brüder und Charaktere Bebop, April oder Splinter sind wirklich sehr gut gelungen. Die englischen Sprecher machen dabei einen ebenso guten Eindruck, auch wenn es immer wieder einige peinliche Momente gibt, in denen ich mich gefragt habe, wer eigentlich die Dialoge abgenickt hat. Leider sieht man hier aber deutlich, dass Platinum den Fokus zu stark darauf gelegt haben den Look zu treffen und dabei das Gameplay komplett aus den Augen verloren haben. Die nervige Club Musik ist eines der wirklichen Highlights im negativen Sinn. Diese Beats gehen einem schon nach dem Tutorial extrem auf die Nerven und ich habe danach den Sound ausgeschaltet.

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Die Optik kann sich sehen lassen, dass ist leider auch fast der einzige Pluspunkt.

 

Fazit:

Was soll das bitte, Platinum? Jeder weiß, wie gut ihr sein könnt und trotzdem schafft ihr es nicht, euren eigenen Maßstäben gerecht zu werden. Wer ein vergleichbares Erlebnis wie beim Transformers Spiel erwartet, sollte hier auf keinen Fall seine Zeit verschwenden. Das Gameplay ist nach dem Tutorial bereits ausgeschöpft und wird nur noch auf wenig unterschiedliche Aufgaben angewandt. Diese sind allerdings in keinem Fall abwechslungsreich gestaltet, stattdessen macht ihr bis zum Ende immer das gleiche. Ein Upgrade und “Kombo”-System existiert zwar, ist aber bedeutungslos. Die Bosskämpfe verkommen zu stupidem Buttonmashing ohne jede Taktik, bis die Lebensenergie mehrfach geleert wurde. Dabei sind die Bosse, genau wie die normalen Gegner und auch die restlichen Brüder, leider alle dumm wie Brot. Ich bin häufiger durch den “quasi” Selbstmord meiner Brüder gescheitert als durch eigene Fehler. Der einzige Lichtblick ist die Präsentation des Spiels und insbesondere die Comicgrafik. Diese sieht stimmig aus, kann aber über die vielen Schwächen nicht hinwegtäuschen. Am Ende bleibt ein Lizenzspiel, das ich zumindest zum Vollpreis selbst Turtles Fans nicht empfehlen kann.

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